Lack abgesackt

FD-Helfi
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Lack abgesackt

Beitrag von FD-Helfi » Do 16. Aug 2007, 17:06

Hallo zusammen,
habe im Frühjahr meine FD-Jolle (formverleimt) neu aufgebaut, unter anderem habe ich
ein neues Sperrholzdeck und die Seitendecks mit Schälfurnier erneuert.
Nach Fertigstellung glänzte der Lack und hatte eine glatte Oberfläche
(Auftrag erfolgte mit Pinsel ca. 4-5-facher Auftrag) ich verwendete den Lack Schooner von International. Nun nach ca. 2 Monaten ist die Oberfläche leider nicht mehr glatt sondern
es macht den Eindruck das der Lack eingefallen ist.

Ich hoffe das Ihr mir ein paar Tips geben könnt, wie ich weiter machen sollte.
Schleifen und weitere Schichten Aufbauen?

Vielen Dank schon mal vorab
Jürgen
acksel
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Re: Lack abgesackt

Beitrag von acksel » Do 16. Aug 2007, 18:22

man hat den eindruck, dass der lack sich veflüchtigt. reinigen, leicht anschleifen, pinseln.
Grüsse von der Elbe!
Axel

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André bauer
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Re: Lack abgesackt

Beitrag von André bauer » Mi 22. Aug 2007, 01:31

Moin,
das hab ich auch schon beobachtet, nach ein paar Monaten zeigen sich wieder Holzporen, wo vorher eine glatte Oberfläche war.
Da hilft nur nochmal Lackieren. Ich hab übrigens mit Epifanes und Awlgrip gearbeitet, gleiches Ergebnis.
Das wird an der längeren Phase der engültigen Trocknung liegen.
Die Hersteller sprechen ja auch von Trockenschichtstärke, was darauf hinweist, dass der Lack nass eine höhere Schichtstärke hat.

Grüße,
André
Gruß,
André

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FD-Helfi
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Re: Lack abgesackt

Beitrag von FD-Helfi » Mi 22. Aug 2007, 08:47

Vielen Dank für eure Antworten,
bin bereits mit weiteren Schichtaufbau angenfangen, habe parallel auch mit dem Lackhersteller geprochen. Dieser teilte mir mit, dass diese ein bekanntes Problem ist
das vorallem bei Schälfurnieren mit einer großen Stärke (2-3mm) auftritt.
Mit Verwunderung wurde mir mitgeteilt, dass man diese umgeht in dem man vorab
die gesammte Fläche mit Epoxy überstreicht. Hier hätte ich jedoch bedenken
das das Epoxy vergilbt. Hat hierzu jemand eine Meinung.

Gruß
Jürgen
Passera
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Re: Lack abgesackt

Beitrag von Passera » Mi 22. Aug 2007, 09:31

FD-Helfi schrieb:
-------------------------------------------------------
> Vielen Dank für eure Antworten,
> bin bereits mit weiteren Schichtaufbau
> angenfangen, habe parallel auch mit dem
> Lackhersteller geprochen. Dieser teilte mir mit,
> dass diese ein bekanntes Problem ist
> das vorallem bei Schälfurnieren mit einer großen
> Stärke (2-3mm) auftritt.
> Mit Verwunderung wurde mir mitgeteilt, dass man
> diese umgeht in dem man vorab
> die gesammte Fläche mit Epoxy überstreicht. Hier
> hätte ich jedoch bedenken
> das das Epoxy vergilbt. Hat hierzu jemand eine
> Meinung.
>
> Gruß
> Jürgen


Epoxy vergilbt durch UV Einstrahlung. die von uns verwendeten Klarlacke sollten jedoch alle mit einem entsprechenden UV Filter versehen sein, sodass die Vergilbung gestoppt wird.

ist ja eigentlich ident mit dem Aufhellen vom Mahagonie. Auch das kann man durch entsprechende Lackierung verhindern.


