Ausgrabung KZV-GER773 und Neuvorstellung

Marc
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Re: Ausgrabung KZV-GER773 und Neuvorstellung

Beitrag von Marc » Mo 24. Okt 2011, 17:12

Hallo Olaf,

nichts konkretes von mir, aber zum Thema "gibt Motivation und macht Mut" kann ich vielleicht etwas beitragen... ;-)
Mein erstes eigenes Boot war auch ein Zugvogel. Als Student etwas blauäugig (aber relativ günstig, wenn auch nicht geschenkt) gekauft. Handwerkliche Kenntnisse und Fähigkeiten bei mir eher gering. Begeisterung aber groß. (O.k. - Zeit hatte ich auch mehr als heute...).
Erfahrungen:
- Zugvogel ist ein tolles Boot
- Zugvogel ist m.E. als Einsteigerobjekt gut geeignet, weil aufgrund der Bauweise konstruktiv überschaubar und ganz gut zu reparieren.
- Mit Hilfe des Forums und der Literatur und mancher hilfreicher Telefonate / Besuche (und auch mit dem Einsatz moderner Materialien, wenn es nicht ganz original sein muss / soll) ist so etwas ganz gut machbar.
- Es ist viel schöner, auf einem Boot zu sitzen / zu segeln, das man selber wieder fit gemacht hat...
Und: Meiner sah nach einem Jahr super aus und schwamm wieder, nach einem weiteren Winter segelte er sogar ;-) Und er sah (den Fotos nach) jedenfalls nicht besser aus als deiner. Und Styropor war auch reichlich drin, brauchte ich aber (jedenfalls nach der Renovierung) nicht mehr.

Gruß, Marc
André bauer
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Re: Ausgrabung KZV-GER773 und Neuvorstellung

Beitrag von André bauer » Mo 24. Okt 2011, 18:11

Hallo Olaf,
die Auftriebskörper aus Styropor hatte ich noch gar nicht gesehen.
Zum Segeln können die im Boot so liegen, während Du nicht am Boot bist, sollten die aber unbedingt hochgenommen werden.
Am Styropor schlägt sich Feuchtigkeit nieder, im Baubereich gibt es oft auch Styropor als Feuchtigkeitssperre.
Wasser das darunter im dem Fach zwischen Spanten und Bodenwrangen ist, kann nicht raus.
Zumal die Blöcke ja auch noch passgenau gearbeitet sind.
Holz muss immer atmen können oder aber fachgerecht mit Epoxi oder G4 luftdicht abgeschlossen werden.

Gruß,
André

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Re: Ausgrabung KZV-GER773 und Neuvorstellung

Beitrag von ols » Sa 3. Mär 2012, 16:41

Hallo,

sorry, dass ich mich jetzt erst wieder melde, gibt auch nicht wirklich Neues zu berichten.

Das Boot hat einen prima Winterplatz und ich warte auf die ersten Tage, an denen draussen wieder gearbeitet werden kann. Die Arbeiten werden sich auf das Nötigste beschränken, da die Aquila bereits verkauft ist und ich wenigstens ein paar Schläge dieses Jahr machen möchte.

Ich suche gerade nach einer transportablen Kielwinde. Einzig bei Mader bin ich fündig geworden.

Verstehe ich das richtig, dass diese Styroporkörper eher unüblich sind? Wäre es sinnvoll die einfach weg zu lassen? Im Boot sind hier Schienen über den Klötzen verschraubt, die kann man dann nicht einfach herausnehmen.

Ich wünsche allen einen schönen Saisonstart, mein Winterschlaf ist beendet ;-)).

Liebe Grüsse,
Olaf
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Re: Ausgrabung KZV-GER773 und Neuvorstellung

Beitrag von skipper-f » Mo 5. Mär 2012, 12:44

Hallo Olaf,

die Unterseite der Styroporkörper trocknen wesentlich langsamer als das freiliegende Holz. Ist es nicht "geschlossenzellig" nimmt es langsam Wasser auf und gibt es noch langsamer wieder ab.
Dampfdicht ist auf jeden Fall nicht. (es sei denn . . es ist beschichtet)

frohes Schaffen

Frank
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Re: Ausgrabung KZV-GER773 und Neuvorstellung

Beitrag von Michael Ruck » Mi 7. Mär 2012, 16:00

Hallo Olaf,
die Styroporplatten sind drin., da gemäß Bauvorschrift für "alte KZV", das Boot im vollgelaufenen Zustand noch schwimmfähig sein muß. Die Neuen KZV haben luftdicht verschlossene Schotten vorne und hinten.
Ich würde die Platten daher nicht entfernen, allenfalls durch geschlossenporige Dämmplatten ersetzen.
Gruß aus dem Süden
Micha
André bauer
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Re: Ausgrabung KZV-GER773 und Neuvorstellung

