Blasen in Klarlackoberflächen
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Re: Blasen in Klarlackoberflächen
Hallo,
nur weil jetzt hier das polieren so empfohlen wird: Ich hatte damals mal bei International (und, soweit ich mich erinnere, auch bei von der Linden) angefragt - beide meinten man sollte Bootslack (klar und auch farbig) eher nicht polieren, weil sich die UV-Schutz-Komponente wohl eher "oben" ablagert...
Ich weiß nicht, ob dem wirklich so ist - mir wurde es halt damals so erzählt. Vielleicht kennt sich ja jemand damit näher aus.
Gruß,
Christian
nur weil jetzt hier das polieren so empfohlen wird: Ich hatte damals mal bei International (und, soweit ich mich erinnere, auch bei von der Linden) angefragt - beide meinten man sollte Bootslack (klar und auch farbig) eher nicht polieren, weil sich die UV-Schutz-Komponente wohl eher "oben" ablagert...
Ich weiß nicht, ob dem wirklich so ist - mir wurde es halt damals so erzählt. Vielleicht kennt sich ja jemand damit näher aus.
Gruß,
Christian
Re: Blasen in Klarlackoberflächen
Ich empfehle das Polieren hier nur als letztes Mittel gegen die Tonkinois-Pickel.. Hab aber auch schon Tonkinois-Flächen gesehen, die ohne Polieren einwandfrei geworden sind. Das ist natürlich ideal....
Soweit ich weiß, ist das Öl vorher durch Nylonstrümpfe gefiltert worden.
Meine Nachbarn (die Bootsbauer von www.segelbootsbau.de sind mittlereile Experten für Tonkinois-Flächen geworden. Die polieren nie....
lg, Stefan
Soweit ich weiß, ist das Öl vorher durch Nylonstrümpfe gefiltert worden.
Meine Nachbarn (die Bootsbauer von www.segelbootsbau.de sind mittlereile Experten für Tonkinois-Flächen geworden. Die polieren nie....
lg, Stefan
Re: Blasen in Klarlackoberflächen
Wir haben eine 6KR vor 2 Jahren vollständig entlackt (ÜW, Aufbauten) und mit Owatrol D1/D2, D1/Edelöl und D1/Schooner neu aufgebaut.
Wie im Foto zu sehen, haben wir nahezu perfekten, tiefen Spiegelglanz erzielt, ohne Lackiermeister zu sein. Bei insgesamt allerdings 17 Lackschichten auf dem Rumpf kommt etwas Übung rein.
Folgende Dinge haben sich als absolut wichtig herausgestellt:
1) Zwischeschliff muss perfekt sein. Das allerbeste Ergebnis haben wir mit Mirka-Schleifgitterscheiben erzielt, für den Endschliff 600, für die Zwischenschliffe 320 oder 400. Wichtig ist aber auch der Schleifer: Man muss mal mit einem Top-Gerät gearbeitet haben, um den Unterschied, auch im Ergebnis, zu Standardschleifern zu erkennen. Meine Empfehlung: Makita oder Festo. Am besten mit dem 'Supersoft' Teller. Nicht mit Schleifscheiben geizen, besonders beim Endschliff. Ganz wenig Druck, moderate Drehzahl.
2) ***Vor*** dem Schleifen entfetten, auch vor jedem Zwischenschliff. Am besten mit dem klassischen Pril, ohne rückfettende Komponenten. Ein Paar Tropfen in den blitzsauberen Eimer, als Lappen empfehle ich Spontex Wundertücher.
3) Pinsel der ***allerbesten*** Qualität nehmen. Pinsel vor Erstgebrauch mit Wasser und wenig Pril waschen, kneten, lose Haare rausziehen. Ausschleuder und Trocknen, dann in Terpentin ordentlich weichen, ausschleudern. Nach 15 min einsatzbereit.
4) Lack nicht aus der Dose verarbeiten, portionsweise umfüllen, dabei durch Damenstrumpf (Nylon!) langsam gießen.
5) Abends / spätnachmittags lackieren! Nie am Morgen! Vorzugsweise an Tagen mit viel Bewölkung, da geringere Temperaturunterschiede und gleichmäßigeres Licht.
6) Nicht mit Halogenscheinwerfern lackieren. Das Licht muss diffus und gleichmäßig sein, sonst sieht man nicht genug.
7) Zu zweit am einfachsten: Einer verteilt den Lack mit einer Schaumstoffrolle, vorzugsweise die mit den abgerundeten Enden. Der Andere verschlichtet mit dem Pinsel. Wichtig ist, daß der Pinsel stets mit Lack gefüllt ist, dann kann er auch keine Luft in den Haaren einfangen. Also 5-10 Züge verschlichten, überschüssigen Lack am Gefäß abstreifen und *sofort* die Spitze des Pinsels wieder in den Lack tauchen.
