ruderachse abdichten

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felix68
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ruderachse abdichten

Beitrag von felix68 » So 26. Apr 2009, 21:47

liebe klassikerfreunde,
bei der ruderachse, die von der pinne durch den rumpf zum runder an meinem
langkieler aus mahagoni geht, tritt etwas wasser in dem bereich ein, wo die achse
durch den aufgesetzten holzblock auf dem kielschwein geht. die achse läuft dabei ohne
weitere metallhülle durch den rumpf. gibt es irgendwelche fette oder eine art simmering
diesen bereich abzudichten oder ist das normal?
beim segeln kommt durch die stelle etwa 1 liter wasser pro stunde.. an der boje dann weniger.
vielen dank schonmal für etwaige tipps.
grüße, felix
nvonholdt

Re: ruderachse abdichten

Beitrag von nvonholdt » Mo 27. Apr 2009, 23:30

Hallo Felix,
bei mir ist eine Art Standrohr mit Flansch über die Ruderachse geschoben. Rohrinnendurchmesser ca. 10mm größer als die Ruderachse. Der Flansch ist ist dem Durchtrittswinkel angepasst und mit Dichtungsmasse auf der Kielschweinaufdopplung mit Holzschrauben festgeschraubt. Das Rohr reicht nicht ganz bis zum oberen Ruderlager.

Gruß
Niels von Holdt
André bauer
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Re: ruderachse abdichten

Beitrag von André bauer » Di 28. Apr 2009, 10:04

Moin,
bei mir ist es ähnlich gelöst, nur dass das Rohr bis unter Deck reicht.
Einen Flansch habe ich nicht, das Rohr ist durch den Steven nach unten durchgeführt und eingedichtet.

Gruß,
André
Gruß,
André

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felix68
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Re: ruderachse abdichten

Beitrag von felix68 » Do 30. Apr 2009, 12:52

hallo niels und andré,
sieht wohl so aus als würde ich um den einbau so eines rohrs nicht drumrum kommen.
allerdings dann wohl erst wieder im winterlager, da der ausbau der runderanlage im wasser
ja nicht möglich ist. besten dank schonmal für eure tipps. falls aber noch jemand eine idee hat,
so ist die natürlich äußerst willkommen.
gruß, felix
j.sch.
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Re: ruderachse abdichten

Beitrag von j.sch. » Do 30. Apr 2009, 17:30

Hallo Felix, bohre den Holzklotz doch bis zum Loch in der die Ruderachse läuft an, schneide ein Gewinde in dieses Loch und setze da einen Schmiernippel ein, dann ist mit einer Fettpresse das Eindrücken von Fett, Dichtmasse etc. möglich. Es gibt auch Schmiernippel mit einem langen Aufsatz ("Topf" mit ca 2 cm Durchmesser) und einem Deckel der in diesen Topf geschraubt wird. Dann wird der "Topf" mit der Dichtmasse gefüllt und durch das Aufschrauben des Deckels wird die Masse in die Bohrung und bis zur Ruderachse gedrückt. Da könntest du durch regelmäßiges "Abschmieren" die Welle dicht bekommen.
Viel Erfolg, Jens.
Viele Grüße aus Leipzig, Jens.
nvonholdt

Re: ruderachse abdichten

Beitrag von nvonholdt » Mo 4. Mai 2009, 12:32

Moin Felix,
für diese Saison suche dir doch einen Schlauch, der über die Ruderachse und ebenfalls in die Bohrung des Kielschweins passt. Den Schlauch aufschlitzen, über die Achse schieben und dann mit Tape den Schlitz schließen. Den Schlauch kannst du dann erst einmal mit Sikaflex oder ähnlichem in/an das Kielschwein kleben.
Das gibt schon mal weniger nasse Füße.

Gruß
Niels
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Re: ruderachse abdichten

Beitrag von seebaer150 » Mo 11. Mai 2009, 14:14

Hallo Felix,

ein umgebendes Rohr, das die Ruderwelle lagert, nennt man Hennegattrohr. Sowas kann man mit Broncelagern konstruieren und mit Simmering abdichten. Ein Fettpressenanschluß macht es dauerhaltbar.
Zum neuen Hennegattrohr gehört eine überarbeitete Ruderwelle ( oder besser auch neu )

Wenn ich die Maße des ganzen Hecksystems hätte, könnte ich eine kleine Konstruktionszeichnung machen und Du das Teil fertigen lassen.

