Gusskiel konservieren
Gusskiel konservieren
Moin,
bei der Grundüberholung eines Unterwasserschiffes stellen sich viele Fragen. Unter anderem auch die nach der richtigen Strategie bei der Entrostung und Konservierung des Gusseisenkieles (Folkeboot). Entrosten wollte ich mit einer Felex mit grober Drahtbürste. Doch was ist mit der Konservierung. Da fallen mir Öl (z.B. Owatrol D1) oder „Rostumwandler“ wie z.B. Fertan ein. Hat da jemand Erfahrungen. Vor allem möchte ich wissen, ob sich diese beiden Mittel mit Primern wie Primocon von International vertragen. Oder gibt es hierfür andere Empfehlungen? Danke für Eure Tipps.
Gruß
Stefan
bei der Grundüberholung eines Unterwasserschiffes stellen sich viele Fragen. Unter anderem auch die nach der richtigen Strategie bei der Entrostung und Konservierung des Gusseisenkieles (Folkeboot). Entrosten wollte ich mit einer Felex mit grober Drahtbürste. Doch was ist mit der Konservierung. Da fallen mir Öl (z.B. Owatrol D1) oder „Rostumwandler“ wie z.B. Fertan ein. Hat da jemand Erfahrungen. Vor allem möchte ich wissen, ob sich diese beiden Mittel mit Primern wie Primocon von International vertragen. Oder gibt es hierfür andere Empfehlungen? Danke für Eure Tipps.
Gruß
Stefan
Re: Gusskiel konservieren
Hach, hat alles keinen Sinn. Gusseisen rostet...
Rostumwandler hilft nicht, Zink (egal ob Spray oder "Z95") hilft nicht, D1 hilft nicht, nicht mal Hammerite (ode wie das heisst) aus dem Baumarkt!
Einzige Chance: In Epoxi einpacken, am besten mit Matte. Sonst hilft das auch nichts. Alles schon ausprobiert, und er rostet immer noch...
Rostumwandler hilft nicht, Zink (egal ob Spray oder "Z95") hilft nicht, D1 hilft nicht, nicht mal Hammerite (ode wie das heisst) aus dem Baumarkt!
Einzige Chance: In Epoxi einpacken, am besten mit Matte. Sonst hilft das auch nichts. Alles schon ausprobiert, und er rostet immer noch...
Re: Gusskiel konservieren
Hallo,
betreff des Korrosionsschutzes an einem Gusskiel kann ich leider keine Erfahrungswerte beisteuern, jedoch zum Stahlkiel habe ich folgenden Vorschlag :
Die gesamte Oberfläche überall komplett durch schleifen mit der Flex oder am besten durch Sandstrahlen vom Rost befreien ( metallisch blank !!! ).
Für die Flex gibt es große und kleine Topfbürsten mit starren Stahldrähten, die benutze ich schon lange und das funktioniert sehr gut ( nicht zu verwechseln mit den kleinen weichen Bürsten zum einspannen in die Bohrmaschine - die kann man höchstens zum nachbearbeiten nehmen )
Es darf kein Rost(-nest) mehr vorhanden sein und sei es noch so klein !
Sofort nach dem sorgfältigen Entrosten sollte die 1. Schicht mit Primocon
( ca. 15% verdünnt ) aufgetragen werden. ( Nicht warten, da das Eisen je nach Luftfeuchtigkeit sofort mit dem Luftsauerstoff reagiert und das Ergebnis Flugrost heist. )
Also dem Grundanstrich folgend die nächsten 4 Schichten ( unverdünnt ) aufbringen. Es müssen mindestens 4 Schichten sein um den Stahl mit seinen Eisenanteilen vom Wasser und somit vom Sauerstoff zu trennen.
Besser sind natürlich mehr Schichten, aber Primocon ist ja auch nicht gerade das billigste Produkt ( aber gut ! ).
Ich habe so meinen Stahlkiel beschichtet und muß jetzt nur die durch Grundberührung beschädigten Stellen ausbessern.
