szv 171 v. 1962 Aufbau

szv171
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szv 171 v. 1962 Aufbau

Beitrag von szv171 » Mo 8. Jun 2009, 10:32

Hallo,

ich, Edgar - wh. nahe der Pfütze Maschsee - habe mir vor drei Jahren den Zugvogel GER171 zugelegt.

Der DSV sagte mir, das der Zugvogel von 1962 sei, damals registriert wurde, jedoch konnte mir keien Angaben über Hersteller/Werft gemacht werden.
Messbrief ist nicht vorhanden, will ich ggf. einholen, Vermesser gibt es in Steinhude. . .

Inzwischen ist er komplett abgeschliffen. . .

Die Spanten sind in Ordnung, der Schwertkasten ist vom Zimmerman teilweise erneuert.

Nun geht es an den (Lack)Aufbau. . .

Ich beabsichtige ihn in Epoxy "einzupacken" und beabsichtige Epoxy von
CTM aus Schleswig zu nehmen. . .

doc hvorab sind mir ein paar Fragen aufgekommen:

1.) Wie kann ich die "durchgeschliffenen" hellen Stellen im Sperrholz an Deck dunkler beizen?
( Die hat noch mein Vorgänger reingeschliffen. . .)

2.) Wieviel Glasmatten würdet Ihr an Bug aufbringen um eine höhere Festigkeit zu erreichen?

3.) Wer weiss wo es transparentes Antifouling gibt? Wäre doch schade, das blanke Holz nun farbig zu streichen?

4.) Das Holz ist trocken, ca 10% Restfeuchte, doch einige schwarze Stellen von alter Feuchte gefallen mir natürlich üüüüberhauptnicht, was kann man dagegen tun?


Fragen über Fragen. . .

Vielen Dank vorab


Edgar

i.a. SZV171 ;_)

Florian
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Re: szv 171 v. 1962 Aufbau

Beitrag von Florian » Mo 8. Jun 2009, 22:10

Hallo Edgar,
sollte an diesen Stellen das Furnier tatsächlich durchgeschliffen sein würde es sich anbieten die durchgeschliffenen Stellen erst mit gleichem Furnier auszubessern in dem man es mit viel Druck und etwas überlappend quasi in die Oberfläche hineinpresst und den Überstand dann vorsichtig von Hand beischleift. Das setzt allerdings voraus, das du mit ner Zwinge an diese Stellen kommst.
Sollten die Flecken daher kommen das das von der Sonne dunkel gewordene Holz stellenweise stärker weggeschliffen wurde würde ich das Angleichen der Farbe der Sonne Überlassen.
Hast du zufällig eine Idee wie man an die Konstruktionszeichnungen für einen Schwertzugvogel rankommt. Meine Idee ist das ich als Tischler eigentlich auch ein Segelboot bauen könnte. Wenn ich mir so die einschlägige Literatur anschaue verrät mir die nämlich auch nicht so viel neues. Wer mit Holz um kann kann auch ein Boot bauen.
Ich wäre bezüglich der Pläne für jeden Tip dankbar.
Tschö Dann
Florian
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Garrett50
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Re: szv 171 v. 1962 Aufbau

Beitrag von Garrett50 » Mo 8. Jun 2009, 23:15


Moin Florian ,

alle Unterlagen zum ( Kiel ) - Zugvogel bekommst du über die Klassenvereinigung unter www.kieler.org und über den Deutschen Segler-Verband in Hamburg .
Die Baupläne über Frau Lehfeld direkt .
Dazu habe ich dir auszugsweise folgende Hinweise herausgesucht :

KIELZUGVOGEL GÜLTIG AB 01.04.2006 mit Änderungen ab 01.04.2008

1. ALLGEMEINES

1.1 Der Kielzugvogel und der Schwertzugvogel sind von Ernst Lehfeld entworfene Zweimann-Boote und werden als Einheitsklassen gesegelt. Hierbei ist berücksichtigt, dass Rümpfe und Ruder beider Klassen völlig identisch sind und die Unterschiede in Kiel/Schwert, Rigg und Segel liegen. Bis auf die Punkte dieser Klassenvorschrift, die mit „K“ für Kielzugvogel oder „S“ für Schwertzugvogel gekennzeichnet sind, gelten sie für beide Klassen.

