Furnierarbeiten

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FD-Helfi
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Furnierarbeiten

Beitrag von FD-Helfi » Di 17. Apr 2007, 11:53

Hallo benötige eure Hilfe!!
Besitze seit kurzen einen formferleimten FD Bj 1963 von Karlisch
den ich bereits von unten aufgearbeitet habe.
Nun wende ich mich den Deck und den Seitenflächen zu.
Die Seitenflächen (Größe jeweils ca. 3,50 x 0,50 m) besitzen einen
Radius von ca. 5 cm.
Ich besitze bereits neues Mahagoni Messerfurnier mit einer Stärke von 1,5 mm.
Nun meine Fragen an euch:
- wie kann ich das Furnier biegen?
- mit welchem Kleber bzw. Leim sollte ich das Furnier auftragen?
- wie bekomme ich das Furnier sauber gestoßen?
- welche Arbeitsschritte sind erforderlich?
Freue mich auf eure Antworten
Dank im Vorraus
Jürgen
André bauer
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Re: Furnierarbeiten

Beitrag von André bauer » Di 17. Apr 2007, 12:56

Moin Jürgen,
habe an meinem Motorboot neues Furnier auf Sperrholzuntergrund aufgebracht.
Was meinst Du mit dem Radius von 5 cm?
Der Radius scheint mir sehr klein für eine Rumpfkontur, hast Du den gemessen?
Furnier wirst Du längs zur Faser kaum in dem Radius aufbringen können,
es sei denn Du dämpfst es vorher, das es weich wird.
Quer zur Faser könnte gehen, hängt von der weiteren Geometrie ab.
Bei starken Formveränderungen dürfte es Probleme geben.
1,5 mm hab ich auch verwendet, hätte auch dicker sein dürfen.
Als Kleber geht Epoxy gut, weil es eine gut "ansaugende" Eigenschaft hat.
Das Furnier wird dann entweder mit Tacker und Sperrholzplättchen als Zulage oder mit einer Vakuumpumpe fixiert.
Ersteres hat den Nachteil, das die Tackerklammern kleine Löcher hinterlassen, die dann nachher alle dichtgekittet werden wollen.
Sehen tut mun sie allerdings nicht.
Das Arbeiten mit der Vakuumpumpe verlangt gute Vorarbeit, das Furnier kann nirgends überstehen,
weil die Vakuumfolie die Furnierüberstände abbrechen würde.
Die Stöße lassen sich am besten mit einer Furnierkreissäge machen, speziell Längsstöße.
Es gibt auch Furnierhandsägen, das geht aber nur für kurze Stöße und für Einlegearbeiten.
Jede Möbeltischlerei wird Dir das Furnier zu großen Blättern zusammenfügen.
Man kann es auch selbst machen mit Furnierklebeband,
welches dünn wie eine Briefmarke feucht gemacht wird und dann auf die Außenseite kommt.
Läßt sich nachher ganz leicht wegschleifen. Aber das maschinell gefügte hält besser,
die Kunsstofffäden tut man auch besser auf die Außenseite,
weil die manchmal relativ dick sind und durchscheinen könnten.
Arbeitsschritte sind:
1) die Fläche muß natürlich sauber geschliffen und ohne Lackreste sein
2) das gefügte Furnier wird angepasst und vorgeheftet
3) dann wieder losnehmen, Epoxy auftragen und mit mehreren Leuten die Lage des auf Maß gebrachten Blattes kontrollieren,
wenn möglich Überstände lassen
4) dann mit Tacker und Sperrholzplättchen (Baumarktbirkensperrholz ist nicht so hart) in regelmäßigen Abständen heften

Falls Du doch mit Pumpe arbeiten willst, sag Bescheid, dazu gibts auch noch einiges zu sagen.
Gruß,
André

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Re: Furnierarbeiten

Beitrag von FD-Helfi » Mi 18. Apr 2007, 09:38

Hallo André,
vielen Dank für deine schnellen Antworten.
Senden als Anlage noch eine Skizze des Biegeradius und zwei Bilder.
Freue mich auf deine weiteren Tips.
Gruß Jürgen
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Re: Furnierarbeiten

Beitrag von FD-Helfi » Mi 18. Apr 2007, 09:44

Das mit der Skizze hat nicht geklappt
anbei ein neuer Versuch.
Gruß
Jürgen
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Re: Furnierarbeiten

Beitrag von FD-Helfi » Mi 18. Apr 2007, 09:48

hat mit der Skizze leider nicht geklappt,
auf ein Neues.
Gruß
Jürgen
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Re: Furnierarbeiten

Beitrag von André bauer » Mi 18. Apr 2007, 10:49

Moin Jürgen,
Du meinst also die Seitendecks und nicht die Rumpfseiten.
Das Deck kannst Du ohne Probleme mit Furnier belegen, es wird auf keinen Fall brechen.
Bei den starken Krümmungen würde ich dünne Leisten anstatt Sperrholz als Zulage verwenden.
Kunststoff vorgebohrt mit Mini-Messingstiften wäre auch eine Variante.
Habe leider während der Arbeiten keine Fotos gemacht. Ärgere mich jetzt oft darüber.

Das Arbeiten mit der Vakuumpumpe verlangt absolut sauberes Abkleben mit einer Dichtmasse rund um die zu furnierende Fläche,
um ein möglichst großes Vakuum ziehen zu können. Allein das stell ich mir bei der Decksform schwierig vor.
Ich habe nur ein Vakuum von 0,4 Bar erzeugen können, möglich sind 0,8 Bar.
Mit einem Vakuum ist aber ein gleichmäßigerer Druck möglich als mit Klammern.
Falls noch Fragen sind...

Grüße,
André
Gruß,
André

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