Reparatur eines Folkebootes
Reparatur eines Folkebootes
Hallo zusammen.....
seit einer Woche steht in meiner Werkstatt ein 36 Jahre altes Folkeboot, dem ich bis zur nächsten Saison wieder neues Leben einhauchen möchte.
Um das teilweise recht verwitterte Holz wieder fit zu machen, habe ich die komplette Inneneinrichtung demontiert und bin dabei, den Rumpf aussen wie innen zu entschichten.
Mein Eindruck ist, dass das Schiff zuletzt noch so viel quellen konnte... es wurde nie richtig dicht.
Meine frage ist nun.... wie Dichte ich die Planken effektiv zueinander ab und wie schütze ich das Holz dauerhaft gegen fäulniss???
Der Markt bietet von traditionellen Methoden bis moderner Epoxy Konservierung soviel, das mir schon schwindelig wird.
Hat jemand erfahrungen??
Über jede Idee und Hinweis für die Reparatur von Holzbooten bin ich dankbar!!!
Mast und schotbruch
Andreas
seit einer Woche steht in meiner Werkstatt ein 36 Jahre altes Folkeboot, dem ich bis zur nächsten Saison wieder neues Leben einhauchen möchte.
Um das teilweise recht verwitterte Holz wieder fit zu machen, habe ich die komplette Inneneinrichtung demontiert und bin dabei, den Rumpf aussen wie innen zu entschichten.
Mein Eindruck ist, dass das Schiff zuletzt noch so viel quellen konnte... es wurde nie richtig dicht.
Meine frage ist nun.... wie Dichte ich die Planken effektiv zueinander ab und wie schütze ich das Holz dauerhaft gegen fäulniss???
Der Markt bietet von traditionellen Methoden bis moderner Epoxy Konservierung soviel, das mir schon schwindelig wird.
Hat jemand erfahrungen??
Über jede Idee und Hinweis für die Reparatur von Holzbooten bin ich dankbar!!!
Mast und schotbruch
Andreas
Re: Reparatur eines Folkebootes
Hallo Andreas,
ein paar Ideen generell zur Restaurierung gibt es in "Pflege von Holzbooten" von Björn-Peter Behrens. ISBN 3-7688-0955-2
Echte Patentideen zum Abdichten von geklinkerten Booten außer Nachnieten finden sich dort aber auch nicht. Es ist Ansonsten aber ganz nett, z. B. zum Thema Spantreparatur.
Erfahrungen habe ich nicht. Ich würd mir sehr gut überlegen, ob sich der Aufwand lohnt.
Grüße , Thorsten
ein paar Ideen generell zur Restaurierung gibt es in "Pflege von Holzbooten" von Björn-Peter Behrens. ISBN 3-7688-0955-2
Echte Patentideen zum Abdichten von geklinkerten Booten außer Nachnieten finden sich dort aber auch nicht. Es ist Ansonsten aber ganz nett, z. B. zum Thema Spantreparatur.
Erfahrungen habe ich nicht. Ich würd mir sehr gut überlegen, ob sich der Aufwand lohnt.
Grüße , Thorsten
Re: Reparatur eines Folkebootes
Danke Dir Thorsten...
das von Dir beschriebene Buch ist auf den freien Handel nicht mehr erhältlich, da vergriffen!!!
Habe aber ein letztes Exemplar durch Zufall noch bekommen.
Mich wundert nur, dass mich gerade in diesem Forum jemand darauf hinweist, ob sich der Aufwand für eine Bootsreparatur/restaurierung lohnt.
Ich werde mich sicher auch weigern, rationell darüber nachzudenken und weiterhin auf den Tag zuarbeiten, an dem ich mit einem schönen alten Seetauglichen Holzschiff in den ersten Hafen einlaufe, Die Petroleumlampe anzünde und den ersten Sherry eingieße.....
Der Aufwand lohnt in jedem Fall!!! Da gibts keinen Zweifel!!!
Sonst gäbe es doch auch diesen Freundeskreis nicht, oder?
Mast und Schotbruch
Andreas
das von Dir beschriebene Buch ist auf den freien Handel nicht mehr erhältlich, da vergriffen!!!
Habe aber ein letztes Exemplar durch Zufall noch bekommen.
Mich wundert nur, dass mich gerade in diesem Forum jemand darauf hinweist, ob sich der Aufwand für eine Bootsreparatur/restaurierung lohnt.
Ich werde mich sicher auch weigern, rationell darüber nachzudenken und weiterhin auf den Tag zuarbeiten, an dem ich mit einem schönen alten Seetauglichen Holzschiff in den ersten Hafen einlaufe, Die Petroleumlampe anzünde und den ersten Sherry eingieße.....
