Klassenfrage Jollenkreuzer: 15er od. 16er od ???
Klassenfrage Jollenkreuzer: 15er od. 16er od ???
Ich habe 2000 einen Jollenkreuzer, Eigenbau eines Schreiners vom Chiemsee, übernommen und fünf Jahre restauriert (einige kennen meine Geschichte aus einem der Klassiker...) Übergeben wurde er mir als 15er. Im Großsegel war auch ein P, allerdings habe ich festgestellt, dass die Baunummer bereits von einem Jollo in Berlin gefahren wird. 15er sind aber keine Knickspanter und meiner hat einen Knick. Also dachte ich es sei ein 16er. Dann stimmen aber die Maße nicht mehr. Die entsprechen eher einem 15 er (6,50m und 2,12m)
Meine Vermutung: der erbauende Schreiner hatte die Baupläne eines 15ers, konnte aber keinen Rundspant bauen und hat daher kurzerhand einfach das ganze als Knickspanter gebaut.
Aber was mache ich nun klassenmäßig?
Die ein oder andere Oldtimerregatta segle ich dann doch mit der alten Dame und da würde ich schon gerne richtige Angaben machen können.
Zusätzlich habe ich auch noch einen ca. 50 cm Stummelkiel aus Massiveiche mit Bleibalast, der dazu führt, dass "BleuMarine" ca 1 t wiegt.
Ich hörte und las auch schon über Ausgleichskreuzer. Aber so richtig weitergekommen bin ich nicht.
Kann jemand helfen?
Viele Grüße
Sylvie
Meine Vermutung: der erbauende Schreiner hatte die Baupläne eines 15ers, konnte aber keinen Rundspant bauen und hat daher kurzerhand einfach das ganze als Knickspanter gebaut.
Aber was mache ich nun klassenmäßig?
Die ein oder andere Oldtimerregatta segle ich dann doch mit der alten Dame und da würde ich schon gerne richtige Angaben machen können.
Zusätzlich habe ich auch noch einen ca. 50 cm Stummelkiel aus Massiveiche mit Bleibalast, der dazu führt, dass "BleuMarine" ca 1 t wiegt.
Ich hörte und las auch schon über Ausgleichskreuzer. Aber so richtig weitergekommen bin ich nicht.
Kann jemand helfen?
Viele Grüße
Sylvie
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- Registriert: Fr 9. Jun 2006, 13:54
Re: Klassenfrage Jollenkreuzer: 15er od. 16er od ???
Hej Sylvie,
leider habe ich noch nichts Neues - aber eine PN an Dich...
Med venlig hilsen
Jens
leider habe ich noch nichts Neues - aber eine PN an Dich...
Med venlig hilsen
Jens
Re: Klassenfrage Jollenkreuzer: 15er od. 16er od ???
Hallo Sylvie,
15er durften nach alter Bauvorschrift durchaus Knickspanter sein. Warum das in der Bauvorschrift dann mal geändert wurde, ist meines Erachtens nicht ganz nachzuvollziehen, da Knickspanter eigentlich eher langsamer als rundspantige Boote sind (Siehe auch ein Diskussionsthema bei Jollenkreuzer.de http://www.cpq.de/jolli/discus/messages/1/2298.html ).
Andererseits werden heute sehr schnelle Boote auch als Knickspanter konstruiert, so eindeutig ist das also wohl gar nicht, dass ein Knickspanter langsamer sein muss.
Ein aussenliegender Kiel ist aber aber meines Wissens bei keinem der mir bekannten Jollenkreuzertypen zulässig (da müsste ich mir die Bauvorschrift aber nochmal genau ansehen). Bei innenliegendem Ballast bin ich mir nicht so sicher, ob er nicht zulässig ist, aber auch hier müsste ich mal die Bauvorschriften genauer angucken.
Baunummern wurden in Ost und West wohl parallel (also gleiche Baunummern) vergeben. Falls das andere Boot in Berlin also ein Ostboot ist, wäre eine Nummerngleichheit evtl. so zu erklären. Du könntest allerdings auch mal ins DSV-Register gucken, ob bei Deinem Boot (bzw. Deiner Segelnummer) sich der Erbauer mit den Angaben dort deckt, falls dort angegeben .
Viele Grüße
Klaus
P229
15er durften nach alter Bauvorschrift durchaus Knickspanter sein. Warum das in der Bauvorschrift dann mal geändert wurde, ist meines Erachtens nicht ganz nachzuvollziehen, da Knickspanter eigentlich eher langsamer als rundspantige Boote sind (Siehe auch ein Diskussionsthema bei Jollenkreuzer.de http://www.cpq.de/jolli/discus/messages/1/2298.html ).
