Leinendeck

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Frankie
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Leinendeck

Beitrag von Frankie » Mo 24. Okt 2011, 09:22

Hallo,
das Leinendach meines Jollenkreuzers muss erneuert werden.
Ich habe vor, es klassisch zu erneuern. Den Unterbau mit Ölpapier
abdichten und das Gewebe mit G4 verhärten.... meine Frage ist,
aus welchem Material sollte das Gewebe sein? Bezieht sich die
Bezeichnung Leinendeck auf das Material Leinen, oder ist damit
einfach nur die Gewebebindung (Leinwandbindung) gemeint
und ich kann auch Baumwolle nehmen ? Die zweite frage ist,
Welchen Lack nehme ich? (Lack aus dem Segelflugzeugbau?)
Vielen Dank für Eure Antworten
Reimund Willig
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Re: Leinendeck

Beitrag von Reimund Willig » Mi 26. Okt 2011, 19:23

Hallo,
kann dir mangels Erfahrung zwar nicht direkt antworten, aber hier im FKY habe ich folgendes gefunden (bis Abschnitt 'Leinendecks' runterscrollen)

http://www.fky.org/restaurierung/restau ... wski-6.htm

Zitat:
... Es wird benötigt: Leinwandgewebe, Wachspapier und Kupfertekse.
Hier eignet sich am besten das Tuch Cottonduck 10 Unzen...


viele Grüße

Reimund
Joachim
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Re: Leinendeck

Beitrag von Joachim » Do 27. Okt 2011, 12:53

Hallo Frankie,

habe mein Leinendeck klassisch vor 2 Jahren erneuert.
Leinen in Breiten bis 1,50 auf Rolle (10m) in unterschiedlich feinen oder groben Strukturen für wenig Geld bei Boesner Künstlerbedarf (www.boesner.com)zu bekommen (Mittelnaht vermeiden). Habe mittelschwere Qualität gewählt. Da es kaum Literatur gab brauchte ich 2 Versuche, - mit 10m kam ich aber aus
Ölpapier giebt´s im Fachhandel (Eisenkleinteile werden darin versandfertig verpackt). Notfalls kann ich noch Ölpapier für 10 Restaurierungen bereitstellen.
Tackern mit Edelstahltackern.
Bei der Farbe habe ich Spannlack aus der Segelfliegerei (IRSA Lackfabrik - www.irsa.de) verwendet, (ähnliche Anforderungen an Wetterfestigkeit und Spanneigenschaften), da aber die Farbe nicht meinen Vorstellungen entsprach habe ich mit EPIFANES Poly-urethane DD Lack (wg. der Trittfestigkeit) übergestrichen. Test nach einer Woche Aushärtung mit Pirouette auf einem Bein und Seestiefel mit super Grip ergab gute Hafteigenschaften.
Nach der ersten Saison kann ich sagen, alles dicht, aber die oberste Lackschicht ist empfindlich für kleine Schlageinwirkung (Spibaum auf Deck getickt oder Schraubenzieher aus 50 cm fallen gelassen und ähnliche Unfälle führten zu kleinen Abplatzungen, aber nicht zu Undichtigkeiten.
Hatte vorher den Tipp erhalten, das Leinen vor dem Spannen zu nässen damit es sich beim Trocknen zusätzlich spannt (so wie früher mit der neuen Jeans, wg. der Passform).
War aber falsch, hat sich beim Trocknen gewellt, - das war der angesprochene 1. Versuch.
Danach erst gespannt und dann feucht gemacht (nach Probe auf Sperrholz). So hat es geklappt.
Stehe für Feinheiten gerne tel. zur Verfügung 0170 1806239
Deck kann auch in Lübeck besichtigt werden.

Joachim
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Joachim
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Re: Leinendeck

