Jollenkreutzer (Eiche,Karwel) BJ67 fit machen und halten...
Re: Jollenkreutzer (Eiche,Karwel) BJ67 fit machen und halten...
Hallo und Moin Rene,
In einem deiner letzten Bilder von innen sind ja schon so einige mm Spalten durch Trocknung der Eichenbeplankung zu sehen. Ich habe mal gehört das in solch einem trockenen Zustand die beste Möglichkeit sei das Boot auszuleisten und evtl. mit einer Epoxidbeschichtung von außen dauerhaft trocken zu legen. Von Innen atmungsaktiv zu beschichten. Dann können meines Erachtens auch später noch in zukünftigen Wintern die Spanten repariert werden. Das gleiche gilt auch für den Schwertkasten.
Evtl. beschränkt sich das Ausleisten ja nur auf den UW Bereich.
Nur so mal eine Überlegung von mir auf Grundlage der Bilder.
Gruß
Detlef
In einem deiner letzten Bilder von innen sind ja schon so einige mm Spalten durch Trocknung der Eichenbeplankung zu sehen. Ich habe mal gehört das in solch einem trockenen Zustand die beste Möglichkeit sei das Boot auszuleisten und evtl. mit einer Epoxidbeschichtung von außen dauerhaft trocken zu legen. Von Innen atmungsaktiv zu beschichten. Dann können meines Erachtens auch später noch in zukünftigen Wintern die Spanten repariert werden. Das gleiche gilt auch für den Schwertkasten.
Evtl. beschränkt sich das Ausleisten ja nur auf den UW Bereich.
Nur so mal eine Überlegung von mir auf Grundlage der Bilder.
Gruß
Detlef
Re: Jollenkreutzer (Eiche,Karwel) BJ67 fit machen und halten...
Blos nicht in Aktionismus ausbrechen, bzw. denselben schnell einstellen. An meinem Boot (15er JK, etwas älter als deiner) wird seit Jahrzehnten nur das gemacht was wirklich notwendig ist. In den meisten Jahren erschöpft sich die Arbeit auf Ausbesserungen der Lackierung und des Antifouling (das muss regelmäßig sein) und die Reinigung der Bilge. Ausleisten kannst du den Rumpf bei Bedarf auch noch in 30 Jahren
Am besten du prüfst in wie weit Planken, Spanten usw. weich geworden sind. Dein Rumpf sieht auf den Bildern vielleicht ein wenig "verwahrlost" aus, aber nicht "vergammelt". Wenn sich unter dem weißen Spachtel keine Fäulniss verbirgt, einfach glatt schleifen und sitzen lassen. Nach meiner Erfahrung sind solche Spachtelstellen im UW-Bereich ziemlich unkritisch. Denn auch hier wird das gesamte Holz mit Wasser gesättigt. Problematisch ist so etwas nur über Wasser. Denn da kann sich ein unter dem Polyester ein Lebensraum für Pilze bilden. Zumindest habe ich Spachtelstellen an genau den Stellen wie du auch. Das Holz darunter ist fest.
Wichtig ist es die Bilge zu reinigen. Ich empfehle dir den lockeren Anstrich erst einmal mit Spachtel und Staubsauger zu entfernen. Achtung !!!! Früher wurde die Bilge gerne mit Bleimennige (hoch giftig) gestrichen. Also wenn etwas unter dem losen Material rot schimmert nicht schleifen !!! Am bestend das lose Zeugs abkratzen, alles sauber machen und dann die Bilge mit Ovatrol D1 tränken. Allerdings benötigt das Boot nach der D1 Behandlung etwas länder zum Dichtquellen.
Vor dem zu Wasser lassen lege ich einfach die Bilge mit alten Handtüchern, Decken usw. aus. Die dann mit einem Wasserschlauch gut befeuchtet werden. Am Schluss bleiben noch so ca. 6cm Wasser in der Bilge stehen. Nach ein paar Tagen muss man nachwässern. Am ersten Tag kann man unter dem Boot duschen. Nach einer Woche ist es allerdings dicht.
Viel spass mit dem schönen Boot.
