Decksbalken Folke

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Maik F 45
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Decksbalken Folke

Beitrag von Maik F 45 » Di 19. Feb 2008, 08:44

Hallo, ich bin neu im Forum und hoffe, Ihr könnt mir die eine oder andere Frage beantworten; bin dabei, ein Folke Bj. 60 zu sanieren.

Das Deck ist komplett ab, war durch Leichentuch massiv angegammelt. Geplant neu ist Sperrholzdeck mit Teak. Jetzt zwei Fragen:

1. Die Schrauben aller Decksbalken zum Balkweger und den Schlingen sind wegkorrodiert, alle Balken liegen lose, müssen z.T. ersetzt werden. Die halben Balken an der Kajüt-/Cockpitzarge sind in den Balkweger eingenagelt (80 mm Nagel), der Nagel ist meist auch durchgerostet.
Wie sind die Balken wieder in Weger und Schlinge zu befestigen: schrauben, nieten ? Durch alte Befestigungsmittel sind ziemliche Löcher im Untergrund...
Zusätzlich verleimen? Mit Epoxi?

2. In der Oberseite der Balken sind von der Decksnagelung reichlich Nagellöcher und -risse bis 2 mm Breite. Diese Löcher mit Epoxi + Füller spachteln? Wenn ja: Verbessert sich die Festigkeit/Struktur, oder ist das nur Kosmetik?

Danke im Voraus für Eure Ratschläge!
Herzlichst Maik F 45
Pier
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Re: Decksbalken Folke

Beitrag von Pier » Mi 20. Feb 2008, 18:10

Moin,

also risse im holz lieber nicht mit epoxy spachteln denn wenn das holz quillt dann is das epox im weg und der riß wird evtl. länger. Löcher denke ich kann man mit epoxy und holzstäbchen schließen ( zahnstocher vieleicht ). aw 100 leim geht bestimmt auch.

Balkweger und Decksbalken müssen unbedingt fest verbunden werden ( verband ! ) ob nageln schrauben oder nieten denke ich ist wurscht hauptsache fest.

Ahoi
Pier
Maik F 45
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Re: Decksbalken Folke

Beitrag von Maik F 45 » Mi 20. Feb 2008, 20:32

Hallo,

an Pier: Vielen Dank für Deine Antwort. Habe weiter drüber nachgedacht:

Zum Abs. 1: Die Risse sind eher verlängerte Nagellöcher, man bekommt gerade so den Fingernagel rein. Z.T. ist da die auftreibende Kraft vom Rost der Nägel die Ursache, z.T. auch die Lage der Nägel in der Maserung. Die "wirklich" gerissenen Balken tausche ich aus, da komme ich nie wieder so gut ran. Die Nagel-Löcher (eigentlich Drahtstifte) sind so klein, daß sich ein Zahnstocher gar nicht reintun lässt.
Wegen Quellen/Arbeiten: Ich will die geschliffenen Balken mit IMP (von Toplicht) und dann nach Vorschrift mit BENAR-Öl behandeln, verspreche mir davon eine dauerhafte Sättigung. Zumal liegt die kritische Oberseite der Balken auf Unterseite Deck und sollte da eigentlich nochmal geschützt sein.

zu Abs. 2: "Balkweger und Decksbalken müssen unbedingt fest verbunden werden ( verband ! ) ..." Das ist klar. Die grossen Krater werde ich nach dem WEST-Handbuch mit Exoxi "verplomben". Meine Frage ist: Zusätzlich Balken mit Schlinge/Balkweger in der Verblattung bzw. im Auflager noch miteinander verleimen ?

Herzlichst

Herzlichst Maik F 45
Maren
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Re: Decksbalken Folke

Beitrag von Maren » Mo 25. Feb 2008, 11:44

Hallo Maik,

zur Behandlung mit IMP gebe ich zu bedenken (und das tat die nette Fachfrau von Toplicht auch) das IMP ein Fungizid enthält und das will man ja nicht unbedingt im Innenbereich eines Schiffes haben - es sei denn Du steht auf rosa Elefantenträume ;-))
Als Alternative gibt es von Toplicht ein "Weißöl" das fungizitfrei ist und auch günstiger. Laß Dich dort beraten. Geht auch supergut als Vorbehandlung vor BENAR.

