Dauerbeständigkeit von Leinölfarben

garfilius
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Re: Dauerbeständigkeit von Leinölfarben

Beitrag von garfilius » Mi 27. Dez 2006, 00:50

der 1K-Klarlack von Epifanes ist ein Alydharzlack. Nach meinen Recherchen sind Alkydharzlacke Nachfolger der Leinöllacke, weil Leinöl in guten Qualitäten und ausreichenden Mengen schwer zu bekommen ist. Da drehen wir uns im Kreis...
Dann wäre ja Leinölfarbe das Original und Alkyd das Plagiat ;-)
Empfiehlt jemand Epoxi? Oder PUR-Lacke?
garfilius
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Re: Dauerbeständigkeit von Leinölfarben

Beitrag von garfilius » Fr 29. Dez 2006, 01:11

wenn ich das richtig gelesen habe, ist der 1-K-Lack von Epifanes ein Alkydharzlack. Nun hat mir ein Maler mal erklärt, daß die Leinölfarben eigentlich die Vorgänger des Alkydharzlackes sind, weil heutzutage keiner mehr ausreichend gutes Leinöl herstellt.
Also eigentlich eher ein Ersatzprodukt für das Original....
Wenn man sich schon für Alternativen zum Alkyd/Leinöl entscheidet, wäre dann nicht Epoxydharz die ultima ratio? Oder was Anderes?

Grüße
Gero
ingopingo
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Re: Dauerbeständigkeit von Leinölfarben

Beitrag von ingopingo » Fr 29. Dez 2006, 03:05

Lass bloss die Finger von Epoxi zum lackieren! Das wird nichts. Nun mach es doch einfach so wie vorgeschlagen: Leinölgrundierung und Epifanes/Schooner/Le Tonk/Benar o.ä. zum lackieren. Und natürlich jährlich überholen.
Übringens sind alle 1K-Lacke insofern kompatibel, als dass Du Jahr für Jahr einen anderen zur Überholung nehmen kannst...
Swani
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Re: Dauerbeständigkeit von Leinölfarben

Beitrag von Swani » Fr 29. Dez 2006, 15:44

garfilius schrieb:
-------------------------------------------------------
> wenn ich das richtig gelesen habe, ist der
> 1-K-Lack von Epifanes ein Alkydharzlack. Nun hat
> mir ein Maler mal erklärt, daß die Leinölfarben
> eigentlich die Vorgänger des Alkydharzlackes sind,
> weil heutzutage keiner mehr ausreichend gutes
> Leinöl herstellt.
> Also eigentlich eher ein Ersatzprodukt für das
> Original....

Stimmt so nicht !

Alkydharz wird aus kondensation von Alkoholen,Säuren und organischen Ölen und Fetten hergstellt

Leinöl ist ein Pflanzenöl das aus dem reifen Samen des Flachs (Leinsamen) gewonnen wird

Leinöl ist in der Herstellung zu aufwendig, trocknet zu langsam und die UV und
witterungsbeständigkeit ist bei weitem nicht sogut wie bei Alkydharz

> Wenn man sich schon für Alternativen zum
> Alkyd/Leinöl entscheidet, wäre dann nicht
> Epoxydharz die ultima ratio? Oder was Anderes?
>
> Grüße
> Gero

Epoxydharz was nicht UV-beständig ist als auch PU halten nicht ewig
und renovieranstiche sind auch be diesen Beschichtungen notwenig

Nimm ein guten 1K Lack zB. Epifanes und verarbeite es nach Herstellerangabe
dann wirst du am längsten freude dran haben :)

Gruß

Swani




garfilius
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Re: Dauerbeständigkeit von Leinölfarben

Beitrag von garfilius » Sa 30. Dez 2006, 00:27

Ich muß weiter nerven ;-)
wieso heißt ein Alkydharzlack 1-K-Lack, obwohl es 1-K und 2-K eigentlich nur bei Epoxyd- und PU-Harzen gibt? Alkyd hat doch immer nur eine Komponente...

Ich arbeite in der Baubranche, und dort ist es möglich, Oberflächen im Außenbereich über mehrere Jahre hin (ohne Anschleifen und Zwischenanstrich!) mit einer haltbaren Beschichtung zu versehen. Zugegebenermaßen würde ich jedem von Lack im Außenbereich abraten, weil das nicht lange hält und abblättert, zumindest auf Holz. Man landet dann bei Lasuren (letztlich meist Acrylate), schwedischer Holzfarbe, oder ähnlichem... also alles nix mit "Tiefenglanz".

