Ideen zu seitlicher Motorbefestigung am Schärenkreuzer

SCHÄRI
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Ideen zu seitlicher Motorbefestigung am Schärenkreuzer

Beitrag von SCHÄRI » Mi 7. Okt 2009, 19:08

Hallo,

ich bin auf der Suche nach Ideen zur seitlichen Befestigung eines 6PS Außenbordmotors an einem Schärenkreuzer. Der Motor sollte seitlich im Bereich der Pflicht montiert und bedient werden können.

Der Außenborder dient mir lediglich als Flautenschieber/ Notfallbetrieb und sollte sich (samt Halterung) schnell montieren und wieder entfernen lassen.

Derzeit wird der Motor am Heck gefahren. In der Ostseewelle dreht er im Betrieb jedoch wegen der langen Überhänge schon mal "frei".

Kann jemand helfen? Wer hat Ideen oder Erfahrungen?

Vorab schon mal vielen Dank.

Gruss

Christoph
Ivan Balushev
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Re: Ideen zu seitlicher Motorbefestigung am Schärenkreuzer

Beitrag von Ivan Balushev » Mi 7. Okt 2009, 21:49

Hallo Christoph,

dasselbe Problem ist mir auch schon durch den Kopf gegangen. Ich Restauriere seit Mai einen Mälartrettia (30er). Ich möchte den Motor auch seitlich anbringen um das Freidrehen des Propellers und die Spaziergänge ans Heck zu vermeiden.
Bis ich an diesem Punkt angelang bin, werden bestimmt noch ein Paar Jahre ins Land ziehen, folgene Gedanken habe ich mir schon gemacht:
Man lässt zwei Durchführungen hintereinander im Deck neben der Zarge ein und baut eine Motorhalterung, die einen U-Förmigen Bogen beschreibt und ein winklig angebrachtes Stützrohr besitzt, welches durch die zweite Durchführung passt. Unter Deck wird das Ganze durch eingesteckte Bolzen gesichert. Vielleicht braucht es noch eine Abstützung am Rumpf? Ist erst mal ein Anfang, es geht sicher noch besser.

Grüsse, Ivan
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Tobias Bressler

Re: Ideen zu seitlicher Motorbefestigung am Schärenkreuzer

Beitrag von Tobias Bressler » Mo 12. Okt 2009, 17:10

Wie wär´s denn mit beigefügter Lösung, zu finden auf www.nationalkreuzer.de?
Wird an der Fockleitschiene befestigt.

Viele Grüße
Tobias Bressler
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AIDA
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Re: Ideen zu seitlicher Motorbefestigung am Schärenkreuzer

Beitrag von AIDA » Di 13. Okt 2009, 10:29

Hallo Christoph, bin ein großer Freund von seitl. Motorhalterungen, allerdings nicht von Motoren. Ich praktiziere diese Lösung schon seit 10 jahren und hat immer gut funktioniert.
Auch die Bedienung vom Cockpit aus, erspart den Motorführer auf dem Achterdeck.
ES geht aber nur als Hilfe zum An/Ablegen, Flautenschieber, oder um enge Ein und Durchfahrten zu passieren. Von der Idee gegenan zu motoren, insbesondere bei Welle habe ich mich verabschiedet besser. Da geht Segeln immer besser. Durch das Wellenbild am Rumpf kommt dann die Schraube häufig frei. Voraussetzung ist immeer ein Langschafter.
Ich bevorzuge eine Dreipunkt Halterung an Deck, in das ich Hülsen eingelassen habe. Erfahrungen mit Gewinden in Schienen waren eher schlecht, da die Gewinde, insbesondere bei Alu schnell ausgeleiert waren, und eine großfflächige Decksauflage hilft, die nicht zu unterschätzenden Kräfte einzuleiten. Auch nur 5PS entwickeln mächtige Kräfte an der Halterung. Im übrigen habe ich noch eine solche "klassische Halterung, höhenverstellbar. Da ich mir vor Jahren eine für mein Boot optimierte Halterung habe schweißen lasssen, würder
ich die auch abgeben.

björn
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Re: Ideen zu seitlicher Motorbefestigung am Schärenkreuzer

Beitrag von SCHÄRI » Di 13. Okt 2009, 19:12

Hallo Ivan,

Danke für Deine schnelle Nachricht.

