Welche Dichtmasse zum Setzen von Beschlägen und Schrauben?
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Welche Dichtmasse zum Setzen von Beschlägen und Schrauben?
Nicht nur, um dieses Forum mal wieder etwas zu beleben, sondern auch aus eigenem Interesse wollte ich einmal fragen, mit was für einer Dichtmasse der gute Bootsbauer oder der Besitzer eines klassischen Bootes Beschläge und Schrauben setzt. Bei Larsson oder Baykowski konnte ich dazu nichts Konkretes finden, ausser dass man kein Silikon verwenden soll.
In den Spalt zwischen Beschlag und Unterstruktur, auf der der Beschlag befestigt wird, kann in der Regel Wasser oder Feuchtigkeit eindringen und dann dort lange Zeit verbleiben. An Schraubenlöchern in der Unterstruktur ist der Lack zwangsweise irgendwie unterbrochen und hier kann Wasser ins Holz eindringen. Ein idealer Ansatzpunkt für Rott und Fäulnis. Erschwerend kommt hinzu, dass man an diese Stellen nicht hinsieht und Probleme erst feststellt, wenn (bei klarlackierten Bauteilen) eine Verfärbung des Holzes unter dem Rand des Beschlages hervortritt. Bei farbig lackierten Bauteilen sieht man erstmal …. lange nichts.
Den Spalt zwischen Beschlag und Unterstruktur sollte man also mit einer geeigneten Dichtmasse ausfüllen und Schrauben sollte man ebenfalls mit einer Dichtmasse einsetzen, um Eindringen von Feuchtigkeit ins Holz auch vom Schraubenkopf her zu unterbinden.
Um von Zeit zu Zeit die Lackierung von Holzteilen umfassend (also auch unter den Beschlägen) erneuern zu können oder auch einfach zur Inspektion sollte aber der Beschlag oder auch die Schrauben einfach wieder zu entfernen sein. Stark haftende Dichtmassen, wie z.B. Sikaflex oder andere PU-Massen haften durchaus so gut, dass beim Ablösen des Beschlages die Farbe vom Untergrund oder sogar Holz mitkommt, wenn man den Beschlag nicht mit Trennmittel behandelt hat.
Mit der folgenden Aussage provoziere ich wahrscheinlich die FKY-Gemeinde und verursache heftiges Augenrollen oder Herzanfälle. Aber ich gebe zu, schon seit jeher erfolgreich Silikon (Sanitärsilikon) zum Setzen von Beschlägen und Schrauben zu verwenden.
Was spricht dagegen, z.B. an einem frisch gestrichenen Mast (Lack natürlich getrocknet) die Beschläge und Schrauben mit Silikon zu setzen. Klar, man sollte anschliessend nicht nochmal eine Schicht lackieren wollen und man sollte auch nicht mit Silikonhänden über den Rumpf gehen, den man vielleicht auch noch streichen will. Aber ich habe festgestellt, dass nach einem Jahr die lackabstoßende Wirkung des Silikon nicht mehr vorhanden ist und dass man, sollte es erforderlich sein, bis an den Beschlag heranstreichen kann.
Vorteile des Silikon sind: es ist relativ günstig, es bleibt elastisch, es dichtet gut ab, es lässt sich einfach verarbeiten und Beschläge lassen sich gut wieder abbauen, falls erforderlich.
Aber ich wollte ja wissen, was Ihr so verwendet. Vielleicht gibt es ja noch etwas Besseres und ich kann noch etwas dazulernen und mich verbessern.
Ich freue mich über eine angeregte Diskussion
Klaus
In den Spalt zwischen Beschlag und Unterstruktur, auf der der Beschlag befestigt wird, kann in der Regel Wasser oder Feuchtigkeit eindringen und dann dort lange Zeit verbleiben. An Schraubenlöchern in der Unterstruktur ist der Lack zwangsweise irgendwie unterbrochen und hier kann Wasser ins Holz eindringen. Ein idealer Ansatzpunkt für Rott und Fäulnis. Erschwerend kommt hinzu, dass man an diese Stellen nicht hinsieht und Probleme erst feststellt, wenn (bei klarlackierten Bauteilen) eine Verfärbung des Holzes unter dem Rand des Beschlages hervortritt. Bei farbig lackierten Bauteilen sieht man erstmal …. lange nichts.
Den Spalt zwischen Beschlag und Unterstruktur sollte man also mit einer geeigneten Dichtmasse ausfüllen und Schrauben sollte man ebenfalls mit einer Dichtmasse einsetzen, um Eindringen von Feuchtigkeit ins Holz auch vom Schraubenkopf her zu unterbinden.
Um von Zeit zu Zeit die Lackierung von Holzteilen umfassend (also auch unter den Beschlägen) erneuern zu können oder auch einfach zur Inspektion sollte aber der Beschlag oder auch die Schrauben einfach wieder zu entfernen sein. Stark haftende Dichtmassen, wie z.B. Sikaflex oder andere PU-Massen haften durchaus so gut, dass beim Ablösen des Beschlages die Farbe vom Untergrund oder sogar Holz mitkommt, wenn man den Beschlag nicht mit Trennmittel behandelt hat.
Mit der folgenden Aussage provoziere ich wahrscheinlich die FKY-Gemeinde und verursache heftiges Augenrollen oder Herzanfälle. Aber ich gebe zu, schon seit jeher erfolgreich Silikon (Sanitärsilikon) zum Setzen von Beschlägen und Schrauben zu verwenden.