LG Peter
André bauer
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Re: Lack abgesackt

Beitrag von André bauer » Mi 22. Aug 2007, 21:52


Moin,
ich habe wahrscheinlich gerade das Problem mit der Vergilbung von Epoxi.
Vielleicht kann jemand was zu dem Foto sagen?
Was auch immer es ist, ich würde nicht wieder Epoxi unter Klarlack streichen,
allein weil viel zu stoßempfindlich.
Und das Ausbleichen von Holz lässt sich auch nicht verhindern, sodern nur hinauszögern.
Auch gebeiztes Holz wird ausbleichen.
Zu meinem Lackaufbau:
Das Boot wurde mit Epoxi und Vakuum überfurniert, das Furnier ist 1,5mm stark.
Beim Vakuum ziehen zeigte die Pumpe einen Unterdruck von 0,4 Bar an.
Die Temperatur im Schuppen lag bei ca 24°. (wegen der Viskosität des Epoxi)
Nach dem Überfurnieren habe ich mit Tonerde gebeizt und zwei Schichten West System Epoxi gestrichen.
Das Harz war ca 2 Monate vor dem Ablaufdatum, der Härter war schon stark gelblich-bernsteinfarben, hätte aber ja noch gut sein müssen.
Nach dem Epoxi folgten 12! Schichten Awlgrip Awlbrite Klarlack, der angeblich ja auch einen sehr guten UV-Schutz haben soll.
Jedenfalls wird das Zeug für die ganzen Luxusboote wie Riva, Boesch und auch bei Superyachten verwendet.
Letztes Jahr war es perfekt und nach etwas mehr als einer Saison sieht das so aus!!
Ich habe schon verschiedenste Vermutungen gehört, von Leimdurchschlag beim Furnieren
bis das die Tonerde beim Überstreichen dort nicht tief genug ins Holz eingedrungen und verwischt ist.
Aber, wie gesagt, letztes Jahr war es perfekt und die Steuerbordseite ist auch jetzt immer noch ohne Flecken.

Wenn jemand was weiß, lasst hören. Wäre sehr froh, wenn ich wüßte was das ist.

Grüße,
André
Gruß,
André

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André bauer
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Re: Lack abgesackt

Beitrag von André bauer » Mi 22. Aug 2007, 21:52

Moin,
ich habe wahrscheinlich gerade das Problem mit der Vergilbung von Epoxi.
Vielleicht kann jemand was zu dem Foto sagen?
Was auch immer es ist, ich würde nicht wieder Epoxi unter Klarlack streichen,
allein weil viel zu stoßempfindlich.
Und das Ausbleichen von Holz lässt sich auch nicht verhindern, sodern nur hinauszögern.
Auch gebeiztes Holz wird ausbleichen.
Zu meinem Lackaufbau:
Das Boot wurde mit Epoxi und Vakuum überfurniert, das Furnier ist 1,5mm stark.
Beim Vakuum ziehen zeigte die Pumpe einen Unterdruck von 0,4 Bar an.
Die Temperatur im Schuppen lag bei ca 24°. (wegen der Viskosität des Epoxi)
Nach dem Überfurnieren habe ich mit Tonerde gebeizt und zwei Schichten West System Epoxi gestrichen.
Das Harz war ca 2 Monate vor dem Ablaufdatum, der Härter war schon stark gelblich-bernsteinfarben, hätte aber ja noch gut sein müssen.
Nach dem Epoxi folgten 12! Schichten Awlgrip Awlbrite Klarlack, der angeblich ja auch einen sehr guten UV-Schutz haben soll.
Jedenfalls wird das Zeug für die ganzen Luxusboote wie Riva, Boesch und auch bei Superyachten verwendet.
Letztes Jahr war es perfekt und nach etwas mehr als einer Saison sieht das so aus!!
Ich habe schon verschiedenste Vermutungen gehört, von Leimdurchschlag beim Furnieren
bis das die Tonerde beim Überstreichen dort nicht tief genug ins Holz eingedrungen und verwischt ist.
Aber, wie gesagt, letztes Jahr war es perfekt und die Steuerbordseite ist auch jetzt immer noch ohne Flecken.

