Hallo zusammen,
während andere das schöne Wetter segelnd auf dem Boot genießen, freue ich mich auf das Überarbeiten meines Mastes. Dazu suche ich bei zwei Fragen Tipps.
Ich will den Mast wegen einiger Fehlstellen lackieren. Meinen Mahagonie-Rumpf habe ich mit Epifanes lackiert. Diesen Lack kann ich doch auch für den Mast nehmen, oder hat der andere Ansprüche? Der Mast ist hell (Spruce?). Wird er durch das enthaltende Öl dunkler gefärbt?
Fürs Lackieren habe ich alle Beschläge demontiert. Beim Beschlag für die Stagen sind einige Schraublöcher anscheinend ein wenig abgenutzt. Ein Vorbesitzer hat in zwei Löchern mit Holzeinlage bereits nachgeholfen. Die Hauptlast wird von einem durchgehendem Bolzen aufgefangen, trotzdem wird auch Zug auf die Schrauben kommen (siehe Bild). Welches Vorgehen ist hier sinnvoll? Mit Streichhölzern auffüllen und verschrauben, mit Epoxy verfüllen und neu vorbohren. Wenn es geht möchte ich mir aufbohren und Pfropfen setzen ersparen. Wie gehe ich vor?
Danke für eure Hinweise. Schöne Grüße aus Münster
Gerd
Mast überarbeiten
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segel-hein
Mast überarbeiten
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André bauer
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Re: Mast überarbeiten
Moin Gerd,
zum Lack:
Alkydharzlacke oder Öle sind genau das richtige für den Mast, dort muß der Lack besonders elastisch bleiben.
Sicher wird das Holz durch Lack mit UV-Schutz dunkler, da gibts aber kaum Alternativen,
da alle Öle und Lacke, die ich kenne, nicht komplett klar sind.
Es gibt einkomponentige Polyurethanlacke, die klar sind, diese haben aber auch keinen UV-Schutz, was bei hellem Holz zu vernachlässigen ist, es sei denn, man will die helle Farbe behalten.
Helles Holz dunkelt durch UV-Licht nach.
Außerdem müßte für Polyurethanlack der alte Lack bis aufs Holz runter.
Zu den Schrauben:
haltbarste und schnellste Lösung ist, Gewindeeinsätze mit Epoxi einzukleben.
Keine Einschlagmuttern nehmen sondern Gewindeeinsätze z.B von Firma Ensat.
Ist auch eine sehr gute Lösung für alle Beschläge, die regelmäßig im Winter demontiert werden.
Gruß,
André
zum Lack:
Alkydharzlacke oder Öle sind genau das richtige für den Mast, dort muß der Lack besonders elastisch bleiben.
Sicher wird das Holz durch Lack mit UV-Schutz dunkler, da gibts aber kaum Alternativen,
da alle Öle und Lacke, die ich kenne, nicht komplett klar sind.
Es gibt einkomponentige Polyurethanlacke, die klar sind, diese haben aber auch keinen UV-Schutz, was bei hellem Holz zu vernachlässigen ist, es sei denn, man will die helle Farbe behalten.
Helles Holz dunkelt durch UV-Licht nach.
Außerdem müßte für Polyurethanlack der alte Lack bis aufs Holz runter.
Zu den Schrauben:
haltbarste und schnellste Lösung ist, Gewindeeinsätze mit Epoxi einzukleben.
Keine Einschlagmuttern nehmen sondern Gewindeeinsätze z.B von Firma Ensat.
Ist auch eine sehr gute Lösung für alle Beschläge, die regelmäßig im Winter demontiert werden.
Gruß,
André
Gruß,
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
André
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Re: Mast überarbeiten
Hallo Gerd,
ich habe im letzten Winter das Rigg meiner H- Jolle überarbeitet und stand vor derselben Frage wie Du. Ich finde, wie André, dass ein 1-K Lack die beste Lösung ist, weil er elastisch ist und Macken leicht ausgebessert werden können. Das ist ja ohnehin eine Selbstverständlchkeit, wenn Du den Altlack nicht abziehen willst. Ich habe mich trotzdem für ein 2 K - System entschieden, weil mir das Zwischenschleifen per Hand (Mast, Baum, Gaffel, Vorstag) beim Auftragen von mindestens 7 Lackschichten einfach zu aufwändig war.
