hallo,
ich arbeite zur zeit an meiner diplomarbeit über aussenraummöbel und dachte ihr könntet mir vielleicht weiterhelfen!?
da bei der verbindung der holzbolen mit den metallprofilen, aufgrund der fäulnissbildung kein direkter kontakt entstehen darf, suche ich nach geeigneten verbindungen. wäre sehr nett, wenn ihr mir ein paar tips geben könntet.
grüße, astrid
holz-stahl verbindung
Re: holz-stahl verbindung
Wieso darf da kein direkter Kontakt sein? Stahl und Holz vertragen sich, nur rostender Stahl, Feuchtigkeit und Holz nicht.
Bei der sog. Kompositbauweise werden auch Holzplanken auf Stahlspanten geschraubt. Und es werden ja schließlich auch Stahlschrauben genommen, um Holz zu verschrauben.
Bei der sog. Kompositbauweise werden auch Holzplanken auf Stahlspanten geschraubt. Und es werden ja schließlich auch Stahlschrauben genommen, um Holz zu verschrauben.
Re: holz-stahl verbindung
Hallo, Astrid
Es gibt natürlich viele Holz-Stahl-Verbindungen im Bootsbau, aber im Unterschied zu deiner Anfrage ist man hier bestrebt, die Verbindung zwischen diesen Materialien möglichst innig zu gestalten. Zum einen, um die "Stabilität des Systems" zu gewährleisten, zum Beispiel beim bündigen Einbau von Stahlspanten in einen Holzrumpf, zum anderen um Feuchtigkeitsfallen zu vermeiden. Eine alte Methode beim Einbau von konstruktiven Teilen im Bootsrumpf (z.B. Spanten), um den Gammel durch stehende Feuchtigkeit zu vermeiden, ist der Einsatz von Bleiweiß. Dies ist eine Mischung aus einer Bleiverbindung und Leinöl, sehr effektiv, eklig giftig und heute nur noch auf verschlungenen Wegen zu bekommen. Offiziell wird das Zeug meines Wissens nur noch beim Restaurieren historischer Gebäude verwendet. Beschläge werden heute mit elastischen Dichtungsmitteln wie Sikaflex verklebt und/oder verschraubt. Schraubenlöcher werden mit kleinen Holzpfropfen geschlossen. Im Unterschied zu deinen Außenraummöbeln tun wir also alles, damit durch Abdichten kein Wasser zwischen Holz und Stahl gelangen kann. Wo sich das nicht realisieren läßt, muß man für Durchlüftung sorgen, z.B. durch Abstandshalter (kleine Holzklötzchen, Stehbolzen, Muttern, Lüftungsschlitze, Ablauflöcher für Wasser, etc.), dies gilt aber eher für Holz auf Holz, z.b. bei Möbeln oder Cockpitgrätingen. Ein Problem ist immer, wie Ingo schon sagte, der Rost.
Daher sollte man im Bootsbau nur "ordentliche" Metalle wie Edelstahl oder Bronze verwenden, zur Not (!) auch Messing.
Gruß
Ulli
Es gibt natürlich viele Holz-Stahl-Verbindungen im Bootsbau, aber im Unterschied zu deiner Anfrage ist man hier bestrebt, die Verbindung zwischen diesen Materialien möglichst innig zu gestalten. Zum einen, um die "Stabilität des Systems" zu gewährleisten, zum Beispiel beim bündigen Einbau von Stahlspanten in einen Holzrumpf, zum anderen um Feuchtigkeitsfallen zu vermeiden. Eine alte Methode beim Einbau von konstruktiven Teilen im Bootsrumpf (z.B. Spanten), um den Gammel durch stehende Feuchtigkeit zu vermeiden, ist der Einsatz von Bleiweiß. Dies ist eine Mischung aus einer Bleiverbindung und Leinöl, sehr effektiv, eklig giftig und heute nur noch auf verschlungenen Wegen zu bekommen. Offiziell wird das Zeug meines Wissens nur noch beim Restaurieren historischer Gebäude verwendet. Beschläge werden heute mit elastischen Dichtungsmitteln wie Sikaflex verklebt und/oder verschraubt. Schraubenlöcher werden mit kleinen Holzpfropfen geschlossen. Im Unterschied zu deinen Außenraummöbeln tun wir also alles, damit durch Abdichten kein Wasser zwischen Holz und Stahl gelangen kann. Wo sich das nicht realisieren läßt, muß man für Durchlüftung sorgen, z.B. durch Abstandshalter (kleine Holzklötzchen, Stehbolzen, Muttern, Lüftungsschlitze, Ablauflöcher für Wasser, etc.), dies gilt aber eher für Holz auf Holz, z.b. bei Möbeln oder Cockpitgrätingen. Ein Problem ist immer, wie Ingo schon sagte, der Rost.