1.2 Diese Klassenvorschriften sollen sicherstellen, dass alle Boote der jeweiligen Klasse in allen Punkten, die die Geschwindigkeit und die Segeleigenschaften beeinflussen, soweit wie möglich gleich sind. Die Vorschriften sind in diesem Sinne auszulegen. Alles, was nicht erlaubt ist, ist verboten.

1.3 Um unerwünschte Konstruktionen oder Abweichungen von Plänen und Klassen-vorschriften zu verhindern, die nicht im Sinne der Klasse sind und das Prinzip der Einheitsklasse gefährden, können Änderungen in den Plänen oder Klassen-vorschriften kurzfristig vom Technischen Ausschuß des DSV vorgenommen werden.

1.5 Alle Boote dieser Klassen müssen nach den offiziellen Unterlagen gebaut sein (Klassenvorschrift, Zeichnungen).

1.8 Diese Vorschriften sind gültig ab 01.04.2006. Rümpfe, die vor diesem Zeitpunkt gebaut wurden, können einen Meßbrief erhalten, wenn die zur Zeit der Fertig-stellung gültigen Vorschriften eingehalten wurden.

1.9 Selbstbauer können eine Bauanleitung und einen Bauplan für den Rumpf und
Zeichnungen für Mast, Baum und Beschläge bei dem Konstrukteur des Bootes, Lehfeld-Leichtbau , Inh. Ursula Lehfeld, Königskinderweg, 24329 Behl über Grebin, erwerben. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß diese Bauan-leitung und diese Pläne nicht Bestandteil dieser Klassenvorschriften sind, dass jedoch Boote, die nach den Lehfeldschen Unterlagen gebaut werden, vermessen werden und einen Messbrief erhalten können, wenn die Vorschriften dieser Klassenvorschrift eingehalten werden.

2. GEBÜHREN, BAULIZENZEN
Die Vermessungs- und Registriergebühren richten sich nach den jeweiligen Gebührenordnungen der jeweiligen Seglerverbände.
Die Lizenzgebühr beträgt 25,60 Euro und muss vom Hersteller für jedes gebaute Boot an den DSV gezahlt werden, gleichgültig, ob dieses Boot später vermessen oder registriert wird. Sie wird bei der Vergabe der Unterscheidungsnummer fällig.

3. HERSTELLER

3.1 Boote der Kielzugvogelklasse und der Schwertzugvogel-Klasse dürfen nur durch Hersteller gebaut werden, die hierfür vom Deutschen Segler-Verband (DSV), Gründgensstr. 18, 22309 Hamburg, lizensiert sind. Eigenbau ist ohne Lizenz erlaubt. Als Eigenbauer gelten Personen, die nicht mehr als ein Boot im Jahr ausschließlich für den eigenen Bedarf bauen.

3.2 Durch seine Unterschrift auf dem Vermessungsformblatt erklärt der Hersteller, das Boot in Übereinstimmung mit den gültigen Vorschriften gebaut zu haben.

Ich hoffe , daß dein Projekt gut gelingen möge und wünsche dir viel Erfolg .

Mit freundl. Gruß Garrett


szv171
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Re: szv 171 v. 1962 Aufbau

Beitrag von szv171 » Di 9. Jun 2009, 17:07

Hallo Florian,

die stellen sind ca 10x20 cm, oval und "mitten drin", wo ich mit SChraubzwingen kein Furnier eingepresst bekäme. . .

