Kielbolzen Folkeboot

H.P.Hansen
Beiträge: 17
Registriert: Mo 26. Jun 2006, 21:18

Kielbolzen Folkeboot

Beitrag von H.P.Hansen » So 14. Jan 2007, 10:33

Moin Moin,

bei meinem Folke BJ 1967, Lindwerft, hat die vordere Augmutter den Kielbolzen nach achtern verbogen . Den Mastfuß habe ich ausgebaut, um die gerissene Leimnaht zu erneuern bzw. mit Epoxy neu zu kleben. Nun stellt sich die Frage, ob der im Augmutter-Bereich verbogene Kielbolzen gleich mit gewechselt werden sollte? Wie geht man da vor: nach oben raus, nachdem im Kiel die Gegenmutter... wie sieht es bei den Folkes im Kielbereich aus, womit verschließt man das Fach im Kiel (Beton, Holz einkleben??).

Danke für Eure Antworten!
Gruß H.P.

P.S. Langsam läuft die Zeit weg, zwei Spanten müssen auch neu (die mit den Püttingen waren delaminiert).
HP
Hugin S25
günni
Beiträge: 235
Registriert: Di 21. Mär 2006, 23:27

Re: Kielbolzen Folkeboot

Beitrag von günni » Di 16. Jan 2007, 00:36

Frage..... HPH,
ist da etwas schiefgelaufen mit der Ringmutter, den Krangurten und der Dachdurchführung? Wenn das Ding auch nur einen Millimeter krumm ist, geht fällt "nach oben" aus und Du kannst nur noch hoffen, das unten eine Mutter oder ein Stahl-Paßstück verwendet wurde.

Gruß,günni.
H.P.Hansen
Beiträge: 17
Registriert: Mo 26. Jun 2006, 21:18

Re: Kielbolzen Folkeboot

Beitrag von H.P.Hansen » Sa 20. Jan 2007, 12:22

Hallo Günni,

danke für die Antwort!
Ich denke, die Ringmutter wurde beim Kranen in der Vergangenheit nicht genug angezogen. Der Kielbolzen soll nun raus: aber wie? Erstmal den Beton im Kiel ausbohren und nachschauen?
Habe das Folke erst im Herbst gekauft.

Gruß HPH
HP
Hugin S25
K. Schneidewind
Beiträge: 2
Registriert: Sa 20. Jan 2007, 21:14

Re: Kielbolzen Folkeboot

Beitrag von K. Schneidewind » Sa 20. Jan 2007, 21:28

Hallo HPH,

habe vergangenes Jahr eine Bodenwrange samt Kielbolzen bei unserem Folkeboot ausgetauscht. Bei unserem Folke sind die Kielbolzen im Eisenkiel mit "Unterlegscheibe" und Mutter gekontert. Die "Taschen" im Eisenkiel sind mit Beton ausgegossen. Den Beton habe ich mit einem alten Stechbeitel und Hammer herausgeschlagen. Das größte Problem war dann das "Ziehen" des Bolzens, da dieser mit einer weißen Masse in der Bodenwrange "festgeklebt" war und sich nicht einmal drehen ließ. Habe die Bodenwrange dann an einer Seite längs des Bolzens aufgeschnitten und abgenommen. Anschließend den Kielbolzen im Boot über dem Holzkiel abgeschnitten und mit einem schweren Hammer nach unten durchgetrieben.
Wenn sich die Mutter im Eisenkiel abschrauben lässt kann der Kielbolzen vielleicht auch mit einem kleinen "Wagenheber" (o.ä.) nach oben herausgedrückt werden.
Viel Erfolg!

Gruß
Kim
H.P.Hansen
Beiträge: 17
Registriert: Mo 26. Jun 2006, 21:18

Re: Kielbolzen Folkeboot

Beitrag von H.P.Hansen » Sa 20. Jan 2007, 21:57

Hallo Kim,

eine "Tasche" habe ich gefunden und "puhl" jetzt den Beton raus...

Danke
HPH
HP
Hugin S25
günni
Beiträge: 235
Registriert: Di 21. Mär 2006, 23:27

Re: Kielbolzen Folkeboot

Beitrag von günni » Di 23. Jan 2007, 23:09

Hallo HPH,
"Nach Oben" sollte "nach Unten" heißen, und schmeiss den dreiendigen Drahtstropp auf den Müll, ich benutze zwei 6-Meter-Textil-Rundschlingen für die Verbindung Kielbolzen-Kranhaken, durch zwei Löcher im Kajütdach.
Dem Kielbolzen kannst Du eventuell eins auswischen mittels Ringmutter, Kontermutter, Kuhfuß und einem 5-Meter-Rohr aus dem anspruchsvollen Stellagenbau.
Dabei kann der lange Hebel nur jeweils eine Kajütschottbreite bewegt werden, der Kielbolzen (Stichwort Muster) bleibt Dir jedoch ebenso erhalten wie die Bodenwrange.
Filerfolg, günni.
tifftoff
Beiträge: 3
Registriert: Sa 6. Jan 2007, 18:53

