Pilz im Schiff
Pilz im Schiff
Hallo allerseits,
gleich vorweg, falls die übliche Kritik kommt: Ich habe schon im Forum nach ,Pilz' gesucht, und nur Fälle von ,Blaufäule' gefunden.
Bin gestern mal in Winkel meiner Ketsch gekrochen (Leinenfach, Batteriekasten,....),
in denen ich mich nur selten aufhalte.
Dort fand ich dann (Auf der Außenseite stößt hier das Ruderhaus auf das Deck) diese leckeren Gebilde. Ich vermute mal, es handelt sich um einen Pilz, riecht jedenfalls so, und nicht um übergequollene Dichtmasse von 1968.
Auch Spinnennester sehen offenbar anders aus.
Hatte schon einen guten Teil entfernt, bevor ich auf die glorreiche Idee kam, ein paar Fotos zu machen.
Habe mal eine Probe in einen Plastikbeutel gepackt.
Meine Fragen:
Kennt jemand das Gewächs?
Weis jemand, wo man so eine Probe untersuchen lassen kann?
Weis jemand, wie man den Freund wieder los wird?
gleich vorweg, falls die übliche Kritik kommt: Ich habe schon im Forum nach ,Pilz' gesucht, und nur Fälle von ,Blaufäule' gefunden.
Bin gestern mal in Winkel meiner Ketsch gekrochen (Leinenfach, Batteriekasten,....),
in denen ich mich nur selten aufhalte.
Dort fand ich dann (Auf der Außenseite stößt hier das Ruderhaus auf das Deck) diese leckeren Gebilde. Ich vermute mal, es handelt sich um einen Pilz, riecht jedenfalls so, und nicht um übergequollene Dichtmasse von 1968.
Auch Spinnennester sehen offenbar anders aus.
Hatte schon einen guten Teil entfernt, bevor ich auf die glorreiche Idee kam, ein paar Fotos zu machen.
Habe mal eine Probe in einen Plastikbeutel gepackt.
Meine Fragen:
Kennt jemand das Gewächs?
Weis jemand, wo man so eine Probe untersuchen lassen kann?
Weis jemand, wie man den Freund wieder los wird?
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Re: Pilz im Schiff
Hallo Kaengo 2.
Hatten mal ein solchen fall in eine schiffswohnung ,
Ist redlich egal welches gewächs es ist , spar dir die untersuchung .
Pilzen kommen und wachsen bei feuchter atmosfähre .
Abhilfe ist den pilz entfernen ( stechen ) und die feuchte unterbinden. Es sickert wasser in die planke / ritze oder und feuchte atmosfähr .
m fr gr Georg Fongers.
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- Beiträge: 258
- Registriert: Mi 27. Sep 2006, 09:17
Re: Pilz im Schiff
hej,
den botanischen Namen kann ich dir nicht nennen, aber es ist ein Fäulnispilz, welcher durch ständige Feuchtigkeit entsteht. dazu noch schöne Wärme.
Das reine entfernen des Pilzes reicht nicht, da die Sporen im Holz und in den Fugen drin sind. Sieht man durch die farbliche Veränderung des Holzes.
Das ist eine schlimme Ecke. - wo die Holzverbindungen wirklich bis zum gesunden Holz ausgetauscht werden müssen. Der Aufwand ist groß. Wenn es nicht gemacht wird, frisst der Pilz weiter.
hejdå Michael
Re: Pilz im Schiff
Michael,
Kaengo 2
Wenn die holz teilen wieder trocken sind , kann unter umstände nur durch entfernen des feuchten teiles gemacht werden .beheben des eindringen von feuchte .
Wenn es trocken ist vermisst der pilz sein lebens voraussetzung / feuchtes klima .
Die farbliche veränderung , das holz ist angegriffen , bleibt und wird nicht viel besser .
Meine erfahrung ist das wenn es trocken ist die pilze auch nicht mehr kommen .
Das austauschen nicht gleich notwendig ist , erst mal die feuchte loswerden und das eindringen von feuchte unterbinden.
Dan kann man immer noch sehen ob man was erneuern solltest / möchtest.
m fr gr Georg Fongers.
