Kielbolzen Folkeboot

Dedel
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Re: Kielbolzen Folkeboot

Beitrag von Dedel » Sa 29. Nov 2014, 22:32

Die zubetonierten "Taschen" im Ballast waren schnell mit einem Bohrhammer geöffnet. Die Muttern mit einem scharfen Meißel und anständigen Hammer geweitet und runter geschraubt.
Vorteilhaft ist dabei alle Maulschlüssel zw. 28-32mm zu haben (sihe Bild der Muttern).
Bei unserer Lill ist der vorderste Bolzen anders konstruiert als in der allg. Zeichnung von 1961.
Sie ist ja auch 14 Jahre älter ;). Bei ebay 25 Eschenkeile für 16€ gekauft und beim gut sortierten Schrotthändler in Billstedt noch vier schöne Stahlkeile für 8€ gefunden. Dann ging es zu zweit an einem Nachmittag daran den Ballast vom Boot zu trennen. Boot mit den 4 Kettenzügen leicht angehoben, in jeweils 2 Taschen die Bolzen mit den Stahlkeilen mm weise nach oben gedrückt. Erst von vorn nach hinten.
Parallel zw. Kielplanke und Ballast die Eschenkeile eingetrieben. Dort wo der Kielbolzen nicht mehr weiter nach oben mochte, den meistens doch schon vorhandenen Spalt genutzt um den entsprechenden Kielbolzen mit einem scharfen etwas dickeren Eisensägeblatt zu durchtrennen. Geht bestimmt auch mit einem sog. elektr. Fuchsschwanz. Das haben wir nur am Vordersten, am 2. von hinten und die beiden mittleren M12 VA Bolzen machen müssen.
Beim 2. Bolzen von hinten (es war der letzte noch zu bearbeitende) gab es einen kleinen Knall und wir wurden kurz auf dem Trailer, links und rechts sitzend, durchgeschüttelt. Der Ballast war vorab mit Platten am Trailer vor umfallen gesichert worden.
Nun noch das Boot 10cm hochgezogen, wg. eines noch vermeintl. vorhandenen Bolzen (Nr. 3 von hinten), welcher mit den Stahlkeilen sich nach oben drücken ließ.
Dann konnte der Trailer mit Ballast rausgefahren werden. Zur weiteren Bearbeitung.
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Dedel
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Re: Kielbolzen Folkeboot

Beitrag von Dedel » Sa 29. Nov 2014, 22:56

Der nächste Schritt war nun das Eisen mit möglichst geringen Schäden aus dem Holz zu bekommen. Ich habe mir ein Werkzeug aus 10x50mm Material gebaut, welches nach dem Prinzip eines Korkenziehers arbeitet. Im vorigen Winter hatte ich mit dem hintersten Bolzen mit 2 kleineren Wagenhebern links und rechts neben dem Kielbolzen wenig Erfolg gehabt und musste die Wrange aufsägen.
Da sie aber wg. einer alten, nicht mehr vorhandenen Einbaumaschiene, gekürzt worden war sollte sie sowieso weg.
Das wollte ich diesesmal anders versuchen. Mit Erfolg. Ich konnte mit einem 12t Heber und dem Hebelarm, alle Bolzen durch die Wrangen ziehen, mit Leichtigkeit. Einzig die vorhanden Schäkel waren unterdimensioniert und sind nun nicht mehr zu gebrauchen :-).
Wie in dem Bild mit den 7 Kielbolzen zu sehen, hing der Kiel eigentlich nur an den improvisierten 12mm VA Bolzen, wofür in den Guß von oben irgendwie ein M12 Gewinde gebohrt und geschnitten wurde. Ansonsten waren die Kielbolzen nach 67 Jahren nicht mehr vorhanden im Bereich der 7cm starken Kielplanke.
Schon erstaunlich wie der gequollene Rost in der Eiche den Kiel trotzdem noch am Boot gehalten hat.

Es geht weiter.......
Gruß
Detlef
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Re: Kielbolzen Folkeboot

Beitrag von günni » Di 2. Dez 2014, 02:48

Dedel schrieb im vorletzten Beitrag:"....mit Meissel und Hammer...!". Das geht mit einem Mutternsprenger (für wenig Geld im Fachhandel) eleganter und erspart das Gewummere im Boot. Wenn die Mutter runter ist taug das Dingsbums auch als Pseudo-Schraubstock zum Loesen des Bolzens durch Drehung.
Gruesse an den Kuhfuss-Klub, guenni.


