Folke nicht dicht zu bekommen

seebaer150
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von seebaer150 » Mi 5. Jan 2011, 07:58

Hallo Andreas,

ich würde mir die Nils übersandten Photos auch gerne mal anschauen, damit man ein realistisches Bild bekommt.

Aus meiner Sicht bestehen hier immer noch zu viele Möglichkeiten für Missverständnisse.

Außerdem ist die von Deinem Bootsbauerkammerad mal in den Raum gestellte Möglichkeit, die Planken in der Breite zu kürzen und neu anzuleimen ( allerdings wohl eher ohne Zuhilfenahme von Schrauben ) nur angeschnitten worden. Ich denke, wenn hier die richtigen Voraussetzungen ( Holzfeuchte, Holzart, Stellung der Jahresringe (alte Planke/neu angesetzter Streifen etc. - eben das muss eruiert werden ) geschaffen werden, wäre das durchaus vielversprechend und eben nicht irrsinnig teuer.

Hierzu würde ich gerne mal Ivan und Nils Engel zu Wort kommen lassen.

Liebe Grüße
Joachim
fg-1064
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von fg-1064 » Mi 5. Jan 2011, 09:54

Sprachen wir nicht über ein Klinkerboot? Planken kürzen und neu anleimen? Wo denn bitte? Und wie? Ein Folke ist aus Lärche (bestenfalls) oder aus Kiefer. Wenn Du diese Planken miteinander verleimst, kannst Du dir selber beantworten, wo die schönsten Trocknungsrisse entstehen...

Es gibt genügend einschlägige Literatur (z.B. den Larsson), wo sehr gut und anschaulich erklärt wird, wie ein Klinkerboot zu reparieren ist und wie nicht. Ich denke bei der "Alten Liebe" wurde genügend Mist verzapft, als dass damit weiter gemacht werden sollte.

...und bei einem Zeitwert von vielleicht noch 4-5.000 EUR jede einzelne Planke auszubauen, zu kürzen, zu verleimen und wieder einzubauen, wird doch einem Neubau näher kommen als das Ersetzen der am stärksten beschädigten Planken - oder?

Ich denke, wir sollten hier wirklich konstruktive Vorschläge machen und nicht die nächste unsinnige Baustelle herbeischreiben. Mit sinnfreien Ansätzen von einem Bootsbaumeister und einem "Sachverständigen" wurde das Problem erst geschaffen!

Grüße!
Jan
susa
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von susa » So 9. Jan 2011, 20:18

Äh, Hallo,

als ich neulich ein paar Bilder hier im Folkeboot-Forum.de gesucht habe, fand ich auch ein karweel beplanktes Folkeboot.
Ich hatte mich auch gewundert und fragte mich ob das so seine Berechtigung noch hat.

Alte Leibe, die Bilder von deiner sogenannten Reperatur auf der ersten Seite, sehen für mich so aus, wenn man es sich betrachtet, als hättest du ein karweel- statt geklinkertes Boot.

Kann aber auch sein, das ich das auf den Bildern falsch erkenne.
In jedem Fall sieht es abenteuerlich aus...
fg-1064
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von fg-1064 » So 9. Jan 2011, 20:55

Moin!

Es gibt auch karweel beplankte Folkes. Sind aber dann von Klassenregatten etc. in der Regel ausgenommen - mit Ausnahme von England. Dort gibt es alle möglichen Variationen...

Und wenn Du genau schaust, siehst Du auf den Fotos ein geklinkertes Folke. ;-)

Grüße!
Jan
susa
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von susa » Mo 10. Jan 2011, 16:08

Aha,

wieder was gelernt fg-1064, wollte mir das Buch The Folkboat Story noch holen.

Ich bin mir ja nicht sicher, aber hier stand auch schon mal mehr zum Thema drin.

Ich finde ja die Folkes echt schnuckelig!
fyrskip
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von fyrskip » Fr 14. Jan 2011, 12:14

Moin Andreas,

vor 2 Jahren habe ich die Kielbolzen bei meinem Holzfolke (Baujahr 1968) erneuert.
Hatte ich zusammen mit einem Bottsbauer getätigt.
Das Boot war danach dichter.
Die Arbeiten wurden in einem Bericht hier im FKY (was ist auf den Werften los) eingestellt.
Könnte Dir den Bericht aber aber zu senden.

Gruß
Jochen
Alte Liebe
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von Alte Liebe » Fr 14. Jan 2011, 19:16

Hallo Jochen
und den anderen Forumshelfern.
Ich habe mich gegen die Motorsäge entschieden, da wir noch genug Brennholz haben.

Ich habe durch die Hilfe hier im Forum einige Hilfe, Telefonate und gute Tipps bekommen, die ich jetzt auch umsetzen werde.

Das Boot soll in 4-5 Wochen von allen Furnieren und Epoxi befreit sein, dann kommt es erstmal zu mir wo ich die Bilge und den Kiel von Aussen erstmal vom Lack befreihen werde.

Dann kommt es zu Niels auf die Werft und der Kiel wird demontiert und weitere Arbeiten an den Planken, Wrangen usw. gemacht.

Ich denke, dass ich bei der Werft eine Gute Wahl getroffen habe, alles hörte sich fachlich und schlüssig an. Bis zum Mai wird es auf jeden Fall dauern, aber alle in meiner Familie freuen sich erstmal, dass die Kettensäge nicht die einzige Lösung war.

Mit besten Grüßen

Andreas
moturua
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von moturua » Fr 29. Apr 2011, 07:53

moin andreas,

wie ging die sache den aus, wie weit bist du denn mit den arbeiten?
schick doch mal ein update :-)
handbreit


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Alte Liebe
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von Alte Liebe » Di 3. Mai 2011, 21:36

Hallo Stefan,
mein Folke liegt seit Ostern in Grödersby in der Werft.

Ich habe in 40 Std. Arbeit die Furniere alle abgeschliffen, bis auf´s gesunde Holz.

Jetzt schaut ein Gutachter sich die Arbeiten an, der 2. bestellte Gutachter von meiner Versicherung. Dieser kommt vermutlich zu dem Schluss, dass die ausgeführten Arbeiten und auch das 1. Gutachten Murks waren.

Ende der Woche weis ich mehr. Dann soll der Kiel ab, neue Bolzen rein, einige Planken austauschen, Wrangen ersetzen und einige Spannten erneuern.
So sieht bisher der Plan aus, weiteres werde ich berichten.

Beim bisherigen Bootsbauer ist nicht zu holen, nicht mal die Murksarbeit wurde von ihm abgeschliffen.
Das Zusammentreffen von dem 1. Gutachter und meinem damaligen Bootsbauer war für mich und mein Folkeboot ein einzigartiger GAU.

Schaun wir mal was jetzt dabei herauskommt, wenn jemand mit Sachverstand sich die Sache ansieht und beurteilt.

Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

MFG Andreas
Alte Liebe
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Re: Folke nicht dicht zu bekommen

Beitrag von Alte Liebe » Di 3. Mai 2011, 21:42

Ach ja, ein Nachtrag noch.

Das Abschleifen von den 3mm Furnieren und den Epoxiresten ging am besten mit Fächerscheiben in der Körnung 40.
Man muss etwas Übung mit dem Winkelschleifer haben, aber damit bekommt man die Reste von Epoxi und Farbe am schnellsten ab.
Allerdings Brille und Atemschutz sind Pflicht, denn man sieht nach einer Stunde aus wie in Mehl gewälzt.

MFG Andreas
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