kielbolzen ausdrehen

helmsman-2

Re: kielbolzen ausdrehen

Beitrag von helmsman-2 » Do 10. Mai 2018, 13:22

Rostlöser auf Holz:
Damit habe ich keine Probleme. Meine Philosophie: Innen und speziell im Unterwasserbereich (Bilge) kein Lack. Da wird nur geölt, je öliger desto besser. Da macht Caramba nichts mehr aus und wenn es tief ins Holz dringt, umso besser. Auch bei Petroleum o.ä. hätte ich keine Angst. Ich habe z.B. die Kielbolzen dick mit Wollfett eingeschmiert und die Löcher im Kiel, Kielbalken und in den Bodenwrangen auch noch gleich mit flüssigem Wollfett (Fluidfilm)aufgefüllt. Was daneben gelaufen ist, mischt sich mit dem Deksolje, mit dem ich das Boot innen jedes Jahr streiche. Frei nach der Devise: Wo Fett und Öl ist, kommt kein Wasser mehr hin. Hat sich bisher bewährt.

Klaus
nils
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Re: kielbolzen ausdrehen

Beitrag von nils » Do 10. Mai 2018, 17:08

potemkin schrieb:
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> danke für die antwort. der kiel ist ausgebaut, die
> stehbolzen sind in den kiel geschraubt (hoffe ich,
> nicht eingegossen?). ich wollte sie erneuern. beim
> versuch sie auszudrehen sind 2 abgeschert (m16),
> damit hatte ich nicht gerechnet. ich vermute mal,
> die sind nicht 8.8 ... nun muß ich 1. diese beiden
> ersetzen, und die anderen 6 sollen auch dran
> glauben. nur möchte ich sie ungern auch noch
> abreißen.

Guten Tag,

im dritten Beitrag steht, der Kiel ist ausgebaut.

Viele Grüße

Nils
Balkweger
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Re: kielbolzen ausdrehen

Beitrag von Balkweger » Fr 11. Mai 2018, 12:35


Hallo Potemkin,

Eine weitere Möglichkeit ist die Kielbolzen vorsichtig auszubohren und dann neue Gewinde zu schneiden oder Helicoil Gewindeeinsätze zu verwenden...

Grüße Jens
potemkin

Re: kielbolzen ausdrehen

Beitrag von potemkin » Fr 11. Mai 2018, 13:14

das wollte ich nach möglichkeit vermeiden, weil es sehr schwierig ist, frei hand genau zentrisch in der schraubenachse zu bohren, die kielfläche ist leicht gekrümmt. somit kann ich keinen böhrständer richtig aufsetzen. wenn der/die bolzen nicht wirklich in der richtigen position stehen, werde ich vermutlich probleme beim ansetzen des kiels bekommen. aber wenn mir nichts anderes übrig bleibt .....
André bauer
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Re: kielbolzen ausdrehen

Beitrag von André bauer » Fr 11. Mai 2018, 20:26

Moin,
wenn man denn neue größere Gewinde setzt, dann mit Ensat-Gewindeeinsätzen.
Helicoil werden aus Draht gewickelt.
Wenn dann der erste Gewindegang des Helicoil ausreisst ist der Spass vorbei, der Rest kommt dann mit.
Ensat bestehen aus einem Stück und sind in vielen Stählen erhältlich, auch in A4 vergleichbarer Qualität.
Für den Einsatz unter Salzwasser aber auch ungeeignet! Gerade für tragende Teile.

Aber!!! :
Im Ballast sind die tragenden Gewindelängen von Ensat oder Helicoil sowieso zu kurz.
Gerade im Gussballast darf man kein Risiko eingehen und ne schöne Batterie bauen.
Gusseisen und V4A liegen vom Potenzialwert relativ weit auseinander.
Das erste was wegrostet sind also entweder die Bolzen oder die Gewindeeinsätze.
Der Ballast korrodiert auch, den Materialverlust kann man aber unter ferner liefen abhaken.
Die meiste Korrosion tritt da auf, wo die Masse am kleinsten ist, weil viele Teilchen der Umgebung sich auf eine kleine Fläche stürzen.
Schöne Bastelidee, aber praktisch unbrauchbar. Einigermaßen unverantwortlich mit so viel gefährlichem Halbwissen solche Ratschläge zu geben.
Über Lack kann man jemandem ein vom Pferd erzählen, am Ballast hängen Leben!

