was tun wenn Holzfolke 18 Monate an Land muss?

Maren
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Re: was tun wenn Holzfolke 18 Monate an Land muss?

Beitrag von Maren » Di 3. Jul 2007, 13:24

Hallo Wolfi,

ein Holzboot 18 Monate allein lassen zu müssen, ist hart. Das geht nur, wenn du wirklich zuverlässige Leute an deiner Seite hast, die sich eigenverantwortlich um das Boot kümmern.
Die Tipps von Adler-Martin sind alle völlig ok.
Jedoch das Boot im Wasser zu lassen-wenn das ginge-halte ich für schlecht, weil dann aufgrund der wechselnden Wasserstände durch Sturm und verschiedene Wetterverhältnisse - dazu gehört der Winter - auf jeden Fall möglichst täglich jemand nach dem Boot gucken müßte, wenn du so jemanden hast, toll!
Ich würde aus all den vorgenannten Tipps aus eigener Erfahrung folgendes versuchen zu organisieren: Das Boot in die Halle stellen, abdecken, aber Durchlüftung ermöglichen, 2-3 zuverlässige Leute (die sich möglichst mit Holzbooten auskennen) für jeweils 1 Woche in abwechselnder Folge aufzuteilen und diese anzuleiten, alle 2-3 Tage, je nach äußerer Witterung, das Boot mit Schlauch oder Gießkanne auf den Landungen gründlich zu wässern. Man kann auch versuchen, Decken im Rumpf auszulegen, würde ich aber aufgrund von Schimmelbefall und schlechter Lüftung nicht machen oder nur in der Zeit, wo die Luft sehr trocken ist. Wenn das regelmäßig und ordentlich gemacht wird, gibt es keine dramatischen Schäden nach 18 Monaten. Die Leute sollten aber genau wisen, worauf es ankommt.
Alle Folkesegler wissen, das die Trocknung schon ziemlich bald an Land sichtbar wird und man nach dem Winter froh ist, wenn das Schiff endlich wieder zu Wasser geht.
Also gutes Gelingen wünscht

Maren, FG 217
Folkboat Maya
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Re: was tun wenn Holzfolke 18 Monate an Land muss?

Beitrag von Folkboat Maya » Di 3. Jul 2007, 16:06

Ich hab gerade ein Folkboat gekauft, dass ca 20 jahre in einer Halle gelagert war( In Canada, Mahagoni Klarlack finish)
Hat erst sehr viel Wasser aufgenommen, ist aber jetzt voellig dicht, ohne irgenwelche Schaeden.
Irgendwann hoert's auf zu schrumpfen, bzw. quillts genauso wieder auf
Andreas
André bauer
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Re: was tun wenn Holzfolke 18 Monate an Land muss?

Beitrag von André bauer » Di 3. Jul 2007, 16:36

@Andreas
dann war Dein Boot aber noch nicht völlig trocken.
Meine Seebrise stand auch mind. 5 Jahre in der Bretagne draußen, ohne eine offene Fuge, dafür ist der Rest vom Boot, vor allem das Deck verfault.
Den Planken geht es hervorragend.
Jetzt ist das Boot 8 Monate hier, steht auch noch draußen und die Fugen öffnen sich,
obwohl ich je nach Wetter beinah jeden Tag hinfahre und mit der Gartenspritze und Jutesäcken wässere.
Soviel zum Klima. Kanada ist ja auch nicht gerade trocken, da kann auch die Halle sehr feucht gewesen sein.
Wenn Holz richtig ausgetrocknet ist, quillt da nichts mehr.
Außerdem ist dann durch kaputte Zellen der Weg frei für Fäulnis, weil der Atmungsprozess im Holz gestört ist.

Gruß,
André
Gruß,
André

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Folkboat Maya
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Re: was tun wenn Holzfolke 18 Monate an Land muss?

Beitrag von Folkboat Maya » Di 3. Jul 2007, 17:02

Andre,
(Zentral) Canada ist sau trocken, im Winter.
Kann Dir Fotos schicken, vom Boot 1981 vor der Einlagerung, general ueberholt, wie neu
und jetzt, wie neu.
Vielleicht, weils es sefr gut lackiert war, oder weil es Mahagoni ist?

Andreas
André bauer
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Re: was tun wenn Holzfolke 18 Monate an Land muss?

Beitrag von André bauer » Di 3. Jul 2007, 18:21

Selbst bei Schwesterschiffen gibts große Unterschiede.
Ein Schwesterschiff meines Bootes, gehört einem Bekannten, liegt in Ostdeutschland an Land dies Jahr.
Er hat wesentlich größere Fugen als ich, allerdings kann er auch nich jeden Tag hinfahren und wässern.
Also, gleiche Holzsorte (Tabascomahagoni) und trotzdem.
Mahagoni gibts in ca. 600 Arten die auch alle unterschiedliche Trocknungsverhalten haben.
Am besten wäre eine Halle mit Lehmboden oder so und möglichst nah am Wasser oder Wald gelegen,
das die Feuchtigkeit nicht so schwankt.
18 Monate im Wasser ohne Aufsicht halte ich auch für keine gute Idee.
Aber auch an Land muss mal jemand nachgucken.
Was ist denn mit dem Hafenmeister oder so, kann der nich gegen schmales Trinkgeld mal gucken gehen,
wenn das Boot im Wasser bleibt?
Eine automatische Lenzpumpe mit sehr niedrigem Schwimmer ist gut.
Eine Persening über das ganze Boot ist auch wichtig, halte ich generell für eine gute Sache,
auch für den Lack über Wasser.
Wichtig ist dann nur die Belüftung, die muß sehr gut sein.
Vorne und hinten offen, auch die Luken an Deck.
Gegen Schnee und Eis muss das Ganze dann noch gut abgestützt werden.
Bootshäuser auf dem Wasser gibts auch bei Euch nich, oder Wolfi?
Die ultimative Lösung, gibts in Holland immer noch viel.
Mit Segelbooten als Saisonliegeplatz natürlich schwierig...sch.. Höhe.

Grüße,
André
Gruß,
André

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