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Re: Kielbolzen Folkeboot

Beitrag von Dedel » Do 4. Dez 2014, 21:35

Moin Moin,
War heut zufällig beim Werkzeug Händler und dort hingen solche Mutternsprenger. Für die Größe -37mm werden 84€ Netto verlangt. Die Muttern im Kiel von Lill waren zum großen Teil sehr Pyramidenförmig wegoxidiert. Dort würde der Mutternsprenger vermutlich abrutschen. Die Idee das Werkzeug zu benutzen um mit Torsionkräften den Bolzen in der Wrange zu lösen finde ich interessant wenn's funktioniert. Ich hätte aber etwas Bedenken die Kräfte die dabei entstehen, könnten die Wrangen - Plankenverbindung zu stark belasten. Denn man müsste schon eine lange Stange ansetzen um eine 20mm Welle so zu verdrehen das ca. 50cm tiefer sich der Rost von der Eiche löst. Bei uns waren es sicherlich an die 5t. Zugkraft gewesen.
Gruß
Detlef
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Re: Kielbolzen Folkeboot

Beitrag von André bauer » Di 9. Dez 2014, 12:58

Moin,
bei der Größe kann vorsichtig auf zwei gegenüberliegenden Seiten von oben mit der Flex einschneiden.
Dann noch vorsichtiger mit Schleifscheibe den Rest wegnehmen.
Das letzte Bißchen kann man mit Hammer und Meißel wegschlagen.
Ich hab bei meinen Bolzen damals einfach von oben durch den Bolzen durchgeschnitten, weil klar war das der auch neu muß.

Grüße,
André
Gruß,
André

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Re: Kielbolzen Folkeboot

Beitrag von Dedel » Mi 10. Dez 2014, 00:04

Hallo André ,
Da komm ich jetzt nicht mit😳.
Wo die Flex ansetzen? In der Kieltasche?
Ich denke Du hast keine Vorstellung von Der "Kieltasche" im Ballast des Folkes.
Da kanns höchstens was mit 'nem Dremel anfangen.
Gruß Detlef
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Re: Kielbolzen Folkeboot

Beitrag von Dedel » Mi 10. Dez 2014, 00:12

Hallo und Moin Andrè,
da komm ich jetzt nicht mit. Meinst Du in den "Kieltaschen" im Ballast vom Folke?
Da kommt man mit 'nem Dremel maximal ran zum schleifen.
Gruß
Detlef
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Re: Kielbolzen Folkeboot

Beitrag von André bauer » Mi 10. Dez 2014, 11:21

Moin Detlef,
nee.. Meine Muttern saßen innen auf der Kielsohle bzw. den Bodenwrangen.
Die Bolzen sind von unten durchgesteckt.

In den Taschen kommt man natürlich sehr schlecht ran.
Aber das Problem sitzt ja eigentlich oben wo der Bolzen durchs Holz geht bzw. im Schiff wo die Bolzenköpfe / Muttern schlecht belüftet sind und Blätterteig bilden.
Habe die Bolzen von unten gezogen, indem ich in den Bolzenkopf von unten Löcher gebohrt und Gewinde geschnitten habe.
Dann ein großes Rohr mit einer Platte versehen, dieses an den Kiel etwas angepasst und eine Gewindestange durchgesteckt.
Eine passende Mutter drauf, die Stange in den Bolzen geschraubt und die Mutter auf der Abziehvorrichtung angezogen.
Wenn die Gewindestange eine Nummer kleiner ist, als der Bolzen reichen die Haltekräfte des Gewindes aus um den Bolzen zu ziehen.
Mindestgewindetiefe ist immer 1,6x d für Stahl.

Der Bolzen rostet im Ballastbereich eigentlich nicht, damit sollte er auch mit dem Ballast keine Verbindung haben, die besonderen Widerstand erzeugt.
Wenn doch, solltest Du das Boot dringend galvanisch untersuchen lassen, dann sind z.B mit Sicherheit zu wenig Zinkanoden am Schiff bzw. falsch platziert.

Gruß,
André
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André

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Re: Kielbolzen Folkeboot

Beitrag von Dedel » Mi 10. Dez 2014, 22:51

Moin André ,
Der Block geht um die Kielbolzen am Folkeboot. Wenn Du Dir die gezogenen Bolzen in den Fotos anschaust wirst du sehen das sie immer in der Kielplanke durchgerostet sind. Beim Folke gehen die Kielbolzen auch immer durch eine Wrange. Das bei der Lill der vorderste ohne Wrange 1947 montiert wurde ist wohl eher ungewöhnlich und wird von uns auch geändert werden. Auch wenn wir dafür 2Spanten kürzen müssen.
Gruss
Detlef
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Re: Kielbolzen Folkeboot

Beitrag von Dedel » Do 11. Dez 2014, 20:40

Moin,
wollte noch einmal ein Bild von der Position des vordersten Kielbolzen zeigen und wie es in der Zeichnung von 1962 vorgesehen ist. Die im Guss vorgesehene Aussparung ist eigentlich für einen kleineren Bolzen vorgesehen welcher den orig. Mastfuß mit Kielplanke und Steven in dem Ballast fixiert . Ich überlege die 2 Spanten zu Gunsten der Wrange, welche neu gefertigt und ein paar cm nach hinten wandert, zu kürzen. Dann die Wrange mit der Bolzendimension M14 oder M16 an der Ballastspitze zu fixieren. Ich möchte den alten Mastbock welcher zw. den Wrangen mit langen 6mm Spaxschrauben fixiert war, in bzw. auf die Wrangen einarbeiten. So wie es mir Dirk in einem anderen Blog über die Mastfüßaufnahme von seinem Lindbau gezeigt hat.
Gruß
Detlef
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