Das ihr das Risiko des "Nicht" -Zuquellens so wahrscheinlich annehmt überrascht mich jetzt, hatte da auf die Eiche vertraut.
Schon sehr problematisch das Ganze zu entscheiden. Denn ich kann ja nicht einfach an den See fahren und das Boot da rein werfen. Es muss auch ein Wasserliegeplatz gesichert und bezahlt werden. Ärgerlich, wenn man das Boot dann nach 14 Tagen wieder nach Hause fahren muss. Mann Mann Mann.
André, genau das mit dem Beispiel am Schwertkasten sind ja auch mein problem mit der Epoxy-Variante. Wie du selbst mal bemerkenswert schriebst, wenn man damit anfängt macht man ein ziemlich großes Fass auf.
Mein zweites Bedenken, so richtig ein Holzboot-Oldie ist das dann nicht mehr.
Und das Dritte, Beschädigungen der Außenhaut, gerade beim Anlanden...
Mal anders gefragt, was ist mit Ausleisten ohne anschließender Beschichtung. Eigentlich, gerade beim Quellverhalten der Eiche nicht empfohlen, aber wenn nun die Fugen eh schon so groß sind und man die Leisten nicht ganz so brass einsetzt?
Ich würde im UW Bereich auch die Fugen vergrößern und kalfattern können, wie stets mit der Variante?
Unabhängig von jeglicher Variante, die gebrochenen und schwachen Spanten gehören natürlich erst repariert.
Gerade beim Durchlesen, fällt mir selber auf, eine locker eingesetzte Leiste ist gar nicht möglich, muss ja verklebt werden, und wenn das ganze dann arbeitet reists das Holz auf.... dämliche idee
Jollenkreutzer (Eiche,Karwel) BJ67 fit machen und halten...
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Re: Jollenkreutzer (Eiche,Karwel) BJ67 fit machen und halten...
Moin Moin Rene,
Ich komme gerade von ein paar Tagen in England zurück und lese interessiert den Thread. Ich denke du hast ja schon eine genaue Vorstellung davon was du möchtest und was nicht.
Auf deinem letzten Bild des "Eichenzauns" ist ein Spant vorne rechts zu sehen der sich ja schon als völlig zerlegt bezeichnen lässt. Ist das durch die Trocknung oder durch das biegen beim Einbau und späteren harten Segelns zurückzuführen? Gibt es noch mehr solcher Spanten?
In den Paar Tagen auf der Insel habe ich das Buch "Ostsee links herum" von Christian Irrgang verschlungenen. Dort wird beschrieben wie durch den harten Absturz von einem Wellenkamm an Bb ein nicht zu findender Wassereinbruch entstand. Erst später durch Verfärbung des Holzes ist ein Haarriss in der 1.Planke auf Höhe des Mastes zu lokalisieren. Der Jolli so , wird ja in Sekunden auf Grund gehen oder er muss über Tage die Möglichkeit bekommen in den Gurten zu hängen.
Meine Lösungsidee in Deinem Fall wäre noch folgende:
Alle Plankenfugen mit angewärmten Ettan in einer Blasenspritze von außen auszuspritzen. Von innen evtl. noch mit Venezianer Terpentin und einem Warmluftfön auszugießen.
Vorher die Bilge von allem losen zu reinigen und alles auch außen mit D1 Grundieren.
Dann die Bilge oder besser den Innenbereichen mit nässen Jutesäcken oder Laken vorquellen lassen. Das ausquellende Ettan kann wieder zur weiteren Verwendung mit einem Spachtel aufgenommen werden.
Ich haben dann als Primer für den UW Bereich ganz gute Erfahrungen mit VCT18 von Sigma gemacht da er auf Bitumenspachtel hält.
Wenn das Boot dann in der Saison aus seinem Dornröschenschlaf erwacht und bis Ende der Saison behutsam segelbar ist kannst du im folgenden Winter besser über Dein zukünftiges Vorgehen entscheiden denke ich.
Mir ist gerade noch eingefallen, wo ich deinen Letzten Beitrag lese mit dem einlegen von Leisten ohne wasserdichter Beschichtung. Wenn die Eiche dann quillt, und zwar womöglich so wie sie mal war, wird der Rumpf um einiges größer. Das machen die Spanten nicht mit und lösen sich von den Planken. Daher macht auch kein dichten mit Werg oder MS Polymer Sinn. Ich denke das Boot muss erstmal behutsam zu alter Feuchtigkeit kommen. Das könnte mit der Wachsvariante und einer ordentlichen D1 Konservierung funktionieren.