Re: Pilz im Schiff
moin
ich hatte mal gelesen, dass pilzsporen ab einer bestimmten temperatur absterben. glaub das lag aber ueber 60 grad und sicher bin ich mir da auch nicht. aber vielleicht googelst da mal, da der vorteil auch die tiefenwirkung waere.
ich hatte mal gelesen, dass pilzsporen ab einer bestimmten temperatur absterben. glaub das lag aber ueber 60 grad und sicher bin ich mir da auch nicht. aber vielleicht googelst da mal, da der vorteil auch die tiefenwirkung waere.
handbreit
stefan@die-astra.de
www.die-astra.de
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Re: Pilz im Schiff
Moin,
Sporen sind extrem resistent gegen alles und jeden. Das erste: Wachstumsgrundlage entziehen, nämlich das Wasser. Ohne Feuchtigkeit kann der Pilz nicht weiter wachsen.
Michael hat recht: Die Sporen verbleiben und können wieder aufkeimen, sobald wieder Feuchtigkeit genug vorhanden ist (je nach Pilz um 20 % Holzfeuchte). Messung der Holzfeuchtigkeit wäre also sinnvoll. Wenn dieser Wert nicht unterbunden werden kann muß das Holz raus, der Pilz kommt sonst immer wieder. Je nach Art reicht dem Biest möglicherweise aber auch die Luftfeuchte aus!!!
Verzögern kann u.U ein Desinfektionsmittel (ich rede nicht von Meister P.), wie sie in Krankenhäusern und Laboren eingesetzt werden, allerdings haben diese Mittel eine endliche Eindringtiefe, daher ist eine Kompletsanierung i.d.R nicht möglich.
Noch ein Tipp aus dem Labor: Trage Handschuhe und eine Staubmaske beim hantieren mit dem Zeug. Je nach Art des Pilzes kann es zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen.
Wenn Du wissen wilst, was es genau ist, wende Dich an eine Uni - Fachbereich Biologie, Abteilung Botanik. Die haben meistens auch Pilzfachleute. Oder gehe zu einem Labor für Baubiologie.
Gruß Michael
Sporen sind extrem resistent gegen alles und jeden. Das erste: Wachstumsgrundlage entziehen, nämlich das Wasser. Ohne Feuchtigkeit kann der Pilz nicht weiter wachsen.
Michael hat recht: Die Sporen verbleiben und können wieder aufkeimen, sobald wieder Feuchtigkeit genug vorhanden ist (je nach Pilz um 20 % Holzfeuchte). Messung der Holzfeuchtigkeit wäre also sinnvoll. Wenn dieser Wert nicht unterbunden werden kann muß das Holz raus, der Pilz kommt sonst immer wieder. Je nach Art reicht dem Biest möglicherweise aber auch die Luftfeuchte aus!!!
Verzögern kann u.U ein Desinfektionsmittel (ich rede nicht von Meister P.), wie sie in Krankenhäusern und Laboren eingesetzt werden, allerdings haben diese Mittel eine endliche Eindringtiefe, daher ist eine Kompletsanierung i.d.R nicht möglich.
Noch ein Tipp aus dem Labor: Trage Handschuhe und eine Staubmaske beim hantieren mit dem Zeug. Je nach Art des Pilzes kann es zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen.
Wenn Du wissen wilst, was es genau ist, wende Dich an eine Uni - Fachbereich Biologie, Abteilung Botanik. Die haben meistens auch Pilzfachleute. Oder gehe zu einem Labor für Baubiologie.
Gruß Michael
Re: Pilz im Schiff
Jungs, Jungs, Jungs,
Pilze verbreiten sich
- oberirdisch durch Sporen. Diese werden am sog. Fruchtkörper gebildet und das ist genau das Gewächs, das im Foto zu sehen ist. Übrigens eindeutig ein Freund aus der Familie der Konsolenpilze.
- im Wirt resp. unterirdisch durch das sog. Mycel, im Prinzip so etwas wie die Wurzel des Pilzes. Das Mycel vermehrt sich in passender Umgebung durch mehr oder weniger aggressive Zellteilung.
Bei den holzzersetzenden Pilzen muß man zwei unterscheiden, nämlich solche, die das Lignis des Holzes und solche, die die Zellulose des Holzes zersetzen. Letztere sind etwas weniger dramatisch, da sie das Holz technisch etwas weniger destabilisieren.
Um so üppige Konsolen wie die auf den Bildern auszubilden, muß der Pilz schon im Wachstum ziemlich weit fortgeschritten sein. Ich halte es für dringend erforderlich, das Holz genauer auf Schäden zu untersuchen. Meine Vorgehensweise wäre es, mit einem besonders kleinen Bohrer ins Holz zu bohren und mal zu testen, wie denn der Bohrwiderstand ist und wie das Bohrmehl aussieht. Anschließend würde ich die Bohrlöcher mit Epoxid verschließen.