Ich hatte es auch schon mal mit Bleimennige auf Rost als Grundschicht
versucht, das hat allerdings nicht sehr gut geklappt da die Oberfläche der
Mennigeschicht so glatt war, daß der Folgeanstrich mit Primocon nicht richtig
haftete und letztendlich abplatzte bzw. sich löste.
Ach ja und Sachen aus dem Baumarkt wie Hamerite würde ich keinesfalls einsetzen, da diese Farben nicht für den Unterwasserbereich entwickelt bzw. erprobt sind.
Also viel Erfolg , das klappt bestimmt.
Pierre
betreff des Korrosionsschutzes an einem Gusskiel kann ich leider keine Erfahrungswerte beisteuern, jedoch zum Stahlkiel habe ich folgenden Vorschlag :
Die gesamte Oberfläche überall komplett durch schleifen mit der Flex oder am besten durch Sandstrahlen vom Rost befreien ( metallisch blank !!! ).
Für die Flex gibt es große und kleine Topfbürsten mit starren Stahldrähten, die benutze ich schon lange und das funktioniert sehr gut ( nicht zu verwechseln mit den kleinen weichen Bürsten zum einspannen in die Bohrmaschine - die kann man höchstens zum nachbearbeiten nehmen )
Es darf kein Rost(-nest) mehr vorhanden sein und sei es noch so klein !
Sofort nach dem sorgfältigen Entrosten sollte die 1. Schicht mit Primocon
( ca. 15% verdünnt ) aufgetragen werden. ( Nicht warten, da das Eisen je nach Luftfeuchtigkeit sofort mit dem Luftsauerstoff reagiert und das Ergebnis Flugrost heist. )
Also dem Grundanstrich folgend die nächsten 4 Schichten ( unverdünnt ) aufbringen. Es müssen mindestens 4 Schichten sein um den Stahl mit seinen Eisenanteilen vom Wasser und somit vom Sauerstoff zu trennen.
Besser sind natürlich mehr Schichten, aber Primocon ist ja auch nicht gerade das billigste Produkt ( aber gut ! ).
Ich habe so meinen Stahlkiel beschichtet und muß jetzt nur die durch Grundberührung beschädigten Stellen ausbessern.
Ich hatte es auch schon mal mit Bleimennige auf Rost als Grundschicht
versucht, das hat allerdings nicht sehr gut geklappt da die Oberfläche der
Mennigeschicht so glatt war, daß der Folgeanstrich mit Primocon nicht richtig
haftete und letztendlich abplatzte bzw. sich löste.
Ach ja und Sachen aus dem Baumarkt wie Hamerite würde ich keinesfalls einsetzen, da diese Farben nicht für den Unterwasserbereich entwickelt bzw. erprobt sind.
Also viel Erfolg , das klappt bestimmt.
Pierre
Re: Gusskiel konservieren
Hallo Pierre,
die Baumarktprodukte kommen mir bestimmt nicht aufs Boot. Ich habe überlegt, tiefere Rostnarben mit dem Rostumwandler Fertan zu behandeln, an Stellen, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob ich mit der Topfbürste wirklich alles erwischt habe. Fertan ist ein Produkt, das bei den Auto-Oldtimer Liebhabern verbreitet ist. Ich habe damit bei nicht-maritimen Anwendungen, bei denen man durch schlechte Zugänglichkeit mit Topfbürsten etc. nicht weiterkommt, schon gute Erfahrungen gemacht. Ich weiß nur nicht, ob sich das Zeug mit Primocon verträgt. Solange ich hier keine positiven Erfahrungsberichte kriege, lasse ich lieber die Finger davon.
Wie lange liegt denn Deine Kielsanierung schon zurück? Hast Du das übrige Unterwasserschiff auch mit Primocon behandelt?
