Folkeboot Lillebror: Bestandsaufnahme
Re: Folkeboot Lillebror: Bestandsaufnahme
andre ich bin bei dir. aber alle(?) in frage kommenden edelstähle sind säurefest.
mit dem kraftschluß im bolzenloch kann ich jedoch nicht folgen. kielbolzen werden zum allergrößten teil auf zug beansprucht, somit gehen die kräfte fast ausnahmslos über das gewinde. aber das ist bei bolzenverbindungen auf zug eigentlich immer so. zumal sich die gewinde meist im kiel befinden.
und der kraftschluß im holz ist auch sehr relativ, da holz sich im wasser verändert, will heißen, es gibt keine beständige passung zum bolzen. deshalb die bolzen nach meiner ansicht elastisch gedichtet einsetzen.
ich habe gerade nochmal bei nigel warren nachgesehen: er empfiehlt auch dauerelastische dichtmasse (s. kap. 10: problembereiche unter wasser, s. 102-106)
ansonsten auch mal hier reinschauen: www.fky.org/restaurierung/restaurierung ... rosion.htm
im übrigen sehe ich die bolzenproblematik nicht so schwarz: alle hier gezeigten z. t. katastrophalen beispiele sind ein ergebnis in der vergangenheit versäumter wartung, nicht unbedingt ungeeigneten bolzenmaterials. bei regelmäßiger bolzenkontrolle werden angegammelte bolzen ersetzt und das war's.
mit dem kraftschluß im bolzenloch kann ich jedoch nicht folgen. kielbolzen werden zum allergrößten teil auf zug beansprucht, somit gehen die kräfte fast ausnahmslos über das gewinde. aber das ist bei bolzenverbindungen auf zug eigentlich immer so. zumal sich die gewinde meist im kiel befinden.
und der kraftschluß im holz ist auch sehr relativ, da holz sich im wasser verändert, will heißen, es gibt keine beständige passung zum bolzen. deshalb die bolzen nach meiner ansicht elastisch gedichtet einsetzen.
ich habe gerade nochmal bei nigel warren nachgesehen: er empfiehlt auch dauerelastische dichtmasse (s. kap. 10: problembereiche unter wasser, s. 102-106)
ansonsten auch mal hier reinschauen: www.fky.org/restaurierung/restaurierung ... rosion.htm
im übrigen sehe ich die bolzenproblematik nicht so schwarz: alle hier gezeigten z. t. katastrophalen beispiele sind ein ergebnis in der vergangenheit versäumter wartung, nicht unbedingt ungeeigneten bolzenmaterials. bei regelmäßiger bolzenkontrolle werden angegammelte bolzen ersetzt und das war's.
Re: Folkeboot Lillebror: Bestandsaufnahme
potemkin,
genaus sehe ich das auch. Einfach mal die Kirche im Dorf lassen. Die Korrosion an den Bolzen aus Edelstahl sieht mir wirklich nicht dramatisch aus im Vergleich zu den alten, bestimmt ehemals verzinkten Bolzen, die sich völlig aufgelöst haben. Wir haben bei unserer Emmy auch Edelstahbolzen genommen und ich bin sehr sicher, dass diese uns als Eigner um ein Vielfaches überleben werden. Und ja, um das auch gleich vorwegzunehmen: Von zeit zu Zeit muss man halt mal schauen, was die wesentlichen tragenden Teile an einem Boot so machen. Und wenn sich etwas verschlissen hat, das eben tauschen. Ganz sicherlich würde ich keine verzinkten Bolzen einbauen, egal ob A&R oder irgendeine andere Werft für Groß- und Luxusdampfer das so macht. Edelstahl hat sich seit Jahrzehnten bewährt und sicher wird das auch so bleiben. Das ist jedenfalls meine Meinung.