Leider vermute ich, daß hier schon ziemlich umfangreiche Schäden vorliegen, die ein Bearbeiten resp. Auswechseln der Hölzer notwendig machen.
Pilze verbreiten sich
- oberirdisch durch Sporen. Diese werden am sog. Fruchtkörper gebildet und das ist genau das Gewächs, das im Foto zu sehen ist. Übrigens eindeutig ein Freund aus der Familie der Konsolenpilze.
- im Wirt resp. unterirdisch durch das sog. Mycel, im Prinzip so etwas wie die Wurzel des Pilzes. Das Mycel vermehrt sich in passender Umgebung durch mehr oder weniger aggressive Zellteilung.
Bei den holzzersetzenden Pilzen muß man zwei unterscheiden, nämlich solche, die das Lignis des Holzes und solche, die die Zellulose des Holzes zersetzen. Letztere sind etwas weniger dramatisch, da sie das Holz technisch etwas weniger destabilisieren.
Um so üppige Konsolen wie die auf den Bildern auszubilden, muß der Pilz schon im Wachstum ziemlich weit fortgeschritten sein. Ich halte es für dringend erforderlich, das Holz genauer auf Schäden zu untersuchen. Meine Vorgehensweise wäre es, mit einem besonders kleinen Bohrer ins Holz zu bohren und mal zu testen, wie denn der Bohrwiderstand ist und wie das Bohrmehl aussieht. Anschließend würde ich die Bohrlöcher mit Epoxid verschließen.
Leider vermute ich, daß hier schon ziemlich umfangreiche Schäden vorliegen, die ein Bearbeiten resp. Auswechseln der Hölzer notwendig machen.
Gruß vom
Bob
(Diplom-Improvisationsprofi)
Bob
(Diplom-Improvisationsprofi)
-
- Beiträge: 44
- Registriert: Fr 26. Feb 2010, 10:03
Re: Pilz im Schiff
Moin,
den Pilz auf dem Bild kenne ich auch. Ich hatte ihn an einer Luke. Bei mir hat es erst einmal gereicht, das Holz mit einem Heißluftföhn richtig deutlich zu erwärmen. Gibt es eigentlich chemische Produkte, die anwendbar sind? Eine Komplettsanierung ist doch schon ein sehr großer Aufwand.
Gruß aus Bremen
Jörg
den Pilz auf dem Bild kenne ich auch. Ich hatte ihn an einer Luke. Bei mir hat es erst einmal gereicht, das Holz mit einem Heißluftföhn richtig deutlich zu erwärmen. Gibt es eigentlich chemische Produkte, die anwendbar sind? Eine Komplettsanierung ist doch schon ein sehr großer Aufwand.
Gruß aus Bremen
Jörg
Re: Pilz im Schiff
Moin Jörg,
der Pilz siedelt u.U. bis tief in die Holzzellen hinein. Demzufolfe wäre es erforderlich, das befallene Holz mehr oder weniger vollständig mit dem Mittel zu tränken. Das dürfte in der Praxis nicht machbar sein.
Wir arbeiten in der Forst mit Harnsäure und verhindern damit einen Neubefall; gegen Altbefall wirkt Harnsäure m.W. nicht.
Wäre mir aber auch egal. Die entscheidenden Fragen sind ja:
1. Liegt ein technischer Schaden vor, sprich, hat der Pilz das Holz in seinen konstruktiven Eigenschaften geschädigt und kann man das tolerieren oder ensteht damit womöglich ein Gefährdungspotential?
2. Kann der Pilz in seinem Wachstum gestoppt werden?
Einfaches Beispiel - mein Schiff zeigte Pilzbefall im Deck über der Hundekoje, ausgehend von einer wassergängigen Verschraubung der Mittelklampe. Die Verschraubung wurde in Epoxid gesetzt, das Boot war dicht, der Pilz wurde "gefönt" und tauchte nicht mehr auf.
3. Ist das Schiff insgesamt klimatisch ein Wachstumsherd für Pilze und lässt sich das ändern?
Pilze mögens feucht und kühl. Extreme Kälte macht ihnen nix, extreme und trockene Wärme macht sie meistens fertig. Also ist man gut beraten, sein Schiff nicht als Moderhöhle unter Plane zu legen, sondern trocken und gut belüftet zu halten. Nur - wie macht man das z.B. unter einem schadhaften Teakdeck? Oder in den evtl. vorhandenen Naßzellen oder auch achtern an den Ecken zum Spiegel?