Gruß
Stefan
die Baumarktprodukte kommen mir bestimmt nicht aufs Boot. Ich habe überlegt, tiefere Rostnarben mit dem Rostumwandler Fertan zu behandeln, an Stellen, bei denen ich mir nicht sicher bin, ob ich mit der Topfbürste wirklich alles erwischt habe. Fertan ist ein Produkt, das bei den Auto-Oldtimer Liebhabern verbreitet ist. Ich habe damit bei nicht-maritimen Anwendungen, bei denen man durch schlechte Zugänglichkeit mit Topfbürsten etc. nicht weiterkommt, schon gute Erfahrungen gemacht. Ich weiß nur nicht, ob sich das Zeug mit Primocon verträgt. Solange ich hier keine positiven Erfahrungsberichte kriege, lasse ich lieber die Finger davon.
Wie lange liegt denn Deine Kielsanierung schon zurück? Hast Du das übrige Unterwasserschiff auch mit Primocon behandelt?
Gruß
Stefan
Re: Gusskiel konservieren
Hallo Stefan,
den Kiel habe ich vor 2 Jahren aufgearbeitet und ja das Unterwasserschiff
habe ich auch mit Primocon gestrichen.
Das nutze ich auch als Haftschicht für´s Antifouling bzw. als Zwischenanstrich.
Na dann.
Pierre
den Kiel habe ich vor 2 Jahren aufgearbeitet und ja das Unterwasserschiff
habe ich auch mit Primocon gestrichen.
Das nutze ich auch als Haftschicht für´s Antifouling bzw. als Zwischenanstrich.
Na dann.
Pierre
Re: Gusskiel konservieren
moin!
gusseisenkiel unter einem folkeboot? rost? den spaß hatte ich vor 6 jahren. nach 35 jahren lustigen rostens war genug.... hab den kiel komplett gesandstrahlt, da darf echt nicht mehr der hauch von einem rostteil sein, grobe unebenheiten dann mit der flex beseitigt (wichtig: neue scheiben - welche ohne rost - nehmen) und dann sofort (!!!) mit einem 2komp. zink/epoxi grund aufgebaut. 2 schichten, dann die unebenheiten mit epoxi verspachtelt, primer drauf, antifouling drauf - hab jetzt seit 6 jahren ruhe! nicht die geringste roststelle mehr zu sehen.
hoffe, ich konnte dir helfen und mut machen,
BO
gusseisenkiel unter einem folkeboot? rost? den spaß hatte ich vor 6 jahren. nach 35 jahren lustigen rostens war genug.... hab den kiel komplett gesandstrahlt, da darf echt nicht mehr der hauch von einem rostteil sein, grobe unebenheiten dann mit der flex beseitigt (wichtig: neue scheiben - welche ohne rost - nehmen) und dann sofort (!!!) mit einem 2komp. zink/epoxi grund aufgebaut. 2 schichten, dann die unebenheiten mit epoxi verspachtelt, primer drauf, antifouling drauf - hab jetzt seit 6 jahren ruhe! nicht die geringste roststelle mehr zu sehen.
hoffe, ich konnte dir helfen und mut machen,
BO
Re: Gusskiel konservieren
Björn schrieb:
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> moin!
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> gusseisenkiel unter einem folkeboot? rost? den
> spaß hatte ich vor 6 jahren. nach 35 jahren
> lustigen rostens war genug.... hab den kiel
> komplett gesandstrahlt, da darf echt nicht mehr
> der hauch von einem rostteil sein, grobe
> unebenheiten dann mit der flex beseitigt (wichtig:
> neue scheiben - welche ohne rost - nehmen) und
> dann sofort (!!!) mit einem 2komp. zink/epoxi
> grund aufgebaut. 2 schichten, dann die
> unebenheiten mit epoxi verspachtelt, primer drauf,
> antifouling drauf - hab jetzt seit 6 jahren ruhe!
> nicht die geringste roststelle mehr zu sehen.
>
> hoffe, ich konnte dir helfen und mut machen,
>
> BO
Hallo Björn,
ich stehe nun vor dem selben Problem (Folkeboot...Gusskiel...usw.) und wollte nur mal wissen: Hält`s immer noch?
Herzliche Grüße, Alexander
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> moin!