Was spricht dagegen, z.B. an einem frisch gestrichenen Mast (Lack natürlich getrocknet) die Beschläge und Schrauben mit Silikon zu setzen. Klar, man sollte anschliessend nicht nochmal eine Schicht lackieren wollen und man sollte auch nicht mit Silikonhänden über den Rumpf gehen, den man vielleicht auch noch streichen will. Aber ich habe festgestellt, dass nach einem Jahr die lackabstoßende Wirkung des Silikon nicht mehr vorhanden ist und dass man, sollte es erforderlich sein, bis an den Beschlag heranstreichen kann.
Vorteile des Silikon sind: es ist relativ günstig, es bleibt elastisch, es dichtet gut ab, es lässt sich einfach verarbeiten und Beschläge lassen sich gut wieder abbauen, falls erforderlich.
Aber ich wollte ja wissen, was Ihr so verwendet. Vielleicht gibt es ja noch etwas Besseres und ich kann noch etwas dazulernen und mich verbessern.
Ich freue mich über eine angeregte Diskussion
Klaus
Re: Welche Dichtmasse zum Setzen von Beschlägen und Schrauben?
Ich würde immer Sikaflex empfehlen.
Re: Welche Dichtmasse zum Setzen von Beschlägen und Schrauben?
oder Nautichem MS S40 (ist transparent)
manchmal reicht vielleicht auch einfach nur Lack
manchmal reicht vielleicht auch einfach nur Lack
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- Beiträge: 55
- Registriert: Di 31. Mär 2020, 10:05
Re: Welche Dichtmasse zum Setzen von Beschlägen und Schrauben?
Hallo,
in die Schraubenlöcher vor dem einschrauben etwas Lack reintropfen lassen.
Die Beschläge mit Sikaflex.
Silikon hat auf einem Holzboot nichts verloren.
Beim schleifen von Silokonresten legt sich der Staub und die Silikonreste auf das Boot und der nächte Lackiervorgang könnte in die Hose gehen.
Gruss
Andre R363
in die Schraubenlöcher vor dem einschrauben etwas Lack reintropfen lassen.
Die Beschläge mit Sikaflex.
Silikon hat auf einem Holzboot nichts verloren.
Beim schleifen von Silokonresten legt sich der Staub und die Silikonreste auf das Boot und der nächte Lackiervorgang könnte in die Hose gehen.
Gruss
Andre R363
20er Jollenkreuzer R363 "Lenya"
Re: Welche Dichtmasse zum Setzen von Beschlägen und Schrauben?
Ich habe von den Vereinskollegen auch noch gelernt, die Schrauben in zähes Fett zu tunken und damit einzusetzen. Ob das jetzt "Regionalfolklore" war, weiß ich nicht.
Re: Welche Dichtmasse zum Setzen von Beschlägen und Schrauben?
An den Mastbacken habe ich 4 Holz-Klampen und 1 Aluklampe. Diese werden nur mit in Fett getauchten Edelstahlholzschrauben festgeschraubt. Keine Spaksschrauben o.a. sondern Din 97 Holzschrauben. Diese dichten nach außen automatisch ab, da konisch gearbeitet. Beim malen mit Holzöllack werden diese nicht demontiert, sondern zusammen mit den Mastbacken in einem gemalt. Bisher unauffällig gut.
Bei den Beschlägen aller Art (Handläufe, Seerelingstützen, Klampen, Fallenumlenker, Winschpodeste), welche senkrecht auf dem Deck montiert sind, wo das Wasser also nicht seitlich runterläuft und die Verschraubung durch das Deck oder den Decksaufbau gehen, verwende ich ein MS-Polymer. Ist egal ob Pantera MS40 o. MS60 oder was preisgünstigeres, Hauptsache MS-Polymer! Auch die Schrauben nicht vergessen, so dass beim festziehen das Dichtmittel sich schön an den Schrauben rausdrückt. Also vorher ringsrum alles gut mit Abklebeband abkleben und nach dem festziehen spätestens nach 5 min wieder entfernen.
Von anderen habe ich gehört, dass Butylband verwendet wird. Dieses soll den großen Vorteil haben keine Schweinerei zu verursachen, es dauerelastisch und dicht bleibt, es sich auch nach Jahren rückstandslos und vor allen kinderleicht entfernen lässt. Ist also kein Klebemittel sondern ein Dichtmittel. Persönlich habe ich es aber noch nicht probiert, da nicht in der Schatzkiste vorhanden.
Gruß
Torsten
Bei den Beschlägen aller Art (Handläufe, Seerelingstützen, Klampen, Fallenumlenker, Winschpodeste), welche senkrecht auf dem Deck montiert sind, wo das Wasser also nicht seitlich runterläuft und die Verschraubung durch das Deck oder den Decksaufbau gehen, verwende ich ein MS-Polymer. Ist egal ob Pantera MS40 o. MS60 oder was preisgünstigeres, Hauptsache MS-Polymer! Auch die Schrauben nicht vergessen, so dass beim festziehen das Dichtmittel sich schön an den Schrauben rausdrückt. Also vorher ringsrum alles gut mit Abklebeband abkleben und nach dem festziehen spätestens nach 5 min wieder entfernen.
Von anderen habe ich gehört, dass Butylband verwendet wird. Dieses soll den großen Vorteil haben keine Schweinerei zu verursachen, es dauerelastisch und dicht bleibt, es sich auch nach Jahren rückstandslos und vor allen kinderleicht entfernen lässt. Ist also kein Klebemittel sondern ein Dichtmittel. Persönlich habe ich es aber noch nicht probiert, da nicht in der Schatzkiste vorhanden.
Gruß
Torsten