Probleme mit Lackauftrag

Oblomov
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Re: Probleme mit Lackauftrag

Beitrag von Oblomov » Mi 29. Jun 2016, 09:53

Hallo Freunde,
die Diskussion scheint bereits beendet. Ich möchte aber dennoch hier nochmal anknüpfen, weil ich im letzten Jahr ein gleiches Problem hatte bei der Dichtung der Landungen bei meinem Folkeboot hatte: Sika 291 i härtet unter Primocon nicht aus. Ich hole es grad mit der Klinge wieder raus.
Boot, Planken und Landungen sind in der Vergangenheit teils mit Hanf, teils mit Sika ziemlich vermurkst, sodass Dichtquellen leider keine Dichtigkeit bringen wird. Ich habe daher testweise in die Naht der Landungen Sika rein und später Primocon im Unterschiff drüber. Wie gehabt: trocknet nicht. Eine Schicht Primocon ist nun im Unterschiff drauf, also was tun? Meine Frage ist nun, ob es nicht umgekehrt gehen müsste: erst 2-3 Schichten Primocon gut austrocknen lassen, dann die Nähte an den Landungen mit Sika 291 i dichten und dann ein geeignetes Antifouling drauf? Ich könnte es natürlich testen, aber dann geht gleich wieder eine ganze Stange Sika drauf ;-).
Danke für Hinweise, wie es gehen könnte,
Gruss Jörg
André bauer
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Re: Probleme mit Lackauftrag

Beitrag von André bauer » Do 30. Jun 2016, 00:29

Moin Jörg,

ruf doch auch mal bei International an, die schicken einen Sachverständigen.
So wie ich das kenne, ist das sogar kostenlos. Zumindest die telefonische Beratung ist kostenlos.

Gruß,
André
Gruß,
André

V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
Leekedeeler
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Re: Probleme mit Lackauftrag

Beitrag von Leekedeeler » Do 30. Jun 2016, 07:12

Moin,
habe vor Jahren einen 30iger überholt. Das Kalfatern erfolgte mit Baumwolle und für die Nähte
habe ich die alte Methode gewählt und Leinölkitt genommen . Hielt über Jahre wunderbar .
Dann mit 1 Komponenten International Lack - nach Voranstrich - lackiert. Prima.
Viele Grüsse.
Oblomov
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Re: Probleme mit Lackauftrag

Beitrag von Oblomov » Do 30. Jun 2016, 09:31

Vielen Dank für die Hinweise,
zu Andre`: ich ruf mal bei International an.
zu Leekdeeler: das Problem bei Kalfatern bei Folkes ist laut einigen Diskussionen im Forum (es gibt zu dem Thema ja schon Einiges), dass man damit die Planken an den Leibungen zwangsweise auseinander hält und damit verhindert, dass sie wenigstens etwas dicht quellen. Es gibt aber ein paar Stellen, wo es wohl tatsächlich nur noch so geht.
Grüsse
Jörg
Dedel
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Re: Probleme mit Lackauftrag

Beitrag von Dedel » Do 30. Jun 2016, 16:07

Hallo und Moin Jörg,
bei unserer Lill haben wir ja vor 2 Jahren alles Kalfat rausgepuhlt. V-Nut gereinigt und mit D1 behandelt. Nach 3 Wochen mit G4 die V-Nut geprimert. Dann mit weißem Tikalflex 12 mit Hilfe einer Druckluftpresse in die Nut gedrückt. Eine 2. Person zieht mit dem Finger nach. Steht so beschrieben von Uwe Baykowsky hier: http://www.fky.org/restaurierung/restau ... wski-4.htm
und hier im Restaurationsbericht von mir: http://www.fky.org/restaurierung/restaurierung-lill.htm
Wir haben vor dem Antifouling mit dem Primer von Sigma Vicote18, zu beziehen z.B. bei Toplicht. Hält als einziger auch auf Bitumen.

Bei uns ist bisher alles gut in Ordnung. Weder Wassereinbruch noch von Außen irgendwelche Auflösungserscheinungen zu sehen.

Gruß
Detlef

PS: Beide von mir genannten Produkte sind zu den vorher genannten Produkten deutlich günstiger.
Oblomov
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Re: Probleme mit Lackauftrag

Beitrag von Oblomov » Fr 1. Jul 2016, 09:30

Hallo Deltlef,
besten Dank für die Hinweise. Deinen Restaurationsbericht hatte ich als fleissiger Besucher des Forums natürlich auch schon gelesen und es sieht jetzt so aus, als wär das beste Vorgehen, denn hier die Antwort von International auf meine schriftliche Anfrage. Ich hattevgefragt, ob es umgekehrt geht: erst 2-3 Schichten Primocon, dann Sikaflex 291 i in die Fuge und dann geeignetes Antifouling drauf. Ich zitiere:
"...In diesem Fall können wir Ihnen leider nur empfehlen, mal eine andere Dichtungsmasse auszuprobieren. Diese gibt es z.B. auch von Kent (Rotabond 2000), Saba (Sabatack).
Was Sie zusätzlich noch ändern könnten, ist die Dichtungsmasse als Abschluss auf das Antifouling zu legen. Damit wäre noch ein anderes Produkt zwischen Dichtungsmasse und Primocon!
Leider können wir Ihnen auch zu den anderen Produkten keine 100%ige Verträglichkeit versichern, da die Produkte nicht aus unserem Haus stammen...."
International hat prompt geantwortet und das finde ich sehr gut, auch wenn das Ergebnis nur teils weiter hilt.
Muss mal überlegen, wie ich jetzt wirklich weiter mache. Das Schiff soll ja irgendwann mal endlich ins Wasser - auch wenn ich zum Segeln noch ein kleines Waarship 570 im Jaich in Rügen liegen habe :-)
Grüsse
Jörg
Dedel
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Re: Probleme mit Lackauftrag

