Blasen in Klarlackoberflächen

Michael Grothe
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Re: Blasen in Klarlackoberflächen

Beitrag von Michael Grothe » So 6. Mai 2007, 17:57

Hey garfilius,

wenn du den Zwischenschliff brauchst, mach es, aber rede den anderen Leuten,welche auch lesen können,was anderes ein.
Du begründest es mit Übersetzungsproblemen.
Ich mit meiner praktischer Erfahrung.
Wenn ich erkenne, die Oberfläche ist Mist, dann muß ich Zwischenschleifen.
Ist diese aber ok, dann muß ich nicht. Ich kann aber.
Und das ist der Unterschied.
Andere Hersteller schreiben den Zwischenschliff vor, andere nicht.
Und am Ende ist alles eine Kostenfrage.
Denn je mehr ich Zwischenschleifen muß, um so mehr muß ich wieder auftragen.
Erst ab einer bestimmten Schichtdicke ist der erwartete Hochglanz erreichbar und auch der Holzschutz.
Und von den Zeitaufwand will ich erst gar nicht anfangen.

Hey då Michael
garfilius
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Re: Blasen in Klarlackoberflächen

Beitrag von garfilius » So 6. Mai 2007, 23:47

@Michael

dürfte ich um einen etwas moderateren Ton bitten!
Der Hersteller gibt auf der gleichen Büchse in deutsch andere Verarbeitungshinweise als in französisch. Ich hatte da keine Übersetzungsprobleme, soviel französisch kann ich. Da dürfte doch eine Nachfrage, wie es denn nun gemeint ist, erlaubt sein. Oder nicht?
Die Antwort von Le Tonk war:Zwischenschliff nach jeder Schicht wird empfohlen, unabhängig von der Qualität der Lackierung.
Dass ich unbedingt zwischenschleifen muss, wenn der letzte Gang mies ausgefallen ist, weiß ich selber.
Dass ich aber jede Schicht anschleifen sollte, damit sie überhaupt hält, war mir neu. Stört mich aber nicht sonderlich, weil der Zwischenschliff der Qualität dient.

Nochmal die Frage: hat jemand Erfahrungen mit Spritzpistolen und Klarlack?

Gruß
Gero
André bauer
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Re: Blasen in Klarlackoberflächen

Beitrag von André bauer » Mo 7. Mai 2007, 00:18

Moin Gero,
mit der Pistole wirbelst Du in einer normalen Halle auch viel Staub auf.
Dafür brauchst Du dann erst recht eine Absauganlage.
Die Ursachen für diese Bläschen können so viele Ursachen haben.
Falsche Konsistenz für das gerade aktuelle Wetter (zu dickflüssig an warmen Tagen)
Arbeiten mit der Rolle und zu dickem Lack, zu viel Lack, zu wenig Lack (auch speziell bei Rollen)
und wie gesagt die elektrostatischen Eigenschaften des Lackes und der geschliffenen Fläche sind wichtig,
wenn es keine Bläschen sind, sondern Staub.

Mit der Pistole läuferfrei zu lackieren, ist eine noch größere Kunst, als mit dem Pinsel,
weil man nicht sieht, wann es genug ist.
Das ist auch nur Erfahrung und da spielen logisch auch wieder Wetter, Lackkonsistenz,
Eignung des Lackes für das Spritzen überhaupt und so weiter rein.

Wenn das Problem gar nicht in den Griff zu bekommen is, bau Dir ein Zelt mit statisch aktiven Folien.
Mit normalen Folien hab ich es auch versucht, vielleicht lag es auch daran.
Mit dem Zelt ist es zwar besser geworden, aber die erste Schicht unter dem Zelt war die Beste.
Die Folien hab ich einfach am Hallendach aufgehängt, also ohne Gestänge und so.
Natürlich hab ich die Folienübergänge abgeklebt.
Ist denn in der Halle sonst noch viel Betrieb?
Ich warte immer, bis die Leute alle im Wasser sind und dann wird lackiert.
Der Staub braucht 2-3 Tage, um sich zu setzen.
Wenn Du den Lack filterst und die Fläche vor dem Lackieren noch mal mit einem Honigtuch abwischt,
(entfernt den Staub und die statische Aufladung)
und dann während des Lackierens die Fläche noch mal mit der gewaschenen Hand abwischt, sollte das Ergebnis wirklich gut sein.

