Flaggenstock Position?

wasserfest
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Flaggenstock Position?

Beitrag von wasserfest » Sa 11. Jan 2014, 17:06

Hallo zusammen,

ich möchte einen Flaggenstockhalter achtern in unser Deck einlassen, also nicht Aufbau, sondern Einbau.

Nun habe ich gesehen, das dieser oftmals außermittig neben dem "Fisch" im Teakdeck eingelassen wird und eben nicht einfach mittig in der mittleren Mahagonileiste im Stabdeck?

Ich frage mich warum dies gemacht wird und wie man diesen richtig am besten positioniert?

Kann mir hier jemand helfen?

Grüsse chris
André bauer
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Re: Flaggenstock Position?

Beitrag von André bauer » Sa 11. Jan 2014, 17:42

Moin Chris,
mittschiffs ist unter Deck der Längsbalken mit dem Heckklotz verbunden.
Diese Verbindung schwächt man besser nicht, schließlich hängen das Achterstag und die Großschot am Balken.
Also neben den Balken, am besten mit einem Klotz drunter geleimt, damit kein Wasser unter Deck eindringt.
Den Klotz kann man mit einer langen Leiste nach hinten schieben, dort mit Leim/Sika einschmieren und mit Keilen am Platz befestigen.

Grüße,
André
Gruß,
André

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nvonholdt

Re: Flaggenstock Position?

Beitrag von nvonholdt » Sa 11. Jan 2014, 17:44

Guten Abend,

mitunter ist etwas "im Weg", um den Flaggenstock mittig zu positionieren.
Achterstag, Pinne.....
Ebenso sollte man auch die Position der Festmacher etc. im Auge behalten.
An südlichen Gestaden sollte man auch an die Gangway denken.

Dann bleibt so manches Mal nur der Platz "Außermittig".

Viele Grüße

N.von Holdt
danebrog

Re: Flaggenstock Position?

Beitrag von danebrog » Sa 11. Jan 2014, 20:18

Gentlemen!

Der Flaggenstock mit der Nationalen wird, wenn nicht mittig, an Steuerbord gefahren.

Grüße
Dagmar

wasserfest
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Re: Flaggenstock Position?

Beitrag von wasserfest » So 12. Jan 2014, 17:37

Vielen Dank zusammen,

Das man statisch nichts schwächen sollte erscheint mir einleuchtend, klar.

Jedoch ist bei mir das Achsterstag weiter vorn nur durch das Deck geführt und im Kielbalken verankert.
Ich sehe im achterlichen Überhang irgendwie keine sonderlichen statischen Belastungen?
habe ich was übersehen?

Grüße chris
André bauer
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Re: Flaggenstock Position?

Beitrag von André bauer » So 12. Jan 2014, 19:27

Moin Chris,
auch wenn das Achterstag direkt auf den Kielbalken geführt ist und im Deck nur eine Durchführung sein sollte, ist das Schiff als Ganzes wie ein Doppel-T-Träger zu betrachten.
Das Deck ist die obere Gurtung und der Heckbalken in dem Fall die untere.
Kommt Zug auf das Achterstag kommt auf auch Zug auf den Heckbalken, auf der Oberseite des Trägers passiert das Gegenteil, das Deck kommt unter Druck.
Die Kräfte werden im Schiff vom Punkt der Einleitung verteilt, auch nach hinten in den Überhang, der sie wieder an das Deck abgibt.
Schwächt man die Verbindung zwischen Heckbalken und Deck kann das Deck den Druck nicht mehr aufnehmen.
Im schlechtesten Fall hebt sich der Heckbalken und das Deck geht nicht mit.
Undichtigkeiten im Deck wären kurzfristig die Folge, langfristig wird die Struktur im gesamten Heck geschwächt, weil Bewegung rein kommt.

Kann sein, muß nicht, abhängig von der Konstruktion, Breite/Stärke des Decksbalken,
Länge des Überhangs, Position des Stags, Größe des Lochs im Deck, Segelverhalten, usw...

Die langen flachen Überhänge sind statisch gesehen eigentlich sowieso Unsinn.
Nicht umsonst lassen viele Schiffe die Überhänge nach den Jahren auch hängen, wenn sie im Winter nicht abgestützt werden.
Je höher ein Träger, desto geringer die Gefahr des Hängens.
Im Wasser sind die Kräfte ausgeglichen, da besteht die Gefahr des Hängens nicht.
Aber die Gefahr der Überspannung durch das Rigg besteht im Wasser sehr wohl.

Gruß,
André
Gruß,
André

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helmsman-2

Re: Flaggenstock Position?

Beitrag von helmsman-2 » So 12. Jan 2014, 21:22

Hallo Chris,

wie ich aus älteren Forumsbeiträgen entnehmen kann, hast Du einen Neptunskryssare.

Eine Zeichnung gibt es hier:
http://www.neptunkryssare.se/wp-content ... rabat1.pdf

Die kann man ganz gut vergrößern und man erkennt, dass der Spiegel und der Heckbalken mit einem Knie verbunden sind. Das Knie sollte man in Ruhe lassen und nicht schwächen. Davor könnte man aber bedenkenlos mittig durchs Deck bohren. Man erkennt aber auch in dieser Zeichnung, dass schon so etwas wie ein ins Deck eingelassener Flaggenstock vorgesehen ist. Das sollte ja (theoretisch) bei Deinem Boot auch so sein, ansonsten könntest Du ihn in ähnlicher oder gleicher Form bei Deinem Boot nachrüsten. Ich frage mich allerdings, ob der Bereich zur Montage ausreichend zugänglich ist. Nachteil eines eingelassenen, geschlossenen Flaggenstockhalters ist m.E. auch, dass darin oft Wasser stehen wird, im Winter besteht evtl. sogar die Gefahr, dass er aufreisst, wenn sich darin Eis bildet.

Klaus
danebrog

Re: Flaggenstock Position?

Beitrag von danebrog » So 12. Jan 2014, 22:10

Gentlemen!

Tut mir leid, wenn ich widerspreche, aber ich habe auch eine eingelassene Halterung, die a) flach genug ist, um sie bequem trockenlegen zu können und b) stabil genug ist, um evtl. "Eisdruck" zu widerstehen. :)
Außerdem finde ich "decksbündig" besser, da es auch so schon genügend Möglichkeiten gibt, sich im Sommer die Zehen anzuhauen.

Grüße
Dagmar
Reimund Willig
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Re: Flaggenstock Position?

Beitrag von Reimund Willig » Mo 13. Jan 2014, 16:33

... oder man lässt sie ganz weg! Aber dann kann man auch nicht mehr so schnell erklären, wo nochmal Steuerbord war ;-)


viele Grüße

Reimund
danebrog

Re: Flaggenstock Position?

Beitrag von danebrog » Mo 13. Jan 2014, 17:56

Oh, Reimund!

Soll ich Dir das mit "Steuerbord" mal historisch herleiten? Dann zeigt sich auch, dass es mit dem Flaggenstock nix zu tun hat! :)

Grüße!
Dagmar
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