Olaf

Am besten du prüfst in wie weit Planken, Spanten usw. weich geworden sind. Dein Rumpf sieht auf den Bildern vielleicht ein wenig "verwahrlost" aus, aber nicht "vergammelt". Wenn sich unter dem weißen Spachtel keine Fäulniss verbirgt, einfach glatt schleifen und sitzen lassen. Nach meiner Erfahrung sind solche Spachtelstellen im UW-Bereich ziemlich unkritisch. Denn auch hier wird das gesamte Holz mit Wasser gesättigt. Problematisch ist so etwas nur über Wasser. Denn da kann sich ein unter dem Polyester ein Lebensraum für Pilze bilden. Zumindest habe ich Spachtelstellen an genau den Stellen wie du auch. Das Holz darunter ist fest.
Wichtig ist es die Bilge zu reinigen. Ich empfehle dir den lockeren Anstrich erst einmal mit Spachtel und Staubsauger zu entfernen. Achtung !!!! Früher wurde die Bilge gerne mit Bleimennige (hoch giftig) gestrichen. Also wenn etwas unter dem losen Material rot schimmert nicht schleifen !!! Am bestend das lose Zeugs abkratzen, alles sauber machen und dann die Bilge mit Ovatrol D1 tränken. Allerdings benötigt das Boot nach der D1 Behandlung etwas länder zum Dichtquellen.
Vor dem zu Wasser lassen lege ich einfach die Bilge mit alten Handtüchern, Decken usw. aus. Die dann mit einem Wasserschlauch gut befeuchtet werden. Am Schluss bleiben noch so ca. 6cm Wasser in der Bilge stehen. Nach ein paar Tagen muss man nachwässern. Am ersten Tag kann man unter dem Boot duschen. Nach einer Woche ist es allerdings dicht.
Viel spass mit dem schönen Boot.
Olaf
-
- Beiträge: 2357
- Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26
Re: Jollenkreutzer (Eiche,Karwel) BJ67 fit machen und halten...
Hallo René,
eine Ferndiagnose ist nicht möglich, weil der Fortschritt der Fäulnis und die restlichen aktuellen Eigenschaften des Holzes nicht so eingeschätzt werden können.
Bestimmt kann das Boot über diese Saison nochmal provisorisch fit gemacht werden.
Sei Dir auch bewusst das die Planken aus Eiche stärker schwinden und quellen als welche aus Mahagoni.
Wenn das Boot allerdings zu lange trocken stand (wie trocken ist das Holz?) wird das Holz nicht mehr so stark quellen und die Fugen schließen sich nicht.
Anders rum quellen sie zu stark auf, wenn sie im Herbst nass ausgeleistet werden.
Zum Ausleisten muss das Holz so trocken wie möglich sein, sonst brechen die Spanten durch den Druck der Planken.
Wenn die Fugen schon auf sind, nimmt das Boot provisorisch gedichtet noch mehr Wasser als normal auf.
Abhängig von Holzart, Zustand und Plankenstärke kann das Holz länger brauchen als einen Winter, um trocken genug zu sein für das Ausleisten.
Ein Beitrag wie der von Olaf mag bei seinem Boot funktionieren, lässt sich aber nicht übertragen.
Allein dieser Satz widerspricht sich in sich:
"Wenn sich unter dem weißen Spachtel keine Fäulniss verbirgt, einfach glatt schleifen und sitzen lassen."
Um rauszufinden, ob unter dem Spachtel Fäulnis ist, muss der Spachtel ja runter...
Polyester hat grundsätzlich mit Epoxy nur gemein, das beide als Harz im Bootsbau genutzt werden.
Die Verbindung mit dem Holz ist bei Epoxy wesentlich besser.
Natürlich muss es korrekt verarbeitet werden.
Und genau das ist vielen Schiffen mit Polyester nicht widerfahren und es hat den teilweise berechtigten Namen Leichentuch bekommen.
Sie sind im nassen Zustand beschichtet worden bei zu niedrigen Temperaturen, ohne Untergrundvorbereitung wie G4 u-Harz, welches für Holz-Polyester ein Haftvermittler ist.
