Wie schleift man?

S413
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Re: Wie schleift man?

Beitrag von S413 » Mi 13. Feb 2013, 15:29

Guten Tag Segel-Hein,

ich habe nichts grundsätzliches gegen einen Zwischenschliff,
aber bitte nur dort wo er Sinn macht. Bei 1-K Lack kann man
evtl. (muss es aber nicht) schleifen, bei 2-K Lack und seinen
dünnen Schichten schleift man dabei u.U. mehr ab, als man
draufpackt. Immer auch eine Frage der Güte der einzelnen
Schicht. Wer rollt, kommt natürlich nicht um das Schleifen
herum. Derjenige, der mit Epoxid als Lackaufbau startet auch
nicht.
Und wer unbedingt von Hand schleifen will . . . kann es ja
gern tun. Für mich ist eine brauchbare Lackierung aber kein
Selbstzweck mehr. Vor 25 jahren und 4 Holzbooten habe ich das
manchmal auch noch anders gesehen. ;-))

Gruss

Frank
S413
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Re: Wie schleift man?

Beitrag von S413 » Mi 13. Feb 2013, 15:37

Guten Tag Segel-Hein,

ich habe nichts grundsätzliches gegen einen Zwischenschliff,
aber bitte nur dort wo er Sinn macht. Bei 1-K Lack kann man
evtl. (muss es aber nicht) schleifen, bei 2-K Lack und seinen
dünnen Schichten schleift man dabei u.U. mehr ab, als man
draufpackt. Wer rollt, kommt natürlich nicht um das Schleifen
herum. Immer auch eine Frage der Güte der einzelnen
Schicht. Dabei ist eine gute Maschine Geld und Zeit wert.

Anfangs der Fragestellung sprachen wir, glaube ich, über glatte
Sperrholzflächen, wer die von Hand schleifen will . . . bitte sehr.
Übrigens sollte man bei "nacktem" Holz vorher kurz anfeuchten,
damit sich lose Fasern hochstellen.

Für mich ist eine brauchbare Lackierung und der Weg dahin aber
kein Selbstzweck mehr. Vor 25 jahren und 4 Holzbooten habe ich
das manchmal auch noch anders gesehen. ;-))

Gruss

Frank
segel-hein

Re: Wie schleift man?

Beitrag von segel-hein » Mi 13. Feb 2013, 18:41

Hallo Frank,

danke für die Antworten. Du hast Recht, bei Sperrholz könnte es um 2K-Lack gehen. Damit habe ich überhaupt keine Erfahrung, da ich bei mir auf Kraweelbeplankung logischerweise nur mit 1K-Lack arbeite. Ist der 2K-Lack dünnflüssiger, oder warum sind die Schichten dünner? Gerade mit der Rolle aufgetragen, müsste die Schicht doch auch dünner sein, oder?

Aber macht es bei dünnen Schichten nicht erst recht Sinn mit der Hand zu schleifen. Ich habe erst seit kurzem eine Festtool im Einsatz und bin von der Handhabung und der Feinheit begeistert (im Vergleich zum alten Baumarkt-Excenter-Hobel). Aber gerade von Hand kann ich doch viel besser dosieren. Vor allen Dingen wenn es als Nassschliff erfolgt, was sich mit einer Maschine ja eigentlich verbietet.

Grüße aus Münster
Gerd
André bauer
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Re: Wie schleift man?

Beitrag von André bauer » Mi 13. Feb 2013, 19:18

Moin,
wenn Frank bei 1K-Lack keinen Zwischenschliff macht, meint er sicher, das die angebene Zeit zwischen der letzten und der neuen Schicht noch nicht um war.
Ist der Lack über die Zeit MUSS geschliffen werden und sei es nur mit Scotchbrite oder 800er Nasspapier.
Die Fläche muss durchgehend matt sein, keine einziger Glanzfleck darf übrig bleiben.
Andernfalls kommt zwischen den Schichten keine zuverlässige Verbindung zustande und die Lackierung wird auch bescheiden.
Wenn mit 180er Papier geschliffen wird, muß man natürlich vorsichtig sein, nicht zu viel zu machen.
Sobald die Poren eingermaßen zu sind, sollte aber mit 300-400er Korn gearbeitet werden.

