Leinenreff

hai-na
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Leinenreff

Beitrag von hai-na » So 16. Jan 2011, 22:15

Ich würde gerne im aktuellen Winterlager mein Gross mit einem Leinenreff ausrüsten. Zum einen natürlich zum Reffen, zum anderen aber auch, um das Bergen von rd. 35m² Segelfläche zu erleichtern.

Ich habe schon mal im Netz gesucht, dabei jedoch nur Systeme für kurze Bäume gefunden, die an Schothorn und Hals, also an beiden Enden des Unterlieks befestigt sind, oder die Rutscher etc. in einem hohlen Alubaum benötigen.

Bei einem Vollholzbaum mit guten 6m Länge kann ich mir nicht vorstellen, dass das Segel noch ordentliche Form behält, wenn man das Unterliek nur über Reff-Schothorn und Reffkausch spannen will und wäre dann wieder bei den Reffbändseln. Die Möglichkeiten des Alubaums mit Rutschern etc. habe ich leider nicht.

Eine Leinenführung für die möglichen zwei Reffs an den Seiten des Baumes sind mir schon klar. Eine Bedienung am Mast wäre ausreichend. Aber wie soll man das Unterliek bändigen?

Hat jemand eine Idee oder schon etwas ähnliches gebaut?

Vielen Dank.

Heiner
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Re: Leinenreff

Beitrag von Alte Liebe » Mo 17. Jan 2011, 08:41

Hallo Heiner,

ich habe bei meinem Folke-Segel eine 2. Anschlag/Reffreihe mit eigenem Schohorn und Hals.

Auf dieser Höhe wurde das Segel verstärkt und eine Reihe mit Hohlnieten gesetzt.

Durch diese kannst Du Bändsel ziehen, LI und RE einen Knoten machen so das sie mittig im Segel bleiben, damit kannst Du das Segel zusätzlich am Baum fixieren.

Das ist alles eine Arbeit für den Segelmacher, da die Verstärkungen aufgenäht werden müssen und die Nieten verpresst werden müssen.

MFG Andreas
SvHoltorf
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Re: Leinenreff

Beitrag von SvHoltorf » Mo 17. Jan 2011, 11:18

Moin Heiner,

auch bei einem 6 Meter Baum (was ist das denn für ein Schiff -respekt-) wirst du um ein strecken des Unterlieks durch die Reffleine über die Reffkausch im Achterliek nicht herumkommen. Das funktioniert mit Reffbändseln (wie von Andreas beschrieben) die man dann durch eingenähte Kauschen zieht auch gut, wobei Reffbändsel nur zum durchholen des losen Segeltuches gedacht sind, Zug darf dort nicht groß draufkommen. So sind wir mit einem 62 ft. Schiff gut über den Atlantik gekommen.

Gruß

Sven
hai-na
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Re: Leinenreff

Beitrag von hai-na » Mo 17. Jan 2011, 21:55

Vielen Dank für die Hinweise.

Bei dem Boot handelt es sich um einen 45er Nationalen (ob echt, ist schon seit Langem in der Recherche). Der Mast steht halt recht weit vorn und der Baum geht fast bis zum Heck, da kommt auch bei rd. 33 ft einiges zusammen. Manchmal beneide ich da die Schärenkreuzer wg. der ausgeprägten Eleganz bei vergleichsweise kurzem Baum.

Und wieder muss ist feststellen, wie schwierig es ist, eine Frage hinreichend präzise zu formulieren:

Mir geht es nicht um das Reffen ansicht, sondern um das Reffen über Leinen. Die entsprechenden Kauschen und Reffbändsel sind in zwei Ebenen vorhanden. Mein Wunsch wäre es, diese vom Mast aus mit Reffleinen so zu bedienen, dass das Segelbergen etwas geordneter zugeht und nicht vor der Hafeneinfahrt das ganze Tuch irgendwie aufs Deck fällt.

Lazyjacks hatte ich auch schon überlegt, möchte sie aber für mein altes Boot nicht so gern. Und über Leinen vom Mast aus reffen zu können wäre auch wirklich nett, da ich kein High-Speed-Segler bin. Also bleiben die eingangs gestellten Fragen, wie man ein Leinenreff für Reff 1+2 bei einem Vollholzmast hinkriegt, ohne dass das Unterliek durchgeht.

L.G.
Heiner
Alte Liebe
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Re: Leinenreff

Beitrag von Alte Liebe » Di 18. Jan 2011, 20:25

Hallo Heiner,
ich verstehe Dich so:

1. Du möchtest die Segel ablassen, ohne das sie aufs Deck fallen!


oder


2.Reffen wärend des Segelns?


Zu 1. Ohne Lazyjacks, durchgehende Segellatten o. wie auch immer wird es wohl nicht gehen.

Zu 2. Reffen nur an den Schothorn und nicht im Unterliekbereich wird bei der Länge nicht lange halten, die Pressungen in den Segeln werden ausreißen.