Beitrag von André bauer » Mi 7. Mär 2012, 16:55

Hallo,
damit würde aber immer noch Wasser/Feuchtigkeit zwischen dem Auftriebskörper und Holz stehen, was nicht abtrocknen kann.
Entweder verklebte Flächen schaffen oder sonstwie verhindern, das Feuchtigkeit dazwischen stehen kann oder tatsächlich aufblasbare Rollen beschaffen, die nach dem Segeln raus kommen.
Jeder großflächige Kontakt ohne feste Verbindung muß bei Holz vermieden werden.

Gruß,
André
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Re: Ausgrabung KZV-GER773 und Neuvorstellung

Beitrag von ols » Mi 7. Mär 2012, 21:23

Hallo,

ok, im Sinne der Bauvorschrift hab' ich verstanden. Nachdem ich aber nicht vorhabe Regatta zu segeln, sollten die Auftriebskörper aus Sicherheit trotzdem rein?
Wenn ja, könnte man ja ein paar Styro-Halbkugeln als Auflagepunkte ankleben. Dann habe ich punktuellen statt flächigen Kontakt.
Was haltet ihr davon?

Servus,
Olaf

@Micha: Auch aus dem Süden ;-))))
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Re: Ausgrabung KZV-GER773 und Neuvorstellung

Beitrag von André bauer » Do 8. Mär 2012, 08:47

Hallo Olaf,
Styropor saugt aber immer noch Wasser, also muß es entweder in GFK/Epoxy (nicht Polyesterharz nehmen, enthält Lösungsmittel) eingepackt werden oder man nimmt gleich was vernünftiges, was auch das Boot nicht verschandelt.
Jeder gebastelte Lösung mit Styropor oder ähnlichem macht Reparaturen am Boot schwerer (Zugänglichkeit) und mindert den Wiederverkaufswert (weils einfach gebastelt aussieht mit Halbkugeln)
Zudem ist Wasser im Styropor nie auszuschließen.
Es gibt Schäume, die nicht hygroskopisch sind, PE-Schäume z.B, grundsätzlich muß der Schaum geschlossenzellig sein.
PU-Schaum wird im Rettungsbootsbau als Auftriebskörper eingesetzt, ist aber nur bedingt tauglich, weil er Wasser aufnimmt, sobald eine Verletzung des Schaums auftritt (Bohrung, Ecke ab)
Ich würde ganz klar lose Schaumkörper mit Hülle versehen, sonst hat man auch ständig die Krümel im Boot.
Oder eben aufblasbare Rollen nehmen, gibts ca. 1,5m lang, D=20cm, hatte ich auch in meiner Koralle, mit Gurten oder Gummis befestigt.

Eine Jolle sollte aus Sicherheitsgründen schon Auftriebskörper haben.
Früher haben wir meinen Holzopti immer bis zur Kante volllaufen lassen, aber wer garantiert, das der Zugvogel nicht absäuft?
Zumal, wenn er einen Ballast hat.
Boote mit Ballast haben nicht genug eigenen Auftrieb, wenn sie vollgeschlagen sind.
Es sei denn sie sind ausgeschäumt, geht aber nur bei GFK-Booten.

Gruß,
André
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Re: Ausgrabung KZV-GER773 und Neuvorstellung

Beitrag von ols » Do 8. Mär 2012, 21:27

Hallo André,

dann kommen wieder Auftriebskörper rein.

Im Zugvogel sind die im Boden, da sehe ich nicht das Problem der "Verschandelung". Die Halbkugeln kämen unten an den Auftriebskörper, könnte man ja in Epoxy setzen...
Ich suche nach einer brauchbaren Lösung, ohne immer die ganzen Bodenbretter nach dem segeln hochzunehmen und die Auftriebskörper raus zu nehmen. Die Staufächer in der Seite möchte ich gern behalten und nicht mit aufblasbaren Rollen ausfüllen.

Mal schauen, was der Markt so bietet.

Ciao,
Olaf
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Re: Ausgrabung KZV-GER773 und Neuvorstellung

Beitrag von André bauer » Fr 9. Mär 2012, 07:40

Moin Olaf,
die Bodenbretter sollte man nach dem Segeln bei einer Holzjolle sowieso immer hochnehmen und die Bilge trockenlegen.
Wenn das zuviel ist, bist Du mit einem Holzschiff falsch bedient.

Gruß,
André
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André

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