Restaurierung Waarschip 725

André bauer
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Re: Restaurierung Waarschip 725

Beitrag von André bauer » Fr 16. Dez 2011, 09:14

Hallo,
das man Kompromisse eingehen muß ist klar, aber doch nicht zu Lasten des Bootes...

Ich kenne auch noch die Angebote von Waarschip für fertig gefräste Plattensätze,
sogar im Palstek wurde mal von einer 10.10 berichtet, die selbstgebaut auf 2,8 to kam.

Ob man solche Schiffe bedenkenlos kaufen kann, weiß ich nich.
Schließlich sind die Waarschips schon leicht gebaut und das niedrige Gewicht muß irgendwo herkommen.

Das man immer Markenware verwenden muß, stimmt nicht.
Ich war selbst bei einem Projekt dabei, das 2003 deutsche Segelgeschichte schreiben sollte, leider wurde es wegen Geldmangels eingestellt und das Boot nach Neuseeland verkauft.
Auch dieses Boot wurde mit No-Name Harz gebaut, mehrere mir bekannte Betriebe verwenden auch No-Name Harze.
Wenn man weiß, wen man fragen kann, kann man die auch kaufen.
Und auch mit Markenprodukten kann man auf die Nase fallen, wie ich selbst erfahren musste.
Ich habe das W-System verwendet für eine klare Beschichtung, die Arminröte nicht ausreichend
beachtet und drüber lackiert...
Das passiert mit dem S-System nicht. Siehe auch ältere Beiträge unter Suche.

@S413: Wie heißt'n Du?

Grüße,
André
Gruß,
André

V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
W660
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Re: Restaurierung Waarschip 725

Beitrag von W660 » Fr 16. Dez 2011, 10:32

S413 schrieb:
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> Alles Resorcinleim. Das löst sich einfach nach
> 30-40 Jahren auf.
> Länger musste das damals aber auch gar nicht
> halten.

Hallo S413,

woher hast Du die Erkenntniss, daß die Haltbarkeit der Verleimung so anzusetzen ist ?
Demnach fällt mein Boot ab nächstem Jahr auseinander...

gruß Jörg
S413
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Re: Restaurierung Waarschip 725

Beitrag von S413 » Fr 16. Dez 2011, 15:21

GutenTag Jörg (W660),

natürlich fällt dein Boot nächstes Jahr nicht ad hoc
auseinander. Aber sich mit der Haltbarkeit der verwendeten
Leime auseinanderzusetzen ist doch nicht falsch?
Ich arbeite seit über 20 Jahren mit Epoxi als Kleber aber
auch als zuverlässige Beschichtung für Sperrholz am UWS.
Exoxi ist da ein Alleskönner; absolut nicht nur Wasser- sondern
auch Dampfdicht. Deshalb nimmt man das auf GFK ja auch zur
zuverlässigen Osmosesanierung. Erst Sandstrahlen, dann Epox.
Mit Filler zusammen kann man einfach Hohlkehlen an Stößen
ziehen und, wenn man es richtig macht, ist es ein wunderbarer
Untergrund für 2-K Klarlack! Viele Werften arbeiten genauso!
Ein paar Sachen muss man dabei allerdings beherzigen! ;-)))

@ André Bauer
Ich heisse Frank;
meine Segelnummer kennst du ja.
S-Kreuzer 413, natürlich aus Sperrholz ;-)
Matz
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Re: Restaurierung Waarschip 725

Beitrag von Matz » Fr 16. Dez 2011, 16:36

Hallo Frank,

diese Geschichte mit den sich auflösenden Resorcinleimen interessiert mich auch, sie geistert immer mal wieder durch`s Internet, aber jeder weiss es nur von irgendwem, der es von irgendeinem gehört hat...
Ich hoffe, Du kannst mit ein paar Quellenangaben von entsprechenden Untersuchungen mal etwas Licht in das Dunkel bringen, Danke im vorraus!

S413
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Re: Restaurierung Waarschip 725

Beitrag von S413 » Fr 16. Dez 2011, 21:39

Guten Abend Matz,

diese "Geschichte" geistert" durchs Internet, weil sich
die Bauindustrie (viel größer als die Bootsbaubranche)
für Leimverbindungen von feuchtigkeitsbelastetem Holz
in Verbindung mit Leimbinderverklebungen auch mit
Resorcinleim beschäftigt hat. Da ich nicht nur auszugsweise
und unfair nur die mir passenden Stellen zitieren möchte,
schau doch bitte mal selbst rein. Dazu Verweise ich an diesen
Herrn: Deppe, Bundesanstalt für Materialprüfung (BAM):
Altersuntersuchungen an Brettschichtverleimungen, in: bauen
mit holz 9/86

Ansonsten ist der Leim an sich ja nicht schlecht, doch die
Verarbeitbarkeit von Expoxid hat solche Vorteile gegen diesen
Leim, das man das nicht ignorieren kann. Nur Obacht vor dem
Schleifstaub; der hat es "in" sich!!! Für den, der sich damit
anfreunden kann, hier vielleicht (ich bin kein MA oder Aktionär)
eine gute Seite für den Umgang mit diesem Material. Viel Spass
beim lesen. Sind auch Restaurierungen mit drin!

www.ctmat.de/anwendungen-tipps-epoxylehrgang.htm
oder einfach www.ctmat.de und dann durchwühlen. Viel Spass.

Gruß

Frank


rw

Re: Restaurierung Waarschip 725

Beitrag von rw » Sa 17. Dez 2011, 17:06




Andr� bauer schrieb:
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> Ich kenne auch noch die Angebote von Waarschip f�r
> fertig gefr�ste Plattens�tze,
> sogar im Palstek wurde mal von einer 10.10
> berichtet, die selbstgebaut auf 2,8 to kam.

Meinst Du die Fast-Fit-Bausätze? Auch bei denen war der Rumpf aber fertig. Dass man dann noch eine Menge Fehler bei der Montage, die die EInleitung der Kräfte in den Rumf betreffen, machen kann, steht aber außer Frage...


> Schlie�lich sind die Waarschips schon leicht
> gebaut und das niedrige Gewicht mu� irgendwo
> herkommen.

Na ja, da ist innen einfach nix drin. Im Kataloggewicht fehlen z.B. einfach die Gewichte für die Maschinen bzw. die AB-Halterungen, die Tanks, die Klos, die Kocher, ... - schlichtweg für alles, was heute bei einem fertigen Schiff mit dabei ist. Außerdem sind die Rümpfe im Vergleich zu heute eher schmal und niedrig. Schapps und Schränke: (fast) Fehlanzeige.

>
> Das man immer Markenware verwenden mu�, stimmt
> nicht.

Die professionellen Anwender kennen auch mit Sicherheit noch andere Firmen, als sie im Bootsbau aktiv sind. West und CTM sind ja nicht unbedingt so beliebt, weil sie "das beste" Epoxid herstellen, sondern weil sie in diesem Markt aktiv sind, dort Projekte mit Rat-Tat begleiten usw. Die Grundkomponenten sind eh' kein Geheimnis. Die Preisunterschiede zwischen den im Bootsbau bekannten und unbekannteren Firmen sind z.T. enorm.
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