Restaurierung Holzmast und -baum

Dedel
Beiträge: 450
Registriert: Mi 27. Nov 2013, 21:05

Re: Restaurierung Holzmast und -baum

Beitrag von Dedel » Sa 26. Aug 2017, 13:19

Moin Christina,
Andrè hat es ja schon beschrieben. Ich verwende auch das Kurolon seit 4 Jahren mit bisher keinem negativen Erfolg.
http://www.kurolon.de/Fertige-Harz-Haer ... arzsystem/
Ich habe mir zuletzt dieses Harz besorgt um möglichst vielseitige Arbeiten im Haushalt, Boot und auch Hobbys meiner Frau und Tochter zu bedienen. Die 3kg Variante kostet so um die 60€ und hält ewig. Laut Kurolon unterliegt das Produkt keiner Alterung. Ich habe mir auch schon mal kleinere Mengen von 10 oder 20g angemischt um Schmuck oder Spielzeug zu reparieren.
Kurolon wirbt damit das Ihr Produkt nicht so super pingelig angemischt werden muss.
Nach dem abziehen und schleifen des Mastes würde ich die Risse und Spalten mit Druckluft ausblasen. Dann mit einer Japansäge schauen wie tief der Spalt ist. Gegebenfalls damit noch ein bischen rumkratzen um evtl. vorher reingelaufenen Lack rauszuholen. Bei zu großen (größer als 2-3mm) Spalten evtl. über das aufsägen mit einer Kreissäge nachdenken und mit möglichst gleicher Holzart auszuleisten.
Ich habe die kleinen Spalten im Mast mit einer Spritze mit Kanüle gefüllt. Man kann gut sehen wie sich der Spalt füllt und evtl. auch wieder absinkt durch das verlaufen und aufsaugen des Holzes. Dann wieder nachfüllen bis nix mehr geht. D.h. ca. 1 Std. drann bleiben und beobachten bis die Topfzeit deiner Epoxid Mischung rum ist.
Es gibt mittlerweile sogar Einfärbepasten von Kurolon. Damit lässt sich eine Leimfuge fasst unsichtbar machen.
Ich sammel übrigens immer die Kaffee Becher meines Bäckers wenn ich noch einen Freikaffee abbekomme Morgens. Diese Pappbecher sind ideal zum anrühren mit einem dünnen Holzrundstab.

Gruß Detlef
Dedel
Beiträge: 450
Registriert: Mi 27. Nov 2013, 21:05

Re: Restaurierung Holzmast und -baum

Beitrag von Dedel » Sa 26. Aug 2017, 13:43

Hallo noch mal.
Im Anhang habe ich Dir mal ein paar Bilder vom Epoxid Equipment gemacht. Aceton eignet sich gut zum reinigen des Werkzeuges so lange das Epoxid nicht ausgehärtet ist. Das Trennwachs verhindert das kleben von Epoxid an div Teilen. Z.B. wenn man geweitete Schraubenlöcher hat. Diese vergießen möchte mit einer eingesetzten Schraube. Wenn die Schraube vorher eingewachst wurde lässt sie sich nach dem aushärten des Epoxid leicht wieder herausdrehen und Du kannst die Bohrung wieder gut benutzen mit neuer Festigkeit.

Viel Erfolg und Gruß
Detlef
Dateianhänge
IMG7927_4985.jpg
IMG7927_4985.jpg (470.89 KiB) 5107 mal betrachtet
IMG7926_4984.jpg
IMG7926_4984.jpg (444.37 KiB) 5107 mal betrachtet
IMG7925_4983.jpg
IMG7925_4983.jpg (636.1 KiB) 5107 mal betrachtet
IMG7924_4982.jpg
IMG7924_4982.jpg (665.51 KiB) 5107 mal betrachtet
André bauer
Beiträge: 2357
Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26

Re: Restaurierung Holzmast und -baum

Beitrag von André bauer » Sa 26. Aug 2017, 17:32

Hallo,

kann das von Detlef Geschriebene nur bestätigen.
Selbst wenn nur ein Furnierstreifen in den Riss mit eingeklebt wird, erhöht dass die Haltbarkeit der Reparatur deutlich.
Der Anteil des unflexiblen Harzes wird reduziert.
Und mit Folie lässt sich das Ankleben von Teilen am Tisch verhindern.
Blaue Müllsacke gehen gut.

Damit wäre wohl so ziemlich alles Grundsätzliche gesagt...

Grüße,
André
Gruß,
André

V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
Chtjonas
Beiträge: 19
Registriert: Mi 23. Aug 2017, 20:16

Re: Restaurierung Holzmast und -baum

Beitrag von Chtjonas » So 27. Aug 2017, 20:30

GANZ, GANZ LIEBEN DANK EUCH ALLEN!!!!
Werde den Fortschritt meiner Restaurierungsarbeiten versuchen zu dokumentieren. Leider habe ich erst frühestens Mitte September wieder ein paar Tage frei um weiterarbeiten zu können. Aber ich denke, dank Eurer Hilfe wird das bestimmt alles gut!
günni
Beiträge: 235
Registriert: Di 21. Mär 2006, 23:27