>
> gusseisenkiel unter einem folkeboot? rost? den
> spaß hatte ich vor 6 jahren. nach 35 jahren
> lustigen rostens war genug.... hab den kiel
> komplett gesandstrahlt, da darf echt nicht mehr
> der hauch von einem rostteil sein, grobe
> unebenheiten dann mit der flex beseitigt (wichtig:
> neue scheiben - welche ohne rost - nehmen) und
> dann sofort (!!!) mit einem 2komp. zink/epoxi
> grund aufgebaut. 2 schichten, dann die
> unebenheiten mit epoxi verspachtelt, primer drauf,
> antifouling drauf - hab jetzt seit 6 jahren ruhe!
> nicht die geringste roststelle mehr zu sehen.
>
> hoffe, ich konnte dir helfen und mut machen,
>
> BO
Hallo Björn,
ich stehe nun vor dem selben Problem (Folkeboot...Gusskiel...usw.) und wollte nur mal wissen: Hält`s immer noch?
Herzliche Grüße, Alexander
FD 123
Re: Gusskiel konservieren
Moin Stephan ,
ich kann die `Prozedur ´, wie sie Björn für die Oberflächensanierung von Gußkielen empfohlen hat , nur bestätigen , denn Sandstrahlen ist er einzig brauchbare Weg , um auch alle Poren von Rostpartikeln zu reinigen . Aber bitte nicht mit einer Hobbyanlage , bestehend aus einer kleinen Pistole mit 1 ltr. Vorratsgefäss darunter . . . !
Alle bekannten Schleifvorfahren reinigen die Poren der Gußoberfläche nicht ausreichend , zumal `metallisch blank ´nicht günstig , sondern die stumpf-graue Oberfläche nach dem Sandstrahlen als Haftgrund gebraucht wird .
Nur so kommt es nicht wieder zu `Ausblühungen ´und die Arbeit wird erfolgreich .
Allerdings glaube ich , dass man mit sehr dünnflüssigen Epoxy-Primern , wie sie alle gängigen Hersteller heutzutage im Programm haben , auch ohne Zinkgrundierung ( teuer ! ) auskommt .
Wichtig ist , dass die Beschichtungen der Oberfläche , besonders die ersten Arbeitsgänge , stets mit hartem Pinsel intensiv eingearbeitet werden , damit auch wirklich alle Poren blasenfrei gefüllt sind .
Notwendig sind anschließend genügende Lagen von Beschichtungen nach Herstellervorgaben , um die Wasserdiffusion möglichst niedrig zu halten , d.h. bei Epoxydprimern möglichst nass-in-nass zu arbeiten , weil sonst die Oberfläche reaktionsunfähig abhärtet .
Gruß G.
ich kann die `Prozedur ´, wie sie Björn für die Oberflächensanierung von Gußkielen empfohlen hat , nur bestätigen , denn Sandstrahlen ist er einzig brauchbare Weg , um auch alle Poren von Rostpartikeln zu reinigen . Aber bitte nicht mit einer Hobbyanlage , bestehend aus einer kleinen Pistole mit 1 ltr. Vorratsgefäss darunter . . . !
Alle bekannten Schleifvorfahren reinigen die Poren der Gußoberfläche nicht ausreichend , zumal `metallisch blank ´nicht günstig , sondern die stumpf-graue Oberfläche nach dem Sandstrahlen als Haftgrund gebraucht wird .
Nur so kommt es nicht wieder zu `Ausblühungen ´und die Arbeit wird erfolgreich .
Allerdings glaube ich , dass man mit sehr dünnflüssigen Epoxy-Primern , wie sie alle gängigen Hersteller heutzutage im Programm haben , auch ohne Zinkgrundierung ( teuer ! ) auskommt .
Wichtig ist , dass die Beschichtungen der Oberfläche , besonders die ersten Arbeitsgänge , stets mit hartem Pinsel intensiv eingearbeitet werden , damit auch wirklich alle Poren blasenfrei gefüllt sind .
Notwendig sind anschließend genügende Lagen von Beschichtungen nach Herstellervorgaben , um die Wasserdiffusion möglichst niedrig zu halten , d.h. bei Epoxydprimern möglichst nass-in-nass zu arbeiten , weil sonst die Oberfläche reaktionsunfähig abhärtet .
Gruß G.