Allein auch aus korrosionstechnischen Gründen kommt mir die Variante der im Ballast verschraubten Bolzen sehr fragwürdig vor.
Bei meinem Ballast sind die Bolzen wie gesagt durchgesteckt mit einem Senkkopf am unteren Ende und Muttern innen.
Kann ja auch umgekehrt sein, dann wäre zwar auch das Gewinde dem Salzwasser verstärkt ausgesetzt.
Aber es wäre zumindest im Gewinde verzinkter Stahl auf verzinktem Stahl. Originaler und vernünftiger Weise.
Und die Muttern können extra stark sein.
Ich würde nochmal nach Bolzenlöchern unterm Ballast suchen...
Und ich schätze, dass die 2 Bolzen vielleicht duchgerostet und die Teile ineinander verkeilt sind.

André
Gruß,
André

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Re: kielbolzen ausdrehen

Beitrag von Dedel » Fr 11. Mai 2018, 21:09

Moin
Habe gerade diese Seite ergoogelt. Vielleicht dort mal anrufen? http://www.waarschip-experte.de/code/re ... rschip.php
Ansonsten würde ich auch wie André davon ausgehen das die Bolzen durchgehen.
Gruß
Detlef
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Re: kielbolzen ausdrehen

Beitrag von Balkweger » Mi 16. Mai 2018, 15:05



Guten Tag,

Gewindereparaturverfahren als gefährliche Bastelei hinzustellen ist schlichtweg falsch.
Die verschiedenen Systeme werden seit vielen Jahrzenten in der Luftfahrt benutzt, um Gewinde zu panzern und das an noch korrosionsanfälligeren, hochfesten Aluminiumteilen...
Natürlich muß die Materialpaarung entsprechend abgestimmt werden.


Grüße

Jens

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Re: kielbolzen ausdrehen

Beitrag von Balkweger » Mi 16. Mai 2018, 15:11



PS Das Ausbohren geht erstaunlich gut , auch aus der Hand, habe neulich bei einem Mercedes G Oldtimer etliche festgerostete Schrauben aus Aluminiumblindnitmuttern ausbohren müssen. Sehr genau ankörnen, eventuell mit nem Zentrierbohrer vorbohren und dann ggf. Mehrstufig ausbohren und ggf. eine Entsprechende Auflage für nen Bohrständer schaffen. Es gibt auch kleine Bohrständer, die eine runde Grundplatte mit zwei seitlichen Führungsstangen, die Mittig duch die Grundplatte bohren, zb von Wolfcraft.

Grüße

Jens
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Re: kielbolzen ausdrehen

Beitrag von André bauer » Do 17. Mai 2018, 01:37

Moin,

ich habe Gewindeeinsätze auch nicht generell als gefährliche Bastelei bezeichnet.
Zum Einen habe ich aus der Erfahrung im Schiffbau Ensat den Vorzug vor Helicoil gegeben.
Zum Anderen ist weder die normale Gewindelänge eines Ensat noch die Materialpaarung bei einem Gusseisenballast passend.
Der Gewindeeinsatz hat nunmal keinen Abrostungszuschlag.
Mit Glück bekommt man Ensat in 1.4105 oder 1.4305 für die entsprechende Gewindegröße.
Beides sind Edelstähle die aber für den Einsatz unter Salzwasser völlig ungeeignet sind. (A2)
Noch dazu hat Gusseisen ein Potenzial von -0,7 bis -0,4. Oben genannte Edelstähle haben ein Potenzial zwischen 0,2 und 0,4. Im schlechtesten anzunehmenden Fall baut man damit also eine Batterie von 1,1 Volt.
Und A2-Stähle sind mäßig bis hoch empfindlich gegen Loch- und Spaltkorrosion.

Mag ja sein, das es in der Luftfahrt auch korrosive Medien oder Situationen gibt.
Was für kalte Temperaturen und Kerosin z.B taugt kann im Schiffbau nicht verwendet werden.
Und wenn Flugzeughersteller die Gewindeeinsätze in Großserie produzieren lassen, werden natürlich auch die Materialien und Paarungen genauestens spezifiziert.
Der Segler muss mit dem leben, was als Standard angeboten wird.

Und so bleibt dieser Fall mit Gewindeeinsätzen eine gefährliche Bastelei.

Gruß,
André
Gruß,
André

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potemkin

Re: kielbolzen ausdrehen

Beitrag von potemkin » Do 17. Mai 2018, 08:01

hat jemand eine bezugsquelle für feuerverzinkte vergütete (8.8 oder fester) (steh-)bolzen parat? bislang sind m16 verbaut, ev. muß ich aber stärkere montieren. das weiss ich erst, wenn ich die alten ausgebaut habe.
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