Hallo Freunde klassischer Yachten!
Ich bin absouter Neuling und habe mir einen alten Jollenkreuzer (Werft: Hatecke Freiburg an der Elbe) mit dem Bj. 1925 gekauft. Ich weiß bis heute nicht genau was mich dazu bewegt hat dies zu tun obwohl das Boot offenensichtlich eine sehr gute Substanz hat aber wohl in den letzten 2 Jahren nicht mehr gepflegt wurde.
Die Ausgangssituation sieht wie folgt aus:
Eichen Rumpf mit ausgefrästen Plankennähten ca. 3mm schmal die mit Kitt gefüllt wurden und anschließend koomplett lackiert. Durch schrumpfen und quellen hat sich verständlicherweise der Lack auf dem Kitt gelöst und steht ab.
Nun beabsichtige ich nach allem was ich gelesen, gegoogelt und gehört habe, Lack und komplett zu entfernen die Nähte mit sikaflex 291 zu verfugen und den Rumpf mit Owatrol D1 zu sättigen und mit D2 zu versiegeln.
Hat jemand erfahrung mit dieser Kombination und in welcher Reihenfolge würdet Ihr das machen? Erst D1 dann Sika oder umgekehrt?
Für jede Erfahrung auch über Owatrol D1 auf Eiche währe ich überaus dankbar.
Will ja nix falsch machen.
Danke
Owatrol D1 auf Eichenrumpf mit Sikafugen
Re: Owatrol D1 auf Eichenrumpf mit Sikafugen
Ich besitze auch einen alten Jollenkreuzer aus Eiche (1938). Unter Wasser hatte der Vorbesitzer ebenfalls die Plankennähte ausgefräst und mit Sika verfugt. Die Hoffnung war, so ein dauerhaft dichtes Unterwasserschiff zu bekommen (das Boot lag vor dieser Behandlung 7 Jahre an Land und war entsprechend ausgetrocknet). Tatsächlich ist es so, dass die Planken auch nach 70 Jahren immer noch so stark quellen / schrumpfen, dass das Sika schon im ersten Frühjahr gerissen ist und bis zu 3 mm breite Fugen entstanden. Jetzt schmiere ich jedes Frühjahr diese Fugen mit Teer / Ettan dicht, um eine ausreichende Anfangsdichtigkeit fürs Wassern zu bekommen. Nach einer Woche ist das Boot dann auch tatsächlich dicht. Fazit: Ich würde einen Eiche-Jolli nicht mehr ausfräsen / mit Sika behandeln, sondern gleich nach Altväter Sitte mit Werg und Teer.
Über Wasser ist mein Jolli ausgeleistet. Auch hier nicht ohne Probleme: In warmen / trockenen Frühsommern gibt es ordentlich Risse (Sommerplanke). Alle unter 1 mm, aber in Summe kommt beim Segeln doch ganz gut Wasser rein. Ich bearbeite am trockensten Tag des Jahres die breitesten Fugen mit Werg / Sika und habe das Boot so über die Jahre immer dichter bekommen. Denke aber, dass das Ausleisten hier auch eher überflüssig war.
D1 benutze ich alle zwei Jahre für die Bilge. Allerdings nicht 70 mal nass in nass, sondern nur ein- bis zweimal, um das Holz wasserabweisend zu machen. Dass sich Eiche mit D1 komplett tränken lässt, halte ich für ein Gerücht. Ist aber ja auch nicht notwendig: Mit ein bisschen Leinöl / D1 / Weißöl oder was man sonst mag, hält Eiche offenbar leicht 70 Jahre und mehr.
Gruß, Björn
Über Wasser ist mein Jolli ausgeleistet. Auch hier nicht ohne Probleme: In warmen / trockenen Frühsommern gibt es ordentlich Risse (Sommerplanke). Alle unter 1 mm, aber in Summe kommt beim Segeln doch ganz gut Wasser rein. Ich bearbeite am trockensten Tag des Jahres die breitesten Fugen mit Werg / Sika und habe das Boot so über die Jahre immer dichter bekommen. Denke aber, dass das Ausleisten hier auch eher überflüssig war.
D1 benutze ich alle zwei Jahre für die Bilge. Allerdings nicht 70 mal nass in nass, sondern nur ein- bis zweimal, um das Holz wasserabweisend zu machen. Dass sich Eiche mit D1 komplett tränken lässt, halte ich für ein Gerücht. Ist aber ja auch nicht notwendig: Mit ein bisschen Leinöl / D1 / Weißöl oder was man sonst mag, hält Eiche offenbar leicht 70 Jahre und mehr.