Andererseits schleift ihr doch eure Autos auch nicht jedes Jahr an und lackiert über? Also scheint es doch Beschichtungen zu geben, die ohne Auffrischung trotz Außeneinsatz mehrere Jahre halten. Das eine Beschichtung auf dem relativ "beweglichen" Untergrund Holz problematisch ist, ist mir auch klar.

@ingopingo Warum funktioniert Epoxy nicht?

Meine Hoffnung war, mit dem Leinöl/Tokinoise einen "weichen" Anstrich gefunden zu haben, der nicht nur als Film auf dem Holz klebt, sondern "einzieht". Wenn ich das aber jedes Jahr neu machen muß, ist mir das zu aufwendig.

Ich bin am überlegen, mal einen Test mit meinem Parketthartöl zu machen. Da brauch ich nichts anzuschleifen, einen matten Glanz habe ich auch und kann bei Bedarf einfach neu drüber wischen. Ist aber eigentlich nicht für den Außenbereich :-(

Fragen über Fragen.....

Grüße
Gero
acksel
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Re: Dauerbeständigkeit von Leinölfarben

Beitrag von acksel » Sa 30. Dez 2006, 06:58

gero,
du bist da auf dem richtigen weg. mach das so wie oben beschrieben.
sämtliche "modernen" materialien versagen früher oder später auf dem schiff, weil sie entweder zu hart sind, oder/und nicht tief genug einziehen. arbeitet das holz, bekommt der lack risse, wird von wasser unterwandert und das wars dann. zur erneuerung müsste das zeugs dann komplett wieder runter. und genau hier liegt der vorteil von lacköl/1k/alkyd.
und wenn du das alles ganz genau wissen willst, was hier den rahmen völlig sprengen würde, gehst du entweder in die "suche", oder durchstöberst mal die restaurationsabteilungen hier auf der seite, da steht sehr vieles über lacke und farben, und wie man es früher machte.
Grüsse von der Elbe!
Axel

www.classic-modellyacht-design.de
Swani
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Re: Dauerbeständigkeit von Leinölfarben

Beitrag von Swani » Sa 30. Dez 2006, 10:33

garfilius schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ich muß weiter nerven ;-)
> wieso heißt ein Alkydharzlack 1-K-Lack, obwohl es
> 1-K und 2-K eigentlich nur bei Epoxyd- und
> PU-Harzen gibt?

Wie kommst du darauf ? :-D


>Alkyd hat doch immer nur eine
> Komponente...

Meistens aber nicht immer.


> Ich arbeite in der Baubranche, und dort ist es
> möglich, Oberflächen im Außenbereich über mehrere
> Jahre hin (ohne Anschleifen und Zwischenanstrich!)
> mit einer haltbaren Beschichtung zu versehen.
> Zugegebenermaßen würde ich jedem von Lack im
> Außenbereich abraten, weil das nicht lange hält
> und abblättert, zumindest auf Holz. Man landet
> dann bei Lasuren (letztlich meist Acrylate),
> schwedischer Holzfarbe, oder ähnlichem... also
> alles nix mit "Tiefenglanz".
>
> Andererseits schleift ihr doch eure Autos auch
> nicht jedes Jahr an und lackiert über? Also
> scheint es doch Beschichtungen zu geben, die ohne
> Auffrischung trotz Außeneinsatz mehrere Jahre
> halten. Das eine Beschichtung auf dem relativ
> "beweglichen" Untergrund Holz problematisch ist,
> ist mir auch klar.
>
> @ingopingo Warum funktioniert Epoxy nicht?
>
> Meine Hoffnung war, mit dem Leinöl/Tokinoise einen
> "weichen" Anstrich gefunden zu haben, der nicht
> nur als Film auf dem Holz klebt, sondern
> "einzieht". Wenn ich das aber jedes Jahr neu
> machen muß, ist mir das zu aufwendig.
>
> Ich bin am überlegen, mal einen Test mit meinem
> Parketthartöl zu machen. Da brauch ich nichts
> anzuschleifen, einen matten Glanz habe ich auch
> und kann bei Bedarf einfach neu drüber wischen.
> Ist aber eigentlich nicht für den Außenbereich
> :-(
>
> Fragen über Fragen.....
>
> Grüße
> Gero