G4 wird bei Epoxy nicht verwendet, es haftet schlechter als Epoxy.
Außerdem hat jeder einen anderen Anspruch an sein Schiff.
Du hast mit der angestrebten Vollrestauration ja schon mal einen hohen Anspruch deutlich gemacht.
Detlef hat grundsätzlich recht, in dem Zustand kann einfach ausgeleistet werden, allerdings muss der Rumpf dazu die volle Festigkeit haben und die Spanten müssen vorher repariert werden.
Eine Beschichtung mit Epoxy funktioniert nur mit Konsequenz, trocken muss das Boot sein!!
Und eine Beschichtung nur unter Wasser ist ähnlich gefährlich wie Polyester.
Am besten wird das Boot rundum beschichtet, auch Deck und Kajütaufbau.
Auch die müssen die volle Festigkeit haben, Rumpf und Deck sind eine Einheit, Festigkeit die das Deck nicht hat, muss der Rumpf auffangen, was er nicht kann, weil er nicht so gebaut wurde.
Der Glaube mit Halbherzigkeit wie kaputten Spanten, feuchten Planken oder Ähnlichem Erfolg zu haben ist so hartnäckig wie dumm.
Gruß,
André
eine Ferndiagnose ist nicht möglich, weil der Fortschritt der Fäulnis und die restlichen aktuellen Eigenschaften des Holzes nicht so eingeschätzt werden können.
Bestimmt kann das Boot über diese Saison nochmal provisorisch fit gemacht werden.
Sei Dir auch bewusst das die Planken aus Eiche stärker schwinden und quellen als welche aus Mahagoni.
Wenn das Boot allerdings zu lange trocken stand (wie trocken ist das Holz?) wird das Holz nicht mehr so stark quellen und die Fugen schließen sich nicht.
Anders rum quellen sie zu stark auf, wenn sie im Herbst nass ausgeleistet werden.
Zum Ausleisten muss das Holz so trocken wie möglich sein, sonst brechen die Spanten durch den Druck der Planken.
Wenn die Fugen schon auf sind, nimmt das Boot provisorisch gedichtet noch mehr Wasser als normal auf.
Abhängig von Holzart, Zustand und Plankenstärke kann das Holz länger brauchen als einen Winter, um trocken genug zu sein für das Ausleisten.
Ein Beitrag wie der von Olaf mag bei seinem Boot funktionieren, lässt sich aber nicht übertragen.
Allein dieser Satz widerspricht sich in sich:
"Wenn sich unter dem weißen Spachtel keine Fäulniss verbirgt, einfach glatt schleifen und sitzen lassen."
Um rauszufinden, ob unter dem Spachtel Fäulnis ist, muss der Spachtel ja runter...
Polyester hat grundsätzlich mit Epoxy nur gemein, das beide als Harz im Bootsbau genutzt werden.
Die Verbindung mit dem Holz ist bei Epoxy wesentlich besser.
Natürlich muss es korrekt verarbeitet werden.
Und genau das ist vielen Schiffen mit Polyester nicht widerfahren und es hat den teilweise berechtigten Namen Leichentuch bekommen.
Sie sind im nassen Zustand beschichtet worden bei zu niedrigen Temperaturen, ohne Untergrundvorbereitung wie G4 u-Harz, welches für Holz-Polyester ein Haftvermittler ist.
G4 wird bei Epoxy nicht verwendet, es haftet schlechter als Epoxy.
Außerdem hat jeder einen anderen Anspruch an sein Schiff.
Du hast mit der angestrebten Vollrestauration ja schon mal einen hohen Anspruch deutlich gemacht.
Detlef hat grundsätzlich recht, in dem Zustand kann einfach ausgeleistet werden, allerdings muss der Rumpf dazu die volle Festigkeit haben und die Spanten müssen vorher repariert werden.
Eine Beschichtung mit Epoxy funktioniert nur mit Konsequenz, trocken muss das Boot sein!!
Und eine Beschichtung nur unter Wasser ist ähnlich gefährlich wie Polyester.
