Überholung einer schwedischen Snipa

André bauer
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Re: Überholung einer schwedischen Snipa

Beitrag von André bauer » Fr 22. Sep 2017, 15:06

Moin,

genau wichtig wie eine gute Abdichtung is aber auch der Holzschutz.
Von der Perspektive ist es wichtig das Öl möglichst weit zwischen die Planken zu bekommen.
Und wenn man zum Schluss mit Alkydharz lackiert ist die Haftung auch wieder wesentlich besser.

Epoxi und Eiche sagt man nach, das sie nicht sonderlich gut kleben aufgrund der Gerbsäure.
Das ist aber nich der Grund auf Epoxi zu verzichten beim Klinkerrumpf.
Epoxi ist nur gut wenn es einfach dicht ist. Hier kann und wird Wasser zwischen die Planken dringen.
Und schon saugt das trockene Holz Wasser und kann es durch fehlende Ablüftungsflächen nicht wieder loswerden.
Innen ist das Boot gut konserviert, aussen blockt das Epoxi jeden Austausch ab.
Zudem kann man die Planken am Rumpf gar nicht getrennt voneinander streichen, es landet immer Epoxi auf der nächsten Kante. Und schon hat man eine teils versiegelte Fuge, die wegen der alten weichen Nieten wieder aufbricht.

Epoxi funktioniert nur wenn es wie eine wasserdichte Folie um das komplette Boot liegt.
Jede andere Variante mit Epoxi wird früher oder später scheitern und faulen.
Je mehr potentielle Lecks das System hat desto schneller.

Gruß,
André
Gruß,
André

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KlausKristdala
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Re: Überholung einer schwedischen Snipa

Beitrag von KlausKristdala » Fr 22. Sep 2017, 17:49

Vielen Dank für die Hinweise.

Im Zusammenhang ölen fällt mir gerade Le Tonkinois ein. Was haltet Ihr eigentlich davon? Ist doch auch irgendwie ein Öl, zumindest zum Teil. Aber geeignet für den kompletten Rumpf? Habe bei einem früheren Holzboot das verarbeitet, allerdings überwiegend innen.

Gruß
Klaus
Dedel
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Re: Überholung einer schwedischen Snipa

Beitrag von Dedel » Fr 22. Sep 2017, 22:26

Hallo und Moin Klaus,
Bei mir ist vor 10 Jahren das Le Tonkinois in der angebrochenen Dose immer sehr schnell geliert. Somit habe ich das damals aufgegeben.
Ich habe in den letzten Jahren immer gute Erfahrungen mit Owatrol D1 als Grundierung und zum sättigen des Holzes gemacht. Als Deckschicht an Mast, Baum und anderen Teilen vom Rig verwende ich D2. Ist einfach zu verarbeiten und glänzt die ganze Saison.
Alle anderen klar lackierten Flächen bekommen wg. dem erhöhten UV Schutz und der für 1k Lacken relativ hohen Abriebfestigkeit, Epifanes 1 komp. Alkydharzlack.
Das einzige was ich noch mit Erfolg von Le Tonkinois verwende ist der Holzspachtel transparent.
Dieser erspart mir vor allem bei Mahagoni einige Lackschichten um trotzdem eine porenfreie Fläche zu erzielen. Bisher auch noch keine Unverträglichkeit feststellen können.
Gruß
Detlef
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Dedel
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Re: Überholung einer schwedischen Snipa

Beitrag von Dedel » Fr 22. Sep 2017, 22:31

Moin nochmal,
Anbei ein Beispiel für D1 mit abschließend D2 lackierten Teilen.
Dedel
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Re: Überholung einer schwedischen Snipa

Beitrag von Dedel » Fr 22. Sep 2017, 22:35

Beispiel für D1 mit abschließend D2 lackierten Teilen.
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Dedel
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Re: Überholung einer schwedischen Snipa

Beitrag von Dedel » Fr 22. Sep 2017, 22:58

In diesem Beispiel sind die typischen Poren im Lack bei Mahagoni zu sehen. Hier nach insgesamt.7 Schichten in 2 Winter mit 1x Zwischenschliff. Im kommenden Winter wird mit Schleiffließ angeraut und mit dem Holzspachtel von LeTonkinois mit Hilfe eines Japanspachtel überzogen. Anschließend folgt ein Nassschliff von Hand mit mind. 320er Körnung und 2 Schichten Epifanes.
Grüße aus Hamburg
Detlef
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