Wie mir scheint bist Du mit einem wirklich lohnenden Objekt (M30) beschäftigt, für das die Suche nach einer geeigneten Lösung eines "versteckten Motors" lohnt. Also bleib dabei und bereichere diese Diskussion mit weiteren Vorschlägen. (Brainstorming)

Gruss

Christoph
SCHÄRI
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Re: Ideen zu seitlicher Motorbefestigung am Schärenkreuzer

Beitrag von SCHÄRI » Di 13. Okt 2009, 19:35

Hallo Björn,

auch Dir erstmal vielen Dank für Deinen Beitrag. Ich teile Deine Auffassung vom Einsatz des Motors auf SEGELbooten durchaus.

Nachdem ich mein Boot in diesem Jahr jedoch von Trelleborg kommend, nach Gedser gesegelt habe und vor Gedser eine extreme Kreuzsee und dazu nordwestlichen Wind in Stärken von 7-8 Windstärken habe erleben musste, hat sich unter Berücksichtigung der sehr engen Fahrrinne zum Sportboothafen in Kombination mit starker Strömung meine diesbezügliche Meinung ein wenig relativiert. .... Klar habe ich mir dieses Wetter damals nicht ausgesucht! Ich liebe mein Boot und würde es freiwillig nicht dieser Tortur aussetzen!
Kurzum... es gibt Situationen auf der Ostsee in denen ich auf einen Motor in Reichweite der Plicht nicht verzichten möchte.

Für was für ein Boot hast Du Dir eine seitliche Halterung bauen lassen? Warum hast du letztendlich wieder auf deren Betrieb zugunsten einer achterlichen Halterung verzichtet?
Welchen Motor hast Du damit betrieben?(PS/ Gewicht) Sofern die Halterung passt habe ich großes Interesse!

Ich fände es toll wenn Du Bilder Deiner seitlichen Motorhalterung einstellen könntest.


Gruss

Christoph



kstubenrauch
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Re: Ideen zu seitlicher Motorbefestigung am Schärenkreuzer

Beitrag von kstubenrauch » Di 13. Okt 2009, 20:45

Guten Abend,

es gab in den 70ern Halterungen aus Aluguß, für Boote von ca. 1,5 bis 2,2t. Fotos anbei. Ich lasse mir gerade einen Nachbau aus V4A anbieten, dimensioniert für Boote von 1,7t bis 2,1t.

Für den Flautenschiebereinsatz gedacht, empfohlen in Kombination mit den elektrischen Torqeedo AB-Motoren.

Wenn der Protoyp fertig ist, werde ich berichten.

Beste Grüße,

Kaspar
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j.sch.
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Re: Ideen zu seitlicher Motorbefestigung am Schärenkreuzer

