Scheuerleiste

Käptn Iglu
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Re: Scheuerleiste

Beitrag von Käptn Iglu » Mo 22. Okt 2018, 07:37

Hallo zusammen,

trotz professioneller Hilfe durch den Schreiner (lange Schäftung, guter Leim), hat es bei uns nicht gehalten.
Mein Rat: Die Schäftung so platzieren, daß eine Befestigung durch die Schäftung hindurch geht.
Und natürlich den Schwachpunkt in einen Bereich legen, der nur einer geringen Biegung unterworfen ist, soweit möglich.

Handbreit,
Käptn Iglu
Andre R363

Re: Scheuerleiste

Beitrag von Andre R363 » Mo 22. Okt 2018, 08:35

Hallo Matthias,
ich selbst habe an meinem 20er die komplette Scheuerleiste aus Eiche erneuert.
Du musst die Scheuerleiste auf jeden Fall vorher komplett zusammenleimen.
Die Hebelwirkung um die Leiste ans Boot zu drücken ist so viel grösser.
Kurze Stücke von nicht mal 3m bekommst du an den Enden nicht bündig an den Rumpf gedrückt.

Die Ausführung der Schäftung ist sehr einfach. Siehe Zeichnung.

Du erhälst auf beiden Seiten identische Schäftungen die zusammengeleimt werden können

Gruss und viel Erfolg
Andre R363

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Scheuerleiste_Skizze_5271.jpg
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André bauer
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Re: Scheuerleiste

Beitrag von André bauer » Mo 22. Okt 2018, 09:58

Moin,

wenn die Breite nach Andre's Skizze noch nicht ausreicht für eine gute Befestigung der Führung kannst Du auch alle 6 nebeneinander legen oder mit Abfallholz gleicher Stärke ergänzen.
Falls Du Dich in der Nähe von Bremen rumtreibst :-) kannst Du auch vorbeikommen, meine private Werft liegt in Bremen-Gröpelingen, komplett ausgestattet.

Warum unbedingt 4 cm dick? Das ist schon sehr massiv und macht beim Biegen nur Schwierigkeiten.
Bei 2,70 m bekommt man die Stärke auf keinen Fall gut rangedrückt.
Ich würde auf 3 cm runter gehen, auch die Breite kann locker auf 4 cm reduziert werden.
Teak kostet ja auch richtig Geld, besonders wenn man kleine Mengen bei Georgus oder so kauft.
Je dicker die Leiste, desto mehr Länge braucht die Schäftung bei gleichem Verhältnis.
1:10 ist schon sehr lang, kann man bei Teak und gebogenen Teilen machen, aber 1:8 sollte es auch tun.
Trockenes Holz bzw. der späteren Feuchtigkeit angepasst (lackiert oder roh?) und der zu erwartenden Feuchtigkeit angepasster Leim ist da mindestens genauso wichtig.
Epoxi hält viel, kann bei wechselnder Feuchtigkeit aber nicht flexibel reagieren. Die Längenänderung ist schon sehr massiv. PU ist da bei viel Feuchtigkeit geeigneter.

Beim Stahljolli ist das mit Gurten aber überhaupt kein Problem, auch beim Holzrumpf nicht.
Wird die Leiste in einem Stück angebracht ist nicht nur das Biegen wesentlich einfacher,
auch das Schäften am Schiff ist um ein Vielfaches schwieriger und der Strak wird auch wesentlich besser.

Bei Teak und Eiche sollte die Leimfläche unbedingt direkt vor dem Verleimen geschnitten worden sein oder mit dem Zahnhobel, notfalls auch mit 24er Schleifpapier aufgerauht werden.
Das Öl bzw. die Gerbsäure lagern sich ziemlich schnell auf der Oberfläche ab und verschlechtern die Qualität der Verleimung.
Eine gehobelte Schäftung ist gerade bei Teak und Eiche im Bootsbau nicht haltbar, die Fläche ist zu glatt.
Sägerauh ist da optimal.

