Zylinderkopfdichtung wechseln beim MD29

Dieter
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Zylinderkopfdichtung wechseln beim MD29

Beitrag von Dieter » Di 22. Dez 2009, 22:16

Ich hab`da mal `ne Frage:
So wie es aussieht, habe ich an meinen Volvo-Penta MD29 einen Defekt an der Zylinderkopfdichtung ( weißer Qualm + leichter Kühlmittelverbrauch ). Sie scheint zwar noch nicht ganz kaputt zu sein, ich würde sie aber gerne trotzdem jetzt schon wechseln. Ein KFZ-Meister aus dem Freundeskreis will mir dabei helfen. Frage: Werden irgendwelche komplikationen auf ihm zukommen? Wie sieht`s mit der Ersatzteilversorgung (Zyl.Kopfdichtung) aus ? Müssen evtl. noch andere Dichtungen gewechselt werden ?
Kopf schleifen lassen kann ich im Betrieb machen .
Diese Fragen sind auf meinem Mist gewachsen, es ist also nicht so, daß mein Bekannter so etwas noch nie gemacht hat. Ich wüßte halt nur gerne, was auf uns zukommt.
Wie ist eure Erfahrung bei dieser Arbeit?
Vielen Dank schonmal für eure Antworten.
Gruß Dieter
j.sch.
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Re: Zylinderkopfdichtung wechseln beim MD29

Beitrag von j.sch. » Mi 23. Dez 2009, 19:00

hallo dieter, ich habe den bootsmotor zwar noch nie gesehen, aber allgemein gilt: kopfdichtung wechseln ist kein problem, wird täglich zig mal gemacht (kfzmotoren sind genau so gebaut). die probleme, die auftauchen können fangen bei nicht passenden kopfdichtungen (falsche löcher weil falsches ersatzteil) an und enden bei weggerissenen schrauben.
zusätzlich müssen die ebenfalls zu lösenden verbindungen mit neuen dichtungen versehen werden. zum beispiel ansaug und abgaskrümmerdichtung, ventildeckeldichtung, eventuell steuerraddeckeldichtung,... schlauchbänder sollten auch neu, sonnst sparst du an der falschen stelle.
ganz wichtig sind zylinderkopfschrauben, die sollten eigentlich immer neu kommen, auch wenn es nicht vorschrift oder lt repanleitung notwendig ist. du kannst nie sicher sein ob früher schon mal jemand die schrauben ohne drehmomentschlüssel überzogen, also gestreckt, hat, dann ist das material geschwächt und es kommt richtig viel aufwand zusammen um diese eine schraube später zu tauschen. Nimm am besten alles neu was an dichtungen und kleinteilen gelöst worden ist. (aber nicht die schrauben vom ventildeckel, aber das wird dein bekannter eigentlch alles wissen, sollte er zumindest.
weiterfahren mit kaputter zylkopfdichtung solltest du nicht, wenn wasser in den zylinder bei stehendem motor läuft und der motor das nächste mal angelassen wird kann das wasser nicht verdichtet werden, das pleul verbiegt sich und der motor ist im a... (nennt sich dann wasserschlag)
viel erfolg, jens.
Viele Grüße aus Leipzig, Jens.
Dieter
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Re: Zylinderkopfdichtung wechseln beim MD29

Beitrag von Dieter » Mi 23. Dez 2009, 19:10

Hallo Jens,
vielen Dank für Deine Antwort.
Das ganze hört sich für mich ziemlich kompliziert an. Aber da mein Bekannter KFZ-Meister ist, wird er wohl wissen wie`s geht. Das man soviele Teile/Dichtungen auswechseln soll, hätte ich nicht gedacht.
Ich werde mich in den nächsten Tagen `mal informieren, wo ich die von Dir beschriebenen Teile bekommmen kann.
Laut Monteur, der die ganze Sache beim einwintern des Motors entdeckt hat, ist die Dichtung wohl noch nicht ganz kaputt. Weiterfahren will ich so aber auf keinen Fall.
Zum Glück kann ich mir ja etwas Zeit mit der ganzen Sache lassen. Bis zum Frühjahr dauerts ja noch `n bisschen...
Gruß Dieter
j.sch.
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Re: Zylinderkopfdichtung wechseln beim MD29

Beitrag von j.sch. » Mi 23. Dez 2009, 19:45

lass deinen freund reinschauen und bestell die teile mit ihm zusammen. Kompliziert ist es nicht, es ist halt viel arbeit und man muss wissen wie es geht.
weiterfahren solltest du auf keinen fall, und vorm starten den motor mit der hand durchdrehen oder die kerzen oder düsen rausdrehen. wenn wasser im zylinder sein sollte merkst du es. dazu steht hier wie es und was passiert http://www.fky.org/forum-neu/read.php?2,19816
jens
Viele Grüße aus Leipzig, Jens.
Martin Kröger
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Re: Zylinderkopfdichtung wechseln beim MD29