Ich habe irgendwo eine Anleitung zum Herstellen von Beize gefunden:
Mahagonispäne und Alaun kochen, den Sud filtern

aber nach dem Filtern der Beize hatte ich wieder klares Wasser :-(

Ich werde mal schauen, das ich Fotos online gestellt bekomme. . . .

das dürfte mir unter www.schwertzugvogel.info nciht soooo schwer fallen ;-)


Die Lehfeld Pläne sind genau das, was Du brauchst ;-)


Gruß

E.
André bauer
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Re: szv 171 v. 1962 Aufbau

Beitrag von André bauer » Di 9. Jun 2009, 17:18

Moin Edgar,
wenn nicht mit Schraubzwingen dann mit Gewichten und Epoxi.
Habe ein ganzes Deck aus 5mm Sperrholz so gemacht.
Und das Deck hatte noch Bucht und Sprung.
Epoxi hat eine große "Saugkraft", da ist nicht so viel Anpressdruck nötig.
Beize bekommt man von International, allerdings wird es kaum gelingen,
den Farbton des lackierten Deckschichtfurnieres zu treffen.
Beize nimmt den Lack anders auf, als ungebeiztes Holz, daher sieht es vor dem Lackieren immer anders aus, als nachher.

Grüße,
André
Gruß,
André

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Re: szv 171 v. 1962 Aufbau

Beitrag von seebaer150 » Fr 12. Jun 2009, 09:50

Hallo Edgar,

das was Andre unter Saugkraft versteht, ist die Fähigkeit eines Klebematerials, Luft vollständig zu verdrängen und somit einen atmosphärischen Druckausgleich vollständig zu unterbinden, was für einen Flächendruck von zehn hoch fünf Newton pro Quadratmeter, umgerechnet ein Kilogramm pro Quadratzentimeter sorgt.

Du willst Furniere überlappend aufleimen. Wenn Du das perfekt hinbekommst und hinterher planschleifst, hast Du das Furnier quasi eingeschäftet. Allesdings benötigst Du dazu einen Presstempel, der genau der Geometrie des ausgeschliffenen Loches entspricht. Andernfalls hast Du um das eingeleimte Stück Furnier herum eine hässliche Harzfuge.

Den Presstempel stellst Du mit Spachelmasse und einem Pressholzschuh her. Vorher musst Du für eine Trennschicht zwischen Holzdeck und Masse sorgen. Dann kannst Du das Furnier perfekt einpressen.

Die Erstpositionierung des Pressholzschuhs muss gleich der Positionierung beim Einpressen des Furniers sein, weil sonst der Stempel nicht genau passt und damit auch nicht das Furnier.

Zur Positionierung befestigst Du ein paar über den Decksrand hinausstehende Bretter, die mindestens zwei nicht parallele Seitenkanten des Pressholzes in X und Y-Richtung markieren und fixieren. Die Bretter sind mit Gummiapplikationen gestaltet, die auf dem Decksrand aufliegen, damit sie keine Schäden anrichten und nicht verrutschen. Die Kraft, die die Bretter festhalten, wird mit Spanngurten, die unter dem Rumpf hindurch gezogen werden, erzeugt.

Ebenso wird die Presskraft für den Stempel an jedem beliebigen Ort des Decks und in jeder beliebigen Höhe durch einen Balken erforderlicher Stärke erzeugt, der wiederum durch Spanngurte unter dem Rumpf hindurch erzeugt wird.

Befindet sich die zu verklebende Stelle an unzugänglichen Stellen, ist das Pressholz so hoch auszuführen, dass es hoch genug aufragt um durch Balkendruck erreicht zu werden. Auch die örtliche Lagefixierung gestaltet sich dann deutlich schwieriger.

Wenn Du Weiteres und Genaueres wissen möchtest, melde Dich wieder.

Seebaer150
i.G. Ocean Roadster Premium Retrofit Ltd & Co.Kg

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Re: szv 171 v. 1962 Aufbau

Beitrag von szv171 » Mi 5. Aug 2009, 18:19

Herzlichen Dank Seebaer!

ich habe mir ein paar Mahagoni-Furnierbeispiele bestellt, um sie testweise auf den selben farbton wie das sperrholz zu bleichen, um dann beide Teile nass zu machen, um zu sehen, ob es nach Epoxy und klarlack annähernd den gleiche nFFarbton/Maserung erhält. . .