Evtl. könnte Dir ein Segelmacher einen Vorschlag machen, aber ich befürchte, wenn ja, dann ist es mit der historischen Optik nichts mehr.

Ich denke, dass die heutigen Erleichterungen beim Segelbergen, die alle mehr aus dem Einhandsegelbereich kommen, nur über entsprechende Mast&Baumtechnik möglich ist.

Ob dies bei einem Klassiker aussieht ist sicher gewöhnungsbedürftig.

Wie sehe es denn mit Lazyjacks aus die Du mit Gummistrops wärend des Segelns am Baum und Mast fixierst und erst kurz vor dem Einsatz mit einer Heißleine hochziehst?

Gruß Andreas
Bries

Re: Leinenreff

Beitrag von Bries » Di 18. Jan 2011, 21:30



hallo Heiner.

habe folgendes 1 mal gesehen
An der leine womit der baum gehalten wird vom masttop aus auf regelmässigen abstände sind lenen befestigt die vertikal nach untewn gehen uns am baum befestigt sind. Die leinen gehen durch ösen die im segel sind , um und um nach unten .
Das segel kann so heruntergehen und faltet sich an die leinen und bleibt auch da. der baum hält die leinen redlig genügend straf . Es kommt nichts auf deck .
Wie gesagt nur 1 mal gesehen und verblüffend einfach

m fr gr Georg Fongers
Bries

Re: Leinenreff

Beitrag von Bries » Di 18. Jan 2011, 21:41


Hallo heiner,

Dies 1 mal gesehen , verblüffend einfach , bei ein klassiker .

An die leine die den baum hält , vom mast topp zum baum ende sind vertikale leinen befestigt. Anzahl und abstand nach bedarf.
Die leinen unten befestigt am baum.
Im segel sind ösen wo durch dan die leinen um und um nach unten gehen .

Das segel kan so gefiert werden , die vertikalen leinen halten das segel am platz und es faltet sich auf den baum.

m fr gr Georg Fongers
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acksel
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Re: Leinenreff

Beitrag von acksel » Mi 19. Jan 2011, 11:59

An meinem Kutter hatte ich lediglich zwei Einleinen-Reffs. Die hinteren Leinen habe ich weiter nach hinten gesetzt, also nicht senkrecht unters Schothorn, sodass das U-liek gespannt wurde.
Da das U-liek lose gefahren wurde, habe ich die Reffs noch mit Bändseln eingebunden, aber nicht am Baum.
Ausgerissen ist da nichts, das ist ja auch fürs Reffen vorgesehen.
Das beschriebene Segelwegnehmen mit senkrechten ins Segel eingebaute "Lazy´s" hatte ich auch vor, ist aber insgesamt ziemliches Getüdel im Segel, wenn noch die Reffleinen angetüdelt sind.

Die Reffleinen habe ich ins Cockpit geführt, weil ich allein unterwegs bin. Zum Bergen habe ich einfach die Gaffel soweit weggefiert, bis ich in etwa die erste Reffleine dichtnehmen konnte. Dabei legte sich das Segel halbwegs auf den Baum, zumindest konnte es aber nicht mehr herumfliegen.
Danach eben die Gaffel bis zur zweiten Leine fieren und das Spiel von vorne.
Somit war also nur noch der letzte Rest und die Gaffel frei, aber zum bergen dann kein Problem mehr. Man könnte auch noch in die Reffkauschen im Segel kleine Blöcke befestigen und die Reffleinen so um das Segel durchführen, sodass das Segel wirklich fest am Baum liegt, habe ich selbst aber nicht ausprobiert, weil es eben auch so ging.
Grüsse von der Elbe!
Axel

www.classic-modellyacht-design.de
nvonholdt

Re: Leinenreff

Beitrag von nvonholdt » Mi 19. Jan 2011, 12:34

Moin,

das:
http://www.diekow-segel.de/grosssegel/r ... chanik.htm

kann man auch mit 2 Leinen pro Reffreihe machen, beim Holzbaum außenlaufend.

Wichtig ist, wie Axel es schon sagte, dass die Reffleinenumlenkung an der Baumnock ca 100mm hinter der Lotrechten der Reffkausch (Achterliek) liegt. Reffbändsel sind nicht unbedingt notwendig, machen das längere gereffte Segeln komfortabler.

Funktion des 2-Leinenreffs:
Grossfall fieren, Vor- und Achterliekreffleine durchsetzen....fertig

Gruß

Niels von Holdt
hai-na
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Re: Leinenreff

Beitrag von hai-na » Mi 19. Jan 2011, 17:56

Zuerst mal vielen Dank für die Tipps.
Der Beitrag von Axel trifft schon ziemlich, was ich suche.
Also eine Reffmöglichkeit, die auch das Bergen erleichert, weil nich das ganze Tuch auf einmal herunterfällt.

Ich denke jetzt erst mal neu nach und frage dann ggf. weiter.

Grüsse
Heiner
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