Am besten wird das Boot rundum beschichtet, auch Deck und Kajütaufbau.
Auch die müssen die volle Festigkeit haben, Rumpf und Deck sind eine Einheit, Festigkeit die das Deck nicht hat, muss der Rumpf auffangen, was er nicht kann, weil er nicht so gebaut wurde.
Der Glaube mit Halbherzigkeit wie kaputten Spanten, feuchten Planken oder Ähnlichem Erfolg zu haben ist so hartnäckig wie dumm.
Gruß,
André
Gruß,
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
-
- Beiträge: 2357
- Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26
Re: Jollenkreutzer (Eiche,Karwel) BJ67 fit machen und halten...
Siehe dazu auch den Beitrag von Uwe Baykowski:
http://www.fky.org/restaurierung/restau ... eisten.htm
http://www.fky.org/restaurierung/restau ... eisten.htm
Gruß,
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
-
- Beiträge: 2357
- Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26
Re: Jollenkreutzer (Eiche,Karwel) BJ67 fit machen und halten...
Dazu muss noch gesagt werden, das der Artikel schon relativ alt ist und damals wenig Erfahrungen vorlagen, weil das Material einfach noch relativ neu war.
Inzwischen wurden viele klarlackierte Boote mit Glas-Epoxy beschichtet.
Ein Freund hat eine 5mR von 1907 um 1995 beschichtet, rundherum und konsequent.
Lackiert mit 2K und seit 15 Jahren nicht nachlackiert!
Das Epoxy gilbt nicht aus, das Boot ist absolut trocken und innen mit Alkdharz lackiert.
Wir sind beide Bremer Schiffbauingenieure und segeln oft zusammen.
Ich kenne das Boot also ziemlich gut.
Wichtig ist wie allen anderen Booten eine gute Belüftung, wenn bei trockenem Wetter oft Kondenswasser im Boot ist, muss die Belüftung verbessert werden.
Inzwischen wurden viele klarlackierte Boote mit Glas-Epoxy beschichtet.
Ein Freund hat eine 5mR von 1907 um 1995 beschichtet, rundherum und konsequent.
Lackiert mit 2K und seit 15 Jahren nicht nachlackiert!
Das Epoxy gilbt nicht aus, das Boot ist absolut trocken und innen mit Alkdharz lackiert.
Wir sind beide Bremer Schiffbauingenieure und segeln oft zusammen.
Ich kenne das Boot also ziemlich gut.
Wichtig ist wie allen anderen Booten eine gute Belüftung, wenn bei trockenem Wetter oft Kondenswasser im Boot ist, muss die Belüftung verbessert werden.
Gruß,
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
-
- Beiträge: 14
- Registriert: Fr 11. Mär 2016, 23:25
Re: Jollenkreutzer (Eiche,Karwel) BJ67 fit machen und halten...
Hallo Gemeinde...
besten Dank für eure Meinungen.
Ich möchte mein Ansinnen noch kurz konkretisieren, "Vollrestauration" war wohl echt die falsche Umschreibung
Also das Boot ist grad mal 50 Jahre alt, sicher nen Oldie, aber als Museumskurator sehe ich mich noch nicht. ich will segeln auf nem schönen Boot, nix Joghurtbecher, echtes Holz mit feinem Lack... so ungefähr!
Epoxybeschichtung, habe ich nun viel zu gelesen und mich bisher nicht anfreunden können. Meine Bedenken, Absicherung gegen Wasser von oben muss immer gewährleistet sein, das sehe ich schwierig, bin manchmal 2-4 Wochen nicht am Boot, Anlandungen dürften auch nicht locker zu nehmen sein.
Anderseits, 10 Jahre Ruhe und sich nur aufs Chrom wienern konzentrieren, klar hat was. Wäre dann aber eine Riesenarbeit. Bin da zurückhaltend. Wenn natürlich die Planken nicht zuquellen, jut, dann hat sich das eh erledigt.
Zurück zum eigentlichen Plan. Innen Säubern und Owatrol D1 drauf. Das halte ich mal so fest.
