Restaurierungsprojekt Vorstellung Stahlketsch

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käptn chaos
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Restaurierungsprojekt Vorstellung Stahlketsch

Beitrag von käptn chaos » Mi 16. Nov 2011, 22:44

Hallo zusammen,


also, das war so....Ihr ahnt es bereits...so fangen gewöhnlich alle schrecklichen Geschichten an! Vor ein paar Jahren lief mir eine Anzeige über den Weg. Stahlketsch zu verkaufen, 11,60 LÜD, Breite 3,10, Tiefgang 1,70, Langkiel usw....., BJ. 68. KABELBRAND.
Ich fuhr an die Ostsee und....veni vidi.......das lateinische Wort für "verlieren" ist mir leider entfallen. Jedenfalls kaufte ich das Boot, dessen Hersteller bzw. Konstrukteur mir der
Verkäufer nicht nennen konnte. War ja auch egal- schließlich war es ein Schiff mit schönen
Linien. Innen sah es übel aus, alles verrußt. Im WC-Raum war der Brand ausgebrochen, drin war alles hin. Aber selbst ist der Mann. Außen ein bißchen neue Farbe, innen eine Kombination aus Meister Propper und Neuausbau - und fertig. Sollte ja kein Problem sein , immerhin hatte ich ja schon vor ein paar Jahren einen Holzpiraten von seinem Blumenkübeldasein erlöst und komplett neu aufgebaut. Ich hänge an der Stelle jetzt mal ein paar Bilder an, die das Objekt der Begierde noch am Platz der Besichtigung zeigen. Es ist ein wenig Fantasie gefragt, weil jeweils ein Teil von der Plane bedeckt ist. Das Foto vom Heck entstand nach dem Umzug in heimatliche Gefielde, da ich im Winterlager keines gemacht hatte.

Ich weiß natürlich von dem immerwiederkehrenden Konflikt Holz vs. Stahl. Wenn das Forum Interesse zeigt, berichte ich gerne, wie die Geschichte weitergeht. Es ist eine Geschichte aus dem wahren, prallen Leben......

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käptn chaos
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Re: Restaurierungsprojekt Vorstellung Stahlketsch

Beitrag von käptn chaos » Mi 16. Nov 2011, 22:52

und hier noch die restlichen Fotos: Wie alles begann....


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käptn chaos
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Re: Restaurierungsprojekt Vorstellung Stahlketsch

Beitrag von käptn chaos » Mi 16. Nov 2011, 22:56

..hier die restlichen Fotos....

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Re: Restaurierungsprojekt Vorstellung Stahlketsch

Beitrag von Pier » Fr 18. Nov 2011, 14:57

Moin ,

immer her damit. Gibt auch klassische Eisenboote. Es heißt ja Freundeskreis Klassischer Yachten - dann rein hier mit den Ideen, Problemen, Lösungen, Leid und Freud :)
Schicke Linien.

Ahoi
Pier
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Re: Restaurierungsprojekt Vorstellung Stahlketsch

Beitrag von Marc » Fr 18. Nov 2011, 15:18

Moin,
jawoll - sind doch schon mal nette Linien, die man da so sieht. Jedenfalls ein Klassiker - also hier richtig. Und genug Holz ist doch auch dran ;-))
Gruß, Marc
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Re: Restaurierungsprojekt Vorstellung Stahlketsch