Habe den ganzen Winter 2006/2007 meine Planken von innen abgezogen und in der beschriebenen Art und Weise das Holz behandelt.

Dann mal frohes Schaffen - Grüße von FG 217
günni
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Re: Decksbalken Folke

Beitrag von günni » Mi 27. Feb 2008, 00:31

Hallo Maik,
Hat Dein Boot wirklich die Nummer "45"?
Die Löcher größer aufbohren und Kiefernrundstäbe mit Sika&Co stramm einsetzen.
Der Metallgammel verschwindet so, das Original bleibt erhalten und die Entscheidung heisst dann Bronze- oder Niro-Schrauben. Statt mit Leim oder Epoxi kann man auch mit dem Sika&Co-Zeug kleben, diese etwas abenteuerliche Verbindung bleibt in Grenzen elastisch und bringt eine überzeugende Festigkeit, solange die Sonne ausgesperrt bleibt.

Marens überzeugende Darstellung der farbigen Träume solltest Du ernst nehmen, alles Ausgasende ist schwerer als die Umgebungsluft und trifft sich im Keller, wo die Boote nix rauslassen.
Grüße, günni.
Maik F 45
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Re: Decksbalken Folke

Beitrag von Maik F 45 » Mo 17. Mär 2008, 21:57

Hallo Freunde,
habe jetzt länger nicht geschafft, mal wieder reinzuschauen. Aber nun:

an Maren: je tiefer ich die Frage der Ausgasungen anteste, desto verschwommener wird das Bild: mein Anruf bei Toplicht ergab, daß das Material nicht gesundheitsgefährdend sein soll, kein PCB und PCP etc. Allerdings sollen nicht eingezogene Mengen nach 10 min mit einem Lappen abgenommen werden (auch wegen Filmbildung) und der Mann von Toplicht hat auf die BENAR-Folgeanstriche bestanden, also IMP nicht als Alleinanstrich. Eine klare Antwort auf hop oder top hatte er nicht. Ich werde jetzt mal bei Fa. Von der Linden anfragen.

an günni: soweit ich die Geschichte nachvollziehen konnte, gehört die Segelnummer tatsächlich zu diesem Boot. Ist ein Lind-Bau (das Werftschild ist noch dran, darunter ist noch der Originalanstrich). Was veranlasst Dich zu Deiner Frage nach der 45?
Die Decksbalken: die Löcher nicht mit Epoxi zu füllen, wie Pier oben schreibt, scheint mir inzwischen sinnvoll wgn. quellen/schwinden. Nun sind aber die Löcher eben sehr klein, wie ich schon mal geschrieben habe, und mit aufbohren würde ich mehr Materialverlust erzeugen, als jetzt vorhanden ist ... In die grossen ! würden wohl Zahnstocher mit Epoxi reinpassen, wie oben geschrieben. Die kleinen würde ich inzwischen fast so lassen, wie sie sind, ... hm ...

new input welcome :-)
Herzlichst Maik F 45
günni
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Re: Decksbalken Folke

Beitrag von günni » Mo 17. Mär 2008, 22:48

Hallo Maik,
auch wenn jeder beteuert, die Ausgasungen seien nicht gesundheitsgefährdend, die 60 Liter Atemluft pro Minute holst Du aus einem Behälter mit eingeschränktem Luftaustausch, in dessen tieferen Regionen die Luft besonders dick ist.
Den Rostkram musst Du schon rauskriegen und dafür einige Millimeter Holz opfern. Verwende statt Epoxi den Rest aus einer 1k-Lack-Dose oder Lack-Benar-Mischung als Kleber. Die Löcher sollten schon verschlossen sein, dortdrin sammelt sich sonst Schwitzwasser und gammeln geht wieder los.

Grüßchen, gfs.
seebaer150
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Re: Decksbalken Folke

Beitrag von seebaer150 » Fr 21. Mär 2008, 18:16

Hallo Maik,

ruf bei Von der Linden in Wesel an und lass Dich mit Jos Vaes oder Tako verbinden. Hier bekommst Du jeglichen technischen Ratschlag ohne Hintergedanken. Auch sind diese Leute einfach nicht zu nerven.
Dort bist Du in besten Händen, auch telefonisch.

Und halte Dich an die Ratschläge.

Gruß
Joachim Maass

Kannst Jos und Tako nen schönen Gruß ausrichten
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