Unterwasser Farbaufbau

[fg-1064]

Moin zusammen!

Hat jemand Erfahrungen mit dem Sigma-Farbaufbau auf einem UW-Holzrumpf (Lärche)?

Alternativ: was ist mit Epifanes Kupferbronze? Geht das tatsächlich gut ohne jegliche Grundierung, einfach aufs rohe Holz? Und wie lange hält das dann? Und wie ist die Wirkung? Hält die Kupferbronze tatsächlich zuverläsig den Bewuchs fern?

Für Berichte und/oder Ratschläge wäre ich sehr dankbar!

Grüße!
Jan

[Ravello]

Ich habe den Betrag heute zufällig gelesen und möchte auf das angehängte Bild von Toplicht Hamburg verweisen. Dort steht eigentlich alles drin. Und meistens stimmts auch. Frohes Schaffen!

[fg-1064]

Danke! Das hatte ich inzwischen auch gefunden. Und die netten Herren (und Damen!) bei Toplicht können einem auch noch weiterhelfen.

Aber: verhindert dieser Anstrich tatsächlich den Bewuchs? Das Folkeboot liegt in der Trave (gegenüber von Schlutup) und die ist bekannt für ihre hohe biologische Aktivität... sprich, einen sehr starken Befall von Seepocken!

Beste Grüße!
Jan

[flavio]

hallochen
hab grad deine fragen bezueglich unterwasser anstrichen gelesen.
da ich aus der schweiz komme, habe ich nautico kupferbronze gestrichen, auch auf anraten meines bootsbauerkollegens. ich glaube, der produktename ist nicht ausschlaggebend fuer das endprodukt. wie auch immer. ich fuer meinen teil habe mein geklinkertes boot zuerst mit owatrol d1 vorgestrichen(gesamte aussenhaut inklusive unterwasser), welches auch im unterwasser sinn macht, da d1 eine pilzhemmende eigenschaft besitzt. danach habe ich nautico grundierung gestrichen und erst dann den kupferbronzeanstrich aufgebracht. die grundierung hatte in meinem fall die aufgabe, die wasserdichtigkeit des unterwasserschiffes zu gewaehrleisten, welche die kupferbronze nicht uebernehmen kann(im fall von nautico). ich bin mit dem resultat sehr zufrieden und auch die anfaenglichen bedenken, die grundierung wuerde nicht auf d1 halten haben sich nicht bewahrheitet.
noch etwas. ich habe meinen unterwasseranstrich etwas zu wenig hoch gezogen, da mein boot ein neubau ist. jetzt muss ich den wasserpass noch etwas hoeher ziehen. schau auf jedenfall darauf, dasde 5 cm ueber der wasserlinie bist, da das bootchen ja auch immer schaukelt, ansonsten ist an den feucht-trockenstellen schnell ein ungewolltes aufquellen miteingebaut.
lieb gruss flavio

[fg-1064]

Moin zurück!

Danke für Deine Ausführungen!

D1 hatte ich auch in Erwähgung gezogen. Da mein Boot aber schon älter ist (1966), denke ich, dass es danach zu lange Wasser ziehen würde... man wird sehen...

Das ganze Anstrichsystem ist - für einen Laien - ein absolut undurchdringliches Dickicht aus Informationen und Empfehlungen. Und wenn man nicht aufpasst, sitzt man einem "Experten" auf, der am Ende Mitarbeiter von irgendeiner Firma ist, also im Auftrage Dritter handelt! (Was ich jetzt natürlich nicht Dir vorwerfe!!)

Am Ende muss wohl jeder seine eigenen Erfahrungen machen...

Beste Grüße,
Jan Reichert

[André bauer]

Moin,
D1 verhindert doch die Wasseraufnahme, indem es Holz bis zu einer gewissen Tiefe tränkt.
Wie verbindest Du das Alter des Bootes mit dem Wasser ziehen?
Eigentlich ist das Gegenteil der Fall, je älter das Boot, desto mehr Wasser im Holz,
jedenfalls wenn es nicht zu lange an Land stand.
Irgendwann ist die Holzfeuchte auch ausgeglichen, wenn das Boot jahrelang unter den gleichen Bedingungen fährt und steht.

Gruß,
André

[fg-1064]

Moin zurück!

Ist es nicht so, dass je älter das Holz ist, desto größer die Volumenunterschiede zwischen vollgesogen und trocken sind? Wenn ich jetzt im trockenen Zustand mit D1 streiche, müsste das Holz nach der Owatrol-Theorie in diesem Zustand gehalten werden - denn richtig quellen kann es ja nicht, wenn es wirklich mit D1 getränkt wurde. Das sollte doch dann zur Folge haben, dass es im Frühjahr nach dem Kranen nicht - oder nur sehr langsam dichzieht - oder? Am Ende müsste man dann mit Pantera abdichten...

Gruß,
Jan

[André bauer]

So extrem verhindert Owatrol das eigentlich nicht, wobei es auch sehr von der Holzart abhängen kann,
weil großporige Hölzer mehr aufnehmen als feinporige.
Genauso ist das mit dem Quellen und Schwinden bei jedem Holz unterschiedlich.
Es gibt Mahagoniarten (Honduras und Switenia z.B) die arbeiten kaum, einige Nadelhölzer arbeiten um so mehr.
Das die Zellen mit dem Alter mehr Wasser aufnehmen können, hab ich noch nie gehört.
Natürlich ist es oft so, das alte Boote große Fugen haben, das liegt aber nicht am Holz,
sondern an der schlechten Lagerung der Boote.
Im Winter schön trocken und im Sommer feucht, das bringt jedes Boot um.
Wichtig im Winter ist eine gleichmäßig feuchte, aber gut durchlüftete Lagerung.
Siehe auch den Artikel von Uwe Baykowski vor einigen Wochen auf der Freundeskreishomepage.

Gruß,
André

[fg-1064]

Nein, mehr Wasser aufnehmen können die älteren Holzzellen natürlich nicht. Aber eben auch nicht halten. D.h., sie verlieren in trockenem Zustand stärker an Volumen, wenn sie älter werden.

Das hab ich - glaube ich - beim Larsson gelesen. Lasse mich aber gerne belehren!

Gruß,
Jan

[fg-1064]

So, nun steht sie an Land und bei der Gelegenheit hab ich mal einige Fotos gemacht. Mal abgesehen vom schlechten Antifouling und einigen Stellen, wo selbst der Primer runter ist - die Hauptbaustellen scheinen die Plankenstöße zu sein.

Hat jemand Erfahrung mit der Reparatur bei einem Klinkerboot? Hab mal ein paar Bilder angehängt...

Beste Grüße!
Jan Reichert