Beim Verschlichten wenig Druck ausüben und den Pinsel eher zu senkrecht als zu flach halten. Beim Streichen fühlt und *hört* man, ob es richtig ist - ein leichter, vor allem ganz gleichmäßiger Zugwiederstand ist richtig.
Staubprobleme kommen oft durch die eigene Kleidung. Ansonsten war Staub bei uns fast kein Problem, obwohl die Halle weder feucht gemacht, noch besonders staubfrei war. Tagsüber wurde da sogar geschliffen und gesägt.
Allerdings hatten wir eine Stellage, so daß wir nicht auf dem Boden rumlaufen mussten, und die Stellagebretter haben wir vor dem Lackieren penibel abgesaugt, und versucht uns beim Lackieren langsam zu bewegen.
Viel Erfolg,
Georg
Wie im Foto zu sehen, haben wir nahezu perfekten, tiefen Spiegelglanz erzielt, ohne Lackiermeister zu sein. Bei insgesamt allerdings 17 Lackschichten auf dem Rumpf kommt etwas Übung rein.
Folgende Dinge haben sich als absolut wichtig herausgestellt:
1) Zwischeschliff muss perfekt sein. Das allerbeste Ergebnis haben wir mit Mirka-Schleifgitterscheiben erzielt, für den Endschliff 600, für die Zwischenschliffe 320 oder 400. Wichtig ist aber auch der Schleifer: Man muss mal mit einem Top-Gerät gearbeitet haben, um den Unterschied, auch im Ergebnis, zu Standardschleifern zu erkennen. Meine Empfehlung: Makita oder Festo. Am besten mit dem 'Supersoft' Teller. Nicht mit Schleifscheiben geizen, besonders beim Endschliff. Ganz wenig Druck, moderate Drehzahl.
2) ***Vor*** dem Schleifen entfetten, auch vor jedem Zwischenschliff. Am besten mit dem klassischen Pril, ohne rückfettende Komponenten. Ein Paar Tropfen in den blitzsauberen Eimer, als Lappen empfehle ich Spontex Wundertücher.
3) Pinsel der ***allerbesten*** Qualität nehmen. Pinsel vor Erstgebrauch mit Wasser und wenig Pril waschen, kneten, lose Haare rausziehen. Ausschleuder und Trocknen, dann in Terpentin ordentlich weichen, ausschleudern. Nach 15 min einsatzbereit.
4) Lack nicht aus der Dose verarbeiten, portionsweise umfüllen, dabei durch Damenstrumpf (Nylon!) langsam gießen.
5) Abends / spätnachmittags lackieren! Nie am Morgen! Vorzugsweise an Tagen mit viel Bewölkung, da geringere Temperaturunterschiede und gleichmäßigeres Licht.
6) Nicht mit Halogenscheinwerfern lackieren. Das Licht muss diffus und gleichmäßig sein, sonst sieht man nicht genug.
7) Zu zweit am einfachsten: Einer verteilt den Lack mit einer Schaumstoffrolle, vorzugsweise die mit den abgerundeten Enden. Der Andere verschlichtet mit dem Pinsel. Wichtig ist, daß der Pinsel stets mit Lack gefüllt ist, dann kann er auch keine Luft in den Haaren einfangen. Also 5-10 Züge verschlichten, überschüssigen Lack am Gefäß abstreifen und *sofort* die Spitze des Pinsels wieder in den Lack tauchen.
Beim Verschlichten wenig Druck ausüben und den Pinsel eher zu senkrecht als zu flach halten. Beim Streichen fühlt und *hört* man, ob es richtig ist - ein leichter, vor allem ganz gleichmäßiger Zugwiederstand ist richtig.
Staubprobleme kommen oft durch die eigene Kleidung. Ansonsten war Staub bei uns fast kein Problem, obwohl die Halle weder feucht gemacht, noch besonders staubfrei war. Tagsüber wurde da sogar geschliffen und gesägt.
Allerdings hatten wir eine Stellage, so daß wir nicht auf dem Boden rumlaufen mussten, und die Stellagebretter haben wir vor dem Lackieren penibel abgesaugt, und versucht uns beim Lackieren langsam zu bewegen.
Viel Erfolg,
Georg
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Re: Blasen in Klarlackoberflächen
Moin,Moin liebe Gemeinde der Holzklarlackierer,
also meine Erfahrung zeigt, dass häufig Probleme, wie oben beschrieben auftreten, wenn nicht genauestens darauf geachtet wird, welches Schleifpapier genommen wird.