Gruß,
André
Gruß,
André

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hermann.l
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Re: Scheuerleiste

Beitrag von hermann.l » Mo 22. Okt 2018, 16:35

Moin

ich hatte mir vor 20 Jahren 8m lange Mahagonie Bretter besorgt
und daraus das Fundament für eine 50 mm Schiffstau - Scheuerleiste
gebaut. 12 x 4 cm und trocken drumgebogen und geschraubt.
Darauf kamen dann noch zwei 4 x 4 cm Leisten trapezig gehobelt ,
dazwischen kam dann der Strick.
Da ich 11m Länge brauchte , konnte ich im hinteren geraden Teil
die beiden Stücke problemlos in 1 : 1 Schäftung ansetzen . Ging ja nur
geradeaus. Sieh zu , dass du auch 8 m bekommst. Dann musst du nix
schäften , auch wenn es deutlich teurer ist . Du sparst den ganzen
möglichen Ärger .
Gruß vom Skipper
Hermann
und seinem 54 Jahre alten Holzboot
grotti56
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Re: Scheuerleiste

Beitrag von grotti56 » Mo 22. Okt 2018, 17:38

hej,

das mit 8 m langen Holz ist ja eine gute Idee. Transportproblem nr. 1
und 8 m langes Teakholz ist fast ein sechser im Lotto. Vor 20 Jahren kein Problem und der heutigen Zeit schon.


Hej då Michael
grotti56
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Re: Scheuerleiste

Beitrag von grotti56 » Mo 22. Okt 2018, 17:38

hej,

das mit 8 m langen Holz ist ja eine gute Idee. Transportproblem nr. 1
und 8 m langes Teakholz ist fast ein sechser im Lotto. Vor 20 Jahren kein Problem und der heutigen Zeit schon.


Hej då Michael
grotti56
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Re: Scheuerleiste

Beitrag von grotti56 » Mo 22. Okt 2018, 17:38

hej,

das mit 8 m langen Holz ist ja eine gute Idee. Transportproblem nr. 1
und 8 m langes Teakholz ist fast ein sechser im Lotto. Vor 20 Jahren kein Problem und der heutigen Zeit schon.


Hej då Michael
hermann.l
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Re: Scheuerleiste

Beitrag von hermann.l » Mo 22. Okt 2018, 18:20

Der Transport im PKW (natürlich im Dunkeln)
über 80 km war schon sehr " lustig " .
Die Bretter ragten 2.5 m durchs Beifahrerfenster
und ebenso hinten links durchs Fenster. Ich musste
höllisch aufpassen , nicht die Straßenschilder oder
Bäume mitzunehmen .
Gruß vom Skipper
Hermann
und seinem 54 Jahre alten Holzboot
Matthias

Re: Scheuerleiste

Beitrag von Matthias » So 28. Okt 2018, 12:13

8 m Leisten kann ich weder bekommen noch mir leisten. Also schuften und schäften.
Würde es sich in der Biegung eigentlich bemerkbar machen, wenn im Vorhinein an der Unterseite flache Durchlaesse zum Wasserablauf (parallel zu den am Duellrand eingearbeiteten Speigatten) hineingearbeitet werden? Gäbe es da Bruchgefahr?
Gruß
Matthias (SR165)
helmsman-2

Re: Scheuerleiste

Beitrag von helmsman-2 » So 28. Okt 2018, 16:53

Hallo Matthias,

dieses Wochenende ist der Winter eingekehrt. Nun verpasst man keine Zeit am Boot oder auf dem Wasser, wenn man gemütlich drinnen sitzt und sich ein bisschen mit theoretischen Dingen beschäftigt.
Ich denke, ob die Leiste bricht oder die Krümmung unstetig wird, hängt natürlich von der Tiefe der Öffnung ab, d.h. was Du von dem Biegequerschnitt wegnimmst. Auch die Form der Kerbe spielt dann sicher eine Rolle. Ein längerer, sanft verlaufender Ausschnitt ist wahrscheinlich weniger schlimm, als eine kurze, eckige Ausklinkung.

Ich nehme mal an, dass die Speigattöffnung im Verhältnis zum Gesamtquerschnitt nicht unerheblich ist. 10%, das wären dann etwa 4 oder 5 mm ist wahrscheinlich ein bisschen wenig (verstopft leicht). Das Doppelte ist dann nicht mehr unerheblich, insbesondere, da die Bruchspannung quadratisch mit der Abnahme des Biegequerschnitts steigt. Also, ich würde die Löcher erst nachher einbringen. Wenn die Leiste dann gut befestigt ist (d.h. beidseitig der Speigatten) sollte nichts mehr passieren.

Klaus
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