Der Aufwand lohnt in jedem Fall!!! Da gibts keinen Zweifel!!!
Sonst gäbe es doch auch diesen Freundeskreis nicht, oder?
Mast und Schotbruch
Andreas
Re: Reparatur eines Folkebootes
Hallo, Andreas!
Ich weiß zwar auch nicht genau, wie man mit einem Klinkerboot verfahren soll in Deinem Fall aber ich wollte Dir ersteinmal Mut zusprechen! Du hast genau die richtige Einstellung. Das von die beschriebene Szenario lohnt den Aufwand auf jeden Fall!
Nun zum Schiff: Ich glaube man kann auch beim Klinkerboot ausleisten wie bei Karweel-Beplankungen.
Wende dich doch mal an Werften, die sich damit auskennen, wie z.B.: Ecoboot in Hamburg: www.ecoboot.de
oder Yachtwerft Stöhr: www.yachtwerft-stoehr.de
oder wenn ich sehr empfehlen kann:
Jochen Dunker in Egernsund, er hat immer ein offenes Ohr für Enthusiasten mit alten Holzbooten: www.toft-boat.com
Ich wünsch Dir viel Erfolg und vor allem Spaß bei der Restaurierung. Das Werkeln ist ja auch schon eine großartige Sache, nicht nur das Segeln!!!!!
Fair winds, Jens
Ich weiß zwar auch nicht genau, wie man mit einem Klinkerboot verfahren soll in Deinem Fall aber ich wollte Dir ersteinmal Mut zusprechen! Du hast genau die richtige Einstellung. Das von die beschriebene Szenario lohnt den Aufwand auf jeden Fall!
Nun zum Schiff: Ich glaube man kann auch beim Klinkerboot ausleisten wie bei Karweel-Beplankungen.
Wende dich doch mal an Werften, die sich damit auskennen, wie z.B.: Ecoboot in Hamburg: www.ecoboot.de
oder Yachtwerft Stöhr: www.yachtwerft-stoehr.de
oder wenn ich sehr empfehlen kann:
Jochen Dunker in Egernsund, er hat immer ein offenes Ohr für Enthusiasten mit alten Holzbooten: www.toft-boat.com
Ich wünsch Dir viel Erfolg und vor allem Spaß bei der Restaurierung. Das Werkeln ist ja auch schon eine großartige Sache, nicht nur das Segeln!!!!!
Fair winds, Jens
Re: Reparatur eines Folkebootes
Mensch Jens....
ivh danke Dir für Deine Antwort und werde mal sehen, was ich so herausfinden kann.
Zu dem Tipp mit den Werften:
Meiner Erfahrung nach tuen sich einige etwas schwer, ihre "Hausrezepte" zur Renovierung von Holzrümpfen preiszugeben.
Ich habe selber einen eigenen kleine Handwerksbetrieb und kann dass in gewisser Hinsicht schon verstehen.
Wer liebt schon Leute, die " alles anpäcken, dumm frägen, un` nix käufen"??
Man glaugt hier offensichtlich nicht mehr an diesen gewissen "Synergieeffekt".... denn wenns mal zu Schäden und Reparaturen kommt, die ich nicht mehr alleine bewältigen kann, würde ich sicher zu der Werft gehen, die mich hier für die Renovierung schon berät.
However.....
wir werden dass Kind schon schaukeln und den Mut nicht verlieren!!
Weitere Tipps sind natürlich weiterhin willkommen
Ich danke euch
Andreas
ivh danke Dir für Deine Antwort und werde mal sehen, was ich so herausfinden kann.
Zu dem Tipp mit den Werften:
Meiner Erfahrung nach tuen sich einige etwas schwer, ihre "Hausrezepte" zur Renovierung von Holzrümpfen preiszugeben.
Ich habe selber einen eigenen kleine Handwerksbetrieb und kann dass in gewisser Hinsicht schon verstehen.
Wer liebt schon Leute, die " alles anpäcken, dumm frägen, un` nix käufen"??
Man glaugt hier offensichtlich nicht mehr an diesen gewissen "Synergieeffekt".... denn wenns mal zu Schäden und Reparaturen kommt, die ich nicht mehr alleine bewältigen kann, würde ich sicher zu der Werft gehen, die mich hier für die Renovierung schon berät.
However.....
wir werden dass Kind schon schaukeln und den Mut nicht verlieren!!