Der Lieferant sagte mir, das ich das Sperrholz mit einr Oberfräse entsprechend der Dicke des Furnieres(+Epoxy) ausfräsen soll, und dann einpassen soll. . .
Dateianhänge
szv171mahagoni2_1333.jpg
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szv171mahagoni1_1332.jpg
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Re: szv 171 v. 1962 Aufbau

Beitrag von szv171 » Mi 5. Aug 2009, 18:35

Hallo nochmal,

es geht mir um die Schrauebn. Es sind offensichtlich Messingschrauebn verbaut.
Gut versenkt und die Vertiefungen sind mit einer rosanen Spachtelmasse zugepappt.
Das kann man auf dem Bild mahagoni-2.jpg in der Übersicht knapp erkennen, . . .
hier habe ich ein Foto begefügt, bei dem ich das rohe Holz nass gemacht habe, um den Frabunterschied von rosa zum Holz zu erkennen. . .

Umfrage:
a) Rosa drinnen belassen und einfach drüber mit Epoxy
b) Die rötliche Spachtelmasse raus, sodaß Messing sichtbar wird und einzeln mit epoxy die Vertiefung auffüllen
c) mit etwas anderem die versenkten Schrauben auffüllen. . .

es sind hunderte . . .

Dateianhänge
szv171schrauben_1335.jpg
szv171schrauben_1335.jpg (51.22 KiB) 4519 mal betrachtet
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Re: szv 171 v. 1962 Aufbau

Beitrag von szv171 » Mi 5. Aug 2009, 19:25

Hallo zusammen,

noch eine Frage:

im Unterwasserbereich scheint mir kein transparentes Mittel als "Antifouling" zu finden.

Ich habe auf der Suche danach http://haifischhaut.de/ entdeckt.

Da ich sowieso das ganze holz in Expoxy packe, könnte ich mir vorstellen, den Unterwasserbereich in weisser Haifischhaut zu machen . . .

Hat jemand damit schon Erfahrungen ?


Zur allgemeinen Unterhaltung: Weisse Piraten beim Training auf der Elbe bei 5-7bft:

http://de.sevenload.com/videos/YYfztveg ... S-in-Wedel


Grüsse Edgar
André bauer
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Re: szv 171 v. 1962 Aufbau

Beitrag von André bauer » Do 6. Aug 2009, 11:56

Moin Edgar,
transparentes Antifouling gibt es nicht, das ist korrekt.
Schraubenlöcher werden normalerweise nicht mit Spachtel zugemacht.
Bei Dir sieht mir das mehr aus wie Mahagoniholzkitt.
Ist auch keine schöne und saubere Lösung, machen aber einige... Holzkitt nimmt Feuchtigkeit besser auf, als Holzpropfen.
Das kann für schwarze Stellen sorgen, also die Löcher mit Mahagonipropfen zumachen.
Unter Wasser kannst Du Epoxi nehmen.
Propfen bekommst Du bei Daniel Georgus in Bremen oder Sommerfeld&Thiele in Hamburg, manchmal auch bei Ebay, allerdings nur in Sipomahagoni, also nicht so tolles Holz.
Auf keinen Fall Dübel oder Rundholz aus dem Baumarkt nehmen, die sind aus Buche, rotten leicht und haben die falsche Faserrichtung.
Wenn Du Schrauben ersetzt, nimm an unsichtbaren Stellen Edelstahl in V4A Qualität oder eventuell Bronze für sichtbare,
Messing wird durch Elektrolyse das Zink entzogen und die Schrauben sind später nicht mehr rauszudrehen, weil die Schraubenköpfe wegbrechen.
Dein Sperrholz sieht aus, als wäre es noch nicht richtig geschliffen, weil es noch so gelb ist.
Gerade, weil der Holzkitt so rot ist, nehme ich an, dass das Holz auch mal rot war.
Ich würde vorsichtig schleifen, bis es auch feucht wieder eine gleichmäßig rote Farbe hat, dann fallen die Holzkittstellen auch wieder weniger auf.
Wenn allerdings Gabun, auch Okumé genannt, verwendet wurde, ist das Holz gelblich rot bis rosa.

Gruß,
André
Gruß,
André

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