Daher sollte man im Bootsbau nur "ordentliche" Metalle wie Edelstahl oder Bronze verwenden, zur Not (!) auch Messing.
Gruß
Ulli
Re: holz-stahl verbindung
Hallo Astrid
Gute Idee sich als Möbelmensch mal bei den Bootsbauern umzuschauen.
Ingo hat Recht.
Holz und Stahl beißen sich nicht. Das Problem ist die Feuchtig-
keit, die fast unweigerlich zwischen die Berührungsflächen kriecht.
"Form follows function". Versuche bei Deinen Entwürfen eben diese Be-
rührungsflächen klein zu halten bzw. so zu gestalten, daß die Feuchtigkeit
abtrocknen kann. Ulli hat dazu einige Tips gegeben. Konstruktiver Schutz
der Bauteile ist allemal besser als der Versuch Rott oder Rost mit Chemie zu
bekämpfen. Auf die Dauer gelingt das sowieso nicht. Bei der Montage von
Beschlägen auf dem Deck eines Bootes werden Bolzen und Schrauben
mit dauerelastischem Material abgedichtet damit kein Wasser durch das
Deck eindringen kann. Bei Außenmöbeln sollten Hohlräume (wie bei Korpusmöbeln) wegen der schlechten Abtrocknung der Innenräume vermieden werden. Die Notwendigkeit einer Abdichtung entfällt damit.
Vermeide Hirnholz auf der Oberseite Deiner Möbel! Isoliere unterschiedliche
Metalle durch Kunststoffbuchsen oder Scheiben. Verwende möglichst nur Edelstahlschrauben. Metallkonstruktionen baue wo es das Budget zuläßt möglichst auch aus Edelstahl. Normalen Stahl feuerverzinken.
Beim Zusammenbau der Möbel darauf achten, daß die Verzinkung nicht beschädigt wird. Manche Metalle vertragen sich nicht.(Elektrolytische
Korrision) Verschiedene Hölzer (z.Bsp. Eiche und manche Exoten)
"reagieren" mit einigen Metallen.
Bevor ich nun Deine Diplomarbeit schreibe, empfehle ich Dir ein Buch zum
Thema "Konstruktiver Korrisions und Holzschutz" zur Hand zu nehmen.
Viel Erfolg beim studieren.
Tulla
Gute Idee sich als Möbelmensch mal bei den Bootsbauern umzuschauen.
Ingo hat Recht.
Holz und Stahl beißen sich nicht. Das Problem ist die Feuchtig-
keit, die fast unweigerlich zwischen die Berührungsflächen kriecht.
"Form follows function". Versuche bei Deinen Entwürfen eben diese Be-
rührungsflächen klein zu halten bzw. so zu gestalten, daß die Feuchtigkeit
abtrocknen kann. Ulli hat dazu einige Tips gegeben. Konstruktiver Schutz
der Bauteile ist allemal besser als der Versuch Rott oder Rost mit Chemie zu
bekämpfen. Auf die Dauer gelingt das sowieso nicht. Bei der Montage von
Beschlägen auf dem Deck eines Bootes werden Bolzen und Schrauben
mit dauerelastischem Material abgedichtet damit kein Wasser durch das
Deck eindringen kann. Bei Außenmöbeln sollten Hohlräume (wie bei Korpusmöbeln) wegen der schlechten Abtrocknung der Innenräume vermieden werden. Die Notwendigkeit einer Abdichtung entfällt damit.
Vermeide Hirnholz auf der Oberseite Deiner Möbel! Isoliere unterschiedliche
Metalle durch Kunststoffbuchsen oder Scheiben. Verwende möglichst nur Edelstahlschrauben. Metallkonstruktionen baue wo es das Budget zuläßt möglichst auch aus Edelstahl. Normalen Stahl feuerverzinken.
Beim Zusammenbau der Möbel darauf achten, daß die Verzinkung nicht beschädigt wird. Manche Metalle vertragen sich nicht.(Elektrolytische
Korrision) Verschiedene Hölzer (z.Bsp. Eiche und manche Exoten)
"reagieren" mit einigen Metallen.
Bevor ich nun Deine Diplomarbeit schreibe, empfehle ich Dir ein Buch zum
Thema "Konstruktiver Korrisions und Holzschutz" zur Hand zu nehmen.
Viel Erfolg beim studieren.
Tulla