Beitrag von Dedel » Fr 1. Jul 2016, 20:11

Moin Jörg,
Auf das Antifouling kann ich mir nun überhaupt nicht vorstellen. Es saugt ja nun das Wasser wie ein Schwamm, wie soll dort drauf etwas haften.
Am wichtigsten ist es die Dichtmasse so tief wie geht in den Spalt zu bekommen und eine gute Flankenhaftung zu erreichen damit es keine Feuchtigkeitsnester gibt. Mit weißer Masse kann man ganz gut kontrollieren im dunklen Spalt ob die Menge richtig ist.
Vorsicht ist noch ratsam beim reinigen der Lannungen, darauf zu achten nicht die Nieten zu beschädigen. Bei Lill war teilweise schon 2 Baumwollfäden eingeschlagen worden. Im vorderen UW Bereich konnten wir schon sehr deutlich von innen nach draußen sehen. Teilweise Spaltmaße von mehr als 2mm. Daher haben wir vor dem vergießen die Nieten nachgenietet. Die Bugstütze vom Trailer hatte sich nach dem Nieten einige cm vom Steven entfernt. Der Rumpf ist dadurch erst mal wieder etwas seiner Ursprungsform näher gekommen. Das Nachnieten haben wir an einem Vormittag erledigt.

Viel Erfolg und Gruß
Detlef
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Re: Probleme mit Lackauftrag

Beitrag von Oblomov » Sa 2. Jul 2016, 11:31

Hallo Detlef,
geht mir genauso (Sika auf Antifouling). Ich werd jetzt einfach mal auf der Werkbank testen, was aufeinander geht und was nicht.
Kurze Frage zum Nachnieten: wie - die Kupfernägel sind verrundet und da geht doch kein Nieteisen mehr drüber - oder habe ihr die alten raus und neue rein?
Grüsse Jörg
Dedel
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Re: Probleme mit Lackauftrag

Beitrag von Dedel » Sa 2. Jul 2016, 18:57

Moin Jörg,
Das Loch in der Nietflöte muss nur groß genug sein. Es muss auch konisch nach innen laufen um das Gatchen (Scheibe) nicht platt zu hauen. Denn dann geht die Federwirkung verloren.
Du hattest doch schon Planken tauschen müssen?
Hast du ein gekauftes Werkzeug? Ich habe mir die nötigen Sachen an der Drehbank aus Baustahl gedreht.
Beim Nachschlagen der Flöte merkt man sehr schnell wenn das Gatchen noch etwas nachgerutscht ist, oder am Spalt in den Lannungen wie er kleiner wird. Vor allem wenn draussen gut gegengehalten wird. Anschließend den Niet nachnieten.
Es sind ja nur wenige zehntel Millimeter pro Niet.
Gehst Du noch in dieser Saison ins Wasser?

Viel Glück und frohes Schaffen
Detlef
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Re: Probleme mit Lackauftrag

Beitrag von Oblomov » Mo 4. Jul 2016, 09:35

Hallo Detlef,
alles klar. Die Nieteisen hab ich von Toplicht.
Ja, die neuen Planken sind drin, aber einige neue Spanten müssen noch eingebaut werden ('ihr' hatten mir ja 'die Ohren lang gezogen', weil ich sie aus Bootsbausperrholz laminiert hatte. Nun sind sie aus Eschenleisten ;-)). Eine komplett marode Wrange ist auch drin und das neu gedeckte Deck im Heck sollte auch bald fertig sein (war wegen Beschaffung von Holz hier in Frankfurter Raum langwieriger, als ich dachte).
Der Plan war, das Boot dieses Jahr noch ins Wasser zu bringen (wo weiss ich noch nicht - vielleicht auch im Jaich bei Lauterbach auf Rügen, wo ich ja zum Segeln noch eine kleines Waarship 570 liegen habe). Ich brauch in jedem Fall eine Möglichkeit, wo ich es länger im Kran hängen lassen kann, ohne dass das exorbitante Zusatzkosten produziert.
Wegen dem schlechten Wetter verzögert sich aber leider alles sehr (Oblomow liegt ja im Freilager). Vielleicht klappt es doch erst nächstes Jahr.
Wenn es soweit ist, weder ich mal einen kompletten Bericht machen, auch wenn noch viele Kleinigkeiten fehlen werden und es keine sehr perfekte Restauration mit vielen Kompromissen sein wird am Ende. Die alten Winschen hab ich endlich auch auf bekommen (weiss nicht, ob du die Diskussion auch mitgeschnitten hattest). Nun such ich eine bezahlbare Möglichkeit, sie neu zu verchromen. Irgendeine Idee (die Oldtimer Verchromer sind extrem teuer)?
beste Grüsse
Jörg
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