Gruss in die Runde,
Tobias Bressler
genaus sehe ich das auch. Einfach mal die Kirche im Dorf lassen. Die Korrosion an den Bolzen aus Edelstahl sieht mir wirklich nicht dramatisch aus im Vergleich zu den alten, bestimmt ehemals verzinkten Bolzen, die sich völlig aufgelöst haben. Wir haben bei unserer Emmy auch Edelstahbolzen genommen und ich bin sehr sicher, dass diese uns als Eigner um ein Vielfaches überleben werden. Und ja, um das auch gleich vorwegzunehmen: Von zeit zu Zeit muss man halt mal schauen, was die wesentlichen tragenden Teile an einem Boot so machen. Und wenn sich etwas verschlissen hat, das eben tauschen. Ganz sicherlich würde ich keine verzinkten Bolzen einbauen, egal ob A&R oder irgendeine andere Werft für Groß- und Luxusdampfer das so macht. Edelstahl hat sich seit Jahrzehnten bewährt und sicher wird das auch so bleiben. Das ist jedenfalls meine Meinung.
Gruss in die Runde,
Tobias Bressler
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Re: Folkeboot Lillebror: Bestandsaufnahme
Moin,
in dem zitierten Artikel von Uwe Baykowski steht ganz klar, dass auch 1.4571 und alle anderen Edelstãhle nicht beständig gegen Gerbsäure sind. Hab ihn nämlich gestern auch gelesen.
Wer sich im Netz etwas umsieht, wird auch zu lesen kriegen das Edelstahl nie korrosionsfrei ist sondern nur oberflächlich in Ordnung scheint und diese bis zum Bruch mehr oder weniger unsichtbar bleibt.
Warren mag ja Dichtmasse unter Wasser empfehlen und das ist ja auch richtig, aber doch nicht im Bolzenloch.
Nur weil der Bolzen hauptsächlich auf Zug belastet wird (korrekt) heißt das nicht, dass die Bohrung nicht maßgeblich an den Flanken belastet wird. Zug im Bolzen wird in Reibungskräfte zwischen Kielsohle und Ballast bzw Bodenwrange umgesetzt. Bei Krängung z.B. oder Grundberührung werden große Kräfte auf die Flanken frei.
Gewinde im Kiel? Es gibt durchaus Gründe für Normschrauben mit reduzierter Gewindelänge. Festigkeit, Korrosion... Diese Grundsätze gelten unter Wasser erst recht.
Es zwingt Euch niemand den Ergebnissen der Diskussion uu folgen bzw. diese umzusetzen.
Lasst ihr mal die Kirche im Dorf.
Gruß,
André
in dem zitierten Artikel von Uwe Baykowski steht ganz klar, dass auch 1.4571 und alle anderen Edelstãhle nicht beständig gegen Gerbsäure sind. Hab ihn nämlich gestern auch gelesen.
Wer sich im Netz etwas umsieht, wird auch zu lesen kriegen das Edelstahl nie korrosionsfrei ist sondern nur oberflächlich in Ordnung scheint und diese bis zum Bruch mehr oder weniger unsichtbar bleibt.
Warren mag ja Dichtmasse unter Wasser empfehlen und das ist ja auch richtig, aber doch nicht im Bolzenloch.
Nur weil der Bolzen hauptsächlich auf Zug belastet wird (korrekt) heißt das nicht, dass die Bohrung nicht maßgeblich an den Flanken belastet wird. Zug im Bolzen wird in Reibungskräfte zwischen Kielsohle und Ballast bzw Bodenwrange umgesetzt. Bei Krängung z.B. oder Grundberührung werden große Kräfte auf die Flanken frei.
Gewinde im Kiel? Es gibt durchaus Gründe für Normschrauben mit reduzierter Gewindelänge. Festigkeit, Korrosion... Diese Grundsätze gelten unter Wasser erst recht.
Es zwingt Euch niemand den Ergebnissen der Diskussion uu folgen bzw. diese umzusetzen.
Lasst ihr mal die Kirche im Dorf.
Gruß,
André
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Re: Folkeboot Lillebror: Bestandsaufnahme
Tobias widerspricht sich auch selbst, wenn er auf der einen Seite die Lösung der großen Werften als Luxus abtut,
andererseits Edelstahl immer noch für die bessere Variante hält.
Es ist eben ein Trugschluss zu glauben, eine Korrosion die ich nicht sehen kann wäre nicht da.
Rißkorrosion nennt man das bei Edelstahl in dem Fall.
