Vorstellung: blutiger Anfänger kauft Zugvogel aus 1969

Ivan Balushev
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Re: Vorstellung: blutiger Anfänger kauft Zugvogel aus 1969

Beitrag von Ivan Balushev » Di 24. Mär 2009, 20:10

Hallo Alexander,

gratuliere zum Schwertzugvogel, ein wirklich klasse Boot. Wir haben als Familienmitglied SZV G 913 von 1967, der sorgt jetzt auf dem Mälaren für Aufsehen :-)

Die Scheuerleiste auf dem Kiel und seitlich vom Schwertschlitz gehört da hin. Bei mir habe ich ebenfalls das UWS abgezogen und dabei die Leiste abgeschraubt. Nach dem Schleifen mit Sika wieder angeschraubt und danach mit High Protect und VC 17 die Beschichtung aufgebaut, die Kombination finde ich Top. Am Dollbord habe ich keine Metallleiste, da ist eine Mahagonileiste rundherum.
Ich verwende im Boot unter der Wasserlinie ausschliesslich 2K-Lacke, bei Sperrholz ist das einfach angebracht. Feuchtigkeit hat im Sperrholz nichts zu suchen.
Ansonsten haben wir es so gehalten, dass wir jede Saison auf dem Wasser waren und im Winter 1-2 Grossbaustellen hatten. Das hat Laune gemacht, das Boot wurde von Jahr zu Jahr schöner und man lernt sich halt einfach gut kennen dabei und weiss, was nötig ist und was man noch verschieben kann. Diesen Winter war das Schwert dran und die Püttinge wurden verstärkt.
Bleibt mir nur, viel Erfolg zu wünschen.

viele Grüsse, Ivan
anfänger
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Re: Vorstellung: blutiger Anfänger kauft Zugvogel aus 1969

Beitrag von anfänger » Mi 25. Mär 2009, 09:08

Was ich als durchgängige "Scheuerleiste" vom Bug bis Heck entlang des Kiels bezeichnet habe, hat wohl den korrekten Fachausdruck "Außenkielleiste". Die soll also runter und die Schraubenlöcher und die entstehende Nut mit Epoxi-Sägemehl-Spachtel auffüllen?
S413
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Re: Vorstellung: blutiger Anfänger kauft Zugvogel aus 1969

Beitrag von S413 » Mi 25. Mär 2009, 10:59

Guten Morgen Alexander,

alte Schraubenlöcher in Holz sollte man mit einem etwas größeren
Durchmesser aufbohren, dann mit Epoxi in 6, 8 oder 10 mm fertig
erhältlichen Holzpropfen einkleben und mit dem Stechbeitel beiputzen.
Im sichtbaren Bereichen mit gleichem Holz und Maserung arbeiten !
Sichtbare Schrauben und deren Löcher haben in dauerhaft feuchten
Bereichen nichts zu suchen (weil da immer Wasser ins Holz zieht).
Bei Vollholz mag das eine Zeit lang tolerabel sein, auch auf Grund der
Materialstärke und weil viele Sachen da etwas anders funktionieren ;-)
für Sperrholz ist das aber sehr problematisch.
Geh mal in Dich und überlege, was die Leiste da unten machen soll.
Bei manchen Jollenkreuzern gibt es so etwas auch vom Bug bis unters
Unterwasserschiff; da ist auf Dauer immer Rott im Spiel !

Gruß

Frank
anfänger
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Re: Vorstellung: blutiger Anfänger kauft Zugvogel aus 1969

Beitrag von anfänger » Mi 25. Mär 2009, 11:59

Pro Kielleiste:
Diese Kielleiste aus Metall soll den Sperrholzboden schützen und außerdem würde ich gerne alles im Originalzustand lassen
Contra Kielleiste:
Das Sperrholz zieht über die Schraublöcher Wasser und Wasser stirnseitig in Sperrholzplatten eingedrungen, wandert wunderbar zwischen den Schichten.
Lösung 1: Leiste weg, Löcher verpropfen. Sollte dann als Schutz für den Kiel ein Streifen Gewebe laminiert werden?
Lösung 2: Leiste weg, Löcher verpropfen, Leiste nach Epoxi-Beschichtung wieder aufkleben?
@ivan: genau diese Leisten meine ich, nur bei mir ist diese eben auch am Dollbord aus Metall.
S413
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Re: Vorstellung: blutiger Anfänger kauft Zugvogel aus 1969

Beitrag von S413 » Mi 25. Mär 2009, 13:01

Hallo Alexander,

genau das war es was ich meinte: "die Kielleiste soll den Sperrholzboden schützen",
aber wovor ? Selbst wenn Du aufläufst ist erst mal i. d. R. das Schwert dran, falls das
heftig war, der Niederholer und dann vielleicht Schwertbolzen und Schwertkasten.
Immer erst überlegen; nur weil da jemand vorher mal was gemacht hat, muss das nicht
immer gleich Sinn machen. Ich wünsche Dir viel Spass beim Basteln und noch mehr beim
Segeln.