Beitrag von käptn chaos » Mo 21. Nov 2011, 21:48

Tach zusammen,

das hat jetzt ein wenig gedauert, mußte ich doch noch ein paar Bilder digitalisieren.
Um eure Fantasie nicht überzustrapazieren habe ich noch ein Bild gefunden, das das ganze Boot zeigt. Das war der Abtransport an der Ostsee. Zuhause angekommen inspizierte ich
meine Neuerwerbung etwas genauer. (jetzt schon) Die gesamten Einbauten waren mit einer
Rußschicht überzogen und stanken erbärmlich. Ihr erinnert euch...das Boot hatte einen Kabelbrand. Es war zwar anders gedacht, irgendwie etwas arbeitsreduzierter- dennoch entschloß ich mich, die Einbauten geschlossen herauszureißen. Ansonsten war es übrigens so, daß ich nicht einmal genau wußte, wer das Schiff einmal gezeichnet bzw. gebaut hatte.
Der Vorbesitzer sagte irgendetwas von Van der Stadt. Ich war vorher in erster Linie Motorbootfahrer und in Sachen Segelboot außer meinem restaurierten Piraten nicht wirklich bewandert. Ich dachte, wenn ich schon den Innenausbau neu mache, dann werde ich den
meinen Bedürftnissen anpassen. Originalität stand nicht im Vordergrund, wie auch ohne Herkunftsidee. Natürlich braucht man irgendeine Herangehensweise und so fing ich da an, wo alles anfängt: nämlich vorne. Ein Blick in die Vorpiek offenbarte grauenhaftes. Die Vorpiek war
zum Ankerkasten ohne Ablauf modifiziert worden und korrodiert ums nett zu sagen. Faktisch war der Bereich durchgerostet und die Spantenden völlig hin. Was tun? Schließlich ist die Vorpiek mit einem durchgehenden Stahlschott abgetrennt. Und unter diesen Platzverhältnissen kann nicht einmal ein Zwerg etwas ausrichten. Also: raus mit dem Schott
und den Bereich neu aufgebaut. Anschließend sandgestrahlt und grundiert. Die neue Version sieht jetzt einen an Bolzen befestigten verzinkten Stahlkasten vor, der eine Lenzöffnung hat und über Sumpf und Pumpe entwässert werden kann. Sollte der Kasten irgendwann korrodieren, kommt ein neuer rein.
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Re: Restaurierungsprojekt Vorstellung Stahlketsch

Beitrag von käptn chaos » Mo 21. Nov 2011, 21:52

Fortsetzung.

Irgendwie war allerdings damit klar, daß aus der Renovierung light, quasi im Vorbeigehen nichts werden würde.

Bald gehts weiter.

Grüße von eurem Käptn Chaos
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Re: Restaurierungsprojekt Vorstellung Stahlketsch

Beitrag von käptn chaos » Mo 21. Nov 2011, 21:56

...und hier noch das entsprechende Bild von innen.....
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Re: Restaurierungsprojekt Vorstellung Stahlketsch

Beitrag von käptn chaos » Do 24. Nov 2011, 00:24

Hallo zusammen,

der Bugspriet war leider morsch, von Haus aus zu schwach dimensioniert und die Verbindung
zum Rumpf nicht kraftschlüssig. Was blieb anderes übrig, als einen neuen zu bauen.
Die Ketsch hatte Holzmasten, wobei der Großmast allerdings mit angeschlagenem laufenden
Gut nur mit Hilfe von 5 hubstarken Bauarbeitern in die Halle gebracht werden konnte.
Klassiker hin oder her, die neuen Masten werden aus Gewichtsgründen irgendwann aus lackiertem Alu sein, daher fiel die Wahl für das Material für den neuen Havariespargel dazu passend auf Stahl. Den künftigen Bugkorb lasse ich mit dem Deck enden, allerdings mit Öffnung nach vorne.
Gewichtsmäßig ändert sich damit an dem diesbezüglich sensiblen Punkt nicht. Die Länge, Positionierung von Vor-und Kutterstag, Wasserstag etc. blieb gleich, allerdings kam ein wenig zurückversetzt ein weiterer Anschlagpunkt für ein fliegendes Stag hinzu. Oben sind außerdem Querstreben angebracht, um eine Planke für den Gang nach vorne anzubringen.
Das fertige Teil wurde zum Feuerverzinken gebracht. Zum Anschweissen wurde das Zink in den relevanten Bereichen sorgfältig abgeschliffen und nach Schweißung nachverzinkt.
Schließlich soll das ganze ja absolut stabil und belastbar sein. Materialstärke Rohr: 100mm/4mm.

Grüße von Käptn Chaos
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