Es gibt von International eine wirkich gut zu verarbeitende 2 K Polyuretan Grundierung namens "Clear-Wood- Sealer". Fünf Schichten davon und 2 x "Perfection Plus" geben - ohne die Notwendigkeit, aber mit Möglichkeit eines Zwischenschliffs, eine schöne klare, glänzende, kratzfeste Oberfläche, die aber auch nachdunkeln soll und deshalb für helles Holz nicht empfohlen wird. Das schöne daran ist, dass sich durch die kurze Trockenzeit < 1 Std wenig Staub, Fliegen, Blütenpollen usw. auf der Lackierung festsetzen können. Mehrere Lack- Fachleute haben mir übrigens versichert, dass die Bewegungen, denen ein Holzmast ausgesetzt ist, auch für einen "spröden" 2 K Lack kein Problem darstellen. Es geht dabei wohl mehr um das Ausdehnen oder Zusammenziehen von Holzfugen, die ein 2- K Lack nicht mitmachen kann, ohne zu reißen. Bei etwas "ausgeleierten" Schraubenlöchern von Holzschrauben genügt es nach meinen Erfahrungen, das Schraubenloch mit Epoxy zu füllen, Schraube rein, warten + sitzt fest.
Viel Spaß beim Renovieren
Helge
ich habe im letzten Winter das Rigg meiner H- Jolle überarbeitet und stand vor derselben Frage wie Du. Ich finde, wie André, dass ein 1-K Lack die beste Lösung ist, weil er elastisch ist und Macken leicht ausgebessert werden können. Das ist ja ohnehin eine Selbstverständlchkeit, wenn Du den Altlack nicht abziehen willst. Ich habe mich trotzdem für ein 2 K - System entschieden, weil mir das Zwischenschleifen per Hand (Mast, Baum, Gaffel, Vorstag) beim Auftragen von mindestens 7 Lackschichten einfach zu aufwändig war.
Es gibt von International eine wirkich gut zu verarbeitende 2 K Polyuretan Grundierung namens "Clear-Wood- Sealer". Fünf Schichten davon und 2 x "Perfection Plus" geben - ohne die Notwendigkeit, aber mit Möglichkeit eines Zwischenschliffs, eine schöne klare, glänzende, kratzfeste Oberfläche, die aber auch nachdunkeln soll und deshalb für helles Holz nicht empfohlen wird. Das schöne daran ist, dass sich durch die kurze Trockenzeit < 1 Std wenig Staub, Fliegen, Blütenpollen usw. auf der Lackierung festsetzen können. Mehrere Lack- Fachleute haben mir übrigens versichert, dass die Bewegungen, denen ein Holzmast ausgesetzt ist, auch für einen "spröden" 2 K Lack kein Problem darstellen. Es geht dabei wohl mehr um das Ausdehnen oder Zusammenziehen von Holzfugen, die ein 2- K Lack nicht mitmachen kann, ohne zu reißen. Bei etwas "ausgeleierten" Schraubenlöchern von Holzschrauben genügt es nach meinen Erfahrungen, das Schraubenloch mit Epoxy zu füllen, Schraube rein, warten + sitzt fest.
Viel Spaß beim Renovieren
Helge
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Bries
Re: Mast überarbeiten
Hallo Gerd,
Betrifft schrauben löcher .
Wenn du bedenkst das die von Andre vorgeschlagene einsatze durch ihren errheblich grösseren durchmesser ein viel besseren halt im holz haben wie vorher die schrauben ist das ein definitive verbesserung der verbindung.
Schrauben in Spruce , weiches holz , ist sowieso etwas sensibel .
Was die beschichtung vom mast betrifft , schnelles trocknen zieht nicht oder kaum im holz herein , öle wie von owatrol ziehen mehr im holz herein . Die verwendung links oder rechts rum ist ansichts sache . meinen mast und holz teilen gehen alle mit D1. Halt ein wenig weniger glanz ( bei mir ). Dafür einfacher handling.
Succes , mit die wahl.
Georg Fongers .
Betrifft schrauben löcher .
Wenn du bedenkst das die von Andre vorgeschlagene einsatze durch ihren errheblich grösseren durchmesser ein viel besseren halt im holz haben wie vorher die schrauben ist das ein definitive verbesserung der verbindung.