Gruß

Frank
André bauer
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Re: Vorstellung: blutiger Anfänger kauft Zugvogel aus 1969

Beitrag von André bauer » Mi 25. Mär 2009, 13:50

Hallo,
die Metalleiste ist direkt auf den Sperrholzboden geschraubt?
Das finde ich ungewöhnlich und das sollte man auch lassen.
Ist allerdings eine Kielleiste aus Vollholz unter dem Boot, auf der die Metallschiene sitzt, spricht nichts dagegen.

Grüße,
André
Gruß,
André

V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
anfänger
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Re: Vorstellung: blutiger Anfänger kauft Zugvogel aus 1969

Beitrag von anfänger » Mi 25. Mär 2009, 18:02

Ist direkt auf den Sperrholzboden verschraubt. Wie Ivan beschrieben hat, teilt sie sich am Schwertkasten, da führt jeweils links und rechts eine Leiste vorbei, ansonsten komplett durchgängig von Bug bis Heck. Ich fotografier die Leiste mal.
Gruß
Alexander (der jetzt zum schleifen geht)
nvonholdt

Re: Vorstellung: blutiger Anfänger kauft Zugvogel aus 1969

Beitrag von nvonholdt » Do 26. Mär 2009, 06:58

Hallo Anfänger,

vor etwas mehr als 30 Jahren war ich auch stolzer Besitzer eines Schwertzugvogels G2047, Hein Bau, Regatta Version. Auch der war mit dieser Messingschiene ausgerüstet. Ich meine sogar, daß diese damals in der Bauvorschrift festgeschrieben war.
Diese Schiene war aber nicht auf den Sperrholzplatten montiert, sondern auf dem "massiven" Kiel. Die Platten waren in den Kiel eingelassen und begannen links und rechts dieser Messingschiene.
Der Zugvogel war ja als größere Version des Pirat konstruiert worden und auch zum "Wandersegeln" gedacht. Die Schiene war schon recht nützlich, wenn man sein Boot mal auf den Strand ziehen wollte, ebenso schützte sie den Kiel beim Ziehen auf den Trailer.
Auch die Schiene auf dem Dollbord war als Scheuerschutz gedacht gegen Schoten, Strecker und das gelbe Regenzeug......

Gruß

Niels von Holdt

Ivan Balushev
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Re: Vorstellung: blutiger Anfänger kauft Zugvogel aus 1969

Beitrag von Ivan Balushev » Do 26. Mär 2009, 17:50

Moin moin,

macht´s doch nicht unnötig kompliziert. Ich habe die Leiste wie gesagt mit sikaflex flächig festgeklebt und die Schrauben auch schön mit Sika eingesetzt. Danach alles sauber geschliffen und dann das UWS mit High Protect gestrichen. Wer da glaubt, dass da auch nur ein Tröpfchen Wasser in ein Schraubenloch gelangen kann, dem kann ich auch nicht helfen.
Die Leiste ist laut Bauvorschrift anzubringen und macht ganz davon abgesehen auch Sinn.
Alternativ kann sie auch mit eingedicktem Epoxy festgeklebt werden.

@ Alexander
Warum die Löcher ausbohren und welche Nut mit Epoxy ausspachteln? Falls du die Schrauben gut rauskriegst, dann schraubst du die Leiste in den gleichen Löchern wieder fest und gut is. Die Schrauben die Abbrechen sollten, die kannst du ja ausbohren und verpfropfen.

Die Leiste per se ist sicher kein Grund für Rott und Feuchtigkeit, wenn sie korrekt angebracht wird. Nur lose anschrauben würde ich das Ding auch nicht...

Viele Grüsse, Ivan
Matthias R (C690)
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Re: Vorstellung: blutiger Anfänger kauft Zugvogel aus 1969

Beitrag von Matthias R (C690) » Do 26. Mär 2009, 21:40

S413 schrieb:
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> Hallo Alexander,
>
> genau das war es was ich meinte: "die Kielleiste
> soll den Sperrholzboden schützen",
> aber wovor ? Selbst wenn Du aufläufst ist erst mal
> i. d. R. das Schwert dran, falls das
> heftig war, ... Frank


Hallo Frank, im Gegensatz unseren dicken Jollenkreuzern werden Jollen im Wandereinsatz auch schnell mal auf dn Strand gezogen. Da nutzt eine Schutzleiste am Kiel schon, umBeschädigungen des UW-Anstriches zu vermeiden.
Ob man diese aufklebt oder aufschraubt, ist m.M. nach egal. Wenn man die Schrauben in Sika oder auch Epoxy einsetzt, nimmt das Holz keinen Schaden.

Gruß
Matthias (C690), dessen Bugbeschlag auch bis unter die WL reicht und dessen Steven daselbst nicht beschädigt ist.
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