Schiffstyp gesucht

Ulrich Stöckmann
Beiträge: 8
Registriert: Do 7. Mär 2013, 08:57

Schiffstyp gesucht

Beitrag von Ulrich Stöckmann » Do 5. Mär 2015, 19:17

Wer weiß, was das für ein Schiffstyp ist und kann mir sagen welche Werft solche Schiffe gebaut hat?
Der Vorbesitzer wusste nur, dass es ca.1962 gebaut wurde.
Es ist 8,5 m lang. Das Heck war früher negativ. Der Rumpf ist Mahagoni formverleimt.
Es ist sehr gut verarbeitet, daher nehme ich an, dass es in einer Werft gebaut wurde.
Bin für jeden Hinweis dankbar
Uli
Dateianhänge
Malwine_v_Steuerbord_m_Segel_4210.jpg
Malwine_v_Steuerbord_m_Segel_4210.jpg (31.34 KiB) 4917 mal betrachtet
Malwine_Backbordbug_4209.jpg
Malwine_Backbordbug_4209.jpg (49.37 KiB) 4917 mal betrachtet
kIMG4299_4208.jpg
kIMG4299_4208.jpg (102.37 KiB) 4917 mal betrachtet
kHochsommer_017_4207.jpg
kHochsommer_017_4207.jpg (102.2 KiB) 4917 mal betrachtet
kIMG4275_4206.jpg
kIMG4275_4206.jpg (66.48 KiB) 4917 mal betrachtet
kIMG4269_4205.jpg
kIMG4269_4205.jpg (78.89 KiB) 4917 mal betrachtet
kstubenrauch
Beiträge: 486
Registriert: Di 10. Jun 2008, 12:35

Re: Schiffstyp gesucht

Beitrag von kstubenrauch » Sa 7. Mär 2015, 13:15

Guten Tag,

gern bitte Angaben zu Folgendem ergänzen, sofern vorhanden:

Segelnummer
(ggfs. alte Fotos, auf denen eine Segelnummer zu sehen ist)
Hersteller der Segel
Vorbesitzer
Vereine/Häfen, in denen es zuhause war

Sofern in Deutschland formverleimt, mal bei Sommerfeld & Thiele anfragen, die waren in den 60ern das Haus für derart gebaute Boote.

Viele Grüße,

Kaspar
Ulrich Stöckmann
Beiträge: 8
Registriert: Do 7. Mär 2013, 08:57

Re: Schiffstyp gesucht

Beitrag von Ulrich Stöckmann » Sa 7. Mär 2015, 16:00

Hallo Kaspar,
erstmal vielen Dank für eine Antwort. Segelnr. habe ich nicht und Fotos aus alten Zeiten gibt es nicht. Den Vorbesitzer habe ich des öfteren versucht zu kontaktieren, leider immer erfolglos.
Aber Sommerfeld&Thiele ist ein Tip.
Vielen Dank
Uli
boyus
Beiträge: 225
Registriert: So 23. Okt 2011, 23:08

Re: Schiffstyp gesucht

Beitrag von boyus » So 8. Mär 2015, 11:11

Hallo Ulli, könnte es sich um eine Biga handeln? Die Werft ist in der Nähe von Hamm / westf. ansässig.
Grüße
Arndt
http://up.picr.de/32380446nz.jpg
rw

Re: Schiffstyp gesucht

Beitrag von rw » So 8. Mär 2015, 11:27

Bickert (Biga) halte ich nicht für sehr wahrscheinlich (allenfalls Einzelbau), die kommen aus der Jolli-Tradition mit in der Regel breiteren Hecks. Ist aber nur eine Vermutung.

Von der Form her musste ich zunächst - neben Sommerfeld - auch an "die Franzosen" denken, aus der Herbulot-Tradition (Cap Horne). Von denen kenne ich aber nur kleinere Risse, die dann häufig einen negativen Decksprung haben.

Nachtrag: ... und tatsächlich hat wohl auch Lehfeld vergleichbares gezeichnet (z.B. http://www.bootvermittlung.com/details.php?id=463, ggf. unter "Mahagoni-Kreuzer" mit LP Schweiz nachsehen, 7,8m x 2,48m x 1,3), auch, größer: http://boote.de/anzeigen/lehfeld-kielschwertkreuzer, hier von Hein in Kölln gebaut.
Ulrich Stöckmann
Beiträge: 8
Registriert: Do 7. Mär 2013, 08:57

Re: Schiffstyp gesucht

Beitrag von Ulrich Stöckmann » So 8. Mär 2015, 20:31

Hallo alle zusammen,

ich freue mich über eure Mithilfe.
Also eine Biga ist es nicht, dort hatte ich schon mal angefragt. Ulrike Bicker hatte sie für eine Miranda gehalten, was mir Roland Prechtl (Konstrukteur der Miranda) nicht bestätigen konnte.

Kleiner Lichtblick ist, dass da ein paar Bilder vom Vorbesitzer vor dem Umbau aufgetaucht sind. Vielleicht ist da mehr zu erkennen. Die bekomme ich demnächst.
Es ist spannend.