Gruß Seebaer
felix68
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Re: ruderachse abdichten

Beitrag von felix68 » Sa 20. Jun 2009, 23:27

hallo freunde,
wollte nur mal eine rückmeldung geben. bei mir hat sich mittlerweile herausgestellt,
dass es sich um ein standrohr handelt, das über die ruderachse geschoben worden war.
allerdings mit dem problem, dass sich die beiden teile, sprich die achse und eben dieses
standrohr zu einer einheit zusammengerostet haben.
mittels einer gehörigen ladung caramba habe ich die beiden partner scheiden können
und das standrohr nun mit panthera abgedichtet.
nun keine inkotinenz mehr seitens meiner alten lady!
vielen dank für die vielen tipps und hilfeleistungen.
beste grüße,
felix
Orwell
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Endlich ein Holzboot- wie gehe ich's an?

Beitrag von Orwell » Do 3. Feb 2011, 21:17

Hallo Freunde,

nach jahrelanger Sucherei und Zögern hab ich ES nun gefunden. Ein 35" Mahagoni-Kreuzer, sehr stabil und akkurat im Jahre 1972 bei A.H. Basse in Kopenhagen gebaut, von O. Enderlein gezeichnet.

Etwa vor 12-13 Jahren kam das Boot von der Nordsee an die ligurische Küste und wurde wohl dort refittet, weitere 2 Jahre später wechselte es den Besitzer, der es in den letzten 10 Jahren praktisch kaum nutzte.

Vor einigen Jahren bekam der Rumpf einen 2k- Klarlackanstrich und eine Komplettpersenning spendiert (am Unterwasserschiff wurde nichts gemacht) und seither liegt es unbenutzt in der Marina.

In der Bilge habe ich bisher von einer Woche auf die andere keine nennenswerte Wasserzunahme feststellen können, man kann sagen, sie ist trocken! Allerdings haben sich unmittelbar nach dem Kranen und antrocknen der Außenhaut an einigen Stellen im Kielbereich Risse im Unterwasseranstrich gezeigt, die noch lange nass blieben.

Was meint ihr, soll ich das gesamte Unterwasserschiff bis aufs Holz abziehen, auf undichte, bzw. beginnende undichte Plankennähte hin untersuchen und eventuell kalfatern und/oder abdichten um anschliessend mit Bleimenninge, Chlorkautschukfarbe, usw. aufzubauen, oder soll ich es momentan so belassen, neues Antifouling drauf und erst mal eine Saison segeln gehen?

Was das Überwasserschiff betrifft, möchte ich auf jeden Fall alles bis aufs Holz abziehen, die auf dem Foto ersichtlichen dunklen Flecken schauen mir sehr nach Lackunterwanderung aus (zumindest hoffe ich das). Ich würde dann gerne den Rumpf mit einem diffusionsoffenem Lack auf Öl-oder Alkydharzbasis streichen.

Bitte habt Nachsicht mit einem Greenhorn, ich habe mir die meisten Informationen über Holzboote aus diesem einzigartigen Forum zusammengeholt und daher wäre ich all jenen, die mir mit Tips und Informationen weiterhelfen würden, unendlich dankbar.

Hier die Bilder zwecks "Begutachtung"

http://up.picr.de/6243005wor.jpg http://up.picr.de/6243011roa.jpg http://up.picr.de/6243265kms.jpg

Grüße an alle aus Ligurien
Orwell
André bauer
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Re: ruderachse abdichten

Beitrag von André bauer » Fr 4. Feb 2011, 09:21

Hallo Orwell,
die Fugen sind definitiv völlig normal, da das Boot ja lange im Wasser war, kommt auch nach dem Kranen noch lange Wasser aus den Fugen, weil das Holz viel Wasser hat.
Speziell im Mittelmeer würde ich empfehlen, das Boot nicht draußen in der Sonne stehen zu lassen,
sondern in einer kühlen Halle.
Die Austrocknung geht sonst zu schnell und ist auch zu stark.
Kalfatern ist erst notwendig und vorher schädlich, wenn das Boot auch nach Wochen im Wasser nicht wieder dicht wird.
Vorher ist es schädlich, weil Druck auf Planken und Spanten aufgebaut wird,
der die Spanten durch das Quellen der Planken sprengen kann oder die Nietverbindungen lockert.
Auch die Planken können nicht mehr natürlich quellen.
Der Druck sollte eben nicht zu groß und nicht zu klein sein.
Zu klein bedeutet undicht, zu groß Schäden am Holz.

Lackunterwanderung zeichnet sich aus durch gelbe, nicht mehr transparente Stellen im Lack.
Dunkle Stellen sind immer Zeichen beginnender Feuchtigkeitsschäden bzw. Fäulnis.
Muß aber nicht immer gleich Fäulnis sein, Handlungsbedarf ist aber da, um Fäulnis auf jeden Fall zu vermeiden.

Gruß,
André
Gruß,
André

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