Schrauben in Spruce , weiches holz , ist sowieso etwas sensibel .
Was die beschichtung vom mast betrifft , schnelles trocknen zieht nicht oder kaum im holz herein , öle wie von owatrol ziehen mehr im holz herein . Die verwendung links oder rechts rum ist ansichts sache . meinen mast und holz teilen gehen alle mit D1. Halt ein wenig weniger glanz ( bei mir ). Dafür einfacher handling.
Succes , mit die wahl.
Georg Fongers .
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André bauer
- Beiträge: 2357
- Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26
Re: Mast überarbeiten
Hallo,
auch mit Epifanes und Öl ist nass in nass lackieren möglich, damit das Öl auch möglichst tief in rohes Holz einzieht sogar notwendig.
Damit ist auch kein Zwischenschliff notwendig.
Was die Schrauben angeht ist ein metrisches Gewinde einfach haltbarer, außerdem lockert sich die Schraube im Holz nicht, weil das Holz Druck auf die Schraube ausübt.
Das ist ein Grund, warum Holzschrauben nach Jahren nicht mehr halten, das Loch leiert aus.
Epoxi kann keinen Druck auf die Schraube ausüben, es ist kaum elastisch.
Wird die Schraube direkt in Epoxi gesteckt, hat das Loch mit Glück genau die Form der Schraube, oder es bleibt an einigen Stellen Luft.
Löst sich die Verklebung mit dem groben Holzgewinde der Schraube, kann die Schraube sich lockern.
Jedes Metallteil sollte vor dem Einkleben mit Aceton entfettet und möglichst aufgeraut werden,
letzteres ist natürlich bei Schrauben/Gewindeeinsätzen kaum machbar, es sei denn mit Sandstrahlen.
Ensateinsätze haben in Metall eine 1,3fach höhere Ausrissfestigkeit als das Innengewinde.
Gibts auch für Holz, bei Verklebung in Epoxi tun es die mit Metallaußengewinde aber genauso.
Grüße,
André
auch mit Epifanes und Öl ist nass in nass lackieren möglich, damit das Öl auch möglichst tief in rohes Holz einzieht sogar notwendig.
Damit ist auch kein Zwischenschliff notwendig.
Was die Schrauben angeht ist ein metrisches Gewinde einfach haltbarer, außerdem lockert sich die Schraube im Holz nicht, weil das Holz Druck auf die Schraube ausübt.
Das ist ein Grund, warum Holzschrauben nach Jahren nicht mehr halten, das Loch leiert aus.
Epoxi kann keinen Druck auf die Schraube ausüben, es ist kaum elastisch.
Wird die Schraube direkt in Epoxi gesteckt, hat das Loch mit Glück genau die Form der Schraube, oder es bleibt an einigen Stellen Luft.
Löst sich die Verklebung mit dem groben Holzgewinde der Schraube, kann die Schraube sich lockern.
Jedes Metallteil sollte vor dem Einkleben mit Aceton entfettet und möglichst aufgeraut werden,
letzteres ist natürlich bei Schrauben/Gewindeeinsätzen kaum machbar, es sei denn mit Sandstrahlen.
Ensateinsätze haben in Metall eine 1,3fach höhere Ausrissfestigkeit als das Innengewinde.
Gibts auch für Holz, bei Verklebung in Epoxi tun es die mit Metallaußengewinde aber genauso.
Grüße,
André
Gruß,
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
André
V98 Seebrise
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-
Andre R363
Re: Mast überarbeiten
Hallo,
kleine Klugscheisserei am Rande:
Die Gewindeeinsätze die mein Namenskollege meint, nennen sich
Rampamuffen.
kleine Klugscheisserei am Rande:
Die Gewindeeinsätze die mein Namenskollege meint, nennen sich
Rampamuffen.
-
André bauer
- Beiträge: 2357
- Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26
Re: Mast überarbeiten
Hallo,
genau der Name fiel mir nicht ein, auch wenn diese von einer anderen Firma sind...
Gruß,
André
genau der Name fiel mir nicht ein, auch wenn diese von einer anderen Firma sind...