Gruß
Detlef
Ich komme gerade von ein paar Tagen in England zurück und lese interessiert den Thread. Ich denke du hast ja schon eine genaue Vorstellung davon was du möchtest und was nicht.
Auf deinem letzten Bild des "Eichenzauns" ist ein Spant vorne rechts zu sehen der sich ja schon als völlig zerlegt bezeichnen lässt. Ist das durch die Trocknung oder durch das biegen beim Einbau und späteren harten Segelns zurückzuführen? Gibt es noch mehr solcher Spanten?
In den Paar Tagen auf der Insel habe ich das Buch "Ostsee links herum" von Christian Irrgang verschlungenen. Dort wird beschrieben wie durch den harten Absturz von einem Wellenkamm an Bb ein nicht zu findender Wassereinbruch entstand. Erst später durch Verfärbung des Holzes ist ein Haarriss in der 1.Planke auf Höhe des Mastes zu lokalisieren. Der Jolli so , wird ja in Sekunden auf Grund gehen oder er muss über Tage die Möglichkeit bekommen in den Gurten zu hängen.
Meine Lösungsidee in Deinem Fall wäre noch folgende:
Alle Plankenfugen mit angewärmten Ettan in einer Blasenspritze von außen auszuspritzen. Von innen evtl. noch mit Venezianer Terpentin und einem Warmluftfön auszugießen.
Vorher die Bilge von allem losen zu reinigen und alles auch außen mit D1 Grundieren.
Dann die Bilge oder besser den Innenbereichen mit nässen Jutesäcken oder Laken vorquellen lassen. Das ausquellende Ettan kann wieder zur weiteren Verwendung mit einem Spachtel aufgenommen werden.
Ich haben dann als Primer für den UW Bereich ganz gute Erfahrungen mit VCT18 von Sigma gemacht da er auf Bitumenspachtel hält.
Wenn das Boot dann in der Saison aus seinem Dornröschenschlaf erwacht und bis Ende der Saison behutsam segelbar ist kannst du im folgenden Winter besser über Dein zukünftiges Vorgehen entscheiden denke ich.
Mir ist gerade noch eingefallen, wo ich deinen Letzten Beitrag lese mit dem einlegen von Leisten ohne wasserdichter Beschichtung. Wenn die Eiche dann quillt, und zwar womöglich so wie sie mal war, wird der Rumpf um einiges größer. Das machen die Spanten nicht mit und lösen sich von den Planken. Daher macht auch kein dichten mit Werg oder MS Polymer Sinn. Ich denke das Boot muss erstmal behutsam zu alter Feuchtigkeit kommen. Das könnte mit der Wachsvariante und einer ordentlichen D1 Konservierung funktionieren.
Gruß
Detlef
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Re: Jollenkreutzer (Eiche,Karwel) BJ67 fit machen und halten...
Hallo Gemeinde,
Die letzten Tage im Boot gesessen, überlegt und alles gegeneinander abgewogen. Habs mir nicht einfach gemacht, der Entschluss, Boot bekommt schadhafte Stellen ausgebessert und gebrochene Spanten repariert und dann gehts in den See. Plan ist, mit ettan soviel wie möglich abzudichten. Vorher werde ich versuchen das Boot ordentlich vorzuwässern, mit Tüchern, Jute und ordentlich Wasser aus dem Schlauch.
Wodurch die Spanten gebrochen sind, keine Ahnung. Die Schäden sind beidseitig im selben Schiffsbereich, auf jeder Seite sind 3 Spanten gebrochen, davon aber keine jeweils folgende. Also immer noch ein intakter Spant dazwischen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Schäden auch durch unsachgemässen Transport und Bewegung durch den "neuen Eigentümer" entstanden sind.
Hatte das Boot falsch auf dem Trailer, dabei sind durch Druck zweier Außenaufleger beidseitig zwei Planken nach innen gedrückt und gebrochen. Allerdings ist das nicht im Bereich der defekten Spanten.
Wie würdet ihr hier die Reparatur dieser angebrochenen Plankenstellen empfehlen?
Die Spanten können natürlich nur geschäfftet repariert werden, weil ich nicht rankomme ohne das Deck zu demontieren. Ich weiß nicht ganz genau, ob die Spanten aus Esche oder Eiche sind. Der hohe Verschleiss (Verjüngung) in den Spantenenden in der Bilge deuten eher auf Esche. Sollte es doch Eiche sein, sind dort starke Probleme beim Kleben der Schäfftung mit Epoxy zu erwarten oder ist das eher zu vernachlässigen, da der Spant ja eh durchgenietet wird?