Irgendwie werd ich den Eindruck nicht los das du nur Fragen stellst
um deine schon vorgefasste Meinung bestätigt zu bekommen.
Glaube deine einzige Frage besteht nur darin wie man
möglichst billig und mit möglichst wenig Arbeitsaufwand das Boot
einigermaßen ansehnlich hinbekommt.
Das Ergebnis scheind dir egal zu sein ?
Du liest die Antworten nicht und Ratschläge hier aus dem Forum nimmst du nicht an

Würd dir empfehlen verkauf dein Holzboot und kauf dir was aus GFK


Gruß

Swani

garfilius
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Re: Dauerbeständigkeit von Leinölfarben

Beitrag von garfilius » So 31. Dez 2006, 01:34

Swani schrieb:
-------------------------------------------------------
> obwohl es
> > 1-K und 2-K eigentlich nur bei Epoxyd- und
> > PU-Harzen gibt?
>
> Wie kommst du darauf ? :-D
1. Komponente Harz 2. Komponente Härter

> >Alkyd hat doch immer nur eine
> > Komponente...
> Meistens aber nicht immer.

mir fällt jetzt auf Anhieb kein Alkydharzlack ein, bei dem ich zwei Dosen mit zwei Komponenten kaufen muß, aber da bin ich anscheinend nicht auf dem neuesten Stand.
>
> Irgendwie werd ich den Eindruck nicht los das du
> nur Fragen stellst
Dein Eindruck täuscht Dich.
>
> Glaube deine einzige Frage besteht nur darin wie man
> möglichst billig und mit möglichst wenig Arbeitsaufwand das Boot
> einigermaßen ansehnlich hinbekommt.

Du hast die Frage nicht verstanden. Das Ergebnis ist mir nicht völlig egal, billig muß es auch nicht sein, aber es muß funktionieren. Die bisherigen Ratschläge waren: einmal im Jahr alles abschleifen und überlackieren - und dafür scheint ja jedes System geeignet zu sein ;-)

Leinöl/le Tonk wurde mir empfohlen, weil man da nur mit Leinöl jedes Jahr drüber gehen müßte - scheint nicht zu stimmen.

Epoxy wurde mir empfohlen, weil man da mehrere Jahre Ruhe hätte - das soll nun gar nicht funktionieren - warum auch immer, die Antwort steht noch aus.

Jetzt soll die ultima ratio ein Alkydlack sein, der in einem halben Dutzend Schichten aufgebracht werden muß und jährlich komplett zu überholen ist... das kanns doch nicht sein!

Wie Du siehst, lese ich die Antworten wohl. Ich suche aber keine Beschäftigung für mehrere Winterwochenenden, sondern eine möglichst einfache und lang haltbare Lösung. Dabei sind die Kosten sekundär, der Arbeitsaufwand primär.

> Würd dir empfehlen verkauf dein Holzboot und kauf
> dir was aus GFK

Anscheinend bist Du der Meinung, daß bei GFK keine Pflegearbeiten anfallen. Du irrst!

Ich hätte natürlich auch gern das klavierlack-lackierte glänzende Boot, aber wenn das nur um den Preis des jährlichen Abschleifens und Neulackierens zu haben ist, muß ich meine Ansprüche runterschrauben..

Gruß
Gero
Swani
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Re: Dauerbeständigkeit von Leinölfarben

Beitrag von Swani » So 31. Dez 2006, 12:09

Moin garfilius,

Aus deinen Antworten erschliese ich das du wirklich nichts gelesen oder es nicht verstanden hast was hier geschrieben wurde.
Du wieder sprichst dir selber ;-)

Ich kann dir nur empfehlen aufmerksammer zu lesen und durch lesen ähnlicher Beiträge hier im Forum etwas zu lernen.

Noch ein Versuch meinerseits :)

Ich versuch es jetzt stichpunktartig zu schreiben in der Hoffnung das du es verstehst.

Deine Frage war :
Deck neu lackieren mit Leinöl und Le Tonki + Renovierungsanstich mit Leinöl

1. Antwort:

-Le Tonki ist EINE Möglichkeit !

-Renovierungsanstich mit Leinöl ist falsch !

-Richtiger Renovierungsanstich wäre: leichtes anschleifen vom Le Tonki
und mit 1-2 schichten Le Tonki überstreichen.
Kompletter neuaufbau der Beschichtung nicht nötig !

