Erfahrungen mit Le Tonkinois Marine No 1 auf Eiche?

bonobo
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Re: Erfahrungen mit Le Tonkinois Marine No 1 auf Eiche?

Beitrag von bonobo » Mo 8. Okt 2007, 21:30

Hallo Christoph,

an der Menge kann es nicht gelegen haben. Ich habe über zweite Tage 30-40 Anstriche nass in nass gemacht. Dabei hat allerdings die Eiche nach ca. 6 Anstrichen so gut wie nichts mehr aufgenommen.

Nach den ganzen Diskussionen hier bin ich inzwischen hin und her gerissen, ob ich

a) mit Epiphanes normal lackiere.
Dafür spricht augenscheinlich die relativ einfache und nicht so zeitintensive Bearbeitung. Darüber hinaus will ich auch das Cockpit mit Motorraumdeckel und Backskistendeckeln machen, hierfür wäre ein relativ harter Lack vorteilhaft.
Dagegen spricht, dass ich ich Bedenken habe, ob meine Decksfugen nicht relativ schnell aufreißen und ich im nächsten Winter wieder dran bin (Siehe Bilder unten).

b) Mit Le Tonki No1 alles lacköle.
Dagegen sprechen der relative hohe zeitliche Aufwand und die Befürchtung, das Le Tonki für die Backskisten und den Motorraumdeckel im Cockpit zu weich ist.
Dafür spricht, dass ich vermutlich mit den Decksfugen keinen Ärger bekomme.

c) Mit Epiphanes Repid Clear matt lackiere.
Dafür spricht, dass ich die matte Optik mag. Dagegen spricht, dass man nirgendwo Erfahrungen findet.

d) Mit Höveling Lacköl lackiere/öle.
Dies scheint ein Kompromiss zwischen Epiphanes und Le Tonki zu sein. Leider finde ich im Web an keiner Stelle Erfahrungsberichte von Leuten, die Höveling mehr als eine Saison verwendet haben.

Zu den Bildern: Mein Motorsegler ist ein Sperrholz-Knickspanter aus den 70'ern. Die Aufbauten sind Sperrholz, die Decks auf Vor- und Achterpieck Eiche (vermutlich noch original). Das Deck auf dem Salon ist vom Vor- oder Vor-Vor-Besitzer neu in Eiche gemacht worden. Backskisten und Motorraumdeckel im Cockpit sind noch original.

Viele Grüße

Markus
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rw

Re: Erfahrungen mit Le Tonkinois Marine No 1 auf Eiche?

Beitrag von rw » Mi 10. Okt 2007, 22:22

wg Epi: Epi Lack ist meines Erachtens nicht wirklich hart, sondern noch einigermaßen flexibel.

zu Alternative d: Nein, Höveling kenne ich auch nicht, aber Epi Hartholzöl; ist m.E. gut brauchbar (Boot liegt an der Elbe).

Gruß
Rüdiger
André bauer
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Re: Erfahrungen mit Le Tonkinois Marine No 1 auf Eiche?

Beitrag von André bauer » Do 11. Okt 2007, 09:59

Moin Ivan,
Du hast geschrieben, das Du ohne Zwischenschliff arbeitest.
Welche Erfahrungen hast Du mit Überstrichintervallen wegen der Trocknungszeiten gemacht?
Ich bin auch mit Epifanes sehr zufrieden, hab aber bis jetzt immer geschliffen.
Das kostet natürlich viel Zeit und Geld, da ja mindestens eine Lackschicht mehr drauf muß.
Schleifpapier ist auch nicht billig.
Vor allem überlege ich, was für den Innenbereich zu nehmen ist.
Beim 50er Seefahrtkreuzer Rasmus wurde der Rumpf innen mit Epifanes gemacht.
So, wie ich das verstanden hab, haben die aber auch geschliffen.
Und da hab ich bei meiner Seebrise wenig Ambinitionen, also möglichst vermeiden.

Grüße,
André
Gruß,
André

V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
oheka
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Re: Erfahrungen mit Le Tonkinois Marine No 1 auf Eiche?

Beitrag von oheka » Do 11. Okt 2007, 14:40

Hallo Bonobo,

habe gerade ein Steuerhaus in Eiche mit LeTonk N.r 1 gestrichen, ließ sich sehr gut verabeiten, ohne Zwischenschliff - langzeitergebnise habe ich natürlich nicht .

Mit Lacköl von Höveling habe ich seit 2003 gute Erfahrungen, bin aber letztes Jahr auf Benar UVR umgestiegen, da ich ich unterm Strich keinen großen Unterschied festsellen kann, Benar ein paar Euro weniger kostet und der Händler gerade kein Produkte von Höveling da hatte. Beide habe ich jeden Winter nach kurzem Vorschliff über die Fugen gestrichen, die sind noch alle perfekt. Beide sind sehr stark rötlich pigmentiert, ich wäer mir da nicht sichr, ob ich den ton in helle Eiche reinhaben wollte. für Mahagoni ist das super, meine Lärchenstabdeck ist allerdings leicht gelblich dadurch geworden, bzw gleichst sich immer mehr den Mahagoni Leibhözern an.

An einigen Stellen, hautpsächlich offene Kanten, ist mir Wasserdampf untergelaufen, das wird sich aber wahrscheinlich nur mit ordentlich D1 verhindern lassen. Ohne eine Versiegelung mit D2 oder Edelöl kannst du D1 vergessen, das verschmutz sofort

Ich habe mir mal zum Test D1-D2 , Le Tonk, Le Tonk Marine 1, Benar, Benar UVR, Höveling Lacköl, Epifanes Alkydharzlack und International Original gekauft und damit eine Versuchsanordnung gestartet: eine Mahagonie Sperrholzplatte in 8 teile gesägt, auf jede jeweils 6 Schichten aufgetragen (bei D1 ca 20 Mal, D2 6 mal) di acht Platen auf zwei Leisten geschreibt und das ganze nach draußen gestellt, das werde ich jetzt mal 2 Jahre beobachten.