Grüße,
André
Gruß,
André

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garfilius
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Re: Blasen in Klarlackoberflächen

Beitrag von garfilius » Mo 7. Mai 2007, 00:46

@andre bauer

Ich bin nicht der mit den Lackproblemen, das war Christian vom Anfang des Threads ;-)
trotzdem Danke für die Tips zur Pistole

Gruß
Gero
André bauer
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Re: Blasen in Klarlackoberflächen

Beitrag von André bauer » Mo 7. Mai 2007, 08:55

Moin Gero,
sorry, da hab ich wohl was durcheinander gekricht. ´
Wenn die Beiträge mehrere Seiten erreichen behält man ja auch nich mehr den Überblick.

Grüße,
André
Gruß,
André

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Re: Blasen in Klarlackoberflächen

Beitrag von morini » Mi 23. Mai 2007, 21:37

Hallo,
nach jahrelangem Einsatz bei Weltmeisterschaften und olympischen Spielen durch den Vorbesitzer, dem brühmten FD-Veteranen D. Kreidel, hatte das Deck mal eine Sanierung nötig. Das Wort Restaurierung verwende ich hier nicht, denn ich bin von Beruf Restaurator und muß doch feststellen, daß die Meisten -auch von Euch- wohl eher Reparatur oder Renovierung meinen. Das ist ja auch nichrs Schlechtes.
Ich habe mich für Tonkinois entschieden und hatte natürlich auch das Problem mit den Pickeln.
Das sah so bescheiden aus, daß ich die Fläche zum Abschuß freigegeben habe und mich ans Experimentieren gemacht habe:

Aufbau : 6 Schichten, gerollt, mit Pinsel nachgezogen, um die Blasen zu entfernen, Zwischenschliff naß mit K240, jew. 24 h Trocknungszeit.

jetzt wollte ich aufhören, doch da waren dann diese brühmten Pickel.....

1. Schritt: Schleifen, trocken mit Festo Rotex, K 500. Es empfiehlt sich, ein Interfacepad zu benutzen, aber vorsicht an den Kanten!

[IMG]http://i96.photobucket.com/albums/l189/dannau/4.jpg[/IMG]

[IMG]http://i96.photobucket.com/albums/l189/dannau/2.jpg[/IMG]

2. Schritt: Polieren mit "Refinish 1" von Voß-Chemie. Ebenfalls mit Festo Rotex. Erst grober Polieraufsatz, dann ein Feiner.

[IMG]http://i96.photobucket.com/albums/l189/dannau/3.jpg[/IMG]

[IMG]http://i96.photobucket.com/albums/l189/dannau/1.jpg[/IMG]

ich habe alle 3 Flaschen der Reihe nach verwendet, bis die Fläche ungefähr so aussah:

[IMG]http://i96.photobucket.com/albums/l189/dannau/5.jpg[/IMG]

Danach poliert mit einem Winkelpolierer (Baumwollscheiben, ca. 30 cm Durchmesser) und feinem Polierwachs:

[IMG]http://i96.photobucket.com/albums/l189/dannau/6.jpg[/IMG]

Wachreste mit Waschbenzin entfernt, Fläche fertig, keine Pickel mehr:

[IMG]http://i96.photobucket.com/albums/l189/dannau/7.jpg[/IMG]

Erstaunlich, was le Tonkinois alles aushält.
das wars von mir. Tschüß

..Stefan

www.hammerfluegel.net

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Re: Blasen in Klarlackoberflächen

Beitrag von Pommel » Do 24. Mai 2007, 16:08

@morini

Das werden wir auch mal versuchen, danke für die Beschreibung!!!!

Wir haben unser Vollholzmahagonie-Boot bis auf den UW-Bereich völlig mit LeTonkinois gestrichen und sind jetzt schon (unpoliert und mit Staubkörnchen ;-) ) begeistert.