Der Bolzen reißt einfach ab, auch wenn er regelmäßig gezogen und angesehen wird.
Oder geht ihr die Bolzen dann zur Röntgenprüfung?
Eine Röntgenprüfung am Schiff würde sehr wahrscheinlich zu schlechte Ergebnisse bringen.
Anders mit verzinkten Bolzen, wenn die dünn gerostet sind, sieht man das auch im montierten Zustand auf dem Röntgenfilm.
Ich versuche heute noch die Tabelle in eine eigene Form zu bringen, wer morgen in Hamburg ist, kannte mich gerne ansprechen.
Stelle sie dann auch gerne hier ein.
andererseits Edelstahl immer noch für die bessere Variante hält.
Es ist eben ein Trugschluss zu glauben, eine Korrosion die ich nicht sehen kann wäre nicht da.
Rißkorrosion nennt man das bei Edelstahl in dem Fall.
Der Bolzen reißt einfach ab, auch wenn er regelmäßig gezogen und angesehen wird.
Oder geht ihr die Bolzen dann zur Röntgenprüfung?
Eine Röntgenprüfung am Schiff würde sehr wahrscheinlich zu schlechte Ergebnisse bringen.
Anders mit verzinkten Bolzen, wenn die dünn gerostet sind, sieht man das auch im montierten Zustand auf dem Röntgenfilm.
Ich versuche heute noch die Tabelle in eine eigene Form zu bringen, wer morgen in Hamburg ist, kannte mich gerne ansprechen.
Stelle sie dann auch gerne hier ein.
Gruß,
André
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Re: Folkeboot Lillebror: Bestandsaufnahme
Hallo zusammen!
Hier hat sich ja richtig was getan
Zu den "alten" Bolzen und dem Lochfraß muss ich noch sagen , daß ich vor vier Jahren nicht den Ballast demontiert hatte und daher auch die Bolzenlöcher nicht optimal reinigen konnte. Verbleibende Eisen / Rostreste hatten in Verbindung mit der Gerbsäure und Wasser bestimmt optimale Voraussetzungen die Bolzen anzunagen.
Jetzt kann ich die Bolzenlöcher im Eichenkiel ja von unten auf zB. 25mm -30mm aufweiten und über die 1.4571 Bolzen Hülsen vom Eisenballast bis in die Bodenwrangen stülpen/einkleben. Wenn die Hülsen schön passgenau auf den Bolzen sitzen sollte da dann auch für längere Zeit Ruhe sein.
Evtl. kann ich die neuen Bolzen schon nächste Woche abholen, dann kann es endlich wieder ans komplettieren gehen. Ich habe die Bolzen jetzt auch so gewählt das sie komplett durch die Wrangen gehen und nicht wie in der Plicht mitten in der Wrange enden.
Die geplante Luke liegt auch schon ausgehobelt auf dem Vorschiff
Gruß in die Runde
Arndt
Hier hat sich ja richtig was getan

Zu den "alten" Bolzen und dem Lochfraß muss ich noch sagen , daß ich vor vier Jahren nicht den Ballast demontiert hatte und daher auch die Bolzenlöcher nicht optimal reinigen konnte. Verbleibende Eisen / Rostreste hatten in Verbindung mit der Gerbsäure und Wasser bestimmt optimale Voraussetzungen die Bolzen anzunagen.
Jetzt kann ich die Bolzenlöcher im Eichenkiel ja von unten auf zB. 25mm -30mm aufweiten und über die 1.4571 Bolzen Hülsen vom Eisenballast bis in die Bodenwrangen stülpen/einkleben. Wenn die Hülsen schön passgenau auf den Bolzen sitzen sollte da dann auch für längere Zeit Ruhe sein.
Evtl. kann ich die neuen Bolzen schon nächste Woche abholen, dann kann es endlich wieder ans komplettieren gehen. Ich habe die Bolzen jetzt auch so gewählt das sie komplett durch die Wrangen gehen und nicht wie in der Plicht mitten in der Wrange enden.
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Gruß in die Runde
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http://up.picr.de/32380446nz.jpg
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Re: Folkeboot Lillebror: Bestandsaufnahme
Hallo Zusammen,
habe die Tabelle nun fertig, war doch etwas mehr Arbeit...
