Unterwasseranstrich Niedersachsenjolle

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Reimund Willig
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Unterwasseranstrich Niedersachsenjolle

Beitrag von Reimund Willig » Mi 4. Dez 2013, 17:50

Hallo ins Forum,
das Holz am Überwasserschiff werde ich mit einem Leinöl grundieren. Dann soll zunächst mit Le Tonkinois gestrichen werden. Je nach dem, ob mir das Ergebis mit LeTonk gefällt, schliesse ich ggf. mit einem 1K Epifanes ab.

Das Unterwasserschiff plane ich mit Hempel Underwater Primer, oder Primocon zu grundieren, dann ein AF.

Meine Frage ist, ob ich vor dem Primer (Hempel oder Primocon) das Holz ebenfalls mit Leinöl streichen kann, oder ob ich am Unterwasserschiff das Öl besser weg lasse?

viele Grüße

Reimund


viele Grüße

Reimund
Harenbrock Udo
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Re: Unterwasseranstrich Niedersachsenjolle

Beitrag von Harenbrock Udo » Fr 6. Dez 2013, 09:29

moin moin,
nein!
grundsätzlich tut so eine "ölung" dem holz immer gut- aber..
wenn du es nicht lassen kannst musst du rohes (nicht gekochtes) leinöl nehmen, doch erstens trocknet es nur sehr, sehr langsam (wenn überhaupt), zweitens erzielst du lediglich einen oberflächenschutz (keine- bzw. im my-bereich liegende eindringtiefe), drittens wirst du schwierigkeiten mit der haftung des primers haben, und noch eins: falls du irgendwann `mal etwas kleben musst, muss alles öl wieder entfernt werden...
ich würde es im unterwasserbereich nicht tun!
wenn du es unbedingt ölen willst dann nimm wenigstens ein "halböl" (leinöl/balsamterpentin) höhere eindringtiefe - jedoch bleiben die haftungeprobleme....
viel erfolg
nisa 35
Torsten

Re: Unterwasseranstrich Niedersachsenjolle

Beitrag von Torsten » So 8. Dez 2013, 21:01

Ich würde mal sagen reine Glaubensfrage.
Zu dem UW-Primer von Hempel oder Primocon kann nich nichts beisteueren, da unbekannt. Ich würde heute zumindest nicht mehr Universalgrundierung 6055 von Höveling (Chlorkautschuk) nehmen, da diese doch an der einen oder anderen Stelle abplatzt. Ich benutze jetzt Unterwasserlack http://www.hages.at/index.php?a=114, denn der platzt nicht ab (weshalb auch immer?)!!

Dein ÜW-Anstrich ist mir persönlich nicht ganz schlüssig. Ja, mann kann mit Leinöl grundieren! Ja, man kann Le Tonkinois malen und darüber Epifanes! Aber, mal ehrlich wo ist der Sinn?
Vor 10 Jahren hab ich mein ÜW-Schiff vollständig abgezogen und anschließend mit Le Tonkinois gemalt (ohne diese Verdünnungsarien die hier öfter beschrieben werden. Das Zeugs ist dünnflüssig und ins Holz einziehend bzw. vom Holz aufsaugend genug). Jedes Jahr zwei Erneuerungsanstriche, vorher natürlcih angeschliffen, (pur, wie es aus der Büchse kommt) und das Schiff ist von Jahr zu Jahr (z.Z. 57 Jahre) schöner geworden.
Ersthaft die Frage, warum willst Du Dir oder besser gesagt Deinem Schiff die Arbeit mit so vielen unterschiedlichen Anstriche antun?

Und noch ein Tipp sollte Dein UW- und ÜW-Schiff z.Z. "blank" sein denke mal über das hier nach: Asuso Holzimpränieröl. Das tötet wenigsten das ab was dem Holz schadet: http://www.asuso.de/c_medien/66-asuso-h ... ieroel.pdf

Gruß
Torsten
Reimund Willig
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Re: Unterwasseranstrich Niedersachsenjolle

Beitrag von Reimund Willig » So 8. Dez 2013, 21:44

Torsten,
vielleicht war das, was ich geschrieben habe ein wenig missverständlich. Mein voriges Schiff habe ich immer mit 1K Epifanes gestrichen. Ausser mit diesem Lack, habe ichmit keinem 1K Schiffslack Erfahrung. In der Zwischenzeit bin ich mit einigen Holzbootsbesitzern ins Gespräch gekommen, die mit LeTonk gute Erfahrung gemacht haben, insbesondere was die Tatsache betrifft, dass LeTonk mit der Zeit nur wenig Schicht aufbaut. Insofern habe ich mich jetzt schon für diesen Lack entschieden. Nur wenn es wirklich dazu kommen sollte, dass mir die Optik dann doch nicht gefällt, könnte ich ja immer noch meine 'Hausmarker Epifanes' drüber streichen. Momentan gehe ich aber nicht davon aus.
Zusätzlich habe ich mich aber für 'Timberone Leinöl' als erste Schicht zum Schutz des Holzes entschieden. Auch weil ich bereits gute Erfahrungen mit diesem Holzschutz woanders gemacht habe. Zudem ist Timberone im Gegensatz zu Asuso ungiftig (schau mal hier unter "Timberone Holzschutz außen" http://www.leinoelpro.de/holzschutz_sch ... utz.0.html)
Das wird aber nur die eine, bzw. maximale 2 Schichten sein. Dann werde ich mit LeTonk weiter machen.

