Sanierung doppelt beplanktes Vollholzboot

ghuck
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Re: Sanierung doppelt beplanktes Vollholzboot

Beitrag von ghuck » So 3. Okt 2010, 15:57

Waren doch noch nicht die Letzten.

Hier der Stand von heute ...

Aber jetzt ist wirklich Schluss, wird ja schon ein Bilderbuch ;-)
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Re: Sanierung doppelt beplanktes Vollholzboot

Beitrag von ghuck » So 3. Okt 2010, 15:59

Waren doch noch nicht die Letzten.

Hier der Stand von heute, haben bisher ca. 1/8 der Rumpfoberfläche geschafft (zu Dritt in einer Woche) :-(

Aber jetzt ist wirklich Schluss, wird ja schon ein Bilderbuch ;-)
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Re: Sanierung doppelt beplanktes Vollholzboot

Beitrag von ghuck » So 3. Okt 2010, 16:00

Waren doch noch nicht die Letzten.

Hier der Stand von heute, haben bisher ca. 1/8 der Rumpfoberfläche geschafft :-((
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Re: Sanierung doppelt beplanktes Vollholzboot

Beitrag von André bauer » Mo 4. Okt 2010, 12:43

Moin Günter,
auch, wenn die Planken voll mit Epoxi verklebt sind, ist es notwendig, das die Plankenstöße übereinander jeweils mind. 3 Spanten voneinander entfernt liegen.
Ansonsten erhält man keine Festigkeit.
Leider haben die Bootsbauer das nicht beachtet.

Gruß,
André
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Re: Sanierung doppelt beplanktes Vollholzboot

Beitrag von ghuck » Mo 4. Okt 2010, 20:09

Hallo Andre

Danke für deinen Kommentar. Denke du hast schon Recht damit, dass die Plankenstösse benachbarter Plnken möglichst weit überbunden werden sollten.
Nur in meinem Fall spielt es, denk' ich mal, eine untergeordnete Rolle. Der Rumpf besteht im fertigenZustand aus 2 Lagen 2 cm Kastanie, welche miteinander (zumindest im neuen Teil) vollflächig verklebt sind und natürlich die Plankenstösse der beiden Lagen immer zueinander versetzt sind. Das heist die Klebefläche beträgt immer ein zigfaches wie bei einlagig beplankten und ausgeleisteten Booten, wo ja wirklich nur die Plankenstösse verklebt werden. Zusätzlich kommt jetzt ja nochmal eine ganzel Lage Iroko-Holz, wenn auch "nur" 8mm, vollflächig und diagonal über alle Planken verklebt. Also sehe ich hier nicht wirklich ein großes Problem.
Vielmehr glaube ich eine Festigkeit zu erreichen, die mit einem herkömmlich karweelbeplankten Boot ähnlicher Rumpfstärke, niemals erreicht werden kann. Oder liege ich da so falsch?

lg Günther
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Re: Sanierung doppelt beplanktes Vollholzboot

Beitrag von André bauer » Di 5. Okt 2010, 08:46

Hallo Günter,
die neue Lage Iroko soll dem Festigkeit geben und dicht halten, so hab ich Dich vorher verstanden.
Selbst, wenn die neue Lage keine Festigkeit bringen soll, arbeitet sie trotzdem mehr, als wenn die Planken 3 Spanten überlappend angebracht worden wären.
Was arbeitet, hält weniger lange dicht.
Die ganze Lage Iroko kommt eben nicht dazu, oder nur stellenweise, weil diese nicht aufgebracht wurde, wie es sich eigentlich gehört.
Garrett mag gute Erfahrungen gemacht haben, aber es muß denen wirklich immer jemand
im Nacken sitzen und sagen wie es gemacht wird, zumindest bis es verstanden wurde.

Das ist überall so, sogar in Deutschland teilweise schon.
Spreche auch aus Erfahrung. (bei größeren Stahlschiffen)

Gruß,
André
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Re: Sanierung doppelt beplanktes Vollholzboot

Beitrag von ghuck » Mo 21. Feb 2011, 08:16

Hallo Freunde

Nach längerer Winterpause wollt' ich euch kurz vom neuesten Stand meines Türkei-Projekts berichten.
Im Herbst wurde noch die letzte Lage (Irokko) vervollständigt.
Ab Anfang Feber bin ich jetzt wieder hier und nun haben die großen Schleif und Streicharbeiten begonnen.
Ich schick' euch ein Foto vom derzeitigen Stand und werde in den nächsten Tagen gerne noch ein paar Details und Informationen einstellen.

lg Guenther
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Re: Sanierung doppelt beplanktes Vollholzboot

Beitrag von Garrett50 » Mo 21. Feb 2011, 08:31


Moin Guenther ,

das sieht nach großer Fleißarbeit aus .
Mich würde interessieren , woraus das weiße Fugenmaterial besteht und wie der Anpressdruck der Außenlage hergestellt wurde ?