Beitrag von Joachim » Do 27. Okt 2011, 12:58

Hallo Frankie,

habe mein Leinendeck klassisch vor 2 Jahren erneuert.
Leinen in Breiten bis 1,50 auf Rolle (10m) in unterschiedlich feinen oder groben Strukturen für wenig Geld bei Boesner Künstlerbedarf (www.boesner.com)zu bekommen (Mittelnaht vermeiden). Habe mittelschwere Qualität gewählt. Da es kaum Literatur gab brauchte ich 2 Versuche, - mit 10m kam ich aber aus
Ölpapier giebt´s im Fachhandel (Eisenkleinteile werden darin versandfertig verpackt). Notfalls kann ich noch Ölpapier für 10 Restaurierungen bereitstellen.
Tackern mit Edelstahltackern.
Bei der Farbe habe ich Spannlack aus der Segelfliegerei (IRSA Lackfabrik - www.irsa.de) verwendet, (ähnliche Anforderungen an Wetterfestigkeit und Spanneigenschaften), da aber die Farbe nicht meinen Vorstellungen entsprach habe ich mit EPIFANES Poly-urethane DD Lack (wg. der Trittfestigkeit) übergestrichen. Test nach einer Woche Aushärtung mit Pirouette auf einem Bein und Seestiefel mit super Grip ergab gute Hafteigenschaften.
Nach der ersten Saison kann ich sagen, alles dicht, aber die oberste Lackschicht ist empfindlich für kleine Schlageinwirkung (Spibaum auf Deck getickt oder Schraubenzieher aus 50 cm fallen gelassen und ähnliche Unfälle führten zu kleinen Abplatzungen, aber nicht zu Undichtigkeiten.
Hatte vorher den Tipp erhalten, das Leinen vor dem Spannen zu nässen damit es sich beim Trocknen zusätzlich spannt (so wie früher mit der neuen Jeans, wg. der Passform).
War aber falsch, hat sich beim Trocknen gewellt, - das war der angesprochene 1. Versuch.
Danach erst gespannt und dann feucht gemacht (nach Probe auf Sperrholz). So hat es geklappt.
Stehe für Feinheiten gerne tel. zur Verfügung 0170 1806239
Deck kann auch in Lübeck besichtigt werden.

Joachim

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Re: Leinendeck

Beitrag von Frankie » So 30. Okt 2011, 10:03

Vielen Dank,
für die Info's Ihr habt mir
weitergeholfen.... klasse.
Joachim, ich werde mich im laufe
der Woche bei Dir melden
wegen des Wachspapiers.
U.U. kannst du mir einen Teil
verkaufen, dann habe Ich nicht auch noch
Papier für 10 Restaurierungen übrig!
Vielen Dank nochmal,
Frank
Frankie
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Re: Leinendeck

Beitrag von Frankie » So 30. Okt 2011, 10:15

Joachim schrieb:
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> Hallo Frankie,
>
> habe mein Leinendeck klassisch vor 2 Jahren
> erneuert.
> Leinen in Breiten bis 1,50 auf Rolle (10m) in
> unterschiedlich feinen oder groben Strukturen für
> wenig Geld bei Boesner Künstlerbedarf
> (www.boesner.com)zu bekommen (Mittelnaht
> vermeiden). Habe mittelschwere Qualität gewählt.
> Da es kaum Literatur gab brauchte ich 2 Versuche,
> - mit 10m kam ich aber aus
> Ölpapier giebt´s im Fachhandel (Eisenkleinteile
> werden darin versandfertig verpackt). Notfalls
> kann ich noch Ölpapier für 10 Restaurierungen
> bereitstellen.
> Tackern mit Edelstahltackern.
> Bei der Farbe habe ich Spannlack aus der
> Segelfliegerei (IRSA Lackfabrik - www.irsa.de)
> verwendet, (ähnliche Anforderungen an
> Wetterfestigkeit und Spanneigenschaften), da aber
> die Farbe nicht meinen Vorstellungen entsprach
> habe ich mit EPIFANES Poly-urethane DD Lack (wg.
> der Trittfestigkeit) übergestrichen. Test nach
> einer Woche Aushärtung mit Pirouette auf einem
> Bein und Seestiefel mit super Grip ergab gute
> Hafteigenschaften.
> Nach der ersten Saison kann ich sagen, alles
> dicht, aber die oberste Lackschicht ist
> empfindlich für kleine Schlageinwirkung (Spibaum
> auf Deck getickt oder Schraubenzieher aus 50 cm
> fallen gelassen und ähnliche Unfälle führten zu
> kleinen Abplatzungen, aber nicht zu
> Undichtigkeiten.
> Hatte vorher den Tipp erhalten, das Leinen vor dem
> Spannen zu nässen damit es sich beim Trocknen
> zusätzlich spannt (so wie früher mit der neuen
> Jeans, wg. der Passform).
> War aber falsch, hat sich beim Trocknen gewellt, -
> das war der angesprochene 1. Versuch.
> Danach erst gespannt und dann feucht gemacht (nach
> Probe auf Sperrholz). So hat es geklappt.
> Stehe für Feinheiten gerne tel. zur Verfügung 0170
> 1806239
> Deck kann auch in Lübeck besichtigt werden.
>
> Joachim
>
>

Vielen Dank,
für die Info's Ihr habt mir
weitergeholfen.... klasse.
Joachim, ich werde mich im laufe
der Woche bei Dir melden
wegen des Wachspapiers.
U.U. kannst du mir einen Teil
verkaufen, dann habe Ich nicht auch noch
Papier für 10 Restaurierungen übrig!
Vielen Dank nochmal,
Frank

potemkin

Re: Leinendeck

Beitrag von potemkin » Mi 2. Nov 2011, 19:36

du hast eine pn
Antworten