Rollen für Schotring

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tobias.e
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Rollen für Schotring

Beitrag von tobias.e » So 25. Okt 2015, 16:11

Letzten Winter habe ich den Holzbaum meines Zugvogels komlpett abgezogen und mit 10 Lagen Epifanes Klarlack lackiert. Da, wo die Schotringe auf dem Baum sitzen sieht er schon wieder zielmich schlimm aus. Die Gummi(?) Rollen an den Schotringen sind sicher 40 Jahre alt und dementsprechend hart.


Habt ihr einen Vorschlag, woraus ich neue bauen könnte? Der einzige Händler den ich gefunden habe will knapp 30€ für 2 Paar, für Schotwagen + Baumniederholder 90€ für neue Rollen auszugeben finde ich extrem übertrieben....
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danebrog

Re: Rollen für Schotring

Beitrag von danebrog » So 25. Okt 2015, 17:36

Hallo!

Die Rollen meiner Ringe sind aus Tufnol. In der "Bucht" habe ich außer den üblichen Dingen aus Tufnol (Dichtungen, Blöcke) auch schon Vollmaterial im Angebot gesehen. Und wenn Du Dir neue Niete zutraust, dürfte das evtl. eine günstige Alternative sein.

Grüße
Danebrog
danebrog

Re: Rollen für Schotring

Beitrag von danebrog » So 25. Okt 2015, 17:46

Hallo!

Wie wäre es mit Rollen aus Tufnol, wie bei meinen Schotringen? Die müßten noch von 1959 sein und hinterlassen nicht solche Spuren. In der "Bucht" habe ich außer den üblichen Dingen, wie Dichtungen, Blöcken etc. auch schon mal Scheiben und Rohmaterial in Platten gesehen. Wenn Du Dir neue Niete zutraust, könnte es eine günstige Alternative sein.

Oder mal bei GD Dauelsberg in Delmenhorst nachfragen. Die fertigen in jedem Fall Schotringe an und haben vll auch Rollen auf Lager.

Grüße
Danebrog
Christoph Geyer

Re: Rollen für Schotring

Beitrag von Christoph Geyer » So 15. Nov 2015, 18:50

Ahoi Tobias,
ich hatte an meiner H-Jolle auch solche alten Gummirollen am Schotwagen. Die drehten sich nicht mehr richtig und wahren schon ziemlich hart. Wenn aber nach einem Jahr der Lack abplatzt, liegt die Ursache vielleicht beim Lack. Wie ist der Untergrund vorbehandelt?
Im letzten Sommer hat mit ein Gondelbauer gesagt: bei frischem Holz zuerst zwei bis drei mal mit 50% Epifanes-Verdünner vorstreichen und dann einmal mit 30% Verdünnung. Wenn die Oberfläche gefüllt ist, fein Anschleifen. Zum Schluss 2 mal Lack mit leichtem Zwischenschliff. Im Folgejahr fein anschleifen und nur einmal drüber, damit die Lackschicht nicht dicker wird. Das soll die Elastizität des Lackes erhalten.
Ich selbst habe für die Mast und Baum immer nur Owatrol-D1 ohne Zwischenschliff genommen, weil es nicht so glänzen sollte. Wenn dann eine Stelle stumpf aussah, habe ich nass (mit D1) angeschliffen und dann 1 bis zwei Lagen D2 drauf gelegt.

Viel Erfolg!
tobias.e
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Re: Rollen für Schotring

Beitrag von tobias.e » Do 19. Nov 2015, 22:46

Ich hatte mich beim Lackieren an die Anweisungen von Epifanes gehalten, 50% Verdünnung für die erste Lage, dann in jeder weiteren Lage etwas weniger. Lackiert habe ich alle 1-2 Tage bei etwa 25°C (Heizungskeller), zwischendurch mit Papier und später mit ScotchBrite geschliffen, abgesaugt, mit Aceton entfettet udn ein Staubbinde-Tuch verwendet. Insgesammt habe ich den Eindruck, dass mit Epifanes lackierte Oberfläche zu beginn der Saison noch sehr weich sind und leicht Kratzer bekommen. Die Kratzer gehen nicht bis aus Holz duch, sind aber z.b. auf den Bodenbrettern schon unschön.


Inzwischen hat sich am Schotwagen einiges getan: Ich habe beim Versuch, die Messing Niete aus dem Alu zu bekommen ein Stück eines Schotrings abgerissen, nach einigen Versuchen gelernt, wie man Alu-Guss lötet, und einfache Türstopper aus Gummi zu Rollen umgewidmet...
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André bauer
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Re: Rollen für Schotring

Beitrag von André bauer » Fr 20. Nov 2015, 09:31

Hallo,

Gummi wird zu weich sein, die Rollen auf dem Bild sind ja auch kein Gummi.
Und Gummi ist nicht UV-Stabil.
Tufnol wie vorgeschlagen ist deutlich zu hart, allein wegen der Glasfaser drin schon schlecht.

Ich würde Delrin bzw. POM(Handelsname) vorschlagen.
Das Zeug wird im Schiffbau überall verwendet, wo selbstschmierende Lagerung, elektro galvanische Trennung erforderlich ist.
Wird auch bei Fenstern als Gegenhalter verwendet um die Stahlrahmen nicht aufs Glas zu montieren.
Das wäre zu hart fürs Glas.
Delrin bricht bei zu hoher Belastung bzw. zu geringer Wandstärke an Rollen, aber mit der Dimensionierung wie auf dem Bild sehe ich kein Problem.
UV-Stabilität ist auch kein Problem.

Lässt sich sehr einfach bearbeiten mit normalen Werkzeugen.
Einfach beim Schlosser ein Stück kaufen und mit Propfenbohrer ausschneiden, abrunden - fertig.

Gruß,
André
Gruß,
André

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