Mahagonideck nür ölen?

[alter Schwede]

Hallo,
wir sind seit fast drei Jahren stolze Besitzer eines schwedischen Mahagoni-Motorseglers, der über 40 Jahre alt ist. Dieses Boot wurde von den Vorbesitzern mit Leinöl getränkt und mit International Schooner gelackt. Vor ca 10 Jahren wurde ein kompletter Neuaufbau des Lackes gemacht, genau wie oben beschrieben.
Auf dem Deck haben wir es nun mit vielen schadhaften Stellen zu tun, stellenweise kommt der Lack hoch, Wasser läuft in die Blasen, an manchen Stellen wurde der Lack schon geflickt, einiges ist auch ein wenig dunkel angelaufen.......
Das Boot hat weiterhin seinen Liegeplatz in Schweden, was dazu führt, dass wir nicht unendlich viel Zeit in die Pflege investieren können, jedes Wochenende ein bisschen, geht leider nicht.
Jetzt also zu der Frage: Gibt es die Möglichkeit, wenn man auf spiegelglatten Hochglanz verzichten kann, das Deck nur mit irgendwelchen Ölen zu behandeln, habe auch schon mal den Begriff Lacköl irgendwo aufgeschnappt. Unsere Arbeitsersparnis darf natürlich für die Gesundheit des Bootes nicht abträglich sein. Gibt es vielleicht Probleme/Unverträglichkeiten mit dem Leinöl, das ja noch im Holz steckt?

Bin gespannt auf eure Tipps, habe auch schon die Suchfunktion genutzt, aber nicht genau passende Antworten gefunden!

Alter Schwede

[sriajuda2]

Hi alter Schwede,

nur Öl kann ich nicht empfehlen. Hatte meine Mahagoni-Sitzbänke im Cockpit nur geölt (D1 von Owatrol), damit sie rutschsicher bleiben. Leider hält das Öl der Sonne nicht stand, ich muss ständig nachölen, und es sieht auch nicht mehr gut aus. Wo allerdings die Sonne nicht direkt draufknallt, ist nur-Ölen eine Möglichkeit.

Ganz was anderes sind die Lacköle - im Prinzip nicht viel anders als Einkomponentenlacke, da hast Du auch viel Arbeit und musst die Oberfläche alle 1 -2 Jahre anschleifen und eine neue Lackschicht auflegen, genau wie bei Einkomponenten-Klarlack.

Schooner ist ein sehr guter Klarlack, der recht lange hält, bevor Du was erneuern musst.

Fazit: Wer schön sein will, muss leiden!

Gruss, Georg

[alter Schwede]

Hi Goerg,
vielen Dank für deine Antwort. Dann scheinen die Lacköle einigermaßen interessant zu sein. Kann jemand da Produkte empfehlen? Ich erhoffe mir, dass sie eine nicht ganz so spröde Oberfläche ergeben wie Schooner. Eine Schicht pro Jahr ist kein Ding, das müssen wir ja mit dem Rest auch machen, es soll nur nicht so anfällig sein.

Danke
Birgit

[alter Schwede]

Habe gerade die Suchfunktion noch mal genutzt, es gab ja schon den einen oder anderen Beitrag zu Lacköl, sorry!!
Birgit

[Folkboat Maya]

Auch wenn die " Puristen" schreien, ich hab Mahagoni, und Sitka Fichte, huebsch, und sehr pflegeleicht mit Sikkens Cetol Marine hingekriegt.
Sehr einfach ( schnell ) aufzutragen und noch schneller auszubessern.
Mein anderes Mahagoni Boot mit ( 8 ) Schichten Hochglanz lack sieht zweifelsohne schoener aus, aber ich denke lieber nicht an den Arbeitsaufwand.

Andreas

[André bauer]

Moin Andreas,
stell doch mal ein aussagekräftiges Bild von der Sikkens Oberfläche ein.
Was verstehst Du unter pflegeleicht und so?

Grüße,
André

[uwegrote]

Moin, Moin,
Meine Jolle hatte ich die letzten Jahre mit Owatrol D1 und D2 lackiert.
Es gab immer Probleme mit der Sonne (UV-Licht).
Nun habe ich umgestellt auf D1 und Le Konkinois, mit dem Erfolg, dass ich nicht mehr nachölen muss. Das Zeug ist auch dicker als D2 und sieht besser aus.
Grüsse aus Bremen
Uwe

[pwarborg]

Hallo Birgit (und Andreas),

von Cetol Marine kann ich nur abraten! Es stimmt zwar, dass man das unkompliziert aufbringen kann, aber das Zeug ist kein bisschen abriebfest! Fuer ein Deck wuerde ich es deshalb sicher nicht benutzen. Ich habe bei meinem Waarschip 600 vor ein paar Jahren alle Holzteile abgeschliffen (und gekratzt und ...) und habe sie mit Cetol Marine behandelt. Scheuerrand, Cockpitrand, Backskistendeckel, Kajuetseiten. Noch waehrend der ersten Saison gab es erste 'Fehlstellen', wo die Beschichtung bis auf's Holz abgescheuert war (durch Leinen, Fallen, Abdeckplane oder einfach so...). Speziell Mahagonie ist da sehr empfindlich und wird schnell schwarz, wenn es mal nass ist! Reparaturen sind dann sicher mehr als nur mal drueber Pinseln. Ich habe das ganze Zeug dann so gut wie moeglich wieder abgekratzt und abgeschliffen und alles mit Le Tonqinois gestrichen. Das zieht gut ins Holz ein (trotz vorheriger Cetol-, d.h. Oel-Behandlung, weil selber auf Holzoelbasis) und gibt eine relativ schoene Oberflaeche, die ziemlich scheuerfest ist. Reparaturen koennen auch einfach durch anschleifen und Ueberstreichen durchgefuehrt werden!

Meine persoenliche Erfahrung!

Gruessle,

Pat

[Folkboat Maya]

Andre,
ich bin nicht so gut mit Fotos und so, aber wenn Du zu www.b-v-w.com/folkboat
gehst, kannst Du einige Bilder, teils vor her, teils nachher sehen. Z. B. die Kajueten seite ist mit Cetol behandelt.
Natuerlich ist das nicht die feinste Oberflaeche und nicht so abriebfest. Aber fuer ein Boot, das man schnell fertigmachen will, ...
Pflegeleicht insofern, dass, wenn es innerhalb einer Saison abnutzt, man es mit etwas Cetol auf dem Lappen innerhalb einer Minute wieder auffrischt.

Und die ganze Winter auffrischung hat ein paar ( wenige ) Stunden gedauert, nicht Tage wie bei meinem lackierten Boot.

Und ja, ich weiss, dass man, wenn man sagt das Cetol auch gute Seiten hat, man von vielen Leuten Sehr schraeg angeguckt wird.

Tough S...

Andreas