Weitere Tipps sind natürlich weiterhin willkommen
Ich danke euch
Andreas
Re: Reparatur eines Folkebootes
Hallo Andreas,
Nachdem Du nun schon alles ausgebaut hast, würde ich an Deiner Stelle das Ausmaß der Schäden so zum Beispiel Rott in Teilen der Struktur, gebrochene Spanten etc. feststellen. Das kann z.B. Bei großen Hölzern im Zweifelsfall auch mit einem 12mm Schlangenbohrer stattfinden, anhand der Späne kann mann beurteilen ob das Holz auch innen noch einwandfrei ist oder nicht. wäre schade alles wieder zuzubauen und drei Jahre später festzustellen das da was rott ist. Zunächst würde ich die zerstörten Bauteile ersetzen, also z.B. Bodenwrangen, Spanten etc. , dann evtl. rotte Planken ersetzen. Der Nächste Schritt ist das Nachnieten aller Verbindungen. Auf keinen Fall sollte ausschließlich PU-Dichtungsmasse in die Fugen geschmiert werden, da erstens zuviel Bewegung zwischen den Planken möglich ist, die Nietverbindungen dadurch noch stärker belastet werden und ausleiern und zweistens die meisten PU-Massen wie ein Docht wirken. Sie nehmen Feuchtigkeit auf und können Sie an das Holz abgeben so das Rott enstehen kann. Nachnieten ist meist die beste Lösung da dadurch der Anpressdruck zwischen den Planken erhöht wird und eine Bewegung der Planken gegeneinander schon durch die hohe Reibung verhindert wird.
Jetzt ist die tragende Struktur wiederhergestellt.
Zum Schutz des Holzes würde ich innen komplett mit einem hochwertigen Alkydharz Lacksystem (Klar) Lackieren, hat den Vorteil das der Zustand des Holzes jederzeit kontrolliert werden kann. Aussen über Wasser würde ich ebenfalls mit einem Einkomponentensystem arbeiten. Aussen unter Wasser gibt es zwei Möglichkeiten, entweder traditionell einkomponentig aufbauen, oder das Unterwasserschiff bis in den Wasserpass mit einem leichten Glasgewebe und Epoxydharz zu überziehen, Der Vorteil ist das man eine feste Wasserdampfdichte Beschichtung erhält, die das Holz vor zu großen Feuchtigkeitschwankungen schützt. Die Festigkeit des Rumpfes rührt weitehin aus der Holzkonstruktion welche deshalb auch bei Diesem Verfahren handwerklich einwandfrei ausgeführt werden muß. Da innen lediglich ein Alkydharzsystem zur anwendung kommt kann evtl ins Holz eingedrungene Feuchtigkeit nach innen abdampfen.
Ich hoffe Dir etwas geholfen zu haben.
mfg
Axel Weißenberger
Nachdem Du nun schon alles ausgebaut hast, würde ich an Deiner Stelle das Ausmaß der Schäden so zum Beispiel Rott in Teilen der Struktur, gebrochene Spanten etc. feststellen. Das kann z.B. Bei großen Hölzern im Zweifelsfall auch mit einem 12mm Schlangenbohrer stattfinden, anhand der Späne kann mann beurteilen ob das Holz auch innen noch einwandfrei ist oder nicht. wäre schade alles wieder zuzubauen und drei Jahre später festzustellen das da was rott ist. Zunächst würde ich die zerstörten Bauteile ersetzen, also z.B. Bodenwrangen, Spanten etc. , dann evtl. rotte Planken ersetzen. Der Nächste Schritt ist das Nachnieten aller Verbindungen. Auf keinen Fall sollte ausschließlich PU-Dichtungsmasse in die Fugen geschmiert werden, da erstens zuviel Bewegung zwischen den Planken möglich ist, die Nietverbindungen dadurch noch stärker belastet werden und ausleiern und zweistens die meisten PU-Massen wie ein Docht wirken. Sie nehmen Feuchtigkeit auf und können Sie an das Holz abgeben so das Rott enstehen kann. Nachnieten ist meist die beste Lösung da dadurch der Anpressdruck zwischen den Planken erhöht wird und eine Bewegung der Planken gegeneinander schon durch die hohe Reibung verhindert wird.
Jetzt ist die tragende Struktur wiederhergestellt.
Zum Schutz des Holzes würde ich innen komplett mit einem hochwertigen Alkydharz Lacksystem (Klar) Lackieren, hat den Vorteil das der Zustand des Holzes jederzeit kontrolliert werden kann. Aussen über Wasser würde ich ebenfalls mit einem Einkomponentensystem arbeiten. Aussen unter Wasser gibt es zwei Möglichkeiten, entweder traditionell einkomponentig aufbauen, oder das Unterwasserschiff bis in den Wasserpass mit einem leichten Glasgewebe und Epoxydharz zu überziehen, Der Vorteil ist das man eine feste Wasserdampfdichte Beschichtung erhält, die das Holz vor zu großen Feuchtigkeitschwankungen schützt. Die Festigkeit des Rumpfes rührt weitehin aus der Holzkonstruktion welche deshalb auch bei Diesem Verfahren handwerklich einwandfrei ausgeführt werden muß. Da innen lediglich ein Alkydharzsystem zur anwendung kommt kann evtl ins Holz eingedrungene Feuchtigkeit nach innen abdampfen.