Also welches Schleifmittel hast Du verwandt??
Wie es klingt - Trockenschliff, einige Papiere sind mit silikonhaltigem Trägermaterial beschichtet, sodass Du Dir den Ärger mit der Bläschenbildung auf dem Holz durchs Schleifen möglicherweise selbst veursacht hast. Abhilfe nur durch komplettes Abziehen des Lacks und einen neuen peniblen "saubern Aufbau" zu beheben - natürlich nun ohne Silikonanteile bitte.
Für normale neue Lakbeschichtungen auf vorhandenem alten Klarlack empfehle ich immer die Verwendung von gutem "Naßschleifpapier" ( Gratation 250, 300..oder höher nach belieben. Unter Wasser- oder auch Lackölzugabe (z.B. Owatrol, Le Tonkinois..) Nach dem Schleifen den gebundenen Staub (Abrieb) mit Balsamterpentin abwischen und reinigen, dann neu lakieren.
Grüße aus HH und viel Erfolg!
also meine Erfahrung zeigt, dass häufig Probleme, wie oben beschrieben auftreten, wenn nicht genauestens darauf geachtet wird, welches Schleifpapier genommen wird.
Also welches Schleifmittel hast Du verwandt??
Wie es klingt - Trockenschliff, einige Papiere sind mit silikonhaltigem Trägermaterial beschichtet, sodass Du Dir den Ärger mit der Bläschenbildung auf dem Holz durchs Schleifen möglicherweise selbst veursacht hast. Abhilfe nur durch komplettes Abziehen des Lacks und einen neuen peniblen "saubern Aufbau" zu beheben - natürlich nun ohne Silikonanteile bitte.
Für normale neue Lakbeschichtungen auf vorhandenem alten Klarlack empfehle ich immer die Verwendung von gutem "Naßschleifpapier" ( Gratation 250, 300..oder höher nach belieben. Unter Wasser- oder auch Lackölzugabe (z.B. Owatrol, Le Tonkinois..) Nach dem Schleifen den gebundenen Staub (Abrieb) mit Balsamterpentin abwischen und reinigen, dann neu lakieren.
Grüße aus HH und viel Erfolg!
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Re: Blasen in Klarlackoberflächen
Moin auch aus Bremen,
habe die Erfahrung gemacht, das Silikonaugen im Lack mit viel Geduld
und mehrmaligen partiellem Überlackieren der jeweiligen Stelle
nach Reinigung mit Silikonentferner vor und nach dem Anschliff auch wieder zu entfernen sind.
Gruß,
André
habe die Erfahrung gemacht, das Silikonaugen im Lack mit viel Geduld
und mehrmaligen partiellem Überlackieren der jeweiligen Stelle
nach Reinigung mit Silikonentferner vor und nach dem Anschliff auch wieder zu entfernen sind.
Gruß,
André
Gruß,
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
André
V98 Seebrise
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Re: Blasen in Klarlackoberflächen
Moin,
Wir hatten bei VdMeulen auf der Werft mal das gleiche Problem. Ursache: jemanden hatte ein Gleitmittel verspritzt auf unsere Hobelbank. Viele Metern etfernt, aber etwaß von den Dunst war doch auf ein Schiff geraten und die Blasen sahen ähnlich aus wie auf deine Fotos. Erst die neue Schicht mit Silikonentferner behandeln und total wegschleifen, dan noch mal entfetten und ein Silikon-entferner benutzen und dan noch mal schleifen war die Lösung.
Schleifen und nachher entfetten bringt nichts weil man die Partikel in den Lackschicht eingearbeitet / geschliffen hat.
Hoffe das das dein Problem Löst, sonnst hast du viel Arbeit wieder um sonnst gemacht. Aber die Blasen sehen eben verdammt änhnlich aus...
Wir hatten bei VdMeulen auf der Werft mal das gleiche Problem. Ursache: jemanden hatte ein Gleitmittel verspritzt auf unsere Hobelbank. Viele Metern etfernt, aber etwaß von den Dunst war doch auf ein Schiff geraten und die Blasen sahen ähnlich aus wie auf deine Fotos. Erst die neue Schicht mit Silikonentferner behandeln und total wegschleifen, dan noch mal entfetten und ein Silikon-entferner benutzen und dan noch mal schleifen war die Lösung.
Schleifen und nachher entfetten bringt nichts weil man die Partikel in den Lackschicht eingearbeitet / geschliffen hat.
Hoffe das das dein Problem Löst, sonnst hast du viel Arbeit wieder um sonnst gemacht. Aber die Blasen sehen eben verdammt änhnlich aus...