Gruß
Reimund


viele Grüße

Reimund
André bauer
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Re: Unterwasseranstrich Niedersachsenjolle

Beitrag von André bauer » Mo 9. Dez 2013, 13:41

Hallo Reimund,
als Grundierung mit Leinöl reichen 2 Schichten niemals aus.
Es zieht so ins Holz ein, das es mit 2 Schichten mehr oder komplett verschwunden sein wird nach dem Trocknen.
Gerade beim Boot ist es wichtig mit Öl so lange zu streichen, bis das Holz nichts mehr aufnimmt.
Das können durchaus 15 Schichten oder mehr am Tag sein, auch abhängig von der Temperatur des Holzes und des Öls.
Bei großen Flächen empfiehlt es sich zu zweit oder mit noch mehr Leuten zu arbeiten, das Leinöl darf zwischen den Schichten an der Oberfläche nicht anziehen.
Es dringt nur tief ins Holz ein, wenn frisches Öl nachkommt.

Eine Deckschicht mit Le Tonk oder Epifanes macht Sinn, wenn man eine glänzende und geschlossene Oberfläche möchte.
Leinöl bleibt offenporig bietet durch die Poren auf bewitterten Flächen mehr Angriffsfläche für Dreck und Wasser.
Wer schon mal ein altes Schiff, welches innen mit Leinöl behandelt war gesehen hat, weiß, das die Schichten nach vielen Jahren fast schwarz werden.
Ich würde statt Epifanes oder Le TonK (UV-Schutz bei beiden fraglich) mal Rylard probieren.
Das ist eine Empfehlung von einem mehrfachen Restaurierungspreisträger. (50er Rasmus, 80er Regina, Beiboot Henrietta)
Soll eine excellenten UV-Schutz haben.
Außerdem ist noch der Lacktest zu empfehlen, den ich in der Classic Boat im März dieses gefunden habe und den ich gerne verschicke.
PN mit Emailadresse an mich und er kommt zu Euch.

Das Unterwasserschiff mit Öl zu behandeln habe ich noch nie gehört, da mußt Du auf jeden Fall vorher den Primerhersteller fragen.
Auch ein selbst durchgeführter Test wird nicht unbedingt helfen, weil die Langzeithaftung zwischen Öl und Primer schwierig sein könnte.

Grüße,
André
Gruß,
André

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www.bauer-naval-design.de
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Reimund Willig
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Re: Unterwasseranstrich Niedersachsenjolle

Beitrag von Reimund Willig » Mo 9. Dez 2013, 15:24

André,
2 Schichten Leinöl reichen nicht aus, wenn man Leinöl ohne Zusatz nimmt. Ich werde wie geschrieben Timberone nehmen, welches ein kaltpresstes Leinöl mit einem ungiftigen Holzschutzzusatz ist. Der Anwendungsfall hier ist weniger das Tränken von Holz mit Leinöl, als vielmehr ein Holzschutzmittel gegen Bläue und Pilze auf das unbehandelte Holz zu bringen. Hier ist es also ein Holzschutzmittel auf Leinölbasis. Der Hersteller Leinölpro sagte, dass 1-2maliger Anstrich reicht.

viele Grüße
Reimund


viele Grüße

Reimund
André bauer
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Re: Unterwasseranstrich Niedersachsenjolle

Beitrag von André bauer » Di 10. Dez 2013, 16:38

Hallo Reimund,
dann wirst Du vom Le Tonk umso mehr Schichten aufbringen müssen.
Funktioniert bestimmt genauso gut, trocknet vielleicht schneller, ist aber bestimmt auch teurer...

Gruß,
André
Gruß,
André

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Reimund Willig
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Re: Unterwasseranstrich Niedersachsenjolle

Beitrag von Reimund Willig » Sa 25. Jan 2014, 08:36

Kurze Ergänzung,
auf meine Anfrage beim Hersteller von Timberone (Leinöl mit Holzschutzzusatz) sage man mir:

- Timberone muss innerhalb von 3 Monaten verbraucht werden. Sonst verfällt die Holzschutzwirkung, die u.a. darauf basiert, der er in der Holzoberfläche mit der Zeit in den Holzzellen kristallisiert.
- Die Kristallisation beeinflusst auch zu einem nicht näher bekannten Maße das Quellen des Holzes


aus diesem Grund werde ich jetzt doch nicht Timberone verwenden.


viele Grüße
Reimund


viele Grüße

Reimund
mikep
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Re: Unterwasseranstrich Niedersachsenjolle

Beitrag von mikep » So 26. Jan 2014, 11:16

Hallo Reimund,

frag mal Björn, der nutzt meines Erachtens genau diese Kombination: erst Owatrol Öl und dann Hempel Underwater Primer bei seinem Folkeboot im Unterwasserbereich.

Ich hatte das bei unserem neuen (alten) eigentlich auch vor.

Gruß Mike
www.klassisch-am-wind.de
http://nukamini.blogspot.com
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