Grüße Uli
Ulrich Stöckmann
Beiträge: 8
Registriert: Do 7. Mär 2013, 08:57

Re: Schiffstyp gesucht

Beitrag von Ulrich Stöckmann » Sa 21. Mär 2015, 13:07

Also so hat das Schiff vor dem Umbau ausgesehen.
Dateianhänge
Boot_2_4250.jpg
Boot_2_4250.jpg (178.79 KiB) 4917 mal betrachtet
Boot_1_4249.jpg
Boot_1_4249.jpg (236.05 KiB) 4917 mal betrachtet
Allegretto, ma non troppo
Beiträge: 96
Registriert: So 30. Mär 2014, 21:43

Re: Schiffstyp gesucht

Beitrag von Allegretto, ma non troppo » Mo 23. Mär 2015, 20:06

hallo Uli,

na, du scheinst nicht so recht voranzukommen mit deiner Suche.
Ganz offensichtlich handelt es sich bei dem Boot wegen des sehr ungewöhnlichen Aufbaus um ein Unikum, das man zu gern gleich mal zu Marinebooten stecken würde. In der Tat war der erste Eigner sehr "lichtscheu" oder.....
ja, das Boot ist nach deinen Angaben sehr gut gebaut, nur die Bullaugen oder Fenster sind für ein Boot der modernen 60 er Jahre extrem klein geraten.
Also mußte das Boot in einer Gegend gebaut worden sein, in der es gute Bootsbauer gab, jedoch nur wenig Material, also in den Ostbundesländern, oder der DDR.
Das Baujahr scheint ja auch nicht so ganz genau festzustehen, wie ich lese.
Ich denke. es wurde irgendwo um Berlin oder in Mecklenburg gebaut für jemanden, dem die Angaben zur Werft egal waren oder für jemanden, der das Boot offiziell vielleicht garnicht haben sollte. Eben ein Bewohner der DDR, der sich damit ja sofort verdächtig gemacht hätte. Ich denke, das ist bei Booten aus dem Osten der häufigste Grund, warum deren Baudaten verschollen sind.
Vielleicht ist mit dem Boot auch eine Flucht geglückt? Das wäre ja umso schöner
Ich denke, es ist schwierig, bei solchen Booten nachträglich Klarheit zu bekommen. Aber vielleicht hab ich hier mal einen Anstoß in eine ganz andere Richtung gegeben und die Sache klärt sich noch auf.
Noch eine Idee: vielleicht sind dei so kleinen Luken wirklich dazu da, um bei einer Flucht bei widrigstem Wetter (Ausrede, man hätte sich vernavigiert) und einer Kenterung standzuhalten.

Trotzdem wünsche ich dir damit viel Spaß und bedenke, alles an deinem Boot hat mal irgendeinen Sinn gehabt. Genieße es.

Herzliche Grüße
Reinhard
rw

Re: Schiffstyp gesucht

Beitrag von rw » Mo 23. Mär 2015, 21:53

Allegretto, ma non troppo schrieb:
-------------------------------------------------------

> ja, das Boot ist nach deinen Angaben sehr gut
> gebaut, nur die Bullaugen oder Fenster sind für
> ein Boot der modernen 60 er Jahre extrem klein
> geraten.

Hmm, 1962 sind noch nicht so sehr die "modernen" 60er Jahre gewesen. Auch bei den - späteren - Panzerkreuzer-Hanseaten sind die Fenster noch vergleichsweise klein. Aber viele der damaligen Kreuzer hatten eher kleine Fenster, gerade auch bei den Franzosen.

Allerdings: Ist der Aufbau original?

> Also mußte das Boot in einer Gegend gebaut worden
> sein, in der es gute Bootsbauer gab, jedoch nur
> wenig Material, also in den Ostbundesländern, oder
> der DDR.

Aber haben die schon Anfang der 1960er formverleimt gebaut? Will ich nicht ausschließen, ist mir aber nicht bekannt.

> Das Baujahr scheint ja auch nicht so ganz genau
> festzustehen, wie ich lese.

Na ja, die damaligen Boote wurden ja nicht an einem Nachmittag spritzlaminiert. Viele Boote wurden, gerade bei kleinen Werften oder Einzelhandwerkern, über einen Zeitraum von einem Jahr oder länger gebaut.

Ulrich Stöckmann
Beiträge: 8
Registriert: Do 7. Mär 2013, 08:57

Re: Schiffstyp gesucht

Beitrag von Ulrich Stöckmann » Mi 25. Mär 2015, 19:58

Tatsächlich wurde das Schiff schon mal von jemanden Panzerkreuzer genannt und zwar wegen der recht protzigen Aufbauten. Am Heck war ja auch noch so ein Panzerkasten, aber das ist komplett umgebaut.
Der Vorbesitzer hatte es umgebaut zu einem Positivheck, also die Wasserlinie um ca. 50 cm verlängert und wir haben wegen "ein bisschen hübscher", den Panzerdeckel abgerissen und zierlichere Deckel auf der Ebene des Teakdecks eingelassen.

An eine Werft in der DDR hatte ich auch schon mal gedacht. Gab es dort Mahagoni ?

Herausgefunden habe ich, dass der Heimathafen mal in Travemünde war und das Schiff früher unter dem Namen Tally Ho gefahren ist.

Ich bin gespannt, was da noch zu erfahren ist.
Antworten