Wenn jemand was weiß, lasst hören. Wäre sehr froh, wenn ich wüßte was das ist.

Grüße,
André
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Gruß,
André

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Martin Kröger
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Re: Lack abgesackt

Beitrag von Martin Kröger » Mi 22. Aug 2007, 22:31

Moin André,

sieht mir verdächtig nach vergilbten Epoxyd-Flecken aus.........soweit man das auf einem Foto beurteilen kann.

Hatte das Problem auch schon einmal beim Funieren mit einem Hartz von Schäufler.

Nehme jetzt zum Sättigen und als Klarlackgrundierung SP320, das Zeug ist erstaunlich UV beständig.
Endlackierung mit Ultravar 2000 nach Produktvorschrift.

Gruss Martin
Ivan Balushev
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Re: Lack abgesackt

Beitrag von Ivan Balushev » Mi 22. Aug 2007, 23:56

Hallo André,

Ich kann mich dem vorher gesagten nur anschliessen, die SP-Produkte überzeugen viele. Ich habe bis jetzt nur gutes davon gehört.

Habe im März mein erstes Leistenkanu fertiggestellt, welches mit West-System Epoxy und Du Pont Autolack (2-K Polyurethan) beschichtet ist. Bis jetzt sind keine Schwierigkeiten aufgetreten. Wenn sich was ändert werde ich aber berichten.


Viele Grüsse, Ivan Balushev

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Rainer Enßlin
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Re: Lack abgesackt

Beitrag von Rainer Enßlin » Mo 27. Aug 2007, 17:25

Hallo André,
kann mir nicht vorstellen, dass das etwas mit Vergilben zu tun hat. Das heisst ja nur, dass der Lack eine gelbliche Farbe annimmt, was dann gemäß dem Lichteinfall geschieht - also mit fließenden Übergängen. Außerdem haben ja auch UV-Lacke einen ganz intensiven Braunton und man sieht das Holz trotzdem durch. Wenn hier also gelb im Spiel wäre, würde das Holz eher dunkler und von der Struktur nur ein wenig unschärfer werden, als bei einem klaren Lack.
Der Lackeffekt entsteht ja dadurch, dass die Flüssigkeit (Lack/Öl) einen sehr hohen Lichtbrechungsfaktor hat und direkt in die Holzoberfläche eindringt. Man sieht also in eine Lackfläche hinein, in der getränkte Holzteile eingeschlossen sind ohne dass Luft mit eingeschlossen wäre. Damit auch die Tiefenwirkung. Da Epoxi keinen so hohen Lichtbrechungsfaktor hat, wie Lack, Harz oder Öl ist das Ergebniss immer etwas flacher.
Aber bei Dir scheint mir der Kontakt von Lack zu Holz abgebrochen zu sein. Es sieht aus wie trockenes Holz, vor das man ein Stück Lack gelegt hat. Irgend etwas hat also im Mikrobereich den Lack/Epoxi vom Holz gelöst.
Bleibt nur noch die Frage, was....? Ggf die tonerde? Dass hier Stellen waren, an denen das Epoxi zuerst bis zum Holz kam, dann aber witterungsbedingt wieder abgestoßen wurde.
Also - auch keine konkrete Idee, aber gilben würde ich nicht sagen, dann müsste es ja wie gesagt deutlich dunkler werden, ansonsten bräuchtest Du ja gelbe pigmente im Lack, aber man sieht ja noch deutlich das Holz durch. War das holz irgendwie mit etwas in Kontakt gekommen, was nicht so gut war?
Vielleicht hättest Du ja einfach einen anderen Bootsnamen wählen sollen... hmmmm (sorry)
Rainer
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