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"Zaubermaschine"... heisser Tipp zum Farbentschichten!!!

Verfasst: Sa 3. Aug 2002, 09:36
von Andreas Schipper
Moinmoin....

wie bereits erwähnt, überarbeite ich gerade ein Nordisches Folkeboot.Wie wahrscheinlich jeder, entferne ich die alten Anstriche mühsam mit Industrieföhn und Spachtel, um hinterher mit einem Bandschleifer nachzuarbeiten.
Durch Zufall bin ich gestern auf eine Lackfräse gestossen!!! Habe sie mir gleich ausgeliehen und ein paar Bahnen am Schiff bearbeitet...
Spitzenmässig!!!!!
Das Gerät holt zwischen 0,1 und 0,3 mm Farbe vom Holz und hinterlässt eine absolut tolle Oberfläche, frei von jeglichen Farbresten, die zur Neubeschichtung lediglich nochmal kurz mit 80er Schelifpapier nachgewischt werden muss.
Durch seine Konstruktion fräst die Maschine beim Klinkerrumpf jede Planke exakt bis unter die Überlappung der darüberliegenden und nimmt hier die Farbe auch an der Unterkante der oberen Planke weg.
Aber sicher könne auch Kraweelrümpfe damit bearbeitet werden.
Es handelt sich um eine Metabo Lackfräse... sicher in jedem gut ausgestatteten Werkzeuggeschäft erhältlich.
Lohnt sich in jedem Fall. Die Zeitersparniss ist einfach nicht zu überbieten!!
Ich werde die Maschine jetzt nochmal huldigen und heute Abend soviel geschafft haben, wie ich sonst in einer Woche entfernt habe.

Probierts aus!

Andreas

Re: "Zaubermaschine"... heisser Tipp zum Farbentschichten!!!

Verfasst: So 4. Aug 2002, 11:58
von Rüdiger Weißbach
Moin Andreas,

ich hatte mir die Lackfräse auch angesehen, mir wurde aber im Werkzeugladen davon abgeraten, da sie nur auf absolut planen Flächen einsetzbar wäre. Und ganz so plan ist ein Bootsrumpf - auch wenn es in meinem Fall schon recht gut aussieht (Waarschip, also Sperrholz-Klinkerbau) - selten... Insofern bin ich über Deinen Beitrag positiv überrascht.

Melde Dich doch nochmal, wenn Du nach Abschluss der Arbeiten immer so begeistert bist (oder wenn nicht, dann besser auch...).

Viel Restspaß,
Rüdiger

Re: "Zaubermaschine"... heisser Tipp zum Farbentschichten!!!

Verfasst: Mo 5. Aug 2002, 20:20
von Andreas Schipper
Hallo Rüdiger... und alle andren..

ich bleibe dabei! Die Maschine erspart eine Menge mühseliger Schaberei!
Die Ergebnisse sind wirklich zufriedenstellend.
Du kannst den Materialabtrag stufenlos von 0,1 bis etwas mehr als 0,3 mm einstellen.
Ein Vorbesitzer meines Folkebootes hat irgendwann die Aussenhaut mit einem Winkelschleifer oder Exenterschleifer bearbeitet und manchmal, wenn er es stellenweise zu gut meinte tiefe Riefen ins holz geschliffen.
Mit ein bisschen Sorgfalt gehen sogar diese Stellen raus.
Meine Planken sind sichbar genietet!! Der Nietkopf sitzt also aussenbündig in der Planke. Um die Fräsmesser nicht zu beschädigen "umfahre " ich die nieten und schleife diese Bereiche mit einer Lamellenschleifscheibe auf einem kleinen Winkelschleifer nach.
Ich habe gestern für das gesamte Unterwasserschiff incl. Ruderblatt etwas über 8 Stunden gebraucht!!!
Mit Heissluftföhn und Spachtel hätte das sicher eine Woche gedauert.
Und was wirklich wichtig für die Neubeschichtung ist, es ist wirklich alles RESTLOS weg!!
Allein das die Maschine erheblich leichter ist als beispielsweise ein Bandschleifer von guter Qualität erspart euch die "langen Arme" .
Ich bleibe dabei, die Maschien ist ein Gewinn!!
Sie motiviert geradezu...

Grüße
Andreas

Re: "Zaubermaschine"... heisser Tipp zum Farbentschichten!!!

Verfasst: Fr 9. Aug 2002, 21:54
von Jan Heinemann
Hallo,
ich schliesse mich dem Lob an. Zu der Frage nach den planen Untergründen.:Was ein bischen schwierig ist sind konkave Stellen. Auch Sperrholz ist gekrümmt besser nicht zu bearbeiten. Die Abtragsstärke kann man aber bis auf Null herunterstellen. Konvexe Stellen sind kein Problem , jedenfalls nicht die Bootsüblichen Radien . Ansonsten ist es dann wie beim Wäschebügeln...nur lauter!!! Die Messer müssen rechtzeitig gewechselt werden, damit es Spass macht, sonst verschmieren sie. Wenn man ungeduldig oder zu lässig wird mit der Maschinenführung gibts kreisrunde Riefen.
Viele Grüsse aus OL
Jan Heinemann

Re: "Zaubermaschine"... heisser Tipp zum Farbentschichten!!!