Nun habe ich außen in den Planken am UWSchiff ein Haufen tiefe Unebenheiten. Da ich noch nicht weiß, was mit der Außenhaut mittelfristig angestellt wird, würde ich die am liebsten erstmal nur so lassen und ganzflächig einen Holzschutz aufbringen. Wie müsste ich hier vorgehen? Reicht hier eventuell für die eine Saison ein Leinölfirnis? Wohlgemerkt, nur das UWSchiff betreffend.
Anbei nochmal ein Blick von Innen durch den Eichenzaun;-)
besten Dank für eure Meinungen.
Ich möchte mein Ansinnen noch kurz konkretisieren, "Vollrestauration" war wohl echt die falsche Umschreibung

Also das Boot ist grad mal 50 Jahre alt, sicher nen Oldie, aber als Museumskurator sehe ich mich noch nicht. ich will segeln auf nem schönen Boot, nix Joghurtbecher, echtes Holz mit feinem Lack... so ungefähr!
Epoxybeschichtung, habe ich nun viel zu gelesen und mich bisher nicht anfreunden können. Meine Bedenken, Absicherung gegen Wasser von oben muss immer gewährleistet sein, das sehe ich schwierig, bin manchmal 2-4 Wochen nicht am Boot, Anlandungen dürften auch nicht locker zu nehmen sein.
Anderseits, 10 Jahre Ruhe und sich nur aufs Chrom wienern konzentrieren, klar hat was. Wäre dann aber eine Riesenarbeit. Bin da zurückhaltend. Wenn natürlich die Planken nicht zuquellen, jut, dann hat sich das eh erledigt.
Zurück zum eigentlichen Plan. Innen Säubern und Owatrol D1 drauf. Das halte ich mal so fest.
Nun habe ich außen in den Planken am UWSchiff ein Haufen tiefe Unebenheiten. Da ich noch nicht weiß, was mit der Außenhaut mittelfristig angestellt wird, würde ich die am liebsten erstmal nur so lassen und ganzflächig einen Holzschutz aufbringen. Wie müsste ich hier vorgehen? Reicht hier eventuell für die eine Saison ein Leinölfirnis? Wohlgemerkt, nur das UWSchiff betreffend.
Anbei nochmal ein Blick von Innen durch den Eichenzaun;-)
- Dateianhänge
-
- FullSizeRender_4643.jpg (467.47 KiB) 5005 mal betrachtet
Re: Jollenkreutzer (Eiche,Karwel) BJ67 fit machen und halten...
Hey Rene,
ich würde an Deiner Stelle auch erstmal die Kirche im Dorf lassen und erstmal eine Saison checken,
wie sich das Boot verhält.
Insofern wäre mein Rat an Dich (ich hatte selbst jahrelang einen 15er JK):
- UW-Schiff wie Du es vor hattest aussen Schleifen und die gröbsten Schadstellen beheben
- Mit einem Öl oder Ölbasierten Lack (z.B. "Le Tonkinois") Deiner Wahl behandeln
- Antifouling aufbringen.
- Bilge mit Owatrol ölen, und zwar mehrfach.
Dann erstmal rein ins Wasser, am besten nix loses im Boot lassen, denn jetzt wird es erstmal ein paar Tage zum Quellen auf Tauchstation gehen müssen. Nun musst Du wohl oder übel abwarten,
ob sich die Planken durch das Aufquellen ausreichend schließen. Ob das so sein wird, wirst Du beim Versuch feststellen, das Boot leerzupumpen. Alles weitere wird sich dann finden. Schließen sich die Planken nicht, würde ich das Boot wieder herausnehmen und nach dem Trocknen Ausleisten.
Soweit von mir. Es ist jedenfalls bei Jollenkreuzern ganz normal, dass sie - so sie ausgetrocknet sind - nach dem Wassern erstmal absaufen und dann zuquellen.
Schöne Grüße,
Tobias Bressler
ich würde an Deiner Stelle auch erstmal die Kirche im Dorf lassen und erstmal eine Saison checken,
wie sich das Boot verhält.
