Welcher Klarlack?

boyus
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Re: Welcher Klarlack?

Beitrag von boyus » Mi 21. Mär 2012, 21:50

Hallo Michael,
Deine Überlegungen bez. spezieller Yachtlacke kann ich nur teilen:
Als Tischler mit jahrelanger Erfahrung im Gastronomieausbau und hochwertigen Innenausbau bei dem es neben der brillianten Optik vorallen Dingen auch auf eine sehr gute Beständigkeit gegen mechanische Beanspruchung (Treppenstufen, Tischplatten etc) geht, sträuben sich bei mir die Nackenhaare wenn ich manche Restaurationsbericht lese in denen das scheinbar wahllose zusammenmischen verschiedenster Lacke/Lacksysteme DAS ULTIMATIVE Ergebnis bringen soll. Wenn sich der Lack dann nicht so verhält wie vom Hersteller beschrieben ist das Produkt dann halt Mist.

Bei Deiner überlegung mit dem KFZ Lack baust Du auf eine "entsprechende Schichtdicke" - nur lässt Du dabei außer acht das der Lack urspünglich für Blech und nicht für Holz gemacht wurde: Moderne KFZ-Lacke werden im Vergleich zu Möbellacken fast hauchdünn aufgetragen - meiner Meinung nach ist die Verwendung eines Holzlackes der richtige Weg - um etwas wiederstandsfähiges zu nennen zB Cloucryl von Clou(Ich werde in den nächsten Tagen den techn.Support anrufen um die Frage der UV-Beständigkeit abzuklären und mir die Wahl der richtigen Beize bestätigen zu lassen) . Damit kann ich eine stark strapazierte Treppe genauso wie eine massive Tischplatte zB in einem Schwimmbad / Wintergarten dauerhaft schützen. Und das zu einem Preis der sich um die 12€ /Liter bewegt.

Damit erhalte ich einjahrzehntelang erprobtes Produkt, welches ich leicht verarbeiten kann (Rollen, streichen, besonders gut spritzen ) kürzeste Trockenzeiten habe (nach 60min schleifbar) und kein überteuertes "Marine"Produkt bei dem sich scheinbar alle paar Jahre die Zusammensetzung ändert (meine Meinung gefolgert aus div. Erfahrungsberichten hier im Forum und dem www)

.. jetzt könnt Ihr mich steinigen ;-)

Arndt
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moturua
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Re: Welcher Klarlack?

Beitrag von moturua » Do 22. Mär 2012, 00:31

heutzutage wird nur noch virtuell gesteinigt, von daher keine panik :-)
ich hatte anfang februar das renovierungsseminar bei uwe baykowski im KYC mitgemacht. uwe hatte über die letzten jahre ein brett der sonne und witterung ausgesetzt, auf dem er verschieben behandelte bretter hatte.
das ergebnis über die einzelnen lacksorten habe ich nun nicht mehr genau im kopf, aber tendenz war eindeutig, dass 2K-lacke deutlich besser wind, wetter und UV widerstehen als 1K-lacke egal von welchem lieferanten.
wer genaueres wissen will, für den kann ich gern den kontakt vermitteln oder nochmal nachfragen. aber grad wenn es wie oben beschrieben um bauteile geht, die mechanisch öfters beansprucht werden, würde ich mittlerweile nur noch 2K verwenden. immer mit der einschränkung, dass sich das holz darunter nicht signifikant bewegt. aber z.b. bei pinnen oder sowas, immer 2K.
zudem kommt ja hinzu, dass man bei diesen systemen locker 2 anstriche pro tag hinbekommt, wovon man bei 1K ja nur träumen kann!
vom mischen wie im letzten beitrag erwähnt halte ich auch überhaupt nix. wenn ich einen lack/ hersteller verwende, dann auch nur diesen lack und hersteller bis hin zur verdünnung!
handbreit


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mmmdr
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Re: Welcher Klarlack?