Beitrag von j.sch. » Di 13. Okt 2009, 22:46

Hallo, ich habe mit solchen "kleinen" Motorbefestigungen , allerdings auf einem Schlauchboot, eher nicht so gute Erfahrungen gemacht. Grund dafür ist das Drehmoment. Bei 70 cm Länge von der propellernabe bis zum Spiegel (Schaftlänge) und nur max 10 cm Abstand zwischen den Befestigungsbolzen/Flügelmuttern wirkt dort die siebenfache Kraft wie unten am Propeller.
Beim Schlauchboot bog sich die Halterung (1mm 15er Stahlrohr) mächtig durch. Der Holzspiegel an 2 Gewindestangen im Abstand von 20 cm am Heck eines Katamarans kam mit 4 PS und Vollgas aus dem Stand unten ca 5 cm nach vorn, 4 Personen waren im Boot und ich hab vorher gedacht es kann nichts passieren.
Die obige Motorhalterung ist maximal als Flautenschieberhalterung geeignet, das Drehmoment an der Befestigung an Deck ist sonnst viel zu hoch.
Als Lösung wäre ein an die Halterung zusätzlich montierter Spiegel mit einer verwindungs- bzw. biegefesten Verlängerung nach unten oder einem entsprechend langen Spiegel und so weit wie möglich unten die Montage einer Druckstange nach vorn (stabiles Rohr ca 1,5 bis 2 Meter lang und am Überwasserschiff montiert, angeflanscht oder sonst irgendwie befestigt. Somit bildet sich kein Biegemoment an der Befestigung der Halterung, die Vortriebskraft wird über die Druckstange von knapp über dem Propeller am Schaft direkt an das Schiff weitergeführt.
Ich hoffe es wird keinem die Halterung wegreißen, und wenn dann nicht in so einer Situation in der die Leistung vom Motor gebraucht wird.
Viele Grüße aus Leipzig, Jens.

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Viele Grüße aus Leipzig, Jens.
André bauer
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Re: Ideen zu seitlicher Motorbefestigung am Schärenkreuzer

Beitrag von André bauer » Mi 14. Okt 2009, 09:09

Moin,
ein Freund fährt an seiner 5mR Yacht auch einen 5PS Außenborder mit einer Halterung,
befestigt an der seitlichen Travellerschiene, wie oben auch schon mal gezeigt.
Er hat das Boot vor 18 Jahren restauriert und fährt damit seitdem so ohne Probleme.
Das einzige ist, das man in dem tiefen Cockpit einer kleinen mR-Yacht den Außenborder
schlecht abnehmen kann und sich manchmal so einen Kratzer holt, wenn das Ding unter Deck soll.

Grüße,
André
Gruß,
André

V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
Bodenseesegler
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Re: Ideen zu seitlicher Motorbefestigung am Schärenkreuzer

Beitrag von Bodenseesegler » Do 15. Okt 2009, 21:23

Hallo zusammen !

Am Bodensee gibt es viele Klassiker (Drachen, Lacustre, Schärenkreuzer) mit Außenborder und auch viel Diskussion über die Frage: Am Heck oder seitlich.

Beides hat Vor- und Nachteile:
Vorteil der Heckhalterung ist ein Eintauchen bei Rumpfgeschwindigkeit, da dann die Welle hinten hochkommt. Bei totem Gewell oder Welle gegenan kommt der AB am Heck natürlich leichter aus dem Wasser. Bei einem schweren Motor ziehe ich die Heckhalterung vom Handling her vor, da das Montieren (über Bord heben, in die Halterung einschwenken) bei der Seitenbord-Halterung sehr anstrengend ist, man sich weit außenbords beugen muß und die Gefahr groß ist, die Schale zu beschädigen.

Vorteil der Seitenbordhalterung ist, dass man den Motor aus dem Cockpit heraus bedienen kann. Bei einem leichten Motor ist auch das Handling kein Problem.
Die Seitenbordhalterung hat aber zwei gravierende Nachteile:
Am Bodensee wird oft mit stehendem Groß motort, da dann das Schiff viel ruhiger liegt. Bei montiertem Motor und aufkommendem Wind hat man den Motor immer auf der falschen Seite; der Segeldruck drückt ihn unter Wasser.
Und im Hafen, beim Einlaufen in den Liegeplatz, muss er vorab demontiert werden, um nicht am Pfahl hängenzubleiben oder in engen Plätzen den Nachbar zu beschädigen.

Es gibt aber genügend Verfechter beider Ausführungen, sodass die Diskussionen sicher noch lange anhalten.


Gruß vom Bodensee !
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