Teakdeckfugen erneuern

nvonholdt

Re: Teakdeckfugen erneuern

Beitrag von nvonholdt » Mi 23. Jun 2010, 20:31

Guten Abend,
die Dichtigkeit und Langlebigkeit der Doppelkonkavfuge wird sich wohl erst in den nächsten 10 Jahren zeigen.
Jedoch sehe ich ein anderes Problem, welches ich im angehängten Bild dargestellt habe.
Irgendwann, in 10 oder 20 Jahren, wird es wohl nötig sein, das Deck wieder plan zu schleifen. Bei einem 12mm Standarddeck beträgt die Höhe der Dichtmasse ca. 7mm (4mm Leistenfuß). Durch den Epoxygrund (1mm) und der Polyethylenschnur (angenommen 6mm Rund) verbleibt bei der Doppelkonkavfuge nur eine Höhe von 5mm, im günstigsten Fall.
Bei einem Planschliff von 2mm (?) bleibt in der Doppelkonkavfuge nur 3mm Dichtungshöhe nach. Ist das ausreichend?
Weiterhin stellt sich für mich die Frage, wohin will die doch recht unelastische Polyethylenschnur beim Quellen des Holzes?

Niels von Holdt
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seebaer150
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Re: Teakdeckfugen erneuern

Beitrag von seebaer150 » Mi 23. Jun 2010, 21:24

Hallo Niels,

die Doppelkonkavfuge habe ich erstmal 1991 auf einem Tümmler 154 namens Piranha am Oberrhein angewendet. Kürzlich bekam ich von einem anderen Tümmlerfahrer die Rückmeldung, das Deck sei heute noch dicht.

Die Polyäthlenschnur besteht aus Polyäthylenschaum und ist ganz weich.

Der Witz der Doppelkonkavfuge liegt ja eben in der hauchdünnen Membrane in der Mitte der Füllung, die eben keine Abreisskräfte erzeugen und übertragen könnte.

Übrigens fünktioniert das System auch mit 6 mm Fugenendbreite.

Es kommt nur darauf an, dass das Verhältnis zwischen Membranstärke und erheblich höherer Flankenhöhe mehr oder weniger gewahrt wird.

Bei dünneren Leisten, die aber auf einer dicken Unterlage montiert sind, ist das System auch anwendbar, weil man zusätzlich in die Unterlage einsägen kann. Die eingegossene Epoxidschicht stellt dann auch noch eine form-kraftschlüssige zusätzliche Verbindung zwischen Decksunterlage und Leisten dar.

Ausserdem habe ich nichts dagegen, wenn jemand auf seiner klassischen Yacht im privaten Alleingang das System anwendet. Wenn eine Werft es anwenden will, kann man auch da eine Lösung finden.

seebaer




joswig
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Re: Teakdeckfugen erneuern

Beitrag von joswig » Fr 25. Jun 2010, 14:56

Im Herbst wollte ich eigentlich auch das Teak-Deck unserer SK55 freikratzen.

Aber ich werde vorher wahrscheinlich auf einen Tümmler umsteigen, das macht es leichter.
seebaer150
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Re: Teakdeckfugen erneuern

Beitrag von seebaer150 » Fr 25. Jun 2010, 15:43

Hallo Joswig,

auf welchen Tümmler wirst Du umsteigen?

Gruß seebaer
uglyripper
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Re: Teakdeckfugen erneuern

Beitrag von uglyripper » Do 10. Feb 2011, 21:03

Hallo,

Ich klemm mich mal hier dran, weils gut passt. Ich möchte/muss wohl im Frühjahr die Fugen des Teakdecks meines Folke erneuern. Erste Erfahrungen habe ich im letzten Herbst mit dem Fein gesammelt, finde diese jedoch aus zwei Gründen suboptimal. Erstens haut man gerade an den Stellen, wo das Deck etwas abgetreten ist, die Fuge also ziemlich flach, ins Holz und ab und an spalten sich auch Holzfasern von der Fugenkante ab.. Beides nicht sehr schön und schwer wieder 100% zu flicken. Zweitens ist der Fein nicht geeignet die Fuge zu vertiefen, was bei mir aber zumindest stellenweise nötig sein dürfte.
Ausgangslage ist ein Deck mit 3mm Fuge, welche stellenweise nur noch 2-3mm tief ist. Ziel wäre eine saubere Fuge, die am liebsten nicht breiter als 3,5mm breit und wieder 4-5mm tief ist. So ganz begriffen, welches Werkzeug hier geeignet ist, habe ich noch nicht. Bei den Lamello bzw. Schattenfugenfräsen habe ich bisher nur Modelle mit 4mm Fräskopf gefunden. Vielleicht gibts ja mal einen konkreten Tip für ein Werkzeug, welches 3-3,5mm Fugen erzeugen kann, aber nicht zu ausladend für das schmale Folkedeck ist.
Die Füge an der "Gräte" dürfte Handarbeit sein - das alte Fugenmaterial zu entfernen ist eines, das Vertiefen der Fuge ein ganz anderes Problem - wie bekommt man dies am besten in diesen Rundungen hin? Bin auch offen für nichtelektrische Werkzeuge zur Fugenvertiefung, habe mir z.B. den kleinen Veritas Grundhobel http://www.feinewerkzeuge.de/G307867.html gekauft und das Messer auf 3mm zurechtgeschliffen, das ist aber Spielerei, da der Hobel mechanisch nicht stabil genug für diese Aufgabe ist. Für die Kanten ist übrigens der Kunz No.79 Seitenfalzhobel ein praktisches Werkzeug. Dieser Fugenhobel http://www.feinewerkzeuge.de/kikai-shakuri-kanna.html sieht interessant aus, aber die Investition nur auf blauen Dunst hin scheue ich.
Vielleicht hat ja jemand noch einen konkreten Hinweis.