Insofern wäre mein Rat an Dich (ich hatte selbst jahrelang einen 15er JK):
- UW-Schiff wie Du es vor hattest aussen Schleifen und die gröbsten Schadstellen beheben
- Mit einem Öl oder Ölbasierten Lack (z.B. "Le Tonkinois") Deiner Wahl behandeln
- Antifouling aufbringen.
- Bilge mit Owatrol ölen, und zwar mehrfach.
Dann erstmal rein ins Wasser, am besten nix loses im Boot lassen, denn jetzt wird es erstmal ein paar Tage zum Quellen auf Tauchstation gehen müssen. Nun musst Du wohl oder übel abwarten,
ob sich die Planken durch das Aufquellen ausreichend schließen. Ob das so sein wird, wirst Du beim Versuch feststellen, das Boot leerzupumpen. Alles weitere wird sich dann finden. Schließen sich die Planken nicht, würde ich das Boot wieder herausnehmen und nach dem Trocknen Ausleisten.
Soweit von mir. Es ist jedenfalls bei Jollenkreuzern ganz normal, dass sie - so sie ausgetrocknet sind - nach dem Wassern erstmal absaufen und dann zuquellen.
Schöne Grüße,
Tobias Bressler
-
- Beiträge: 14
- Registriert: Fr 11. Mär 2016, 23:25
Re: Jollenkreutzer (Eiche,Karwel) BJ67 fit machen und halten...
Ja Tobias, so sehe ich das auch.
So bekomme ich auch gleich einen Eindruck des jährlichen Arbeitsaufwandes und habe Zeit über die Möglichkeit des "Fast"-Sorglos-Pakets einer Epoxy-Einkleidung nachzudenken.
Danke euch allen.
Mache mich jetzt erstmal an die Arbeit, sicher tauchen da noch Fragen auf, dann bin ich wieder hier.
Gruß
So bekomme ich auch gleich einen Eindruck des jährlichen Arbeitsaufwandes und habe Zeit über die Möglichkeit des "Fast"-Sorglos-Pakets einer Epoxy-Einkleidung nachzudenken.
Danke euch allen.
Mache mich jetzt erstmal an die Arbeit, sicher tauchen da noch Fragen auf, dann bin ich wieder hier.
Gruß
Re: Jollenkreutzer (Eiche,Karwel) BJ67 fit machen und halten...
Hallo Rene,
ich hätte da noch ein paar kleine Anmerlungen.
Vor dem Antifouling bitte nicht die dazugehörige Grundierung vergessen. Das AF ist nicht dafür gemacht es auf blankes Holz zu streichen.
Vor dem zu Wasser lassen rate ich dir dringend das Boot "vorquellen" zu lassen. Also mit Tüchern auslegen und mit Leitungswasser zu befeuchten. Das machen alle Jollen und JK Segler die ich kenne. (inklusive der Berufssegler aus Steinhude) Ins Wasser schieben und voll laufen lassen hat nämlich einen Nachteil. Man mus das Boot hinterher wieder leer bekommen. Ich schätze schon das in einen 15er JK deutlich über ein Kubikmeter Wasser passt. Da wünsche ich ohne anständige Pumpe viel Spass. Bei uns im Club liegen nach "Vorquellen" die Wassermengen die noch eindringen je nach Boot deutlich unter 20l pro Tag. Das bekommt man auch noch mit nem Ösfass in den Griff.
Allerdings könnte es im Sommer ein recht feuchtes Segeln werden. Die extrem großen Spalten zwischen den Planken im Überwasser Bereich werden wohl nicht dicht quellen. Da müsstest du evtl. im nächsten Winter was machen. Aber ich würde erst mal abwarten ob dein Boot unter Wasser dicht wird.
Gruß Olaf
ich hätte da noch ein paar kleine Anmerlungen.
Vor dem Antifouling bitte nicht die dazugehörige Grundierung vergessen. Das AF ist nicht dafür gemacht es auf blankes Holz zu streichen.