Ich hoffe Dir etwas geholfen zu haben.
mfg
Axel Weißenberger
Re: Reparatur eines Folkebootes
Danke Axel....
dass hört sich doch nach was an!!!
Du hast mir sehr geholfen!! Gestern war ein Bootsbauer da, der sich alles mal angesehen hat.
Wir haben nach rotten stellen geforscht, aber nur wirklich wenige gefunden. Dass insgesamt 12 Spanten ausgetauscht, oder repariert werden müssen ist nicht wirklich tragisch. Auf jeden fall sind Plankenmaterial und tothölzer, Steven und Kielgang fit.
Ich werde jetzt erstmal weiter Farbe kratzen.
Ich tendiere mittlerweile schon ein bisschen zu der Verwendung von Epoxy. Ob nun komplett oder nur in Unterwasserschiff muss ich noch sehen. Von vielen Leuten, mit denen ich so spreche ist mir das auch empfohlen worden.
Da mittlerweile der Umfang der Arbeiten den des geplanten Vorhabens sowieso schon bei weitem übersteigt werde ich hier sicher nach der zu erwartenden Qualität entscheiden, auch wenn es noch mehr Aufwand bedeutet.
Auf gehts
Andreas
dass hört sich doch nach was an!!!
Du hast mir sehr geholfen!! Gestern war ein Bootsbauer da, der sich alles mal angesehen hat.
Wir haben nach rotten stellen geforscht, aber nur wirklich wenige gefunden. Dass insgesamt 12 Spanten ausgetauscht, oder repariert werden müssen ist nicht wirklich tragisch. Auf jeden fall sind Plankenmaterial und tothölzer, Steven und Kielgang fit.
Ich werde jetzt erstmal weiter Farbe kratzen.
Ich tendiere mittlerweile schon ein bisschen zu der Verwendung von Epoxy. Ob nun komplett oder nur in Unterwasserschiff muss ich noch sehen. Von vielen Leuten, mit denen ich so spreche ist mir das auch empfohlen worden.
Da mittlerweile der Umfang der Arbeiten den des geplanten Vorhabens sowieso schon bei weitem übersteigt werde ich hier sicher nach der zu erwartenden Qualität entscheiden, auch wenn es noch mehr Aufwand bedeutet.
Auf gehts
Andreas
Re: Reparatur eines Folkebootes
@ Axel Weißenberger:
Hallo Axel,
das mit dem Dochteffekt von PU-Dichtmassen ist mir neu. Hast Du dazu nähere Informationen oder Quellen?
Mit Gruß,
Uli
Hallo Axel,
das mit dem Dochteffekt von PU-Dichtmassen ist mir neu. Hast Du dazu nähere Informationen oder Quellen?
Mit Gruß,
Uli
Re: Reparatur eines Folkebootes
Hallo Andreas,
ich bin selbst ständig am restaurieren und kann mittlerweile ein Lied davon singen. Ein Aufbau lohnt sich in jedem Fall. Allein die Beziehung zum Schiff wird eine ganz andere.
Was die konkrete Restaurierung angeht, kann ich Dir Uwe Baykowski von der Werft des Kieler Yachtclubs empfehlen. Er gibt für den Frundeskreis das Restaurierungsseminar (sehr empfehlenswert) und ist selbst Folkebootsegler. Also genau der Mann, den Du brauchst.
Viel Spaß
Thorsten
ich bin selbst ständig am restaurieren und kann mittlerweile ein Lied davon singen. Ein Aufbau lohnt sich in jedem Fall. Allein die Beziehung zum Schiff wird eine ganz andere.
Was die konkrete Restaurierung angeht, kann ich Dir Uwe Baykowski von der Werft des Kieler Yachtclubs empfehlen. Er gibt für den Frundeskreis das Restaurierungsseminar (sehr empfehlenswert) und ist selbst Folkebootsegler. Also genau der Mann, den Du brauchst.
Viel Spaß
Thorsten
Re: Reparatur eines Folkebootes
Ach ja, zum Thema Epoxy kann ich Dir nachfolgenden Link empfehlen:
http://www.spsystems.de/index.htm
Habe dort bisher alles bekommen und bin sehr gut beraten worden.
gruß
thorsten
http://www.spsystems.de/index.htm
Habe dort bisher alles bekommen und bin sehr gut beraten worden.
gruß
thorsten