Grüße,
André
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André
Gruß,
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
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Re: Folkeboot Lillebror: Bestandsaufnahme
Hallo Zusammen,
habe die Tabelle nun fertig, war doch etwas mehr Arbeit...
Wer sie haben möchte schreibe mich an, meine Mailadresse findet Ihr in meinem Profil.
Einstellen kann ich sie hier leider doch nicht.
Ich habe Blei auf Seite 3 hinzugefügt.
Da ich keine Testreihen habe, die Aussagen zulassen wie Blei sich mit anderen Metallen verhält,
muss man sich hier mit dem Vergleich der potenziellen Spannungen behelfen.
Für Eisen- bzw. Stahlgußkiele kann man sich die Tabelle Seite 4 ansehen.
Grüße,
André
habe die Tabelle nun fertig, war doch etwas mehr Arbeit...
Wer sie haben möchte schreibe mich an, meine Mailadresse findet Ihr in meinem Profil.
Einstellen kann ich sie hier leider doch nicht.
Ich habe Blei auf Seite 3 hinzugefügt.
Da ich keine Testreihen habe, die Aussagen zulassen wie Blei sich mit anderen Metallen verhält,
muss man sich hier mit dem Vergleich der potenziellen Spannungen behelfen.
Für Eisen- bzw. Stahlgußkiele kann man sich die Tabelle Seite 4 ansehen.
Grüße,
André
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Re: Folkeboot Lillebror: Bestandsaufnahme
Moin in die Runde,
das mit dem aufbohren der Löcher im Kiel auf 25-30mm um die Bolzen dann besser zum Ballast zu isolieren wird eine Arbeit die sich wohl dann eher in Sinterbronzebolzen rechnet.
So ein alter Gußkiel lässt sich nach meiner Erfahrung nur mit Vidiabohrer bohren und das bei 30mm Durchmesser verlangt nach einer Säulenbohrmaschine die 1. sehr langsam dreht und 2. über bzw. unter den Ballast gefahren werden muss.
Ich war da schon froh gewesen mit guten Bohrern schrittweise die alten Bolzenreste auszubohren und dann mit einem extra angeschafften 20mm Vidiabohrer die Löcher von 19 auf 20mm aufzubohren.
Gruß
Detlef
das mit dem aufbohren der Löcher im Kiel auf 25-30mm um die Bolzen dann besser zum Ballast zu isolieren wird eine Arbeit die sich wohl dann eher in Sinterbronzebolzen rechnet.
So ein alter Gußkiel lässt sich nach meiner Erfahrung nur mit Vidiabohrer bohren und das bei 30mm Durchmesser verlangt nach einer Säulenbohrmaschine die 1. sehr langsam dreht und 2. über bzw. unter den Ballast gefahren werden muss.
Ich war da schon froh gewesen mit guten Bohrern schrittweise die alten Bolzenreste auszubohren und dann mit einem extra angeschafften 20mm Vidiabohrer die Löcher von 19 auf 20mm aufzubohren.
Gruß
Detlef
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Re: Folkeboot Lillebror: Bestandsaufnahme
Moin,
nein, nicht der Eisenballast soll die Buchsen erhalten sondern nur der Eichenkiel. Das Eisen kann ich zuverlässig absperren und da ist ja auch der Rost raus.
Mal schauen ob mein Dreher schon fertig ist...
Bis dahin
Arndt
nein, nicht der Eisenballast soll die Buchsen erhalten sondern nur der Eichenkiel. Das Eisen kann ich zuverlässig absperren und da ist ja auch der Rost raus.
Mal schauen ob mein Dreher schon fertig ist...
Bis dahin
Arndt
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Re: Folkeboot Lillebror: Bestandsaufnahme
Hallo Arndt,
ja natürlich hast Du ja auch geschrieben. Habe ich am Morgen nicht richtig gelesen.
Danke und Gruß
Detlef
ja natürlich hast Du ja auch geschrieben. Habe ich am Morgen nicht richtig gelesen.
Danke und Gruß
Detlef