Restaurierung Holzmast und -baum

tobias.e
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Re: Restaurierung Holzmast und -baum

Beitrag von tobias.e » Di 19. Sep 2017, 19:35

Der Baum von meinem Schwertzeugvogel hat einen mehrere kleine quer verlaufende Risse, da wo der Schotwagen aufliegt. Habt ihr mir eine Tipp, wo ich hier im Binnenland (zwischen Stuttgart und Ulm) ein geeignetes Stück Holz (Spruce oder sibirische Fichte nehme ich an...) bekommen könnte? Welcher Holzhändler versteht was ich brauche und verschickt es auch ? Vermutlich bräuchte ich in Summe einen halben Meter von einer Leiste 20x20 mm oder so....
André bauer
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Re: Restaurierung Holzmast und -baum

Beitrag von André bauer » Mi 20. Sep 2017, 17:04

Moin Tobias,

So ein kleines Stück verkauft kein Holzhändler.
Wenn man Glück hat bekommt man da ein einzelnes Brett, ansonsten nur ganze Bohlen oder Stämme.
Du kannst es bei Georgus/Bremen oder Sommerfeld&Thiele bei Hamburg versuchen, billig wird das nicht.
Hab auch noch nich gehört, das einer Holz verschickt. Das guckt man sich immer vor Ort an.
Beim Tischler oder Bootsbauer hast Du die besten Chancen schnell und günstig was zu kriegen.

Gruß,
André
Gruß,
André

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Bries

Re: Restaurierung Holzmast und -baum

Beitrag von Bries » Do 21. Sep 2017, 13:40

Herman ,

so weit ich in den einschlägigen lektur gelesen habe handelt den mastbruch nicht von ein paar eingeklebten holzstücken . Es soll wasser eingesickert sein ( und nicht wieder heraus gelaufen ) hinter ein stahl befestigungs ring um den mast . Usw usw .

m fr gr Georg Fongers
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Re: Restaurierung Holzmast und -baum

Beitrag von hermann.l » Do 21. Sep 2017, 20:18

Bries schrieb:
-------------------------------------------------------
> Herman ,
>
> so weit ich in den einschlägigen lektur gelesen
> habe handelt den mastbruch nicht von ein paar
> eingeklebten holzstücken . Es soll wasser
> eingesickert sein ( und nicht wieder heraus
> gelaufen ) hinter ein stahl befestigungs ring um
> den mast . Usw usw .
>
> m fr gr Georg Fongers

Georg ,
das Wasser ist hinter den eingeklebten Leisten stecken geblieben und der Mast ist "unsichtbar" durchgefault bis zur Katastrophe.

Im Fall des Jollenmastes hier hat sich der Mast ja schon sichtbar zerlegt. Die (verleimten) Teile haben sich schon getrennt , und
niemand sieht , wie es drinnen aussieht. Wenn dann nur mit ein paar Leisten die äußerlich sichtbaren Gammelstellen ausgeflickt werden, haben wir genau dieselbe Sachlage wie beim Mast in Harlingen ! Allerdings ist das Ding erheblich leichter und , wie ich eher schon angemerkt habe , ist ein Mastbruch möglicherweise nur unangenehm ohne die gravierenden Harlinger Folgen.
Und deshalb bleibe ich bei meiner Einstellung zu dem hier von einigen Mitgliedern vorgeschlagenen Flickwerk am Mast.
Das Ding ist schneller hergestellt als das Flickwerk hier durchdiskutiert ist. UND erzeugt bei Christina danach ein äußerst angenehmes Gefühl , wenn sie hart am Wind segelt.


Gruß vom Skipper
Hermann
und seinem 54 Jahre alten Holzboot
André bauer
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Re: Restaurierung Holzmast und -baum

Beitrag von André bauer » Fr 22. Sep 2017, 01:28

Anhand von Fotos auf den inneren Zustand des Mastes zu schließen, finde ich mutig.
Klar ist, das die Verleimungen des Masts im Ganzen in Frage gestellt werden müssen und da ist dann ein neuer sowieso schneller.
Aber mit dem zeitlichen Aufwand hat Hermann sicher recht..
Gruß,
André

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hermann.l
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Re: Restaurierung Holzmast und -baum

Beitrag von hermann.l » Fr 22. Sep 2017, 10:24

André bauer schrieb:
-------------------------------------------------------
> Anhand von Fotos auf den inneren Zustand des
> Mastes zu schließen, finde ich mutig.


André ,
ich habe geschrieben : .... niemand sieht , wie es drinnen
aussieht....