Ehrlich gesagt, ich glaube auch zwischen Epifanes und einen Lacköl gibt es nicht so viel Unterschied, das sind doch alles mehr oder weniger aufgekochte Alkydharzlacke.

Und warum mit Le Tonk No1 mehr Aufwand als mit Epifanes sein soll versteh ich nicht
Ivan Balushev
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Re: Erfahrungen mit Le Tonkinois Marine No 1 auf Eiche?

Beitrag von Ivan Balushev » Do 11. Okt 2007, 18:22

Hallo André,

der Hersteller gibt ja 24h Überstreichintervall an. Damit hatte ich nie Schwierigkeiten. In der Winterlagerhalle in der ich lackiert habe, war es ca. 17-18 Grad und etwa 60% Luftfeuchtigkeit. 24h zwischen den Anstrichen haben sehr gut gepasst, ob mit oder ohne Schleifen.
Könnte mir vorstellen, dass Du innen im Boot etwas länger warten musst, denn du musst ja auf der frischen Fläche umherkrabbeln. Da wäre es vielleicht schlauer, alle 2 Tage zu lackieren. Wichtig ist nur, dass dünn gestrichen wird, vor allem an den Spanten können sich ja schnell Lackansammlungen bilden und wenn die zu gross sind, dann hast Du da ein ewig weiches Geschmiere. Aber wenn Du da sorgfältig mit dem trockenen Pinsel nachziehst, sollte das gut klappen. Ich sehe auch da kein Problem, auf den Zwischenschliff zu verzichten, und nur 1-2 Mal für das Finish zu schleifen. Aber das ist ja immer noch besser als jedes Mal.

Viele Grüsse,

Ivan
werner o
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Re: Erfahrungen mit Le Tonkinois Marine No 1 auf Eiche?

Beitrag von werner o » Fr 9. Nov 2007, 18:15

ich restauriere ein adler 34, habe das kunstofftuch weiss abgeschliffen,4x, 3xmit owathol1öl, 7x mit le tonkinois 1 super spiel im mahagonie, wer möchte, dem sende ich fotos.
grüsse, werner o.
werner o
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Re: Erfahrungen mit Le Tonkinois Marine No 1 auf Eiche?

Beitrag von werner o » Fr 9. Nov 2007, 18:19

hallo, restauriere gerade eine adler, dessen leichenkunstoffkleit ich abgebrannt haben danach 5x gewchliffen, 4xmit owathol 1 und 8xmit le tonkinois, ein super spiegel im mahagonimassiv rumpf, wer möchte , .... dem sende ich bilder

grüsse, werner o.
yolskipper
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Re: Erfahrungen mit Le Tonkinois Marine No 1 auf Eiche?

Beitrag von yolskipper » So 11. Nov 2007, 16:55

Nun will ich mich auch mal zu Wort melden. Eine Werft am Veerse Meer hat mich auf Epifanes Hartholzöl gebracht und ich war zufrieden. Eine Empehlung M&P Arnis ist für die ersten Schichten Owatrol Kriechöl als verdünner verwenden. Inzwischen liegt mein Boot im Mittelmeer unter der erbarmugslosen medterranen Sonne. Habe Owatrol D1 + D2 verwendet, auch le Tokinois, kehre in diesem Winter reumütig zu Epifanes zurück. Übrigens das Hartholzöl gibt es in Frankreich nicht, muss ich in Deutschland bestellen.
Übrigens geht es bei mir nicht um Eiche, sondern um Mahagoni.
Grüße aus der Provence
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ole p
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Re: Erfahrungen mit Le Tonkinois Marine No 1 auf Eiche?

Beitrag von ole p » Mi 14. Nov 2007, 11:25

Meine erfahrungen dazu:
Eiche ist natürlich aufgrund des hohen Säuregehalts problematisch. Ich habe in den letzten zehn Jahren nahezu alles ausprobiert, wobei die Beschichtung 365 Tage der norddeutschen Witterung ausgesetzt ist.
Höveling Lacköl ist vergleichbar mit Benar (Auf Eiche verhält es sich wie eine Wurstpelle). Wird das Holz im Sommer richtig heiß, enstehen nicht selten Blasen. Epifanes Lack eignet sich deutlich besser. Bei gründlicher Grundierung (einschleifen von verdünntem Leinöl-Firnis mit 400er Papier in die Poren- danach abwischen und trocknen lassen) und ca. 5 Schichten mit Zwischenschliff hält es nun mit einer jährlichen Neuschicht schon acht Jahre (und wohl auch weitere). Sikkens Yachtllack ist ebenso zu empfehlen.
Bei horizontalen Flächen halte ich außerdem viel davon, die Eiche offen zu lassen und mit Sikkens Cetol Hls oder ähnlichen offenen Lasuren zu schützen. Das ist zwar nicht Yachtstyle, aber gefällig zu verarbeiten. (Für den Erhalt des Holzes ist es auf jeden Fall besser. Fäule oder Gammel wird man so nicht erleben) Insofern finde ich auch die Idee mit dem Hartholzöl nicht schlecht.
Von Le tonkinois auf Eiche ist abzuraten. Die UV Schutz Eigenschaften sind nicht besonders gut. Wo Sonne draufknallt verhält es im Vergleich schlechter.
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