Hallo Forumskollegen!
Da bei meinem Drachen eine Planke im Übergang Kiel-Rumpf zu ersetzen ist (stellenweise rott), habe ich heute mit dem Entfernen der Proppen und der alten Bronzeschrauben begonnen: Jede Menge Grünspan, aber keinerlei Korrosionsspuren, nach 47 Jahren.
Aber: Fast jede zweite Schraube, vor allem die in und um rotte Bereiche der Planke, gingen leer, dh ich konnte sie drehen, aber mußte sie mit einem Ausdreher rausholen. Ganz offensichtlich ist das Schraubenloch im Spant hinüber - habt Ihr so einen Schaden schon mal mit zB Ausbohren und Einkleben eines Holzdübels in den Spant saniert? Ich würde dann nach dem Einsetzen der neuen Planke von außen neue Bohrungen setzen. Sollte doch besser halten als die Schrauben mit Epoxi einzusetzen - zudem läßt es sich später auch wieder aufmachen. Bin für Eure Hinweise und Erfahrungen dankbar.
Bleibt nur zu hoffen, daß nicht auch einige Spanten rott sind - beim S-Spanter soll das Einsetzen neuer Spanten ja richtiges Vergnügen sein....
Handbreit! Franz
'leer gehende' Schrauben
-
fjfraundorfer
- Beiträge: 26
- Registriert: Do 3. Mai 2007, 22:11
-
André bauer
- Beiträge: 2357
- Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26
Re: 'leer gehende' Schrauben
Hallo Franz,
Dübel darf man aus zwei Gründen nicht nehmen:
- Dübel sind längs aus dem Holz geschnitten, hätten also das Hirnholz in Richtung Wasser und würden dieses auch aufnehmen. (Wuchsrichtung)
- Dübel sind meist aus Buche oder billigem Nadelholz und für den Bootsbau wegen ihres Faulverhaltens kaum geeignet.
Um Schraubenlöcher dicht zu setzen, fertigt man mit Propfenbohrern Propfen aus gleichem Holz, wie in dem Fall die Spanten. (Eiche?)
Einleimen / Kleben mit Bootsbauleim oder Epoxi.
Alternativ kann man Gewindebuchsen (Ensat- oder Rampamuffen) nehmen und einkleben.
In sehr feuchten Bereichen halte ich aber von Metall-Holz Verbindungen nicht so viel, besonders was Edelstahl mit Luftabschluß angeht.
In dem Fall wäre ja die Buchse zwischen Außenhaut und Spant eingeschlossen.
Außerdem müßte dann eine Schraube mit Metallgewinde genommen werden.
Eventuell sind Buchsen in Bronze zu bekommen, das wäre sehr gut.
An Deck oder weiter oben im Rumpf halte ich die Verwendung von Buchsen, spezeill für häufig demontierte Beschläge für sehr sinnvoll.
Gruß,
André
Dübel darf man aus zwei Gründen nicht nehmen:
- Dübel sind längs aus dem Holz geschnitten, hätten also das Hirnholz in Richtung Wasser und würden dieses auch aufnehmen. (Wuchsrichtung)
- Dübel sind meist aus Buche oder billigem Nadelholz und für den Bootsbau wegen ihres Faulverhaltens kaum geeignet.
Um Schraubenlöcher dicht zu setzen, fertigt man mit Propfenbohrern Propfen aus gleichem Holz, wie in dem Fall die Spanten. (Eiche?)
Einleimen / Kleben mit Bootsbauleim oder Epoxi.
Alternativ kann man Gewindebuchsen (Ensat- oder Rampamuffen) nehmen und einkleben.
In sehr feuchten Bereichen halte ich aber von Metall-Holz Verbindungen nicht so viel, besonders was Edelstahl mit Luftabschluß angeht.
In dem Fall wäre ja die Buchse zwischen Außenhaut und Spant eingeschlossen.
Außerdem müßte dann eine Schraube mit Metallgewinde genommen werden.
Eventuell sind Buchsen in Bronze zu bekommen, das wäre sehr gut.
An Deck oder weiter oben im Rumpf halte ich die Verwendung von Buchsen, spezeill für häufig demontierte Beschläge für sehr sinnvoll.
Gruß,
André
Gruß,
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
-
fjfraundorfer
- Beiträge: 26
- Registriert: Do 3. Mai 2007, 22:11
Re: 'leer gehende' Schrauben
André,
habe mich wohl schlampig ausgedrückt - ich dachte nicht an Dübel aus dem Baumarkt, sondern Proppen! Danke aber für den Hinweis auf die Wuchsrichtung/ Maserung, werde mir so einen Proppenbohrer (was für ein Wort) leisten und aus Esche die Dinger basteln. Edelstahl wäre mir an der Stelle auch heikel.
Wenn ich noch eine Planke rausnehmen muß, werde ich mir die Mühe mit dem Anboren und Ausdrehen leer gehender Schrauben sparen: Körnen, mit 6mm Stahlbohrer den Bronzekopf abbohren, und nach Abnehmen der Planke den Rest (ev mit einer Zange) aus dem Spant drehen - sollte viel schneller gehen, da man nicht immer das Werkzeug wechseln muß. Ist mir leider zu spät eingefallen.
habe mich wohl schlampig ausgedrückt - ich dachte nicht an Dübel aus dem Baumarkt, sondern Proppen! Danke aber für den Hinweis auf die Wuchsrichtung/ Maserung, werde mir so einen Proppenbohrer (was für ein Wort) leisten und aus Esche die Dinger basteln. Edelstahl wäre mir an der Stelle auch heikel.
Wenn ich noch eine Planke rausnehmen muß, werde ich mir die Mühe mit dem Anboren und Ausdrehen leer gehender Schrauben sparen: Körnen, mit 6mm Stahlbohrer den Bronzekopf abbohren, und nach Abnehmen der Planke den Rest (ev mit einer Zange) aus dem Spant drehen - sollte viel schneller gehen, da man nicht immer das Werkzeug wechseln muß. Ist mir leider zu spät eingefallen.