Anfeuchten ist immer gut, um Fasern aufzustellen und bei altem Holz um zu prüfen, ob wirklich der alte Lack komplett raus ist.
Allerdings muss das Holz auch ausreichend Zeit haben, die Feuchtigkeit vor ersten Schicht wieder loszuwerden.

Ich habe mein Motorboot auch immer komplett von Hand geschliffen, weil keine Maschine so feinfülig arbeitet.
Mit gutem Nasspapier und viel viel Wasser ist das ein Tag.

PS:
Das hier war Awlgrip 3K, früher hatte ich Epifanes, zumindest Awlgrip ist sowas von dünn, wie Wasser.
Das Ergebnis ist entsprechend, man muss aber richtig schnell arbeiten, weil der Lack sofort anzieht.
Beim Deck zu zweit auf beiden Seiten anfangen, sonst gibts häßliche Ansätze.
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Gruß,
André

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boyus
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Re: Wie schleift man?

Beitrag von boyus » Mi 13. Feb 2013, 20:04

Sorry für O.T.: Andre, ist das grüne UW - Schiff Gelshield oder grünes Antifouling ? Sieht sehr chick aus !
http://up.picr.de/32380446nz.jpg
André bauer
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Re: Wie schleift man?

Beitrag von André bauer » Do 14. Feb 2013, 00:00

Hallo Arndt,
das war Antifouling von Farben Wohlert.
Ist ein kleiner Hersteller hier aus Bremen.

Inzwischen würde ich eher ein himmelblau nehmen.

Gruß,
André
Gruß,
André

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S413
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Re: Wie schleift man?

Beitrag von S413 » Do 14. Feb 2013, 09:46

Hallo Segel-Hein,

wie Du richtig mutmasst, ist 2-K Lack dünnflüssig wie Wasser.
Daher braucht man auch min. 3-4 Schichten, bis rohes Holz erst
mal keine Farbe mehr wegzieht. Wollte man hier immer schleifen,
würde man nie fertig und es brächte auch nichts.

Auf Sperrholz oder formverleimtes Holz packe ich 2 x Epoxi, dann sind
bei Sperrholz auch zuverlässig die Stirnseiten zu. Das muss nach dem völligen
Durchhärten evtl. entsprechend abgewaschen und dann sehr gut geschliffen
werden (und das geht nun wirklich nicht mit der Hand), danach kommen
3 oder 4 Schichten 2-K als UV-Schutz damit es auf längere Sicht keinen Gilb
gibt. Geht fix. Danach reicht anschleifen und 2 x Überlackieren nach Bedarf
oder alle 2-3 Jahre, denn jeder UV-Schutz ist endlich.

Beschichten mit Epoxi und dann klarlackieren birgt aber auch ein paar kleine
Tücken, dazu gibt es zwar ein paar Tipps, aber jeder lernt hier immer wieder
noch dazu. Von der Wahl des passenden Materials ganz zu schweigen. ;-))

Ansonsten lässt sich 2-K Lack bei Flächen in der Tat am besten zu zweit
verarbeiten, da er duch seine Riesenmenge flüchtiges Lösemittel rasend
schnell anzieht. Einer verteilt (langsam, ohne viele Blasen) mit der Rolle,
der zweite verschlichtet mit einem gescheiten Pinsel. Spritzen wäre
natürlich das Optimum, aber in welcher Halle kann man das gescheit.

Mit Gruß

Frank

segel-hein

Re: Wie schleift man?

Beitrag von segel-hein » Do 14. Feb 2013, 20:23

Hallo Frank,
danke für deine Erläuterungen. Wieder eine andere Sichtweise dazu gelernt...

Grüße aus Münster
Gerd
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