Gruß,
André
Gruß,
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
André
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www.bauer-naval-design.de
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segel-hein
Re: Mast überarbeiten
Hallo zusammen,
danke für eure Rückmeldungen. Ihr ward ja echt schnell und zahlreich... Ich werde den Mast wie geplant mit 1K-Epifanes lackieren. Die Arbeit ist übersichtlich, macht Spaß und das Ergebnis mit dem Lack fand ich bisher immer gut. Da ich das ja häufiger in den nächsten Jahren machen werde und es einfacher ohne Beschläge funktioniert, werde ich den Vorschlag mit den Rampamuffen aufgreifen. Der Vorschlag von André war ja, diese mit Epoxy einzukleben. Ich habe mir die Seite von Rampa angeschaut. Dort wird nur eingeschraubt ohne zu verkleben. Nötig oder nicht? Und welche Muffe hat sich bewährt, die mit aufliegendem Rand oder die ganz versenkte?
Danke und schöne Grüße aus Münster
Gerd
danke für eure Rückmeldungen. Ihr ward ja echt schnell und zahlreich... Ich werde den Mast wie geplant mit 1K-Epifanes lackieren. Die Arbeit ist übersichtlich, macht Spaß und das Ergebnis mit dem Lack fand ich bisher immer gut. Da ich das ja häufiger in den nächsten Jahren machen werde und es einfacher ohne Beschläge funktioniert, werde ich den Vorschlag mit den Rampamuffen aufgreifen. Der Vorschlag von André war ja, diese mit Epoxy einzukleben. Ich habe mir die Seite von Rampa angeschaut. Dort wird nur eingeschraubt ohne zu verkleben. Nötig oder nicht? Und welche Muffe hat sich bewährt, die mit aufliegendem Rand oder die ganz versenkte?
Danke und schöne Grüße aus Münster
Gerd
-
Andre R363
Re: Mast überarbeiten
Hallo,
ich würde sie auf jeden Fall mit Epoxy eindrehen. Dadurch hast du eine gute Abdichtung gegen Wasser. Auch die Gefahr, dass durch mehrmalige Beanspruchung die Schraube ausfleddert ist damit gebannt.
Welche du nimmst ist Geschmacksfrage. Ich würde die mit Rand nehmen. Sieht (auch wenn man´s eigentlich nicht sieht) besser aus. Ausserdem lassen sich Schrauben besser einführen.
Kleiner Tipp:
Wenn du die Muffen einschraubst, dann richte sie noch vor dem erhärten genau nach den Löchern der Beschläge aus.
Habe die Erfahrung gemacht, dass sich die Muffen in ihren Sacklöchern nicht so reindrehen lassen wie man es gerne hätte.
Einfach eine längere Schraube reindrehen und in die gewünschte Richtung drücken. Dann sofort Beschlag aufsetzen und auf Passgenauigkeit prüfen.
ich würde sie auf jeden Fall mit Epoxy eindrehen. Dadurch hast du eine gute Abdichtung gegen Wasser. Auch die Gefahr, dass durch mehrmalige Beanspruchung die Schraube ausfleddert ist damit gebannt.
Welche du nimmst ist Geschmacksfrage. Ich würde die mit Rand nehmen. Sieht (auch wenn man´s eigentlich nicht sieht) besser aus. Ausserdem lassen sich Schrauben besser einführen.
Kleiner Tipp:
Wenn du die Muffen einschraubst, dann richte sie noch vor dem erhärten genau nach den Löchern der Beschläge aus.
Habe die Erfahrung gemacht, dass sich die Muffen in ihren Sacklöchern nicht so reindrehen lassen wie man es gerne hätte.
Einfach eine längere Schraube reindrehen und in die gewünschte Richtung drücken. Dann sofort Beschlag aufsetzen und auf Passgenauigkeit prüfen.
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segel-hein
Re: Mast überarbeiten
Hallo Andre,
danke für deinen Tipp. Dann liegen die Schraubenköpfe auch endlich bündig auf. Auf dem Bild sieht man ja, dass das z.T. krumm war. Hast du beim Einkleben keine Schwierigkeiten mit einlaufendem Epoxy ins Innengewinde oder schneidest du dieses dann einfach nach?
Schöne Grüße
Gerd
danke für deinen Tipp. Dann liegen die Schraubenköpfe auch endlich bündig auf. Auf dem Bild sieht man ja, dass das z.T. krumm war. Hast du beim Einkleben keine Schwierigkeiten mit einlaufendem Epoxy ins Innengewinde oder schneidest du dieses dann einfach nach?
Schöne Grüße
Gerd