Noch eine Problemstelle habe ich im Vorschiff im Bereich des Kielbalkens. Sieht aus, als wäre der Balken lammeliert und die lasche hat sich gelöst. Der Bruch ist von beiden Seiten sichtbar, sieht man genau hin, ist das mehr ein Brett als ein Balken. Wie ist die Konstruktion hier erfahrungsgemäß. Wie ist der Schaden hier einzuschätzen und welche Maßnahmen sind zu ergreifen?
gruß
Rene
Die letzten Tage im Boot gesessen, überlegt und alles gegeneinander abgewogen. Habs mir nicht einfach gemacht, der Entschluss, Boot bekommt schadhafte Stellen ausgebessert und gebrochene Spanten repariert und dann gehts in den See. Plan ist, mit ettan soviel wie möglich abzudichten. Vorher werde ich versuchen das Boot ordentlich vorzuwässern, mit Tüchern, Jute und ordentlich Wasser aus dem Schlauch.
Wodurch die Spanten gebrochen sind, keine Ahnung. Die Schäden sind beidseitig im selben Schiffsbereich, auf jeder Seite sind 3 Spanten gebrochen, davon aber keine jeweils folgende. Also immer noch ein intakter Spant dazwischen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Schäden auch durch unsachgemässen Transport und Bewegung durch den "neuen Eigentümer" entstanden sind.
Hatte das Boot falsch auf dem Trailer, dabei sind durch Druck zweier Außenaufleger beidseitig zwei Planken nach innen gedrückt und gebrochen. Allerdings ist das nicht im Bereich der defekten Spanten.
Wie würdet ihr hier die Reparatur dieser angebrochenen Plankenstellen empfehlen?
Die Spanten können natürlich nur geschäfftet repariert werden, weil ich nicht rankomme ohne das Deck zu demontieren. Ich weiß nicht ganz genau, ob die Spanten aus Esche oder Eiche sind. Der hohe Verschleiss (Verjüngung) in den Spantenenden in der Bilge deuten eher auf Esche. Sollte es doch Eiche sein, sind dort starke Probleme beim Kleben der Schäfftung mit Epoxy zu erwarten oder ist das eher zu vernachlässigen, da der Spant ja eh durchgenietet wird?
Noch eine Problemstelle habe ich im Vorschiff im Bereich des Kielbalkens. Sieht aus, als wäre der Balken lammeliert und die lasche hat sich gelöst. Der Bruch ist von beiden Seiten sichtbar, sieht man genau hin, ist das mehr ein Brett als ein Balken. Wie ist die Konstruktion hier erfahrungsgemäß. Wie ist der Schaden hier einzuschätzen und welche Maßnahmen sind zu ergreifen?
gruß
Rene
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Re: Jollenkreutzer (Eiche,Karwel) BJ67 fit machen und halten...
Moin Rene,
versuche doch bitte mal die Bilder so zu verkleinern das die lange Seite des Bildes 1000 Pixel hat.
Gruß
Detlef
versuche doch bitte mal die Bilder so zu verkleinern das die lange Seite des Bildes 1000 Pixel hat.
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Detlef
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Re: Jollenkreutzer (Eiche,Karwel) BJ67 fit machen und halten...
Moin René,
die Klebung sollte funktionieren.
a) hast Du ja selbst schon geschrieben, die Nieten halten die geschäfteten Bereiche.
b) wenn die Schäftung lang genug ist, auch kein Problem, gerade im Kimmbereich schwierig manchmal die Mindestlänge von 1:8 zu erreichen.
Ein Boot mit Eichenplanken würde ich entweder nicht ausleisten und anders abdichten oder mit Epoxy / Glasfasergewebe beschichten.
Nur ausleisten bringt mit großer Sicherheit zuviel Feuchtigkeit nach dem Einwassern ins Holz.
Die Boote wurden nicht so trocken gebaut, wie sie nach Jahren im Schuppen jetzt sind.
Und gerade Eiche quillt sehr stark und baut viel Kraft auf.
Gruß,
André
die Klebung sollte funktionieren.
a) hast Du ja selbst schon geschrieben, die Nieten halten die geschäfteten Bereiche.
b) wenn die Schäftung lang genug ist, auch kein Problem, gerade im Kimmbereich schwierig manchmal die Mindestlänge von 1:8 zu erreichen.
Ein Boot mit Eichenplanken würde ich entweder nicht ausleisten und anders abdichten oder mit Epoxy / Glasfasergewebe beschichten.
Nur ausleisten bringt mit großer Sicherheit zuviel Feuchtigkeit nach dem Einwassern ins Holz.
Die Boote wurden nicht so trocken gebaut, wie sie nach Jahren im Schuppen jetzt sind.
Und gerade Eiche quillt sehr stark und baut viel Kraft auf.
Gruß,
André
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André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
André
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