Vorstreichen:
Wir haben das rohe Holz mit LeTonkinois 'Bio Impression' vorgestrichen, bis das Holz wirklich getränkt war und leicht glänzte. Bei Stellen, die stumpf waren, hatten wir später auch Probleme mit dem 'Lack' und konnten dies nur dadurch beheben, dass wir wieder und wieder geschliffen (180-240) haben, bis eben alles glänzte. Falls wir nicht nass-in-nass streichen konnten, haben wir einen Zwischenschliff mit 240-er Papier nass mit Bio Impression gemacht.

Vorbehandlung:
Die Vorbehandlung für LeTonkinois 'Marine No1' war dann ein Zwischenschliff mit (zum Schluss) 400-er Papier nass mit 'Marine No1'.

Lackieren:
Anschliessend HAUCHDüNN 'Marine No1' mit einer hochwertigen, dichten (!) Mohairrolle,
24 Std. Trockenzeit, smarter Zwischenschliff 400-er Papier nass mit 'Marine No1' und das ganze 10-mal!!

Sieht super aus und ist bestimmt nur noch zu toppen, wenn ein Profi lackiert und/oder eine staubfreie, zugfreie Umgebung zur Vefügung steht!
Schlechte Erfahrungen haben wir gemacht, wenn wir ohne Zwischenschliff gearbeitet haben bzw. wenn das 'Marine No1' auch nur etwas zu dick aufgetragen wurde bzw. die Mohairrolle schlechter Qualität war!

LG, Pommel
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Re: Blasen in Klarlackoberflächen

Beitrag von André bauer » Fr 25. Mai 2007, 07:58

Moin,
Hab meinen Awlgrip 2K-Lack auch poliert, allerdings hab ich bei einem Autolackierer nachgefragt.
Der hat empfohlen, mit 400er, 1500er und 2000er Papier die Fläche vorzubereiten, nass natürlich.
Leider hatte ich keine anständige Poliermaschine, sondern nur einen regelbaren Excenterschleifer.
Eventuell war die Politur auch nicht so gut.
Auf jeden Fall sieht man, wie beim älteren Auto, die Politurspuren und der Lack glänzt nicht so, wie frisch lackiert.

Grüße,
André
Gruß,
André

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Re: Blasen in Klarlackoberflächen

Beitrag von Swani » Mo 4. Jun 2007, 11:17

Pommel schrieb:
-------------------------------------------------------
> @morini
>
> Das werden wir auch mal versuchen, danke für die
> Beschreibung!!!!
>
> Wir haben unser Vollholzmahagonie-Boot bis auf den
> UW-Bereich völlig mit LeTonkinois gestrichen und
> sind jetzt schon (unpoliert und mit Staubkörnchen
> ;-) ) begeistert.

...
>
> LG, Pommel
>


Hallo Sybille,

Es langt zum polieren der "Refinish 2" oder Refit Polier -und Schleifpaste von Yachticon
Für 1K Lacke völlig ausreichend weil nicht so hart
Schleifen bis 1200'ter Schleifpapier oder feiner
dann rosa Schaumstoffpolierscheibe für Winkelpolierer.
Zum Schluss geht auch weiche feine Filzscheibe für Exenderschleifer (Festo) und Polierwachs

Beim Tonki No.1 mind. 3-6 Monaten warten nach letztem Lackauftrag
und erst dann polieren. No.1 ist weicher als das normale Tonki
Es geht auch früher nur der Abtrag ist höher und es gibt leicht Fehler(Rubber)
beim polieren

Beim Polierwachs drauf achten das es Siliconfrei ist sonst gibts bei der nächsten Lackierung Probleme !

Das polieren geht auch mit Epifanes, Schooner, sikkens und Seajet 1K usw.. Klarlacken


Gruß

Swani

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Re: Blasen in Klarlackoberflächen

Beitrag von Pommel » Mo 4. Jun 2007, 11:56

@Swani

Hey ... danke für den Tip!!! Also wird nächstes Frühjahr poliert, da wir diesen Herbst den Lackaufbau kontrollieren und ggfs. reparieren wollen!

LG, Pommel
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