Beitrag von Martin Kröger » Mi 23. Dez 2009, 21:38

Moin Dieter,

was Jens da schreibt, ist soweit schon in Ordnung, nur solltest Du wissen, dass der Volvo MD 29 ein Peugeot Indenor XDP 6/88 ist und sog. nasse Laufbuchsen hat. Wenn der Zylinderkopf wie bei jedem "normalen" Diesel abgenommen wird, werden die Laufbuchsen fast immer aus ihren Dichtungen im Block gezogen und der ganze Kram kann nicht ohne den Austausch der Laufbuchsendichtungen instand gesetzt werden.

Weihnachtliche Grüsse

Martin
Dieter
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Re: Zylinderkopfdichtung wechseln beim MD29

Beitrag von Dieter » Fr 25. Dez 2009, 18:51

Hallo zusammen,
vielen, vielen Dank für eure Antworten. Wenn ich Martin richtig verstehe, kann ich also auch Ersatzteile vom Peugeot Indenor nutzen, falls ich vom Volvo-Penta keine mehr bekommen sollte ( und ich dachte, ich würd` ´nen echten Volvo haben... ).
Habt ihr `nen Tip für mich, wo man die ganzen Sachen am besten herbekommt, bzw. bestellen kann ?

Viele Grüße
Dieter
j.sch.
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Re: Zylinderkopfdichtung wechseln beim MD29

Beitrag von j.sch. » Fr 25. Dez 2009, 19:19

hallo dieter,
wo die teile zu bestellen sind kann dir sicherlich in deinem hafen oder in einem hafen in der nähe gesagt werden.
oder warte noch etwas, es kommen bestimmt noch tips im forum.
ich würde dir auch originalteile empfehlen, da stimmt die quallität auf jeden fall. und gerade bei einer geschlossenen wanne mit inenborder sollte man versuchen jegliches risiko auszuschließen.
viele grüße, jens.
Viele Grüße aus Leipzig, Jens.
Martin Kröger
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Re: Zylinderkopfdichtung wechseln beim MD29

Beitrag von Martin Kröger » Sa 26. Dez 2009, 00:24

Moin Dieter,

einige "Volvo-Fachbetriebe" behaupten zwar das man die Peugeot-Teile nicht verwenden kann. Na ja, die wollen schon gerne ihren eigenen Kram verkaufen, der aber manchmal bis zu 100% mehr kosten...........da kann sich jeder seinen eigenen Vers darauf machen.

Ein günstiger Liferant ist z.B.

http://www.indenor-retro.de/start.html

da gibts auch technische Informationen. Über diesen Laden versorgt sich auch die PKW-Oldtimer-Scenen. Die Qualität der Teile ist gut, die Preise angemessen.

Spezielle Teile, die unmittelbar mit der Marinisierung zusammenhängen gibt´s jedoch nur über Volvo........leider. Es gibt, bzw. gab es einige Shop´s bei e-bay, da würde ich keine Teile kaufen, da die Herkunft der Teile, im Besonderen der Dichtungen, mehr als zweifelhaft ist.

Gruss Martin
jörn
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Re: Zylinderkopfdichtung wechseln beim MD29

Beitrag von jörn » Sa 26. Dez 2009, 19:17

hallo , die teile bekommst du bei fa.nauert ohg in leer (am günstigsten). einfach einen kompletten kopfdichtungssatz bestellen , da ist dann alles drin was ihr braucht . die kurbelwelle nicht bewegen wenn der kopf runter ist . die laufbuchsen kommen dann schnell mit hoch und man kann dann den ganzen motor zerlegen . die gewinde der kopfschrauben sorgfältig reinigen und fetten , sonst stimmt das drehmoment beim anziehen nicht . den kopf , wenn man ihn schon mal runter hat , in einer motorenwerkstatt prüfen , planen schleifen lassen . die bolzen braucht man normalerweise nicht erneuern , da es KEINE dehnschrauben sind .
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Mobby
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Re: Zylinderkopfdichtung wechseln beim MD29

Beitrag von Mobby » So 27. Dez 2009, 15:50


Hallo
Jörn hat vollkommen Recht der Kopf ,muß um wieder dicht zu sein ,unbedingt plangeschliffen werden.
ACHTUG die Einsätze im Kopf müssen 0,2 bis 0,3 mm vorstehen damit die Einsätze auf den Laufbuchsen opimal abdichten.

Vile Grüße

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