Man kann natürlich pokern und Pilz am Lukendeckel ließe mich auch recht kalt. Wenn aber z.B. der Balkweger am Mittelschott, die Außenbeplankung selber oder irgendwelche Spanten befallen wären, wenns also ans Konstruktionsholz geht, dann ist ein sofort erledigtes kleines Refit fast immer besser und kostengünstiger als ein durch unvollständig bekämpftem Pilzbefall verursachtes, ein paar Jahre später zu erledigendes, großes.
Ich hätte da auch ein ungutes Gefühl, wenn ich bei jedem harten Einsetzen Angst haben müsste, daß mir irgendwo das Boot knackt.
der Pilz siedelt u.U. bis tief in die Holzzellen hinein. Demzufolfe wäre es erforderlich, das befallene Holz mehr oder weniger vollständig mit dem Mittel zu tränken. Das dürfte in der Praxis nicht machbar sein.
Wir arbeiten in der Forst mit Harnsäure und verhindern damit einen Neubefall; gegen Altbefall wirkt Harnsäure m.W. nicht.
Wäre mir aber auch egal. Die entscheidenden Fragen sind ja:
1. Liegt ein technischer Schaden vor, sprich, hat der Pilz das Holz in seinen konstruktiven Eigenschaften geschädigt und kann man das tolerieren oder ensteht damit womöglich ein Gefährdungspotential?
2. Kann der Pilz in seinem Wachstum gestoppt werden?
Einfaches Beispiel - mein Schiff zeigte Pilzbefall im Deck über der Hundekoje, ausgehend von einer wassergängigen Verschraubung der Mittelklampe. Die Verschraubung wurde in Epoxid gesetzt, das Boot war dicht, der Pilz wurde "gefönt" und tauchte nicht mehr auf.
3. Ist das Schiff insgesamt klimatisch ein Wachstumsherd für Pilze und lässt sich das ändern?
Pilze mögens feucht und kühl. Extreme Kälte macht ihnen nix, extreme und trockene Wärme macht sie meistens fertig. Also ist man gut beraten, sein Schiff nicht als Moderhöhle unter Plane zu legen, sondern trocken und gut belüftet zu halten. Nur - wie macht man das z.B. unter einem schadhaften Teakdeck? Oder in den evtl. vorhandenen Naßzellen oder auch achtern an den Ecken zum Spiegel?
Man kann natürlich pokern und Pilz am Lukendeckel ließe mich auch recht kalt. Wenn aber z.B. der Balkweger am Mittelschott, die Außenbeplankung selber oder irgendwelche Spanten befallen wären, wenns also ans Konstruktionsholz geht, dann ist ein sofort erledigtes kleines Refit fast immer besser und kostengünstiger als ein durch unvollständig bekämpftem Pilzbefall verursachtes, ein paar Jahre später zu erledigendes, großes.
Ich hätte da auch ein ungutes Gefühl, wenn ich bei jedem harten Einsetzen Angst haben müsste, daß mir irgendwo das Boot knackt.
Gruß vom
Bob
(Diplom-Improvisationsprofi)
Bob
(Diplom-Improvisationsprofi)
Re: Pilz im Schiff
Moin zusammen,
in diesem Zusammenhang sei auch noch der Pilzbefall der Artemis genannt:
http://www.kreuzeryacht-artemis.de/inde ... 57&lang=de
...dieses schöne Schiff hat der Pilz quasi komplett außer Gefecht gesetzt, die Stiftung Hamburg Maritim hat sich inzwischen dazu durchringen müssen, das Schiff zu verkaufen - aus eigenen Mitteln ist eine Sanierung nicht mehr zu bezahlen. Soweit sollte man es tatsächlich nicht kommen lassen, auch wenn der Pilz an Bord der Artemis sicherlich nicht der Gleiche ist.
Grüße!
Jan
in diesem Zusammenhang sei auch noch der Pilzbefall der Artemis genannt:
http://www.kreuzeryacht-artemis.de/inde ... 57&lang=de
...dieses schöne Schiff hat der Pilz quasi komplett außer Gefecht gesetzt, die Stiftung Hamburg Maritim hat sich inzwischen dazu durchringen müssen, das Schiff zu verkaufen - aus eigenen Mitteln ist eine Sanierung nicht mehr zu bezahlen. Soweit sollte man es tatsächlich nicht kommen lassen, auch wenn der Pilz an Bord der Artemis sicherlich nicht der Gleiche ist.
Grüße!
Jan