Verfasst: Fr 9. Aug 2002, 22:59
von Andreas Schipper
Moin Jan...

da bin ich aber froh, dass ich nicht der Einzige bin*lach
Du weisst schon, dass man die Messer viermal wenden kann, bevor man neue kaufen muss??
Bestens beraten bist du für Werkzeuge dieser und überhaupt aller art bei Willers an der Nadorster Strasse (www.eisenkarl.de).
Sie besorgen mir auch Kupfernägel, Nietenzieher, Nietscheiben....etcetc.
Grüße Aus Wiefelstede

Andreas

Re: "Zaubermaschine"... heisser Tipp zum Farbentschichten!!!

Verfasst: Mi 28. Aug 2002, 13:03
von Oliver
Hi Andreas,

mal ne blöde Frage: kann ich die Lackfräse auch IM Rumpf einsetzen (also auf einer konkave Fläche)?
Und wie breit ist die Maschine (ich habe nämlich nicht viel Paltz zwischen den Spanten)?

Ich habe einen alten 20er Jollenkreuzer und einige Probleme, den alten Lack innen abzubekommen. Trotz Plasmafön, Schaber, Kratzer und Spachtel.

Viele Grüße aus Köln,

Oliver

Re: "Zaubermaschine"... heisser Tipp zum Farbentschichten!!!

Verfasst: So 1. Sep 2002, 06:56
von Andreas Schipper
Moin Oliver....

IM Rumpf wirst Du wahrscheinlich Schwierigkeiten bekommen!
Ich bin mit den Schleifen aussen fertig und muss wie Du innen weitermachen. Hier wirst Du mit der Lackfräse nicht weiterkommen.
Ich arbeite hier mit sogenannten Lamellenschleifscheiben für die kleine Flex (125mm Durchmesser) oder Bohrmaschinenaufsätzen, sogenannten Schleifmops in unterschiedlichen Durchmessern.
Bei Deinem karweelgeplankten Boot wirst Du da wohl noch fixer sein, als ich beim geklinkerten Folkeboot.
Schöne Grüße

Andreas

Re: "Zaubermaschine"... heisser Tipp zum Farbentschichten!!!

Verfasst: Mo 2. Sep 2002, 16:37
von Joachim Lackmann
Ich stehe vor dem gleichem Problem, habe ein englisches 9m Boot völlig entkernt und verschiedene Techniken der Farbentfernung im Inneren ausprobiert (kratzen, Heißluft, schleifen, beizen), bin mit keiner Technik glücklich geworden. Nun hat mir jemand geraten die Fläche "sanft" zu Sandstrahlen, da meine Außenhaut aus Mahagoni auf Eiche besteht und bei Harthölzern die Oberfläche kaum angegriffen wird, kommt man angeblich mit leichtem Nacharbeiten der Innenecken an den Spanten sowie Nachschleifen der Oberfläche von Hand, sehr schnell ans Ziel.
Ich habe daraufhin ein Probestück strahlen lassen und bin positiv überrascht über die erzielte Oberfläche, sie entspricht einer Bearbeitung mit 40er Schleifpapier und ist mit geringem Aufwand (maschinell) lackierfähig zu bekommen. Nebeneffekt ist übrigens, dass die Köpfe der Bronzenieten anschließend schön glänzen, statt grün zu spaken. Noch habe ich nicht begonnen, hat jemand mit dieser Methode bereits Erfahrungen sammeln können oder hat andere Gründe davon abzuraten, so wäre ich für eine kurzfristige Warnung dankbar. Falls nicht, könnt Ihr in zwei Wochen von Erfahrungen profitieren.

Re: "Zaubermaschine"... heisser Tipp zum Farbentschichten!!!

Verfasst: Mo 2. Sep 2002, 23:21
von Andreas Schipper
Hallo Joachim!!
der Trick mit dem Sandstrahlen ist mir bekannt.
Bei Lärche ist es allerdings etwas schwierig! Könnte zu weich sein. Bei Mahagoni sehe ich allerdings keine Probleme und ich denke, das wird dir sehr helfen.
Mich würde interressieren, was Du für die behandlung ausgeben musst.
Ausserdem kannst Du wohl sicher ein, dass marodes Holz, falls vorhanden sich auch gleich in Wohlgefallen auflöst und du kaum versteckte Schäden behalten wirst.
Bei meinem Folkeboot sind die größten Feuchtigkeitsschäden IM Rumpf und nicht an der Aussenbeplankung.
Aber bislang ist alles zu handlen.
Grüße aus Wiefelstede

Andreas

Re: "Zaubermaschine"... heisser Tipp zum Farbentschichten!!!

Verfasst: Di 3. Sep 2002, 13:05
von Oliver
Hi Joachim,

das mit dem Strahlen hört sich gut an, aber ich frage mich, ob das nicht eine ziemlich Sauerei gibt. Immerhin hast Du nachher das ganze feine Strahlmedium überall im Boot, auch in sämtlichen Ritzen. Ich habe jetzt schon Schwierigkeiten, meine Fugen, in denen sich der Staub der letzten Jahre gesammelt hat, sauber zu bekommen.

Ich habe übrigens schon versucht, mit allen möglichen Schleifmitteln den Lack abzubekommen. Mein Vorbesitzer hat leider irgendein "Lack-Öl" (Benar o.ä.) verwendet, das sehr zäh ist. Dieses Zeug setzt sofort alles zu, was sich ihm schnell rotierend nähert (Exzenterschleifer, Fächerschleifer, Stahl-, Messing-, Kupferbürsten). Daher verwende ich im Moment einen Heißluftfön und einen Schaber. Dauert zwar ewig, spart aber ungemein Geld und Nerven, weil das Schleifpapier schon wieder zu ist.

Viele Grüße, Oliver