Andererseits werden heute sehr schnelle Boote auch als Knickspanter konstruiert, so eindeutig ist das also wohl gar nicht, dass ein Knickspanter langsamer sein muss.
Ein aussenliegender Kiel ist aber aber meines Wissens bei keinem der mir bekannten Jollenkreuzertypen zulässig (da müsste ich mir die Bauvorschrift aber nochmal genau ansehen). Bei innenliegendem Ballast bin ich mir nicht so sicher, ob er nicht zulässig ist, aber auch hier müsste ich mal die Bauvorschriften genauer angucken.
Baunummern wurden in Ost und West wohl parallel (also gleiche Baunummern) vergeben. Falls das andere Boot in Berlin also ein Ostboot ist, wäre eine Nummerngleichheit evtl. so zu erklären. Du könntest allerdings auch mal ins DSV-Register gucken, ob bei Deinem Boot (bzw. Deiner Segelnummer) sich der Erbauer mit den Angaben dort deckt, falls dort angegeben .
Viele Grüße
Klaus
P229
Re: Klassenfrage Jollenkreuzer: 15er od. 16er od ???
Hallo,
ohne jetzt die klassenvorschrift im kleinen detail zu kennen;
aber ein jollenkreuzer mit festen aussenballast ist doch kein jollenkreuzer mehr.
ein schwert macht doch gerade die jolle aus.
gruss
andre r363
ohne jetzt die klassenvorschrift im kleinen detail zu kennen;
aber ein jollenkreuzer mit festen aussenballast ist doch kein jollenkreuzer mehr.
ein schwert macht doch gerade die jolle aus.
gruss
andre r363
Re: Klassenfrage Jollenkreuzer: 15er od. 16er od ???
So, ich habe mal in einer alten Bauvorschrift von 1963 nachgesehen.
Dort steht, dass Jollenkreuzer Schwertboote sein müssen. Aussenliegender Ballast ist verboten, innenliegender Ballst ist jedoch erlaubt. Innenliegender Ballast muss fest mit dem Boot verbunden und im Messbrief angegeben sein. Boote mit innenliegendem Ballast müssen entsprechende Auftriebskörper besitzen.
Das Schwert darf laut Bauvorschrift im aufgeholten Zustand nicht unter dem tiefsten Punkt des Kiels hervorragen.
Ob das einen aussenliegenden, flossenartigen Holzkiel (ohne Ballast) ausschliesst, wenn zusätzlich noch ein Schwert gefahren wird, ähnlich einem Kielschwerter, darüber lässt sich die Bauvorschrift nicht aus, und man könnte sich vermutlich darüber streiten.
Ich denke aber, dass man bei der Definition des Jollenkreuzers eher an ein flaches Boot (Jolle, Schwertboot) ohne einen solchen Kiel gedacht hat.
Als einzigen Vorteil eines untergebolzten Holzkiel würde ich sehen, dass sich evtl. unter Einhaltung der obigen Vorschrift ein Schwert im Boot unterbringen ließe, ohne einen nach innen offenen, Platz beanspruchenden Schwertkasten zu benötigen (ähnlich Hansajolle).
Aber das ist bei Deiner "Bleu Marine" ja nicht so.
Klaus
P229
Dort steht, dass Jollenkreuzer Schwertboote sein müssen. Aussenliegender Ballast ist verboten, innenliegender Ballst ist jedoch erlaubt. Innenliegender Ballast muss fest mit dem Boot verbunden und im Messbrief angegeben sein. Boote mit innenliegendem Ballast müssen entsprechende Auftriebskörper besitzen.
Das Schwert darf laut Bauvorschrift im aufgeholten Zustand nicht unter dem tiefsten Punkt des Kiels hervorragen.
Ob das einen aussenliegenden, flossenartigen Holzkiel (ohne Ballast) ausschliesst, wenn zusätzlich noch ein Schwert gefahren wird, ähnlich einem Kielschwerter, darüber lässt sich die Bauvorschrift nicht aus, und man könnte sich vermutlich darüber streiten.
Ich denke aber, dass man bei der Definition des Jollenkreuzers eher an ein flaches Boot (Jolle, Schwertboot) ohne einen solchen Kiel gedacht hat.
Als einzigen Vorteil eines untergebolzten Holzkiel würde ich sehen, dass sich evtl. unter Einhaltung der obigen Vorschrift ein Schwert im Boot unterbringen ließe, ohne einen nach innen offenen, Platz beanspruchenden Schwertkasten zu benötigen (ähnlich Hansajolle).
Aber das ist bei Deiner "Bleu Marine" ja nicht so.
Klaus
P229