Re: Kielbolzen Folkeboot

Beitrag von tifftoff » Mi 24. Jan 2007, 22:14

hallo zusammen,

verfolge interessiert euren austausch weil ich auch gerade in der teilrestaurierung eines folkebootes stecke. zwecks prüfung der kielbolzen will ich einen davon ziehen weiss aber nicht, wo sich die taschen im eisenkiel befinden weil das teil mit epoxy überzogen ist. deshalb meine frage: Komme ich da von unten, links oder rechts dran bzw. auf welcher höhe von der oberkante gesehen muss ich den meissel ansetzen???

gruß, christoph
K. Schneidewind
Beiträge: 2
Registriert: Sa 20. Jan 2007, 21:14

Re: Kielbolzen Folkeboot

Beitrag von K. Schneidewind » Mi 24. Jan 2007, 23:38

Hallo Christoph,

die von mir beschriebene "Tasche" ist, einfacher gesagt, eine rechteckige Aussparung die zumindest bei mir von Stb nach Bb durch den Eisenkiel geht. Will heißen, du müsstest von beiden Kielseiten an das untere Ende des Kielbolzens kommen. Bei mir sind die Taschen ca. 15 - 20 cm unterhalb der Oberkante des Eisenkiels. Wenn Du das Epoxy unterhalb der Bodenwrange vorsichtig mit einem Stechbeitel o.ä. abkratzt, müsstest Du die, meist mit Beton ausgegossene, Tasche lokalisieren können.
Viel Erfolg!

Gruß, Kim
H.P.Hansen
Beiträge: 17
Registriert: Mo 26. Jun 2006, 21:18

Re: Kielbolzen Folkeboot

Beitrag von H.P.Hansen » So 28. Jan 2007, 13:04

wie es weiterging:

die Enden der beiden vorderen Kielbolzen (vor und hinter dem Mast, jeweils durch den Mastfuß geschraubt) sitzen unten im Kiel jeweils in einer mit Zement gefüllten Aussparung bzw. Tasche. Zumindest diese vorderen beiden sind also nicht von der Seite zugänglich (Lind 1967)
Mit einem kleinen Schlagbohrer haben wir das Zement entfernt, und dann versucht die Bolzen von innen nach außen zu treiben. Der zweite Kielbolzen ist nun raus und sieht bis auf den oberen Gewindebereich im Mastfuß noch gut aus. Im Kielbereich lief dieser Bolzen durch ein kürzeres Außenrohr
Nr. 1 sitzt fest, nur ca 6cm ließen sich bewegen. Offensichtlich ist der im Kielschwein laufende Anteil korrodiert, d.h. der Bolzen im mittleren Anteil verjüngt. Auch der Tipp mit einem Bohrhammer zu arbeiten schlug fehl (Bohrmeißelspitze vorher abflexen!, nur hämmern nicht drehen). Evtl. muß nun doch, wie bei Kim, die Boden wrange mit raus.

Gruß
HPH
HP
Hugin S25
Dedel
Beiträge: 450
Registriert: Mi 27. Nov 2013, 21:05

Re: Kielbolzen Folkeboot

Beitrag von Dedel » Sa 29. Nov 2014, 22:05

Hallo und Moin liebe FKY User,

ich hole diesen Thread mal wieder hervor da er wohl am besten zu dem Thema passt was bei uns gerade ansteht. Ich möchte mit ein paar Bildern zukünftigen Reparierern ermutigen, das Thema Kielbolzen ruhig in Angriff zu nehmen.
Unsere Lill FD28 gebaut 1947 in Nyborg auf Fünen erworben im Herbst 2013 wies in der ersten Saison stärkeren Wassereinbruch im vorderen Kielbereich unter einem nicht dem original entsprechendem Mastfuß auf. So das wir uns nicht trauten aus der Schlei herauszusegeln. Das war wohl auch gut so.
Denn durch eine größere Reparatur im hinteren Stevenbereich im Winter '13/'14, mit Entnahme des hintersten großen Kielbolzen welcher beim ziehen zeriss, vermuteten wir nix gutes für die anderen 6 Bolzen nach vorne.
Nur 2 Bolzen schienen schon in VA gewechselt worden zu sein. Diese beiden mittleren (Nr.4+5 von hinten) waren nur mit der Dimension M12 versehen worden! Alle anderen schienen noch original zu sein.
Also bauten wir uns aus 12er Kanthölzern einen Portalkran in den Vorgarten. 1 Ecke ist mit dem Haus verankert. 4x 1t Kettenzüge im Netz bestellt zu 35€ das Stück. 2x 3t Gurte auch aus dem Internet. Kosten gesamt: mit Bolzen,Gewindestangen, Ringmuttern, Planen ca. 500€.
.
Nach erfolgreicher Arbeit können die Sachen auch gerne geliehen oder gekauft werden. Standort ist in Hamburgs Westen.
Dateianhänge
IMG3439klein_4028.jpg
IMG3439klein_4028.jpg (72.5 KiB) 3608 mal betrachtet
IMG3447klein_4027.jpg
IMG3447klein_4027.jpg (262.09 KiB) 3608 mal betrachtet
IMG3328klein_4026.jpg
IMG3328klein_4026.jpg (226.17 KiB) 3608 mal betrachtet
Antworten