-Renovierungsanstich nötig : 1 Jahr ODER nach Zustand, nur Ausbessern von Schadstellen langt häufig auch

-Meine Meinung zu Le Tonki: Zu hart, keine gute Glanzhaltung, Farbton zu gelb
(Le Tonki No.1 soll besser sein, hab dazu keine Meinung weil noch nicht getestet)


2. Antwort:

-Zweite Möglichkeit ist 1K Alkydharzlack

-Markenlack verwenden zB. Epifanes. Sikkens, International, Seajet Hempel usw...

-Beschichtung nach Herstellerangaben

-Renovierungsanstich nötig: wie bei Le Tonki
Auch hier KEIN komplettes entfernen der Beschichtung nötig
Wie bei Le Tonki NUR ein gutes anschleifen nötig

-Je nach Zustand langt auch ausbessern von Schadstellen

-Je nach Anspruch und Zustand kann ein Renovierungsanstich auch
erst nach 2-4 Jahren erfolgen.

Meine vorgehensweise bei 1K Alkydharz:
1-2 Schichten 2K-Alkydharz ( Epifanes PP Extra) mit Leintuchballen einreiben
6-8 Schichten 1K- Epifanes klar od. Hartholzlacköl, Alternativprodukte von Seajet oder Sikkens


3.Antwort

-Vorteil : Epoxidharz hohe Witterungsbeständigkeit

-Nachteil: Nicht 100% UV stabil was überlackierung mit PU-Lack nötig macht,
vergilben, zu hart, schwieriges aufbringen
Kritische haftung was unterwandern mit Wasser zu folge hat.

-Renovierungsanstiche oder Schadstellen ausbessern ohne farbunterschiede fast nicht möglich

-Komplettes entfernen ohne Beschädigng oder Materialabtrag nicht möglich

Meine Meinug zu Epoxid: Wenn dann nur ganz dünn als Grundierung,
Gute haltbare Beschichtung für Laien fast nicht möglich
Für Jollenkreuzer nicht geeignet weil zu hart .

4.Antwort

Sonstige 2K-Lack- Beschichtung

Unötiger Aufwand und nicht wesentlich haltbarer mit fast allen Nachteilen von Epoxid
Schönes Ergebnis für Laien meist nicht machbar, zu aufwendig, zu teuer
Für Jollenkreuzer nicht geeignet

5.Antwort

Letzte Möglichkeit aber hier sehr umstitten : Eine Coelan-Beschichtung

Coelan = 1K-PU-Lack

-Vorteil: Lange Glanzhaltung, sehr flexibel, UV stabil, leicht zu entfernen.

-Nachteil: Beschichtung bekommt Plastikausehen, kein anfeuern der Holzfarbe,
Bei dicker Beschichtung trübes aussehen, teuer, Primer und genaue Verarbeitung
nach Herstellerangabe nötig !, Schadstellen sind umgehend auszubessern sonst gleiches unterwandern von Wasser wie bei Epoxid
Auch bei Coelan muss Renovierungsanstrich nach wenigen jahren erfolgen


>>Anscheinend bist Du der Meinung, daß bei GFK keine Pflegearbeiten anfallen. Du irrst!

Nein bin ich nicht, wie kommst du darauf ?

Es bedarf aber keiner transparenten Beschichtung :)

Bin seid über 20 Jahren in der Yacht- und Bootrestaurierung tätig
Kann das durchaus beurteilen :)


>>Ich hätte natürlich auch gern das klavierlack-lackierte glänzende Boot, aber wenn das nur um den Preis des jährlichen Abschleifens und Neulackierens zu haben ist, muß ich meine Ansprüche runterschrauben..


Wohl das Einfachste ...


Gruß


Swani




ingopingo
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Re: Dauerbeständigkeit von Leinölfarben

Beitrag von ingopingo » Mo 1. Jan 2007, 22:20

Also: Epoxi geht wie gesagt gar nicht! Zu hart, zu UV-instabil, zu schlecht wieder zu entfernen. Vergiss' es einfach. Wirklich. Macht keiner.

Auch Grundierung mit Epoxi würde ich nicht empfehlen. Auch nicht unbedingt mir 2K-Lack. Beides zu hart, gibt Risse usw. Was ist denn Dein Problem mit 1K-Lacken? Du kommst an einer jährlichen Überholung so oder so nicht 'rum... Es gibt kein Patentrezept, diese Arbeit zu umgehen. Haben genug Eigner schon schlechte Erfahrungen gesammelt, möchtest Du dich unbedingt einreihen?
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