Gruß, Björn
Re: Owatrol D1 auf Eichenrumpf mit Sikafugen
Vielen Dank für Deine Erfahrung Fischoer!.
Ich habe auch schon darüber nachgedacht nach "Altväter Sitte mit Werg und Teer" zu arbeiten und das unterwaserschiff auch mit Teer zu streichen (Black Bottom oder vergleichbares" allerdings habe ich noch nicht soviel darüber gehört und mir daher sehr unsicher. Dann bleibt auch die Frage für mich offen wie das ganze optisch ansprechend in den ausgefrästen Fugen am Überwasserschiff gemacht wird. kann as Boot ja nicht auf den Kopf drehen oder?????
Schorsch
Ich habe auch schon darüber nachgedacht nach "Altväter Sitte mit Werg und Teer" zu arbeiten und das unterwaserschiff auch mit Teer zu streichen (Black Bottom oder vergleichbares" allerdings habe ich noch nicht soviel darüber gehört und mir daher sehr unsicher. Dann bleibt auch die Frage für mich offen wie das ganze optisch ansprechend in den ausgefrästen Fugen am Überwasserschiff gemacht wird. kann as Boot ja nicht auf den Kopf drehen oder?????
Schorsch
Re: Owatrol D1 auf Eichenrumpf mit Sikafugen
Hallo Björn,
Danke für Deine Erfahrungen. Du schreibst " nach Altväter Sitte mit Werk und Teer".
Geht das ach wenn die Plangen ca. 3mm ausgefräst sind über und unter Wasser? Hast Du Erfahrung welch ein Aufwand das ist? Und wie würdedt Du den Unterwasseranstrich durchführen? (Black Bottom) Boot soll ins Süsswasser!
Gruss Schorsch
Danke für Deine Erfahrungen. Du schreibst " nach Altväter Sitte mit Werk und Teer".
Geht das ach wenn die Plangen ca. 3mm ausgefräst sind über und unter Wasser? Hast Du Erfahrung welch ein Aufwand das ist? Und wie würdedt Du den Unterwasseranstrich durchführen? (Black Bottom) Boot soll ins Süsswasser!
Gruss Schorsch
Re: Owatrol D1 auf Eichenrumpf mit Sikafugen
Bei 3 mm sollte das m.M. nach gehen. Etwas unschön für das Werg wegsetzen ist, dass durch das Fräsen die Fugen nicht mehr konisch sind. Aber mit dem Werg solltest Du sowieso erst einmal sehr sparsam sein, damit die Verbände nicht leiden, wenn das Boot später im Wasser aufquillt. Unter Wasser reicht wahrscheinlich sogar nur Teer (z.B. faserhaltige Bitumenspachtelmasse oder Ettan). Ich habe wie gesagt jedes Frühjahr ähnlich große Fugen, die sich aber im Wasser nahezu komplett zuziehen (der Teer drückt sich dabei raus, kann im nächsten Winter abgekratzt werden).
Unter Wasser ist Teer gut, da er auch konserviert. Über Wasser nehme ich keinen Teer, da er unweigerlich durch die (weiße) Bordwandfarbe durchschlägt und das dann Sauerei gibt. Ettan geht über Wasser auch nicht, da es in der Sommerhitze flüssig wird. Also über Wasser lieber Sika. Hier arbeiten die Fugen auch deutlich weniger, so dass nur geringe Gefahr für die Verbände besteht.
Aufwand für die Aktion ist bei mir jährlich ca. 8h. Das sind dann die Stunden, in denen mir das Boot riesig vorkommt. Im Sommer im Wasser ist es dann iwieder viel kleiner.
Unterwasseranstrich: Kenn ich auch nur das, was die Hersteller empfehlen. Ich nehme Primocon als Grundierung und dann ein Hart-Antifouling vom Händler meines Vertrauens.
Gruß, Björn
Unter Wasser ist Teer gut, da er auch konserviert. Über Wasser nehme ich keinen Teer, da er unweigerlich durch die (weiße) Bordwandfarbe durchschlägt und das dann Sauerei gibt. Ettan geht über Wasser auch nicht, da es in der Sommerhitze flüssig wird. Also über Wasser lieber Sika. Hier arbeiten die Fugen auch deutlich weniger, so dass nur geringe Gefahr für die Verbände besteht.
Aufwand für die Aktion ist bei mir jährlich ca. 8h. Das sind dann die Stunden, in denen mir das Boot riesig vorkommt. Im Sommer im Wasser ist es dann iwieder viel kleiner.
Unterwasseranstrich: Kenn ich auch nur das, was die Hersteller empfehlen. Ich nehme Primocon als Grundierung und dann ein Hart-Antifouling vom Händler meines Vertrauens.
Gruß, Björn