Beitrag von mmmdr » Do 22. Mär 2012, 07:57

Moin Arndt und alle anderen,
ich habe in diesem Forum auch nicht den Eindruck, daß irgendjemand gesteinigt wird. Vielmehr geht es doch darum, eine gute Lösung für ein offensichtlich relevantes Thema zu finden. Wobei ich mit deutlich weniger Holzanteil ja viel weniger betroffen bin als ihr. Das 2k und 1k sich nicht vertragen, ist wohl allgemein bekannt. Mich nervt eigentlich auch die Tatsache der 1k-Lacke, daß man (frau) höchstens (!) eine Schicht pro Tag auftragen kann. In der Regel warte ich zwei Tage bis zum nächsten Zwischenschliff. Ich habe ja bei vielen Bauteilen noch das Glück, daß ich sie mir auf die Werkbank legen kann. Denn es ist ja auch wichtig, zum beschichten die richtigen, klimatischen Bedingungen zu haben (Thema: Taupunkt, Mindestverarbeitungstemperatur. Arndt: Läßt sich das Clou-Produkt, von dem du geschrieben hast, gut mit Pinsel und Rolle verarbeiten? Meine Erfahrung mit handgestrichenen 2k-Produkten war öfter, daß sie so schnell antrocknen, daß z.B. Pinselstriche nicht vollständig verliefen.

Einmal mehr vielen Dank Leute und herzliche Grüße,

Michael
S413
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Re: Welcher Klarlack?

Beitrag von S413 » Do 22. Mär 2012, 21:09

Guten abend zusammen,

beim Lackieren von (Form-)verleimten Holzteilen oder Sperrholz mit entsprechend
geringer Restfeuchte, die auch mechanisch beansprucht werden, würde ich auch
immer 2-K Lack verwenden.

Schleifen, (mit der passenden Verdünnung!) entfetten, und 2 x Epoxi nach
Verarbeitungshinweis darauf. Wieder passend entfetten s.o. und abwaschen,
nach 1-2 Tagen anschleifen und dann 4 x 2-K Lack nass in nass drauf.

Wichtig beim 2-K Lack: nach dem Ausziehen mit einem guten Pinsel in Ruhe
lassen und nicht nach 5 oder 10 Minuten nochmal hinterherstreichen. Egal,
wie das Ganze aussieht. Das wird eine Verschlimmbesserung. War es ganz
schrecklich, muss man sich entscheiden und notfalls nach Durchtrocknung
noch mal anschleifen.

Jeder nach seinem persönlichem Anspruch. (Und der sinkt nach vielen Jahren ;-))
Schliesslich wollen wir kein gammeliges Schiff, aber auch segeln :-))).

Bei grossen Flächen mit 2 Leuten arbeiten; einer trägt mit der breiten Walze
eine dünne Schicht auf, der 2. verschlichtet langsam mit ruhiger Hand mit dem
Pinsel. Gutes Gelingen.

Mit vielen Grüßen

Frank
S413
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Re: Welcher Klarlack?

Beitrag von S413 » Do 22. Mär 2012, 21:27

Guten abend zusammen,

beim Lackieren von (Form-)verleimten Holzteilen oder Sperrholz mit entsprechend
geringer Restfeuchte, die auch mechanisch beansprucht werden, würde ich auch
immer 2-K Lack verwenden.

Schleifen, (mit der passenden Verdünnung!) entfetten, und 2 x Epoxi nach
Verarbeitungshinweis darauf. Wieder passend entfetten s.o. und abwaschen,
nach 1-2 Tagen anschleifen und dann 4 x 2-K Lack nass in nass drauf.

Wichtig beim 2-K Lack: rasch arbeiten, nach dünnen Auftrag schnell verschlichten
und nach dem Ausziehen mit einem guten Pinsel in Ruhe lassen und nicht nach 5
oder 10 Minuten nochmal hinterherstreichen. Egal, wie das Ganze aussieht.
Das wird immer eine Verschlimmbesserung. War es ganz schrecklich, muss man
sich entscheiden und notfalls nach Durchtrocknung noch mal anschleifen.
Andererseits sieht man vieles mit 1- 2 Meter Abstand nicht mehr.

Jeder nach seinem persönlichem Anspruch. (Und der sinkt nach vielen Jahren ;-))
Schliesslich wollen wir kein gammeliges Schiff, aber auch segeln :-))).

Bei grossen Flächen mit 2 Leuten arbeiten; einer trägt mit der breiten Walze
eine dünne Schicht auf, der zweite verschlichtet langsam mit ruhiger Hand und
dem Pinsel. Gutes Gelingen.

Mit vielen Grüßen

Frank
Sriajuda
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Re: Welcher Klarlack?

Beitrag von Sriajuda » Mo 27. Aug 2012, 17:33

Den Unterschied zwischen Schooner und Schooner Gold nicht bemerkt???

Du must andere Gebinde haben als ich...Gold ist doch zäh wie Honig und kaum zu verarbeiten. Ich benutze meine Restbestände von Gold nur dafür, wenn ich schnell Schichten aufbauen will, draufschmieren, hinterher glattschleifen und eine anständige Finish-Schicht drüber...

Kaufe ich nie wieder!
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