MFG Garrett
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Re: Sanierung doppelt beplanktes Vollholzboot

Beitrag von ghuck » Di 22. Feb 2011, 17:27

Hallo Garrett

Nachdem die 8mm Irokkostreifen mit Epoxy vorgestrichen waren, wurde auf die Rumpfoberfläche angedicktes Epoxy vollflächig aufgetragen. Der Anpressdruck wurde mit 08/15 Spax-Schrauben hergestellt. Ca. alle 20 cm und versetzt, so dass am Ende auf alle 10 cm eine Schraube kam.
Die Schrauben wurden so angezogen, dass zwischen den Fugen Harz herausgepresst wurde.
Scheint auch gut zu halten. Es gab aber einige Stellen - ca. 5-6 - die ich später aufmachen und neu verkleben musste (Hier hatten sich Schlampigkeitsfehler eingeschlichen).
Wobei ich sowieso nicht mehr 100% von der Arbeit hier überzeugt bin. Der Qualitätsstandard entspricht leider nicht dem was wir mal so gewohnt sind und bringt einen schon des öfteren an den Rand der Verzweiflung. Aber was soll's. Meine "Charis" ist halt mal ein türkische Schiff und wird immer eines bleiben. (Sie könnten hier so tolle Holzschiffe bauen, nur leider fehlen immer die letzten 10%!)
Das Problem mit den abgebrochenen Schrauben hab' ich ja schon angesprochen und beim Schleifen hab' ich trotz der Zusage, Alle Gewindereste seien entfernt, nochmals 8 - 10 Schraubenreste aus dem Rumpf herausgebohrt. Hoffe ich hab' jetzt Alle!
Im Frühjahr hab' ich dann festgestellt, dass sich zwischen den einzelnen Irokkoplanken im Epoxyharz teilweise kleinste Risse gebildet haben. Epoxy ist einfach zu spröde und der Regen und die Sonne auf dem unbehandelten Holz zeigten ihre Wirkung.
Ich habe die Zwischenräume jetzt ausgefrässt (4mm breit, ca. 4-5 mm tief) und mit einem dauerelastischen 2 komponenten Filler auf Polyurethan Basis verfugt. Das Ding nennt sich hier in der Türkei "Armuz Dolgu Marcunu - 14" kommt von der Firma Polisan und soll nach Herstellerangaben resistent gegen Seewasser und leichte Chemikalien sein. Wird speziell für den Marinebreich verkauft. Lässt sich nach Aushärtung schleifen und Überlackieren. Schrumpft während der Härtung nicht und ergibt eine Gummiähnliche Oberfläche.
Ich habe es auf einem Einheimischen-Boot entdeckt und mir macht das Zeug einen recht interessanten Eindruck. Ich habe den gesamten Unterwasserbereich damit 3 mal gespachtelt und ca. 1 - 1,5 mm Material aufgetragen, dazwischen immer mal zwischengeschiffen.
Die Entscheidung, warum kein Glasfaser (auch nicht eine dünne Matter) auf das Schiff hat damit zu tun, dass ich diesen Filler in einigen Jahren ohne großen Aufwand wieder herunterbekomme, das GFK würd' ich wohl nicht nochmal "herunterkratzten" wollen.
Ich denke, dass dieser Überzug einerseits Wasserdicht und andererseits gleichzeitig elastisch genug ist, den trotz Epoxyverklebung noch vorhandenen Restbewegungen des Bootskörpers standzuhalten und nicht zu brechen.

Fotos und weiterer Bericht folgt bei Interesse ....

lg Guenther


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Re: Sanierung doppelt beplanktes Vollholzboot

Beitrag von ghuck » Do 16. Apr 2015, 19:57

Hallo
Habe nach längerer Zeit mal wieder meine alten Beiträge nachgelesen und wollte mein Bootsprojekt nicht so einfach unbeendet stehen lassen.
Nachdem mein letzter Bericht von Feb. 2011 war, so ging es weiter:
Frühjahr 2011 war mit Schleif- und Lackierarbeiten ausgefüllt und anschließend kam Charis an den Kran und zurück ins Wasser.
Gleich vorweg: Trotz Verklebung und vollflächige Verspachtelung, dicht wurde mein Schiffchen nicht. Aber daran habe ich mich gewöhnt und im Sommer 2011 ging es dann über die Ägäis und das Ionische Meer in die Adria. Die Kornaten sind das neue Sommerrevier und im Winter geht es immer raus aus dem Wasser und in die Trockenmarina in Murter (eine der letzten traditionellen Holzbootswerften in Kroatien).
Anbei noch ein paar Fotos und falls es fragen gibt bin ich gerne mit meinen Erfahrungsberichten zur Hand.
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