Wenn nur geflickt wird , soll es ok sein , ich würde es
definitiv nicht machen. Das schlechte Gefühl , nicht zu wissen ,
was in der nächsten Sekunde hart am Wind passieren kann ,
das ließe mir keine Ruhe.
Bei meinem Rumpf schmeiße ich auch gnadenlos jede Planke
raus , die nicht mehr koscher ist oder scheint. Meine Sicherheit
geht vor. Mir ist zum Urlaubsbeginn ein Steuerseil am
Ruderquadranten gerissen , der Kahn ließ sich nicht mehr
steuern und volle Lotte auf eine Steinböschung geknallt.
Ist gleich auch 60 cm aus dem Wasser gekommen (mit
dem Bug). Ich brauchte einen Schlepper zum runterziehen
und Schleppen in den 3 km entfernten Hafen. Habs dort
repariert und Alles war bestens. Nur ein paar Makken im
Antifouling und Stevenknie. Die Planken haben ein bischen
Wasse reingelassen und nach 2 Tagen war alles wieder dicht.
Mit Flickwerk in den Planken wäre der Kahn sicherlich
vollgelaufen.
Auch wenn es hier "nur" um Christinas Mast geht , auch der
ist wichtig genug um in einwandfreiem Zustand sein zu müssen.
Der ist genauso wichtig wie meine Propellerwelle , die würde
ich bei Beschädigung auch nicht anflicken oder mit dem
Vorschlaghammer gerade biegen.


Gruß vom Skipper
Hermann
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Re: Restaurierung Holzmast und -baum

Beitrag von André bauer » Fr 22. Sep 2017, 14:43

Hallo Hermann,

dann hast Du in der Antwort auf Georg's Beitrag den verunfallten Mast aus Harlingen gemeint?
Kann man ja nich riechen.

Gruß,
André
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Re: Restaurierung Holzmast und -baum

Beitrag von Chtjonas » Fr 22. Sep 2017, 15:19

Hallo liebe Leute und ganz lieben Dank für die interessanten und lebhaften Diskussionsbeitäge.
Also, ich habe alle Für und Wider abgewogen. Ich bin mir der besonders von Hermann hervorgehobenen Risiken voll bewußt. Habe mich trotzdem zur Reparatur entschieden. Und zwar aus folgenden Gründen:
Unser Segelrevier ist ausschließlich der sehr ruhige und überschaubare Obere Beetzsee. Sicher kann man/frau auch da zu Schaden kommen; ich erinnere nur an den tödlichen Unfall auf der Havel von letzter Woche.
Der Mast hat eine Länge von 6m, die Segelfläche beträgt mit dem "großen" Segel ca. 6,6 qm, mit dem ebenfalls vorhandenen Sturmsegel ca. 4-5 qm.
Wir sind die absolut denkbar unsportlichsten Gutwettersegler. Bei Wind- und Wetterverhältnissen (Windstärke 5, Böen wahrscheinlich 7-8) wie bei erwähntem Unfall, kämen wir nie auf die Idee das Boot loszumachen. Bei mehr als Windstärke 4 (Böen) bleibt die Jolle an Land.
Auch wenn ich hinsichtlich des Zustandes des Mastes optimistisch und risikobereit bin: bezüglich unserer Sicherheit auf dem Wasser bin ich pingeliger. Wir sind zwar sehr gute und geübte Schwimmer, aber ohne ohnmachtsichere Rettungsweste steigen wir nicht ins Boot.
Außerdem, nach all der Mühe die ich mir bereits gemacht habe, und die noch vor mir liegt, habe ich die feste Absicht, den Mast nach jedem Ausflug runterzunehmen und im trockenen Schuppen (zum Glück vorhanden) zu lagern. Dabei werde ich ihn natürlich auch auf eventuelle sichtbare Schäden begutachten.
Wie gesagt: Garantie gibt es natürlich nicht, aber angesicht unserer Segelgewohnheiten und der Ausstattungs- und Reviergegebenheiten, denke ich, das Risiko ist vertretbar.
Wenn ich komplett fertig bin, werde ich von unserer "Jungfernfahrt" im nächsten Jahr nochmal ein Bild posten.
Liebe Grüße aus Brandenburg
Christina
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Re: Restaurierung Holzmast und -baum

Beitrag von hermann.l » Fr 22. Sep 2017, 16:27

André bauer schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo Hermann,
>
> dann hast Du in der Antwort auf Georg's Beitrag
> den verunfallten Mast aus Harlingen gemeint?
> Kann man ja nich riechen.
>
> Gruß,
> André

Ok , André .
Georg hat aus dem Harlinger Mast - Gutachten zitiert und ich habe mich darauf
bezogen.
Bezüglich der Sicherheit auf dem Wasser bin ich recht rigoros . Manche nennen
das mangelnde Risikobereitschaft. Auch wenn's hier nicht hingehört , daher habe
ich auch keinen Landstrom.

@Christina : weiterhin frohes Schaffen und viel Erfolg.


Gruß vom Skipper
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