Dank im Voraus, uglyripper
acksel
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Re: Teakdeckfugen erneuern

Beitrag von acksel » Fr 11. Feb 2011, 07:35

Nachdem ich diese Arbeiten vor Jahren hinter mich gebracht habe, wäre nun für mich eine Minihandkreissäge erste Wahl.

http://www.amazon.de/Exakt®-Minihandkre ... 937&sr=8-8
Die Handhabung ist simpel und das Gerät dürfte auch auf engen Decks ganz gut eingesetzt werden können.
Allerdings würde ich mir die Geräte ersteinmal im Fachhandel ansehen, und nicht ein billiges Teil kaufen wollen.

PS: Das Forum möchte meinen Link nicht....

[img]http://ecx.images-amazon.com/images/I/4 ... AA300_.jpg[/img]
findet man bei Amazon unter "Minikreissägen"
Grüsse von der Elbe!
Axel

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Re: Teakdeckfugen erneuern

Beitrag von Reimund Willig » Fr 11. Feb 2011, 20:45

Hallo Uglyripper, Acksel.
den Hinweis auf den Seitefalzhobel finde ich sehr interessant. Ich überlege, ob ich damit nicht einige Nut-Kanten nachberssern könnte. Bin mir aber nicht sicher, ob der Kunz da die beste Wahl wäre. der Veriatas sieht mir 'brauchbarer' aus.
Die Minihandgreissäge hatte ich mir im Baumarkt schon des öfteren angeschaut und war drauf und dran sie zu kaufen, weil sie gerade bei meinem eher kleinen Boot ein Arbeiten auch in den Ecken erlauben würde. Lamellofräse und Ähnliches sind bei einem 20' Schiff wie meines eindeutig unbrauchbar. Dennoch bleibt auch bei der Minijandkreissäge m.E. die Notwendigkeit bestehen, eine Führungsschiene anbringen zu müssen.
So eine Schiene zu installieren wird ja hier im Forum an der ein oder anderen Stelle ausdrücklich empfohlen. Bei meinem Boot hat das nicht geklappt. Die Radien der Fugen geben es nicht her (vielleicht liegt es aber auch an mir!?).


viele Grüße

Reimund


viele Grüße

Reimund
acksel
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Re: Teakdeckfugen erneuern

Beitrag von acksel » Sa 12. Feb 2011, 03:03

Als "Schiene" reicht doch eine biegsame Latte, das muss doch nichts aus Metall sein.
Grüsse von der Elbe!
Axel

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Re: Teakdeckfugen erneuern

Beitrag von uglyripper » Mo 14. Feb 2011, 10:48

Moin,

Reimund, der Kunz macht eigentlich einen guten Eindruck für den Zweck ausreichend, denke ich. Der erspart auch einiges an Schleifarbeit um die Reste der Vergussmasse aus den Fugen zu fummeln.

Zur Minihandkreissäge würde mich interessieren, wie breit der damit erreichbare Schnitt ist. Es wäre nämlich meiner Ansicht nach ziemlich fummelig, wenn man bei jeder Fuge mindestens 2x ansetzen müsste. Gibt es sonst noch Erfahrungen zu diesem Werkzeug in avisiertem Zusammenhang?

Gruß, uglyripper
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Re: Teakdeckfugen erneuern

Beitrag von eule » Fr 18. Feb 2011, 16:48

uglyripper schrieb:
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> Zur Minihandkreissäge würde mich interessieren,
> wie breit der damit erreichbare Schnitt ist.

Der Schnitt mit HM-Sägeblatt ist ca. 1.5mm breit, aber:
Ohne aufwendige Tuningmaßnahmen ist mit dem Drecksteil keine genaue Arbeit möglich! Das seitliche Spiel des "Tauch-Schlittens" lässt den Sägeschnitt über 1mm seitlich wandern, zumindest bei dem Exemplar, das ich habe.

Out of the box kann man mit dem Dingen höchsten 4mm Pappelsperrholz kamingerecht sägen und wenn die Lebensdauer mehr als 2h Betrieb beträgt, würde ich das als Glück bezeichnen.
Trotzdem werde ich, wenn ich mal Zeit habe, versuchen, diesen Fehlkauf auf Präzision zu bringen für kleinere Ausbesserungsarbeiten an Teakdeck-Fugen.

Uwe

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