Vor dem zu Wasser lassen rate ich dir dringend das Boot "vorquellen" zu lassen. Also mit Tüchern auslegen und mit Leitungswasser zu befeuchten. Das machen alle Jollen und JK Segler die ich kenne. (inklusive der Berufssegler aus Steinhude) Ins Wasser schieben und voll laufen lassen hat nämlich einen Nachteil. Man mus das Boot hinterher wieder leer bekommen. Ich schätze schon das in einen 15er JK deutlich über ein Kubikmeter Wasser passt. Da wünsche ich ohne anständige Pumpe viel Spass. Bei uns im Club liegen nach "Vorquellen" die Wassermengen die noch eindringen je nach Boot deutlich unter 20l pro Tag. Das bekommt man auch noch mit nem Ösfass in den Griff.
Allerdings könnte es im Sommer ein recht feuchtes Segeln werden. Die extrem großen Spalten zwischen den Planken im Überwasser Bereich werden wohl nicht dicht quellen. Da müsstest du evtl. im nächsten Winter was machen. Aber ich würde erst mal abwarten ob dein Boot unter Wasser dicht wird.
Gruß Olaf
-
- Beiträge: 2357
- Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26
Re: Jollenkreutzer (Eiche,Karwel) BJ67 fit machen und halten...
Hallo René,
da wäre auch noch zu sagen, das eine Beschichtung mit Epoxy im Bereich um den Schwertkasten seeehr gründlich gemacht werden muss.
Mal eben um die Kante rumrollern is da nicht.
Der Schwertkasten ist bei allen Booten der kritische Bereich, erst recht wenn mit Epoxy beschichtet wurde.
Da hilft nur den Kasten von innen (also wasserseitig) wirklich voll und ganz ausstreichen.
Und weil Epoxy auf alten Anstrichen nicht haftet, wird man da um eine Demontage mit Säuberung oder Neuanfertigung des Kastens (je nach Zustand) nicht herum kommen.
Das die Fugen dichtquellen halte ich auch bei Eichenplanken für sehr unwahrscheinlich...
Selbst unter Wasser.
Und mit zwei gebrochenen Spanten, wovon einer ja nur ein Fragment seiner ist, riskierst Du auch weitere Schäden an benachbarten Spanten.
Wenn noch mehr Spanten gebrochen sind, vor allem auf der Stb-Seite wie auf dem Foto,
sollte das Boot auf jeden Fall an Land bleiben.
Als Kinder haben wir mit nem Opti auf der Hamme Titanic gespielt, Holz schwimmt ja.
Aber ob das die Familie irgendwo auf nem größeren Gewässer so lustig findet...
Und mit viel Ausrüstung an Bord schwimmt Holz auch nicht gut.
Gruß,
André
da wäre auch noch zu sagen, das eine Beschichtung mit Epoxy im Bereich um den Schwertkasten seeehr gründlich gemacht werden muss.
Mal eben um die Kante rumrollern is da nicht.
Der Schwertkasten ist bei allen Booten der kritische Bereich, erst recht wenn mit Epoxy beschichtet wurde.
Da hilft nur den Kasten von innen (also wasserseitig) wirklich voll und ganz ausstreichen.
Und weil Epoxy auf alten Anstrichen nicht haftet, wird man da um eine Demontage mit Säuberung oder Neuanfertigung des Kastens (je nach Zustand) nicht herum kommen.
Das die Fugen dichtquellen halte ich auch bei Eichenplanken für sehr unwahrscheinlich...
Selbst unter Wasser.
Und mit zwei gebrochenen Spanten, wovon einer ja nur ein Fragment seiner ist, riskierst Du auch weitere Schäden an benachbarten Spanten.
Wenn noch mehr Spanten gebrochen sind, vor allem auf der Stb-Seite wie auf dem Foto,
sollte das Boot auf jeden Fall an Land bleiben.
Als Kinder haben wir mit nem Opti auf der Hamme Titanic gespielt, Holz schwimmt ja.
Aber ob das die Familie irgendwo auf nem größeren Gewässer so lustig findet...
Und mit viel Ausrüstung an Bord schwimmt Holz auch nicht gut.
Gruß,
André
Gruß,
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)