Re: Restaurierung Holzmast und -baum

Beitrag von günni » Mo 28. Aug 2017, 21:41

Hej Leute,
Dedel schrieb: "Durch dünne Kanülen läßt sich das Harz nicht pressen.", tut's doch. Ein anderes Spritzensystem mit einem Bajonet-Anschluß, Lüer-Lock erinnere ich, ebenfalls in der Apotheke des Vertrauens oder als abgelaufenes Steri-Datum geschenkt, kann mehr Druck aufbauen.
Die Dinger sind, auch die Einfachen, Demontierbar, Der Kolben kann mit leichter Kraft und sattem "Plopp" herausgezogen und ohne Funktionseinbußen wieder zusammengesteckt werden. Das erleichtert Befüllen und Reinigen.
Grüßchen, günni.
Chtjonas
Beiträge: 19
Registriert: Mi 23. Aug 2017, 20:16

Re: Restaurierung Holzmast und -baum

Beitrag von Chtjonas » Sa 16. Sep 2017, 10:43

Hallo liebe Leute,
nachdem der Lack einigermaßen runter ist, wird das ganze Ausmaß der Schäden sichtbar. Am schlimmsten ist es an der mastspitze (Siehe Bilder).
Da ist der Mast auf ca. 30-40 cm regelrecht gespalten.
Gibt es da noch Hoffnung?
Hat jemand 'ne Idee?
Was ist denn mit diesen Nägeln und Schrauben, die da jemand rein hat? Für was sollen die denn gut sein? Können die raus?
Soll ich einfach versuchen mit wasserfestem Holzleim zu verleimen?
Im Voraus schon mal danke!
Dateianhänge
IMG20170915WA0006_4994.jpg
IMG20170915WA0006_4994.jpg (174.74 KiB) 5107 mal betrachtet
IMG20170915WA0007_4993.jpg
IMG20170915WA0007_4993.jpg (258.72 KiB) 5107 mal betrachtet
IMG20170915WA0005_4992.jpg
IMG20170915WA0005_4992.jpg (129.89 KiB) 5107 mal betrachtet
hermann.l
Beiträge: 170
Registriert: So 18. Jan 2009, 20:12

Re: Restaurierung Holzmast und -baum

Beitrag von hermann.l » Sa 16. Sep 2017, 19:00

Moin.
Sicherheitshalber : ab ins nächste Bike Brennen und alles neu.
Die ganze Chemie zur Erhaltung von Mast und Baum ist möglicherweise
nur "Verschleierung" des Problems. Such dir ne 10 m Fichte , besser Lärche
und ran an die Arbeit.
Gruß vom Skipper
Hermann
und seinem 54 Jahre alten Holzboot
Tobias Bressler

Re: Restaurierung Holzmast und -baum

Beitrag von Tobias Bressler » Sa 16. Sep 2017, 20:07

Hallo,
warum immer gleich alles komplett neu machen, wenn es eine Reparatur auch tut?
also ich an Deiner Stelle wurde folgendes tun:
1.) Die Schrauben/Nägel entfernen
2.) Den Riss so gut es geht schleifen/säubern
3.) Eine Leiste so zusägen, dass sie locker in den Spalt passt
4.) Leiste und Riss mit Epoxi versehen und Leiste mit etwas Überstand einsetzen
5.) Mit Schraubzwingen fest fixieren
6.) Überstand der Leiste nach dem hart werden des Epoxis abhobeln, evtl. mit angedicktem Epoxi nacharbeiten, schleifen, lackieren, fertig.

Schöne Grüße
Tobias
hermann.l
Beiträge: 170
Registriert: So 18. Jan 2009, 20:12

Re: Restaurierung Holzmast und -baum

Beitrag von hermann.l » So 17. Sep 2017, 09:31

Tobias Bressler schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo,
> warum immer gleich alles komplett neu machen, wenn
> es eine Reparatur auch tut?
> ................
>
> Schöne Grüße
> Tobias
>

Ist selbstverständlich richtig wenn die Sachlage dazu klar
ist. Das setzt aber doch voraus , dass der Gesamtzustand
vom Mast bekannt ist und eine Reperaturfähigkeit vorliegt.
Die kann nur eine Fachfrau/ ein Fachmann testieren .
Ein Forum kann lediglich hilfreich sein , WENN alle Fakten
klar auf dem Tisch liegen ,was hier ja wohl nicht der Fall ist.
Es geht schließlich nicht um die Schönheitsreperatur einer
Macke in einer Holzlatte.
In Harlingen haben auch alle Verantwortlichen/Beteiligten
geglaubt , alles sei in Ordnung. Da wurden auch nur ein
paar Holzstücke in den Mast eingeleimt : bis er dann von
oben herunterbrach und 3 Menschen getötet hat.
Sicher , ein Jolly Mast ist natürlich kleiner und leichter ,
wenn der bricht ist bestenfalls "nur" unangenehm.
Ich bleibe bei meiner Einschätzung : Bike Feuer oder
Reparatur nur nach kompetenter , fachlicher Begutachtung.



Gruß vom Skipper
Hermann
und seinem 54 Jahre alten Holzboot
André bauer
Beiträge: 2357
Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26

Re: Restaurierung Holzmast und -baum

Beitrag von André bauer » Di 19. Sep 2017, 00:22

Moin,

da hat Hermann schon irgendwo recht, wenn die Leimnähte so aufgegangen sind sollte man über n neuen Mast nachdenken.
Andererseits ist es nur ne Jolle, da kommt nicht viel von oben wenn es passiert.

Gutes Holz für einen Mast wäre Spruce oder sibirische Fichte.
Auf jeden Fall so fein und gerade gewachsen wie irgend möglich.

Grüße,
André
Gruß,
André

V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
Antworten